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@ Herr Rossi
Wobei TIME ja 2095 angesetzt ist. Vielleicht behält der gute Jeff ja doch recht. Das mit den Robotern zum Beispiel: da war vor kurzem diese Computermesse in Aichi, und die Roboter sahen tatsächlich auf den ersten Blick wie echte Menschen aus. Da dachte ich dann gleich an Yours Truly.
Und: nicht vergessen: bei aller Melancholie hat Jeff auch auf TIME seinen hintergründigen Humor bewahrt und ganz bewusst dick aufgetragen. Ich denke da zum Beispiel an die Nachrichtenschnippsel auf HERE IS THE NEWS. Da ist doch sicher auch Humor im Spiel gewesen. Ich stelle mir das jetzt gerade vor, wieviel Spaß sie wohl dabei hatten, diese Nachrichten zu erfinden und aufzunehmen…
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WerbungPELO_PonnesUnd: nicht vergessen: bei aller Melancholie hat Jeff auch auf TIME seinen hintergründigen Humor bewahrt und ganz bewusst dick aufgetragen.
NICHT VERGESSEN: HEUTE ABEND BBC RADIO2 hören!Jeff Lynnes Humor sollte man bei seiner Musik schon immer mithören, klar. Was kommt denn auf der BBC?
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@ PELO Ponnes
Sehr schöner „Time“-Text. Ich mag das Album auch. Immerhin war es die allerallererste LP, die ich mir je gekauft habe.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.Gut, dass ich nochmal hier reingeschaut habe.
Schau mal etwas weiter oben, da hab‘ ich den Link gepostet. Es kommt eine ELO Documentary mit viel Exklusivem, neuen Interviews und wahrscheinlich Ankündigungen neuer Projekte.
So, das Ganze geht gleich los (ist aber noch weitere 7 Tage verfügbar zum Hören).
So, jetzt entschwebe ich in ELO-Gefilde….
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PELO_PonnesHERE IS THE NEWS
Laut Rob Caiger gibt es jede Menge Überraschendes, Exklusives, neue Interviews mit Lynne, Tandy und Marc Mann und all die News, auf die ELO-Fans so lange schon warten.
Schöne Sendung, aber die News: aaaaaargh (die FTM Seite kündigt für 2005 ja eine Reihe von Überraschungen an. Die Überraschung ist Ihnen jedenfalls gelungen, denn alle gingen eigentlich davon aus, das die Neuigkeiten verkündet würden).
Aber: es wurde auch vieles aus dem Interview herausgeschnitten. Und Rob Caiger hat definitiv gesagt, dass es bald ein Statement zu den Remastered editions geben wird. Alles sei vorbereitet. Hoffentlich ist dann die News nicht wieder: „Probably…I’d like to. … I am not quite sure“ aaaaargh, ein Albtraum.
Update für alle Enttäuschten:
Hier noch ein Zitat (Quelle: Showdown bzw. www.jansoppart.de/forum), das Hoffnung macht und Licht ins Dunkel bringt:„Here’s a clue – both All Over The World and the BBC documentary were designed to reintroduce ELO to the public.
Why do you think that was?
Do you also think that’s all there is?
What a waste of a lot of time and effort that’d be, especially with the CD going top 10 in the UK and more territories to follow through to September.
(Admittedly, some interesting material was left out of the doc sadly, and it was on that earlier draft cut I’d based my initial news report on, but we’ll get round to those items soon).“
Zitat Ende
Das Wichtigste auf Deutsch: sowohl die Kompilation ALL OVER THE WORLD als auch die BBC-Documentary dienten dazu, ELO wieder der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Warum der ganze Aufwand, fragt Rob rhetorisch? (Rob Caiger ist vom englischen Fanclub, zugleich arbeitet er aber direkt an einigen Projekten mit und durchforstet die Archive der Plattenfirmen). Und dann der Hinweis, dass sich seine ganzen Andeutungen auf die frühere Version der Doku bezogen, und dass diese Newsitems wohl rausgeschnitten wurden. Aber bald würden diese News enthüllt werden.
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HERE IS THE NEWS (ELO und Idle Race)
So langsam wird’s etwas konkreter. Im September wird, mit TV Kampagne wohl, die Best Of ´“All Over The World“ in Dtld veröffentlicht.
Auf der FTM-Seite www.ftmusic.com erfahren wir zu Lynne/ELO seit kurzem folgendes:
„Jeff Lynne has finished work on ‚ELO’s Greatest Hits Live‘ a double CD containing over two hours of ELO magic and bonus material from Los Angeles, in addition to other ELO surprises. These include an expanded, definitive edition of ‚Zoom‘, the ownership of which has now reverted from Epic Records to Jeff Lynne. Further news for all things ELO will be released as soon as it is ready during 2005 and 2006.“
Also:
-Lynne hat die Arbeit an der ELO-Live CD fertiggestellt. Sie basiert auf den 2001-Konzerten und enthält zusätzliches Material.
-Es wird eine definitive erweiterte Version der ZOOM geben. Lynne hat ja damals insgesamt 18 Stücke aufgenommen. Die Rechte liegen bzgl ZOOM nun bei Jeff Lynne.
Das ist aber nur eine von vielen weiteren Überraschungen, die dann hoffentlich folgen werden.
Ferner steht nun wohl tatsächlich ein IDLE RACE (Lynnes erste Band) 5-CD BOX Set an:
“ A complete Idle Race biography is currently being prepared as part of EMI Records forthcoming 5-CD Idle Race box set anthology, ‚On With The Show‘.
Featuring remastered editions of the groups original albums (including the rare mono mix of debut album ‚The Birthday Party‘) plus single A & B sides, previously unreleased material, BBC sessions and more!“
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HERE IS THE NEWS
Nicht viel neues:
– Best of ALL OVER THE WORLD erscheint in Dtld jetzt am 10.Oktober. Kauf lohnt sich für Einsteiger. Ausserdem ist der Klang der bisher beste (erneut remastert).
– für den Sammler erscheint Anfang September die Kompilation HARVEST SHOWDOWN mit einigem unveröffentlichten Material von ELO, Move, Wizzard.
– ebenfalls Anfang September erscheint MESSAGE FROM THE COUNTRY von The Move in der Expanded Edition. Auch für reine Lynne-Fans interessant.
– viele weitere Announcements werden zur Zeit vorbereitet, wenn man Rob Caiger Glauben schenken darf. Warten wir’s mal ab.
Siehe auch www.ftmusic.com
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ELO Alben Reviews PELO – 2
Bevor ich beim nächsten Mal mal wieder ein Sideline-Projekt vorstelle, heute ein Blick auf ein, wie ich meine, faszinierendes ELO-Album, das viele interessante Aspekte besitzt, und bisher eher selten gewürdigt wurde:
Electric Light Orchestra (ELO) – Secret Messages
Quellen: eine wichtige Quelle sind die Interviews, die Lynne bzw. Bevan 1983 gegeben haben. Diese flossen auch teilweise in die Informationen ein, die die Seiten www.ftmusic.com und die o.g. Lynne-Songdatabase zur Verfügung stellen, neben zusätzlichen Hintergründen. Viele Berichte erschienen auch in den Newslettern des deutschen ELO-Fanclubs „Face The Music Germany“ (insbesondere Nummer 50 und 100) und im ELO-Buch „Unexpected Messages“.
Gerade wenn es um die Beschreibung von Instrumenten geht, folge ich den Newsletterberichten, da ich selbst Schwierigkeiten damit habe, KLänge einzelnen Instrumenten zuzuordnen. Wobei das bei ELO ohnehin schwer ist.1. Albuminformationen
– Aufgenommen 1982/1983 , VÖ: Juni 1983
– Jet Records
– Location: Wisselord Studios, Hilversum, Holland
– Producer: Jeff Lynne
– Engineering: Bill Bottrell (vgl. sein begeisterter Kommentar über die Zusammenarbeit weiter oben in diesem Thread!)2. Entstehungsgeschichte
Es war ein langer komplizierter Weg, bis das Album schliesslich in dieser Form erschien. Schon während der Europatournee 1982 hielt ELO Ausschau nach einem geeigneten Studio für neue Aufnahmen. Man wollte nach Jahren im Musicland mal was anderes. So testete man die Abba-Studios, ein Studio in Paris und einige weitere wie eben dieses hier in Hilversum. Einige Stücke wie Rock And Roll is King und Train Of Gold wurden somit schon im Februar 1982 begonnen, als ELO in Holland Konzerte gaben. Im August begannen dann die eigentlichen Album-Sessions. Der Arbeitstitel für das Album war „Unexpected Moments“. Es sollte ein Doppelalbum werden, d. h. eine Seite Livealbum Europa-Time Tour und eine Seite Studio. IM Studio (jawoll) schrieb Jeff dann aber so viele Songs, dass man nun an ein richtiges Doppelalbum dachte. Es sollte im Dezember 1982 veröffentlicht werden, doch die Distribution Company stoppte letztlich das Doppelalbum aus Kostengründen , Anfang 1983. So wurde daraus ein Einfachalbum, wobei man ihm anmerkt, dass es als Doppelalbum konzipiert ist. Es wurde übrigens ein Masterband vom Doppelalbum erstellt.
Die für das finale Album verwendeten Sessions gingen von December 1982 bis Februar 1983.
3. Zielsetzung/Stil
Inhaltlich wie musikalisch lag SECRET MESSAGES ein klares Konzept zugrunde. Inhaltlich setzte man sich mit Anschuldigungen aus den 70ern auseinander, nach denen ELO teuflische Botschaften in ihren Songs versteckt hätten. ELO machten wie andere Gruppen tatsächlich häufiger Gebrauch von rückwärts eingespielten Passagen, aber nur wegen des Effektes/als Gag. Alles andere war an den Haaren herbeigezogen. SecMessages war nun ELO’s lustige Auseinandersetzung mit geheimen Botschaften. Der Titelsong führt in das Thema des Albums ein. Auf dem ganzen Album verteilt finden sich lustige kleine Geheimbotschaften unterschiedlicher Art: hauptsächlich geht es um kleine Rückwärtsbotschaften, beschleunigte Passagen oder Morsecodes, oder auch Anspielungen. Aber auch das Coverkonzept ist auf die Thematik abgestimmt. Weiter ist in diesem Zusammenhang eine Betrachtung der Songtexte interessant. Aufschlussreich dazu sind Aussagen von Lynne dazu 1983, dass er mit den Texten auf SM versuche, viel zu sagen, ohne wirklich etwas zu sagen. Eine Herangehensweise, die sich sehr gut in die Grundidee des Albums einfügt. Auf einer dritten Ebene lässt sich sagen, dass bei fast allen Songs auch im eigentlichen Songtext das Grundthema „Geheime Botschaften, Geheimnisse und Rätsel“ in irgendeiner Form verarbeitet wird. Bei „Letter From Spain“ oder „Four Little Diamonds“ zum Beispiel, aber auch bei „Time After Time“ (the visions in the air; from far away there comes a warning sound … ), Bluebird (the signs are pointing all one way but you don’t realise just what they say…), Endless Lies (Endless lies shine in your eyes), Mandalay (birds .. they are the messengers of dreams) usw. Secret Messages war von der GRundidee ein sehr interessantes Konzept. Beim ursprünglichen Album waren auch alle Songs durch INterludes verbunden. Leider wurde das Konzept durch die Reduktion auf ein Einfachalbum etwas geschwächt, da vieles unter den Tisch fiel.
Musikalisch gesehen führt Secret Messages einerseits den elektronischen Ansatz von TIME weiter. Lynne begeisterte sich damals für die neuesten Synthesiser, Fairlights und Drumcomputer. In Interviews 1982 betonte Lynne, dass das neue Album sehr elektronisch klingen sollte. Klingt es auch, dennoch hat Lynne im Laufe des Projektes das Konzept überdacht und sich eher für eine Mixtur aus Elektronik und Gitarrenklängen entschieden (hing auch damit zusammen, dass er mit Dave Edmunds zusammenarbeitete). Im Vergleich zu TIME gibt es viel mehr Gitarren und viele z.T. im Mix versteckte Gitarrensoli.
Es wurden Synthies von Oberheim,Moog, Yamaha, Korg, Wurlitzer, Roland, ARP etc verwendet, Gitarren Gibson, Fender, Ovation und Electric Pianos Fender, Wurlitzer. Dominierend auch der Drumcomputer von Oberheim (DMX).
Was den Stil der Stücke anbelangt, so betonte Lynne in Interviews, dass sie ganz bewusst zwei Stile verwendet hätten. Er meinte damit einerseits eher poppigere Stücke und andererseits etwas raueren Poprock mit recht viel Chuck-Berry Riffs. Im Vergleich mit Time fällt bei den Harmonien auch der weitgehende Verzicht auf Kelly Groucutt auf. Jeff singt häufig mit rauerer Stimme, bzw. noch vielseitiger, und die Stimme klingt natürlicher und mit wenig Hall. Der Einfluss alter Helden wie der Beatles oder Roy Orbison ist auf SMessages wieder etwas grösser als auf TIME. Wobei er auch auf Time präsent war. Und Secret Messages alles andere als ein Retro-Album war. Es klingt hochmodern. Lynne schaffte ja schon immer diesen seltsamen Spagat zwischen altmodischen Elementen und den neuesten Klängen der Zeit.
Die Songstrukturen wollte er bewusst etwas anders aufbauen als beim Vorgängeralbum. So experimentierte er vor allem mit radikalen Tempowechseln innerhalb von Songs.4. Produktion/Aufnahmetechnik
Zum ersten Mal wollte man die digitale Aufnahmetechnik nutzen, letzten Endes wurden aber doch nur die analogen Bänder verwendet. Lynne komponierte zu dieser Zeit vor allem am Keyboard, manchmal auch Gitarre und hielt Songideen wie üblich auf Kassette fest. Ansonsten dürfte Lynne ähnlich vorgegangen sein wie bei den vorangehenden Alben, sprich:High Tech Studioatmosphäre, zuerst der komplette Backing Track ohne auch nur irgendeinen vocal, am Schluss Gesang und Streicher, insofern die Aufnahme orchestral war (die wenigsten Songs auf Sec Mess).
Was den Sound anbelangt, so zielte Lynne auf einen kristallklaren Studiosound, angereichert mit allen erdenklichen Effekten.
5. Musiker/Mitwirkende
– Jeff Lynne: Vocals, background vocals, Gitarre, Synthesisers, Bass, Piano, Percussion, Oberheim DMX
– Richard Tandy: Synthesizers, Grand Piano, Electric Piano, Mundharmonika, Oberheim DSX– Kelly und Bev spielen kaum mit, jeweils etwa auf drei Songs
– Gäste: Dave Morgan (Hintergrundgesang); Louis Clark (Streicher auf drei Songs des vö Albums und sechs des Doppelalbums); Mik Kaminski (Geigensolo Rock And Roll Is King); Sandi Lynne (Frauenstimme TIME AFTER TIME?); Holländische Schulkinder. Zusätzliche elektronische Effekte von Bill Bottrell.
ääh…und ein gewisser Dennis LOL6. Die Songs
Als LP enthielt das Album ursprünglich zehn Stücke (es gibt auch LP-Version mit 11 Stücken): SECRET MESSAGES/LOSER GONE WILD/BLUEBIRD/TAKE ME ON AND ON/(TIME AFTER TIME)/FOUR LITTLE DIAMONDS/STRANGER/DANGER AHEAD/LETTER FROM SPAIN/TRAIN OF GOLD/ROCK AND ROLL IS KING. Auf Kassette und CD kam, zunächst als Bonus-Track gekennzeichnet, TIME AFTER TIME hinzu. Weitere Stücke des Doppelalbums erschienen als Single-B-Seiten bzw. auf dem Boxset Afterglow (1990). Nur ein Stück des geplanten Doppelalbums blieb bisher unveröffentlicht. Beim Doppelalbum waren alle Songs durch Interludes miteinander verbunden.
Ich betrachte jetzt mal die Titelreihenfolge des Doppelalbums.
1. Secret Messages
Textlich wird hier das Albumkonzept eingeführt. Die Version des Doppelalbums war ein leicht anderer Mix. Im Intro die ersten Botschaften: Welcome To The Show vorwärts und rückwärts. Ausserdem wird fleissig gemorst. „ELO“ im wesentlichen, kein grosser Inhalt. Der Song ist mid-tempo, klingt recht futuristisch und zeigt eine gelungene Mischung zwischen Synthies und Gitarren. Symptomatisch das Gitarren/Synthieduell am Anfang.
2. Loser Gone Wild
Einer der Songs, bei dem Jeff mit radikalen Tempowechseln experimentierte. Sehr ungewöhnliche Songstrukturen.
3. Bluebird
Ein wunderschön melodischer Popsong. Jeff singt mit weicher Stimme. Im Hintergrund scheint ein Hund zu bellen, Dennis. In Wahrheit ein Synthie. Was sich wie „Würg“ anhört. Oder „Work“. In gewisser Weise die Secret Message. Schönes Piano und überraschender Schlussteil.
4. Take Me On And On
Soll das Gefühl eines Spaziergangs im Weltall heraufbeschwören. Der Blickpunkt eines Astronauten sozusagen, der sich immer weiter forttragen lässt. Funktioniert aber auch als Sommersong. Träumen am Strand. Ein Highlight.
5. Stranger
Textlich greift Lynne eines seiner Lieblingsthemen auf, denn er fühlte sich in Holland auch wie ein Fremder. Wieder eher ein softer, langsamer Song. Am Songanfang die Rückwärtsbotschaft „You’re playing Me Backwards“. In etwa: Warum spielst Du deine Platten rückwärts ab?
6. No Way Out
Hiermit versuchte sich Jeff an einem 50erJahre Blues/Jazz Song, gepaart allerdings mit modernem Equipment. Tiefe Stimme, Fingergeschnippse und Pfeifen. Auffällig ist die eher sparsame Instrumentierung und der Einsatz eines double bass.
7. Beatles Forever
Der einzige bisher unveröffentlichte Song. Es gibt mehrere Versionen, eine schnellere, orbitale und eine etwas langsamere. Wiederum experimentierte Lynne mit radikalen Tempowechseln. Textlich ist es natürlich ein Tribut (zugleich aber auch ein bisschen Auf den Arm nehmen) an die Beatles, wobei Beatles Songs zitiert und Riffs angespielt werden. Lynne ist der Song heute etwas peinlich. „Kriecherisch“ nannte er das. Auch werden keine Songs von Harrison zitiert, mit dem er ja gut befreundet war. Und ausserdem wäre der Song wahrscheinlich wieder eine Steilvorlage für gewisse Kritiker, die ELO als Beatles-Klone abtun. Lynne hat gesagt, dass er den Song vielleicht überarbeiten wolle.
8. Letter From Spain
Ein sehr ungewöhnlicher, fast meditativer Song. Keine Drums, Percussion aus dem DMX und eine Prise Synthie. Jeff hat das Stück wohl ganz alleine eingespielt.
9. Danger Ahead
Ein rockiger Song, mit viel Gitarreneffekten. Lynne sagt, dass er reichlich Gebrauch machte von den Spezialeffekten der magischen AMS Box. Bei 2.30 gibt es die Rückwärtsbotschaft „Look Out There Is Danger Ahead“.
10. Four Little Diamonds
Viel Chuck Berry, etwas Don’t Bring Me Down, rauer Gesang in den Strophen, TIME-Gesang im Refrain. Ein ELO-PopRocker. Four Little Diamonds? Eine Anspielung an die Beatles wohl.
11. Train Of Gold
Hier hört man neben Drumcomputer auch mal Pauke und Schlagzeug. Dazu Mundharmonika und Streicher. Ein Miauen einer Katze ist aus dem Synthie. Recht temporeicher Song.
12. Endless Lies #83
Unterscheidet sich von der 86er-Version. Mehr Sixties-Anleihen, Hoppelbassgitarre und Dave Morgan, der ganz im Takt HEY, Hey ruft. der Vorchorus ist anders aufgemacht, und der Song insgesamt länger. Er ist als Tribute an Roy Orbison (vgl. Text: Bye Bye Pretty Woman)gedacht. Jeff versuchte, ihn „big“ zu singen, wie Roy. Absolut geniale Version mit vielen überraschenden Wendungen.13. Buildings Have Eyes
Entspannter kleiner Popsong mit einigen Gags.
14. Rock And Roll Is King
Ursprünglich hiess das Stück „Motor Factory“, ging über eine Autofabrik und hatte jede Menge Fabrikgeräusche. Ein Teil dieses backings ist noch zu hören. Ein Song in der Art wie HOLD ON TIGHT von Time. Im Outro eine weitere Secret Message. „Thank You For Listening“ /intro backwards.
15. Mandalay
Ein weiterer grandioser Song. Mystische Grundstimmung. Melancholie, schleppendes Tempo, dazu dieser „Wall Of Sound“ und der interessante Gesangsstil.
16. Time After Time
Textlich ein Anti-Kriegssong. Sehr elektronisch und überladen mit Tricks und Effekten. Und zahlreiche Botschaften: Anfangs „Listen To The Music“ (also: Hör‘ Dir die Musik an, statt nach Botschaften zu suchen LOL)vorwärts/rückwärts, bei 1.49 „One,Two,Three, Four“ rückwärts. Bei 2.15 eine beschleunigte Passage, wo jemand „Time After Time“ singt (wenn man es langsam abspielt), am Schluss „Time After TIME“ dreimal rückwärts. ETC.
17. After All
War auf dem Doppelalbum nur als Kurzversion. Ein tolles Instrumental: Gitarre, eingebettet in eine Klangwolke aus Synthies und Piano. Jeff meinte dazu, dass er auf diesem Song jeden nur erdenklichen gimmick, der der Menschheit damals bekannt war, einsetzte.
18. Hello My Old Friend
Das grosse Finale. Ein achtminütiger Song, der sich textlich mit Birmingham und Jeffs Jugendzeit auseinandersetzt. Jeff zieht alle Register, inklusive eines Kinderchores, der Frere Chaque singt, Samples aus alten ELO-Liedern. Stilistisch knüpft der Song wirklich da an, wo I AM THE WALRUS aufgehört hatte. Ein spät eingelöstes Versprechen LOL. Auch hier dürften einige Botschaften im Mix (It’s Gonna be fun!) versteckt sein. Wie es übrigens noch ohnehin so einiges an Botschaften geben muss. Eine, die die Band ansprach lautete „Pflanze einen Apfelbaum und geniesse ein schönes neues Jahr“. Offensichtlicher sind da schon die Botschaften auf dem Cover beziehungsweise der Coverrückseite. Zum Beispiel das Porträt vorne oder der Buchstabensalat, den man eigentlich gut auflösen kann.
Zu den geheimen Botschaften folgender Link, der einige, aber nicht alle Botschaften, darlegt:
http://www.youtube.com/watch?v=9-3PS5sdv3cOuttakes?
Es dürfte so einiges an unbenutztem Material geben. Insbesondere alternative Mixe. Ein paar Anmerkungen:
– die Probesessions für das Album wurden auch aufgenommen („Garden Rehearsals“)
– es gibt ein ultrarares 6 Seiten Acetate, wovon 4 Seiten das Doppelalbum abdecken, während auf den anderen beiden Seiten alternative Mixe etc zu finden sind.
– BOUNCER erschien als B-Seite von Singles der SecMess-Zeit, stammt aber aus den TIME-Sessions. Es ist nicht ganz klar, ob der Song 1981 derselbe Mix war, oder ob man ihn an den Secret Messages-Sound angepasst hat.Updates:
28.09.08: Konzept; Secret Messages-Link--
Jawollja, bin über „Confusion“ und „Don’t bring me down“ auf ELO aufmerksam geworden, hab mir bald das Doppelalbum „Out of the blue“ zugelegt – das sprengte schon fast die Grenzen des Taschengeldes – obwohl es ein Kumpel auch besass, aber nur abkupfern auf Cassette, nee, dafür war auch die Aufmachung zu wertvoll. Dieses Album ist für mich ein Meisterwerk! Eine interessante Symbiose aus Klassik und Pop/Rock mit Perlen wie „Sweet talking woman“ oder „Starlight“ . Kein einziger Schwachpunkt, lediglich „Birmingham Blues“ und „Believe me now“ fallen etwas ab. Speziell die dritte Seite „Concerto for a rainy day“ passt ja in diesen Tag wieder wie die Faust aufs Auge.
Das Instrumental „The Whale“ hab ich so verstanden, dass zunächst alles in Butter ist, der Meeressäuger fröhlich vor sich hin tuckert, später jedoch die Lage bedrohlich wird, weil sich der Walfänger nähert. Die Instrumentierung wird ja auch deutlich melancholischer. Sieht das jemand ähnlich?Würde sagen, 1976 -1982 waren ELO und Musikgott Jeff Lynne auf dem Zenit ihres Könnens. „Time“ war ein hervorragendes Album, Rock’n‘ Roll und Sciene Fiction in einem, mit fast schon kafkaesken Zügen in den Lyrics.
„Secret Messages“ hab ich mir nicht mehr zugelegt, war doch etwas enttäuschend, die Single „Rock’n‘ Roll is king“ dennoch ansprechend.
Was danach kam, überblick ich nicht mehr so ganz, 86 eine Single „Calling America“, die war jedoch deutlich unter ihrem sonstigen Niveau!Einen Bezug zu den Beatles hab ich eigentlich nie herstellen können, da Jeff Lynne eine ganz andere Stimme hat als Lennon/McCartney/Harrison. Von der Opulenz und Perfektion her sind Alben wie „Discovery“ /“Out of the blue“ jedoch vielleicht so was wie „Sergeant Pepper“ der 70er Jahre..
Ich versuch mal eine persönliche Top20-Liste:
1. 21st Century man
2. Thunder and lightning
3. Last train to London
4. Twilight
5. All over the world
6. Starlight
7. Sweet talking woman
8. Don’t bring me down
9. Evil woman
10. Roll over Beethoven
11. Night in the city
12. Confusion
13. The diary of Horace Wimp
14. Don’t walk away
15. Jungle
16. Ticket to the moon
17. Shine a little love
18. Yours truly 2048 (oder so)
19. Rock’n‘ Roll is king
20. Turn to stone--
beatlebumEiner der schlechtesten Songs von ihnen, grussss. :)
Wieso das denn?? Eine erdige Rocknummer mit toller Melodie! Wird mir z.B. nie langweilig! Viele Bands wären froh um so einen „schlechten Song“! *Blinzeln
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Herr Rossi@Pelo: Ich sehe jetzt erst Deinen ausführlichen Text zu „Time“. Ich hab das Album damals wirklich rauf und runter gehört. Neulich habe ich es wieder hervorgekramt und es gefällt mir noch. Hervorragende Unterhaltung mit vielen Reminiszenzen an die Sechziger und frühen Siebziger. Lynne balanciert ja gerne am Rande des Kitschs, aber er blieb doch meist auf der richtigen Seite. Das Konzept ist allerdings sehr zeitgebunden, das kann ich heute nicht mehr erstnehmen. Nichts ist so vergangen wie die Zukunft von gestern.
Dass „The Way Life’s …“ in den Polar-Studios entstand, wusste ich nicht, aber dort kannte man sich halt bestens aus mit diesem spectorianischen Sound. Jeff Lynne gibt hier als Sänger den Orbinson, später arbeitete die beiden ja zusammen. Ein bißchen gelitten hat für meine Ohren „The Lights Go Down“, das groovt doch recht hölzern. Der Song ist aber immer noch schön, wie fast alle Melodien hier über zeitlosen Charme verfügen.Hmm, das stimmt, die Zukunft von damals ist heute wirklich nur noch kalter Kaffee. Scheinbar haben sich ja diese Visionsängste von Robotern und Plastikblumen noch nicht ganz bewahrheitet…:-)
Es muss Euch aber doch auffallen, dass die Strophe von „The way life’s meant to be“ von „Accross the border“ (Out of the blue – Side one) geklaut wurde. Beim Refrain unterscheiden sich die beiden Songs deutlich.
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Ob geklaut oder nicht „The way life’s meant to be“ ist für mich mit „Telephon line“ + „One summer dream“ der beste ELO-Song.
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.@wischmop: Ich find den auch toll. „One summer dream“ kenne ich nicht. Man könnte mal einen „Die 10 besten Songs von ELO“-Thread machen.
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Mach mal!
P.S. „One summer dream“ ist der letzte und beste Song auf Face the Music. Die Platte ist gut, die darauffolgende A New World Record sogar noch viel besser. Danach kann ich mit ELO leider nicht mehr so viel anfangen.
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.An alle: die Seite www.elomusic.com wurde aktualisiert. Hier gibt es auch viele Hörbeispiele (unter „Music“). Auch wenn man bei 30 Sekunden natürlich keinen richtigen Eindruck gewinnen kann…
@ JamaicaJoe
– zu Deiner Liste: mich freut, dass Du neben den üblichen Favoriten auch ein paar „Geheimtipps“ dabei hast. Wie 21st Century Man, Yours Truly 2095 (schon mal in die Keyboardeffekte im Hintergrund vertieft? Faszinierend) oder Starlight und Summer And Lightning. Kennst Du von TIME den Bonus Track „When Time Stood Still“?. Könnte Dir gefallen.
– zu Secret Messages: Rock And Roll Is King klingt nicht unbedingt so wie das Gros des Materials auf SECRET MESSAGES. Ich mag das Album persönlich sehr. Denke aber, dass es noch mehr Freunde finden wird, falls es irgendwann, wie schon mehrfach angekündigt, mal in seiner Doppelalbumversion erscheinen wird. Nach SEcMessages kam nur noch Balance Of Power, dann produzierte Lynne andere wie Harrison und Petty und war Teil des Traveling Wilburys-Projektes. In 1990 veröffentlichte Lynne ein Soloalbum. Er hat auch an einem zweiten Soloalbum gearbeitet. 2000 gab es dann das Comeback des Projektes ELO mit der tollen Retrospektive FLASHBACK inklusiver einiger neuer Songs und 2001 dem neuen Album ZOOM.
Die Seite www.elomusic.com bietet einen guten biographischen Überblick (allerdings englisch).– Across The Border/The Way…: diese Passage taucht in ähnlicher Form inunendlich vielen Songs auf. Da gibt es Heroes And Villains, aber auch andere Songs. Einer von Roy Wood/Wizzard…welcher war’s auch gleich? Oh What A Shame? Auch was von Sweet usw. Pop/Rockmusik ist in gewisser Weise ekklektisch, so oder so. All die grossen Gruppen, auch die Beatles, haben doch immer wieder „geklaut“. Und das ist auch vollkommen okay. Entscheidend ist, das das Endprodukt was Eigenes darstellt.
@ Herr Rossi
Ja, eröffne mal einen Thread. Ich unterstütze das, obwohl ich mich persönlich nicht auf eine Top 10 oder Top 20 festlegen könnte. Versteht sich.
-zu One Summer Dream: Die Originalversion befindet sich auf dem 75er-Album FACE THE MUSIC. Es gibt aber auch eine sehr tolle, anders klingende Version von der ZOOM TOUR DVD. Beide Versionen haben was für sich.
PS: keine weiteren News seit der letzten HERE IS THE News. Das mit Tom Petty habe ich ja anderswo schon erwähnt.
Zwar viele interessante Gerüchte, aber nichts Spruchreifes. Aber das kennen wir ja schon…abwarten (es ist was im Busch).--
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Schlagwörter: Doku, DokumentatiEon, ELO, Jeff Lynne, TV Tipp
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