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ich wusste gar nicht, dass er schon so alt und schon so lange im geschäft war. gehörte für mich immer eher in die ecke ogerman-mcfarland-sebesky-broadbent, aber du hast ihn ja im eingangspost der gruppe um gil evans und george russell zugeordnet, wahrscheinlich wegen seiner ziemlich knackigen 50er-jahre-jazz-credits?
von „shadow of your smile“ konnte er wahrscheinlich allein schon leben, den m*a*s*h-song finde ich ja kompositorisch keine heldentat (aber toll in verbindung mit den teenage-angst-lyrics von robert altmans 15-jährigem sohn).
eigentlich dachte ich: das ist jetzt einer der letzten, die man in den 1990ern noch für schwülstige streicherarrangements angefragt hatte, aber sebesky lebt ja noch und überhaupt scheint das ein handwerk zu sein, das nach wie vor, zumindest in den usa, unterrichtet wird. und heute würde man wahrscheinlich ohnehin leute wie johnny greenwood fragen.
für mich ist jedenfalls das album mit shirley horn absolut unverzichtbar. und da gibt es tolle vergleichsmöglichkeiten (ogermann in video 2, für mich – aber nur hier – noch toller):
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WerbungHm, wie ich da vor 10 Jahren die Gruppierung machte … die ja eh immer einfach mal ein Vorschlag ist, irgendwie muss man ja mal anfangen
Jahrgänge/Alter waren wohl wichtiger als erster Ansatz, die Credits habe ich da gewiss nicht bei allen ausführlich betrachtet … aber Mandel taucht ja wirklich in den 50ern auf – aber angesichts der total chaotischen West Coast-Liste (von Benny Carter – der dort ja auch nur halb reinpasst – bis Nat Pierce und Ernie Wilkins, die dann eher wegen „Hefti/Holman>Basie“ dort gelandet sein dürften, hätte Mandel dort wohl auch reingepasst (oder zu Leith Stevens, der ja fehlt* …)
*) hab ihn jetzt noch ergänzt
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windHm, wie ich da vor 10 Jahren die Gruppierung machte … die ja eh immer einfach mal ein Vorschlag ist, irgendwie muss man ja mal anfangen
sollte keine kritik sein, ich fand es interessant und habe überlegt, ob mandel wirklich was mit evans oder russell gemeinsam hat… ogerman und sebesky und broadbent fehlen auch, aber frag mich nicht, wo die einzusortieren wären
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Broadbent hab ich bei mir vollkommen als Pianisten abgelegt (Quartet West) – was hat der denn so für Arranger-Credits, muss ich gleich mal gucken gehen …
Und klar, Ogerman und Sebesky waren hier 2010 keine Favoriten, da geht halt mal wer vergessen … ich hab mit da mit den Jahren geöffnet (das Horn-Album hätte ich mit 15 oder 16 nicht gelten lassen, obhwl ich sie dann ja – ich glaub 2001, da war ich dann schon 21/22 aber liess in Sachen „with Strings“ und so Zeug noch immer nur weniges gelten: Clifford Brown, Ben Webster vor allem – live gesehen habe – grossartig! Aber daheim angehört habe ich halt nur Alben mit kleinen Combos, das mit dem Gast-Spot von Miles Davis, das Miles-Tribute-Album usw.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windBroadbent hab ich bei mir vollkommen als Pianisten abgelegt (Quartet West) – was hat der denn so für Arranger-Credits, muss ich gleich mal gucken gehen …
gefühlt alle noch lebenden jazzsängerinnen (von jordan bis krall und weiter), dazu streisand, natalie cole…
wie gesagt, auch kein spezialgebiet von mir – aber wenn da mal was auffällt, interessierts mich sofort.was mandels kompositionen angeht, führt gioia neben „shadow of your smile“, das ja auch wirklich fantastisch ist, nur noch „emily“ auf, von dem ich keinen prägnanten eindruck hatte.
eine meiner lieblingsstandards fehlt dagegen – „a time for love“. wollt ich schon mal in einem bft unterbringen, „with strings“, diese sind aber nicht von mandel, sondern von gil goldstein:
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Gil Goldstein … noch so einer, den ich nicht einordnen kann – aber wohl auch einer mit seinen Verdiensten. Ich schreibe ihn in die vorhin etwas ausgebaute/umgestellte Liste mal neben Broadbent dazu (letzterer *1947, Goldstein *1950) – gibt es in der Altersklasse sonst niemanden mehr? Maria Schneider ist nochmal etwas jünger, *1960 … ist wohl eine aussterbende Kunst.
„Emily“ mag ich irgendwie einfach nicht (kann gerade im Büro die Lage-Version nicht anhören, das hole ich nach).
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„Emily“ mag ich irgendwie einfach nicht (kann gerade im Büro die Lage-Version nicht anhören, das hole ich nach).dann hol doch bitte auch kurz roy hargrove nach und spekuliere mal, wie du in einem bft darauf reagiert hättest
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„Emily“ hat ja Bill Evans immer wieder gespielt … hier eine Version aus einem finnischen Wohnzimmer Ende der Sechziger:
Lages Version ist natürlich wunderbar gespielt, aber mir gefällt der Song einfach nicht so richtig.
Und Hargrove, hm … berührende Trompete, wunderbarer Ton, sehr, sehr schönes Stück – aber was bringen die Streicher, was das Klavier und der Bass nicht auch schon hinbekommen – wobei mir das Klavier schon etwas zu schnörkelig/klimperig ist, aber es muss ja über dem Teppich auch eine andere Rolle finden, als es sonst einnehmen könnte. Im BFT hätte ich wohl noch etwas über das Arrangement geschnoddert, aber das muss jetzt nicht sein – es ist halt harmlos-hübsch, finde ich. Und – bisschen die allgemeine Frage bei w/strings-Alben – ich frage mich halt, was der Beweggrund ist, das zu machen, wenn ein Balladen-Album mit Rhythmusgruppe in der Regel doch tiefgründiger ausfällt? Ich frage mich auch, wie stark bei den Alben, die ich mag, Gewöhnung ein Faktor ist, oder einfach übermässige Wertschätzung für den Solisten (bei Webster ein klarer Fall). Ist aber natürlich schwierig, das im Rückblick zu beurteilen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windUnd – bisschen die allgemeine Frage bei w/strings-Alben – ich frage mich halt, was der Beweggrund ist, das zu machen, wenn ein Balladen-Album mit Rhythmusgruppe in der Regel doch tiefgründiger ausfällt?
um tiefe geht es dabei halt nicht, sondern um eine weitere schicht, drüber oder daneben
vielleicht auch etwas, das gegen das punktierte ein gegengewicht setzt, es gibt ja im jazz sonst wenig flächen… und ich mag wohl die momente, wo es sich verzahnt und dann wieder auseinanderklappt… aber das ist so ins blaue hineingeschrieben. bei hargrove finde ich das arrangement auch nicht zwingend, und was du zur neuen, schlecht gelösten aufgabe des klaviers sagst, stimmt auch. im bft wäre es mir eher um hargove gegangen.
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vorgarten
gypsy-tail-windUnd – bisschen die allgemeine Frage bei w/strings-Alben – ich frage mich halt, was der Beweggrund ist, das zu machen, wenn ein Balladen-Album mit Rhythmusgruppe in der Regel doch tiefgründiger ausfällt?
um tiefe geht es dabei halt nicht, sondern um eine weitere schicht, drüber oder daneben
vielleicht auch etwas, das gegen das punktierte ein gegengewicht setzt, es gibt ja im jazz sonst wenig flächen… und ich mag wohl die momente, wo es sich verzahnt und dann wieder auseinanderklappt… aber das ist so ins blaue hineingeschrieben. bei hargrove finde ich das arrangement auch nicht zwingend, und was du zur neuen, schlecht gelösten aufgabe des klaviers sagst, stimmt auch. im bft wäre es mir eher um hargove gegangen.
Das ist ein interessanter Ansatz … die Fläche – dann müsste doch Jacques Coursils Spätwerk für Dich sein? Ich glaube, es gibt verschiedene Arten von Flächen, oder? Quasi die „aufgefüllte“ (ich erwähnte in einer Mail an einen Freund gerade die Matt Mitchell-Alben auf Pi*), wo quasi wie beim Tetris alle Lücken gefüllt wird, und darüber dann zwangläufig eine Fläche ensteht, die bestenfalls interessant herumwabert (oder blöderenfalls anödet) … und dann die schlange, elegante Fläche, die quasi Linie zieht, aber nicht füllen will (der Fehler des Pianos im Hargrove-Track?) – Transparenz, Luftig- und Leichtigkeit, sowas wie Jobims „Wave“, weil Ogerman das halt schon draufhatte, vielleicht?
Was mir vorhin auch noch in den Sinn kam, ist das Streicheralbum von Ken McIntyre, das nur mit einem Streichquartett operiert, das auch mal rifft … da findet eine Verzahnung statt, die ich sehr ansprechend finde. Eine reine Verstärkung (das würd ich den Webster-Alben mit Streichern mal unterstellen, die ich dennoch liebe) ist dagegen meistens weniger interessant, klar.
Und Hargroves Spiel finde ich in dem Stück wirklich stark! Ich habe ihn ja wirklich erst nach seinem Tod so allmählich zu entdecken begonnen, ich hatte mit der ganzen Generation halt irgendwann ziemlich abgeschlossen und mich auf anderes konzentriert (die ganzen Modern Jazz-Klassiker, und dann der Free Jazz, der Bebop, der Swing usw. und in die 90er und das, was danach im „Mainstream“ so folgte, zog es mich nicht wieder (und wenn ich z.B. an das Mehldau/Redman-Set in Berlin 2016 denke, war das jetzt auch nicht ein so kapitaler Fehler … aber klar, es braucht immer Zeit, gute Hinweise, manchmal auch einfach ein gutes Gespür, um das herauszupicken, was dann eben doch passt – und Hargrove scheint zumindest in Teilen (vor allem bisher „earfood“) ein Fall zu sein, wo ich durchaus was zum Herauspicken finden kann („Parker’s Mood“ liegt noch griffbereit, lief erst einmal, zudem „Roy Hargrove Quintet with the Tenors of Our Time“ und die zwei R.H. Factor-Alben „Hard Groove“ und „Distractions“, mit denen ich mich durchaus auch allmählich anfreunde).
*) off-topic hier, aber: weil ich heute, nach fast 2 Monaten im Schiffscontainer, das Monk-Set von Miles Okazaki gekriegt und erwähnt habe, von wo ich den bisher kenne (Pi: Coleman, Finlayson und eben Mitchell, sowie jüngst auf Intakt mit Ohad Talmor).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDas ist ein interessanter Ansatz … die Fläche – dann müsste doch Jacques Coursils Spätwerk für Dich sein? Ich glaube, es gibt verschiedene Arten von Flächen, oder? Quasi die „aufgefüllte“ (ich erwähnte in einer Mail an einen Freund gerade die Matt Mitchell-Alben auf Pi*), wo quasi wie beim Tetris alle Lücken gefüllt wird, und darüber dann zwangläufig eine Fläche ensteht, die bestenfalls interessant herumwabert (oder blöderenfalls anödet) … und dann die schlange, elegante Fläche, die quasi Linie zieht, aber nicht füllen will (der Fehler des Pianos im Hargrove-Track?) – Transparenz, Luftig- und Leichtigkeit, sowas wie Jobims „Wave“, weil Ogerman das halt schon draufhatte, vielleicht?
ich meinte ja auch nur das potenzial, das so ein streicher-arrangement jenseits von zusatz oder verstärkung haben könnte… wie das im einzelnen genutzt wird, ist ja nochmal was anderes. und coursil – ja, im prinzip genau das, was ich meine – in der konkreten realisierung leider nicht.
das tollste „+strings“-album, das ich kenne, ist übrigens LADY IN SATIN.
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Ja, sorry, Du hast mich grad zum schreibenden Nachdenken angeregt … und ja, bei „Lady in Satin“ bin ich sofort dabei – das ist ja dann der Abgrund – und die Streicher sind elementarer Bestandteil davon.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-winddas ist ja dann der Abgrund – und die Streicher sind elementarer Bestandteil davon.
absolut!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
https://www.youtube.com/watch?v=f8_zjnUgzyE
In Gedenken an Johnny Mandel…Johnny Mandel (* 23. November 1925 in New York City, New York; † 29. Juni 2020 in Ojai, Kalifornien)
https://de.wikipedia.org/wiki/Johnny_Mandel--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
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Schlagwörter: Jazz
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