Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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  • #12149957  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    latho

    fevers-and-mirrorsOh, „Vietnam“ habe ich oben in meiner Aufzählung seiner Highlights natürlich vergessen. Top notch!
    Was heißt in dem Zusammenhang eigentlich „auf deutsch“? Läuft das dann als OmU oder quatschen die gar drüber? Letzteres wäre ja eine Katastrophe.

    Das weiß ich gar nicht genau, aber auf jeden Fall scheiße Ich glaube, mit Drübersprechen, kein Dub. Irgendeine Doku (Jazz?) ist auf deutsch sogar ziemlich gekürzt worden.

    Korrektur, das Verkürzte war eine englische Ausgabe.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12159725  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    Themenschwerpunkt Bergkarabach: Alte Brüder wurden Feinde (ARTE)

    https://www.arte.tv/de/videos/113067-000-A/aserbaidschan-karabach-zeit-der-rueckkehr/

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12160005  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    dustcrawlingZur Zeit in der arte-Mediathek: Country Music , eine 9-teilige Doku zur Geschichte, ausführlicher und chronologischer gehts wohl nicht..

    Ja doch. Lucinda Williams hätte man ja mal erwähnen können und etwas mehr Gram Parsons hätte auch nicht geschadet. Trotzdem sehr, sehr sehenswert. Danke nochmal für den Tipp.

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12160061  | PERMALINK

    delia-hardy
    Cat Lady.

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    Beiträge: 4,733

    Als Toronto 1969 die Beatles zerstörte | Doku HD | ARTE

    „‚Woodstock‘ in Toronto: Im September 1969 hat sich ein junger Konzertveranstalter zum Ziel gesetzt, die großen Legenden des Rock ’n‘ Roll auf die Bühne zu bringen – darunter Chuck Berry und die Doors. Durch eine Verkettung unglaublicher Umstände treten schließlich auch John Lennon und die Plastic Ono Band auf. Das führt dann dazu, dass Lennon die Beatles endgültig verlässt.“

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    #12162217  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,941

    Hab mir in der ARD-Mediathek die Doku Die 4 Reeves und ein Todesfall angeschaut, über eine Kölner HipHop-Combo namens 4 Reeves, die sich aus vier dunkelhäutigen Geschwistern zusammensetzte und die in den frühen 1990ern einige Erfolge feiern konnte, etwa mit Songs wie „Jumpin“, „Keine Macht den Doofen“, „Jambo“ sowie mit einem Auftritt auf dem damaligen Anti-Rassismus-Open-Air „Arsch huh, Zäng ussenander“. 1994 veröffentlichten die 4 Reeves einen WM-Song gemeinsam mit der Fußball-Nationalmannschaft.

    Ging bisher an mir komplett vorbei, diese Band, war mir unbekannt. Lediglich das Bandmitglied Jim Reeves ist mir ein Begriff, der sich später von seinen drei Geschwistern trennte und mit dem Projekt Sqeezer erfolgreich war. Sqeezer dudelten damals ja ständig auf Viva, etwa mit dem Tamagotchi-Lied 1997. Konnte mich musikalisch aber nicht erreichen, dieser weiche Dancefloor. Und Sängerin Lori Stern war ja 1997/98 Moderatorin von Bravo TV auf RTL2. Vor sieben Jahren wurde Rapper Jim Reeves, der eine bisexuelle Seite hatte, von zwei polnischen Rassisten ermordet.

    Für meinen Geschmack ist der HipHop der 4 Reeves zu kommerziell komponiert, der damit an die breite Masse appelliert. Jim Reeves wollte die Lieder sogar noch Charts-tauglicher machen, weshalb er bald die 4 Reeves verließ und eine Solokarriere startete. Künstlerisch liegen mir Advanced Chemistry und die Stieber Twins aus dieser Ära näher. Aber die Geschichte hinter den 4 Reeves, deren Produzent Peter Hoffmann Tokio Hotel groß rausbrachte, ist interessant.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #12172337  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    „Blutiger Schnee – Das Rätsel vom Djatlow-Pass“

    https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/der-djatlow-pass-und-das-raetelhafte-berg-unglueck-33868436.html

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12172397  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    ford-prefectHab mir in der ARD-Mediathek die Doku Die 4 Reeves und ein Todesfall angeschaut, über eine Kölner HipHop-Combo namens 4 Reeves, die sich aus vier dunkelhäutigen Geschwistern zusammensetzte und die in den frühen 1990ern einige Erfolge feiern konnte, etwa mit Songs wie „Jumpin“, „Keine Macht den Doofen“, „Jambo“ sowie mit einem Auftritt auf dem damaligen Anti-Rassismus-Open-Air „Arsch huh, Zäng ussenander“. 1994 veröffentlichten die 4 Reeves einen WM-Song gemeinsam mit der Fußball-Nationalmannschaft.
    Ging bisher an mir komplett vorbei, diese Band, war mir unbekannt. Lediglich das Bandmitglied Jim Reeves ist mir ein Begriff, der sich später von seinen drei Geschwistern trennte und mit dem Projekt Sqeezer erfolgreich war. Sqeezer dudelten damals ja ständig auf Viva, etwa mit dem Tamagotchi-Lied 1997. Konnte mich musikalisch aber nicht erreichen, dieser weiche Dancefloor. Und Sängerin Lori Stern war ja 1997/98 Moderatorin von Bravo TV auf RTL2. Vor sieben Jahren wurde Rapper Jim Reeves, der eine bisexuelle Seite hatte, von zwei polnischen Rassisten ermordet.
    Für meinen Geschmack ist der HipHop der 4 Reeves zu kommerziell komponiert, der damit an die breite Masse appelliert. Jim Reeves wollte die Lieder sogar noch Charts-tauglicher machen, weshalb er bald die 4 Reeves verließ und eine Solokarriere startete. Künstlerisch liegen mir Advanced Chemistry und die Stieber Twins aus dieser Ära näher. Aber die Geschichte hinter den 4 Reeves, deren Produzent Peter Hoffmann Tokio Hotel groß rausbrachte, ist interessant.

    Danke. Will ich auch unbedingt sehen.

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12182917  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Vorhin fand im Stadtarchiv in Mannheim, das sogenannte Marchivum, das sich seit 2018 in einem renovierten Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg befindet, ein interessanter Vortrag mit dem Titel Die Quadratur des Plattentellers über die Mannheimer Musikclub-Geschichte statt. Vortragsredner war der Historiker Dr. Thomas Throckmorton, der Geschichte und Germanistik an der Uni Münster studierte und seit zweieinhalb Jahren in Mannheim lebt, nach einer Station in Hamburg.

    Habe mir den einstündigen Vortrag mit anschließender Fragerunde am heimischen Rechner im kostenlosen Live-Stream angehört, weshalb ich nicht extra dafür nach Monnem fahren musste. Der Nachteil davon: Ich konnte vor Ort nicht inspizieren, welche aktuellen Clubbetreiber im Publikum saßen … um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Hinterher ging der Vortrag direkt auf YouTube online, wo man ihn sich dauerhaft anschauen kann. Im Vorfeld hatte Dr. Throckmorton während seiner Recherchen etliche Interviews mit Zeitzeugen geführt, etwa mit dem lokalen DJ, Plattensammler und Archivar Klaus Hiltscher, der 77 Jahre alt ist, ein Urgestein der Szene. In seinem Vortrag ging der Redner auf Musikclubs und Diskotheken von den 50ern bis 90ern ein wie den Ringstuben (war ein früher Beatschuppen), Ohm, Töff-Töff, Genesis, Watusi, Le Jardin, Carnaby, Alcazar, Club Domicil II, Liberto im Quadrat M7,8, Koko am Tattersall, Count-Down, Alster-Café, Letkiss, Hard Rock Club, MS Connexion und Boccaccio. „Jeder Mensch trägt seine eigene Clubgeschichte mit sich herum. Ich selbst war nie ein großer Clubgänger, was mir die nötige Distanz zum Thema verschafft“, erklärte der Vortragende Dr. Thomas Throckmorton.

    In diesem Zusammenhang formulierte er eine Definition der konträren Begriffe Musikclub und Diskothek: Eine Diskothek sei kommerziell für die breite Masse ausgerichtet, ohne ein scharf abgegrenztes musikalisches Profil. Ein Club dagegen werde von einem Kurator betreut, bediene den Underground und fahre ein klar umrissenes Musikprogramm. Dabei ging Throckmorton auf den Milk!-Club ein, der sich im Keller unter dem ehemaligen Cineplex-Kino in der Fußgängerzone befand und in den frühen 1990ern Jahren zu den angesagtesten Clubs für Drum’n’Bass zählte … und wo Xavier Naidoo als Türsteher gearbeitet hat. Das mondäne Tiffany existiert seit 54 Jahren, dort feierten bereits Mick Jagger, Udo Lindenberg und Cat Stevens. Langlebig war das Genesis, zuerst ein Jazz-Club, später eine Kellerdisse für die gruftige Gothic-Szene.

    Ich wünsche mir weitere Vorträge über das Thema Musikclubs in der Region Rhein-Neckar, dann in Bezug auf die Nachbarstädte Ludwigshafen und Heidelberg.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #12183025  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    https://www.arte.tv/de/videos/108497-000-A/fanny-ardant-die-geburt-einer-leidenschaft/

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12185367  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    Noch nicht gesehen, nur den ersten Teaser und einige Ausschnitte, aber die wird gut: „ECHT – unsere Jugend, erzählt von Kim Frank“ ab 23. November in der ARD Mediathek & Das Erste (Facebook)

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    „Die 4 Reeves und ein Todesfall“ ist ganz schön beklemmend. Aber lohnenswert!

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12185433  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Als ich in den Tiefen des RS-Forums stöberte, stieß ich zufällig auf den Dokumentarfilm „NICO-ICON“ der Filmemacherin Susanne Ofteringer von 1995 über die Indie-Musikerin und Velvet Underground-Muse Christa „Nico“ Päffgen. Eine ZDF-Produktion, die man mittlerweile auf YouTube findet

    Ein Markenzeichen von Nico war ihre dunkle Sprech- und Gesangsstimme, mit der sie in Andy Warhols Künstler-Loft The Factory in New York bei Velvet Underground aufgenommen wurde. Bei dem Titel der einstündigen Doku „NICO-ICON“ handelt es sich um ein Anagramm, also das sprachspielerische Umsetzen der einzelnen Buchstaben eines Wortes, um daraus ein neues sinnvolles Wort zu schaffen (gibt zwei, drei Simpsons-Folgen, die sich mit dem Thema Anagramm beschäftigen, in einer Folge verdreht eine Grundschülerin den Namen „Alec Guiness“ zur Beschreibung „genuine class“). In dem Dokumentarfilm sprechen die VU-Mitglieder Stirling Morrison, der kurz nach Abschluss der Dreharbeiten 1995 verstorben sein muss, und John Cale … und wie die Rockband anfangs Vorbehalte hatte, neben Moe Tucker als Drummerin eine weitere Frau im Bandgefüge aufzunehmen, da Nico damals noch recht schief gesungen habe. Erst als Solokünstlerin entwickelte sich die Päffgen, die schwer Heroin-abhängig war, als ernstzunehmende Sängerin. In der ersten halben Stunde gewährt der Film einen Einblick in die französische Boheme-Szene in Paris, indem die Kamera den Nico-Buddy Carlos De Maldonado-Bostock sowie die Mutter von Schauspieler Alain Delon, der Vater von Nicos Sohn Ari sein soll, dies jedoch dementiert, in ihrer bescheidenen Behausung besucht.

    Ihren eigenen Sohn soll Nico angefixt, also auf Heroin gebracht haben. Die skurrilste Anekdote kommt gegen Filmende, wenn der Sohn Ari erzählt, dass er wegen der Drogen im Krankenhaus im Koma gelegen habe … und seine Mutter das Geräusch der dortigen Lungenmaschine, an der Ari hing, mit einem Tonbandgerät aufnahm, um diesen Klang hinterher im Tonstudio in ihren Songs einzubinden. 1986 gab Nico ein Konzert in der Frankfurter Batschkapp, der Höhepunkt dieses Auftritts war, wie mir Batschkapp-Chef Ralf Scheffler mal erzählte, der Song „All Tomorrow’s Parties“, den Nico an ihrem berühmten Harmonium zum Besten gab. Zwei Jahre später, 1988, starb Nico an den Folgen des Heroinkonsums auf Ibiza beim Fahrradfahren. Ihr Sohn Ari wurde auch nicht besonders alt, der starb im letzten Mai.   

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #12199563  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,941

    Es gibt zwei berühmte US-Musikethnologen, Vater John Lomax und sein Sohn Alan Lomax, die mit portablen Aufnahmegeräten umherreisten, um vom Aussterben bedrohte Volkslieder aufzuzeichnen, in einem Langzeitprojekt in Kooperation mit der Library of Congress. Zum Beispiel bereiste das Lomax-Duo die amerikanischen Südstaaten, um dort den Landarbeitern auf den Baumwollfeldern und den Häftlingen in Gefängnissen wie dem Louisiana State Penitentiary (umgangssprachlich Angola genannt) zuzuhören und sowohl ihren Gesang als auch persönliche Interviews technisch aufzunehmen, um diese mündliche Kultur für die Nachwelt zu konservieren. Unterwegs traf Alan Lomax sogar Woody Guthrie zum intimen Gespräch, festgehalten in der Pete-Seeger-Dokumentation To hear your Banjo play von 1947.

    2005 erschien der 90-minütige holländische Dokumentarfilm Lomax – The Songhunter von Filmemacher Rogier Kappers, über den Folklore-Forscher Alan Lomax (1915-2002). Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war Alan Lomax bereits gesundheitlich angeschlagen, wegen einer Gehirnblutung in den 1990er Jahren. Dieser Film wandelt auf den Spuren von Vater und Sohn Lomax und bereist Länder wie Spanien, Italien und England, auf der Suche nach den Ursprüngen der tradierten Volkslieder in den dortigen dörflichen Provinzen. Es handelt sich um Musik von Farmern, Webern in einer Spinnerei, Bergarbeitern und Fischern in provinziellen Häfen. Dabei begegnet die Kamera alten Weggefährten wie Pete Seeger und Shirley Collins.

    Aus dem Off rezitiert ein Kommentator aus dem Tagebuch von Alan Lomax aus den frühen 1950er Jahren. Manche seiner Aufnahmen erschienen bei Columbia Records auf Schallplatten oder erklangen on air über das britische Radio der BBC. 1997 veröffentlichte das Indie-Label Rounder Records eine 100 CDs umfassende Kollektion der genuinen Lomax-Folksong-Sammlung.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #12199579  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,677

    Vielen Dank, Ford. Kannte ich nicht. Klingt spannend.

    Ab davon, schöne Begleittexte, die Du da immer schreibst.

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    Contre la guerre
    #12199591  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    ford-prefect Es gibt zwei berühmte US-Musikethnologen, Vater John Lomax und sein Sohn Alan Lomax, die mit portablen Aufnahmegeräten umherreisten, um vom Aussterben bedrohte Volkslieder aufzuzeichnen, in einem Langzeitprojekt in Kooperation mit der Library of Congress. Zum Beispiel bereiste das Lomax-Duo die amerikanischen Südstaaten, um dort den Landarbeitern auf den Baumwollfeldern und den Häftlingen in Gefängnissen wie dem Louisiana State Penitentiary (umgangssprachlich Angola genannt) zuzuhören und sowohl ihren Gesang als auch persönliche Interviews technisch aufzunehmen, um diese mündliche Kultur für die Nachwelt zu konservieren. Unterwegs traf Alan Lomax sogar Woody Guthrie zum intimen Gespräch, festgehalten in der Pete-Seeger-Dokumentation To hear your Banjo play von 1947. 2005 erschien der 90-minütige holländische Dokumentarfilm Lomax – The Songhunter von Filmemacher Rogier Kappers, über den Folklore-Forscher Alan Lomax (1915-2002). Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war Alan Lomax bereits gesundheitlich angeschlagen, wegen einer Gehirnblutung in den 1990er Jahren. Dieser Film wandelt auf den Spuren von Vater und Sohn Lomax und bereist Länder wie Spanien, Italien und England, auf der Suche nach den Ursprüngen der tradierten Volkslieder in den dortigen dörflichen Provinzen. Es handelt sich um Musik von Farmern, Webern in einer Spinnerei, Bergarbeitern und Fischern in provinziellen Häfen. Dabei begegnet die Kamera alten Weggefährten wie Pete Seeger und Shirley Collins. Aus dem Off rezitiert ein Kommentator aus dem Tagebuch von Alan Lomax aus den frühen 1950er Jahren. Manche seiner Aufnahmen erschienen bei Columbia Records auf Schallplatten oder erklangen on air über das britische Radio der BBC. 1997 veröffentlichte das Indie-Label Rounder Records eine 100 CDs umfassende Kollektion der genuinen Lomax-Folksong-Sammlung.

    History of „field recordings“  :good: ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12199717  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

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    In der Library of Congress in Washington D.C. gibt es eine eigene Abteilung namens American Folklife Center, die 30.000 field recordings archiviert, davon stammen 10.000 Aufnahmen von John und Alan Lomax. Manche der alten Tonträger bestehen aus Aluminum und Acetat. Außerdem hortet die Library alte Aufnahmegeräte wie einen Edison-Phonographen, tragbare Koffermaschinen und Mikrofone der beiden Musikforscher. Mit diesen Geräten fing Alan Lomax die nicht transkribierte Arbeiterliedkultur (primitive music) der armen Landbevölkerung rund um den Erdball ein, die er als bewahrenswert erachtete. Wovon keine niedergeschriebenen Noten existierten.

    Auf die Frage „Wo entstand der Blues?“ gibt Alan Lomax in einem schwarzweißen Archivfilm in Greenwich Village die Antwort: „In the sorrows of the south.“

    In kleinen Hafendörfern in Sizilien traf er auf Fischer, die für den Fischfang in einfachen Paddelbooten aufs Meer ruderten. Diese Boote besaßen in der Mitte auf einem hohen Mast einen Ausguck, in dem ein Arbeiter saß, der bestimmte Rufe ausstieß, sobald er einen Schwertfisch im Wasser entdeckte, um seine Kollegen zu informieren. Sieht man gegen Ende des Dokumentarfilms „The Songhunter“. Diese speziellen Rufe nahm Alan Lomax ebenfalls auf Tonband auf.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
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