Deutschsprachige Musik

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  • #6627535  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,453

    Mick67Endlich mal ein neue Variante: ihn noch nie zu mögen, aber sein neues Album zu loben. Das freut mich. :sonne:

    Ihn nicht zu mögen, ist vielleicht nicht ganz richtig. Dass ich prinzipiell mit „Deutsch-Rock“ nichts anangen kann, ja auch nicht. Du kennst meine Leidenschaft für Lindenberg.
    Aber MMW kam zu einer Zeit, wo ich mich ein wenig davon abgewendet habe, Leute wie Kunze under „Tausendmal berührt“, mir fällt gerade der Name nicht ein, fand ich irgendwie lahm. Das war alles so Allerweltsrock, der mich nicht mehr begeistern konnte. War auch bei Maffay so. Den mochte ich in seiner „Schlagerzeit“ sehr, seine Mutation dann zum „Rocker“ fand ich eher befremdlich. Mich hat dieses „wir Deutsche können auch rocken“ etwas genervt. Lindenber war da in den 70ern anders. Der nahm das alles irgendwie humorvoller, textlich und auch musikalisch. Bei Leuten wie Kunze etc. war mir das dann alles zu verbissen.

    Aber, wie gesagt, die neue Platte von MMW ist wirklich schön.

    --

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    #6627539  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Zappa1Ihn nicht zu mögen, ist vielleicht nicht ganz richtig. Dass ich prinzipiell mit „Deutsch-Rock“ nichts anangen kann, ja auch nicht. Du kennst meine Leidenschaft für Lindenberg.
    Aber MMW kam zu einer Zeit, wo ich mich ein wenig davon abgewendet habe, Leute wie Kunze under „Tausendmal berührt“, mir fällt gerade der Name nicht ein,

    Der personifizierte Sozialpädagoge Klaus Lage :lol:

    Zappa1fand ich irgendwie lahm. Das war alles so Allerweltsrock, der mich nicht mehr begeistern konnte. War auch bei Maffay so. Den mochte ich in seiner „Schlagerzeit“ sehr, seine Mutation dann zum „Rocker“ fand ich eher befremdlich. Mich hat dieses „wir Deutsche können auch rocken“ etwas genervt. Lindenber war da in den 70ern anders. Der nahm das alles irgendwie humorvoller, textlich und auch musikalisch. Bei Leuten wie Kunze etc. war mir das dann alles zu verbissen.

    Aber ist das nicht auch typisch deutsch, daß man gleich wieder Verbissenheit wahrnimmt, wenn es ehemalige Schlager- oder Liedermacher (auch so ein schönes deutsches Wort) mit Rockmusik versuchen? Ich fand z.B. Kunzes „Dein ist mein ganzes Herz“ damals ganz erfrischend. Anständige Hooks mit nicht ganz so blöden Herz-Schmerz Texten. Man möge mich ächten, aber mir kommt es auch bei deutscher Musik viel mehr auf die Hooks an und daß die Musik zuerst im Bauch ankommt.

    Zappa1Aber, wie gesagt, die neue Platte von MMW ist wirklich schön.

    Bei mir wächst sie sogar noch. Seine Stimme ist immer wie nach Hause kommen.
    Gestern habe ich mal youtube nach Westernhagen geschaut und bin auf seinen ersten (?) Disco Auftritt 1974 mit Taximan gestoßen. Da war er mit Geheimtipp überschrieben. :lol: Er hat aber ganz fürchterlich gesungen. Wenn ich das gesehen hätte, hätte ich mich für immer und ewig von ihm abgewendet. Sein Glück, daß ich das nicht bewußt mitbekommen habe.

    --

    #6627541  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    kramerNatürlich darf es sie geben, aber ich wüsste nicht, warum ich mir (schlechte) Kopien in einer dieser Musik wenig zuträglichen Sprache anhören sollte, die z.T. sogar in den USA oder im UK von dort beheimateten Produzenten produziert wurde, wenn ich das Original haben kann. Pointless.

    Schlechte Kopien sollte man sich nie goennen, aber weshalb sollte die deutsche Sprache der Rockmusik „unzutraeglich“ sein? Bloedsinn! …und welches Original schwebt Dir vor, wenn Du an Wersternhagen denkst… ;-)

    Extra

    --

    Vinyljunkie
    #6627543  | PERMALINK

    fargo

    Registriert seit: 04.03.2004

    Beiträge: 2,521

    kramerKannst du eine einzige deutsche Band nennen, deren Wurzeln nicht bei anglo-amerikanischen Vorbildern zu finden sind oder diese gänzlich kopieren? Mir fällt keine ein.

    Attwenger (sind aber Österreicher)

    --

    #6627545  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,201

    kramerKannst du eine einzige deutsche Band nennen, deren Wurzeln nicht bei anglo-amerikanischen Vorbildern zu finden sind oder diese gänzlich kopieren? Mir fällt keine ein.

    Doppelfehler:
    1. Nach zwei Generation stellt sich die Frage nach der Kopie nicht mehr. Die anglo-amerikanischen Wurzeln sind zu etwas Eigenem geworden.
    2. Es kommt nicht allein auf „Originalität” (hier verstanden als Abweichung von anglo-amerikanischen Wurzeln) an – sie ist nur ein Beurteilungskriterium unter mehreren.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6627547  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    SokratesDoppelfehler:
    1. Nach zwei Generation stellt sich die Frage nach der Kopie nicht mehr. Die anglo-amerikanischen Wurzeln sind zu etwas Eigenem geworden.
    2. Es kommt nicht allein auf „Originalität” (hier verstanden als Abweichung von anglo-amerikanischen Wurzeln) an – sie ist nur ein Beurteilungskriterium unter mehreren.

    Zu 1. Das sehe ich allerdings nicht so. Was ist denn an MMW, BAP, Lindenberg, oder aber auch Tocotronic, Blumfeld, Die Sterne eigen außer der Sprache? Schön, Blumfeld bedienen sich auch beim deutschen Schlager und Die Sterne neuerdings bei der ndW, die ihrerseits auf Schlager und Kabarett der 20er Jahre zurückgriff. Aber sonst ist das doch musikalisch immer noch sehr angloamerikanisch geprägt.
    Zu 2. Das ist zwar richtig, darum ging es aber zunächst gar nicht.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #6627549  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,201

    MikkoZu 1. Das sehe ich allerdings nicht so. Was ist denn an MMW, BAP, Lindenberg, oder aber auch Tocotronic, Blumfeld, Die Sterne eigen außer der Sprache? Schön, Blumfeld bedienen sich auch beim deutschen Schlager und Die Sterne neuerdings bei der ndW, die ihrerseits auf Schlager und Kabarett der 20er Jahre zurückgriff. Aber sonst ist das doch musikalisch immer noch sehr angloamerikanisch geprägt.
    Zu 2. Das ist zwar richtig, darum ging es aber zunächst gar nicht.

    1. Das Zauberwort heißt Assimilation. Das Anglo-Amerikanische hat sich untrennbar mit dem Deutschen verbunden – kein Wunder, wenn die Musik dann anglo-amerikanischen klingt. Wie sollte sie denn sonst klingen, wenn Jugendliche damit groß geworden sind? Warum dies krampfhafte Beharren auf „eigenem” Deutschem? Zu den großen Phänomenen der letzten Jahrzehnte gehört, dass die Kulturen zusammenwachsen. Ich halte es für merkwürdig, wenn deutsche Popmusik ohne aa-Wurzeln auskommt.

    2. kramers Argumentation läuft allgemein und lief speziell bei MMW auf einen Mangel an O. hinaus.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6627551  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 6,272

    Mikko Was ist denn an MMW, BAP, Lindenberg, oder aber auch Tocotronic, Blumfeld, Die Sterne eigen außer der Sprache?

    andersrum: würde nach den Genannten überhaupt ein Hahn krähen , sängen sie auf Englisch ? Die Popularität steht hier doch gerade mit den deutschen Texten in direktem Zusammenhang.
    ad Westernhagen: Vor Jahren hat er mal in einem Interview gesagt, dass er sich selbst nie deutschsprachige Rockmusik anhören würde, diese typische „Muckermentalität“ der deutschen Musiker sei auch nicht sein Ding…

    --

    #6627553  | PERMALINK

    prince-kajuku

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 2,186

    MikkoWas ist denn an MMW, BAP, Lindenberg, oder aber auch Tocotronic, Blumfeld, Die Sterne eigen außer der Sprache?

    Zumindest Lindenberg hat es in der Vergangenheit sehr gut Verstanden mich mit seinen Geschichten zu fesseln. Ob dies gelungen wäre, hätte er Englisch gesungen…keine Ahnung. Seine Art, kleine Hörspiele in seine Musik einzubinden fand/finde ich fantastisch. Gene Galaxo und Gerhard Gösebrecht mögen gewöhnungsbedürftig sein, einzigartig sind sie allemal.

    --

    So mister D. J. ...play just one for me. You know the one...with the crashin' and the screams.[/FONT][/FONT]
    #6627555  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Schon recht. Aber wer beharrt denn hier auf „eigenem“ oder „besonderem“ Deutschem? Wenn deutsche Rockmusik/Popmusik quasi angloamerikanisch durchdrungen ist (was ich so übrigens nicht generell unterschreiben würde), dann muss man sie doch erst recht genauso bewerten und beurteilen. Und da schneidet sie in meinen Ohren meistens gar nicht gut ab.
    Außerdem bleibt dann immer noch die deutsche Sprache, die nach meinem Dafürhalten nur sehr schlecht für angloamerikanische Musik geeignet ist und die darüberhinaus aufgrund ihrer besseren Verständlichkeit grundsätzlich Anlass zu genauerer Kritik bietet.
    Ich diskutiere das gerne weiter, allerdings nicht jetzt. Ich muss weg.

    Der Mangel an Originalität, den kramer feststellte, bezieht sich natürlich nicht allein auf das pure Kopieren angloamerikanischer Musik.

    --

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    #6627557  | PERMALINK

    loplop

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,949

    Aufgrund ihrer besseren Verständlichkeit…?

    Ein paar Gedanken dazu:
    -Vielleicht sollte man Lieder, dessen Text man nicht vollständig versteht, grundsätzlich nicht bewerten.
    -Englisch ist meine Co-Muttersprache; ich muss wirklich staunen, wieviel Hemmungen man hier scheinbar hat, die eigene Sprache zu hören, vor allem wenn sie so brilliant wie bei Element of Crime und Blumfeld angewandt wird. Wieso diese Verkrampfung?
    -Europäische Einflüsse (Brecht, Rimbaud->Dylan, Brel->Walker) auf angloamerikanische Musik gab es häufig und wurden „übersetzt“, also in der eigenen Sprache verarbeitet. Diese Trennungslinien angloamerikanisch/europäisch werden ein wenig zu deutlich gezogen.

    --

    #6627559  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,201

    Mikko
    Der Mangel an Originalität, den kramer feststellte, bezieht sich natürlich nicht allein auf das pure Kopieren angloamerikanischer Musik.

    Was ja, wie bereits hergeleitet, gar keine Kopie ist.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6627561  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,681

    nur so zweieinhalb Gedanken… Vorbilder im anglo-amerikanischen Raum haben viele, die hat selbst Neil Young persönlich… ob die Vorbilder jetzt im eigenen Land liegen oder in einem anderen, das kann eigentlich kein Totschlagargument sein…

    das relativ wenige, was ich an deutschsprachiger Musik höre, würd ich mit Sicherheit niemals hören, wenn die Texte Englisch wären… (Element of Crime, Fehlfarben, noch viel mehr Tocotronic; die Sterne sind eigentlich die einzige deutschsprachige Band, wo ich Musik und Texte auf einem Niveau höre – ich find die Texte aber auch meistens nicht so richtig super); diesen Punkt, dass man Musik nur bewerten kann, wenn man die Texte versteht will ich nicht einsehen – man kann doch mit absolutem Genuss zum Beispiel afrikanische Musik hören und sagen, was einem besser oder schlechter gefällt; allein die Tatsache, dass Leute gelegentlich Musik hören, bei der sie die Texte nicht verstehen, zeigt, dass das nicht die ganze Wahrheit sein kann… [wobei der Gedanke, dass man Musik auch hören kann, ohne sie zu bewerten, hier im Forum ein bißchen verrückt klingen mag; andererseits, warum ein Forum, wenn nicht zum bewerten; einsam genießen kann man auch ohne Forum];

    ich find das völlig richtig, wenn man bei der Bewertung von Musik sowohl den eigenen Hintergrund als auch den des Künstlers einfließen lässt… wenn mein Nachbar jetzt 10 Symphonien im Stil Beethovens komponieren würde, die sich mit Beethovens messen können – ich fänd das zwar irgendwie beeindruckend, aber in eine Reihe mit Beethoven würd ich ihn niemals stellen (und nicht wegen Mangel an Originalität, den haben auch andere, sondern wegen bescheuert sein)

    an sich sollte es ja total einfach sein, „deutschsprachige“ Musik zu machen, die originell ist… gibt nun wirklich genug Lücken – das ist definitiv bitter

    was ich ja komisch finde… schlechte Musik kann man Westernhagen wegen mir gerne unterstellen, aber Kleben an Vorbildern aus dem angloamerikanischen Raum… da versteh ich all die Liebe für David S Ware nicht, das ist doch das klassische Beispiel (?) für jemanden, der tolle Alben macht, die sehr eng an Vorbildern aus dem angloamerikanischen Raum kleben…

    --

    .
    #6627563  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    kramerKannst du eine einzige deutsche Band nennen, deren Wurzeln nicht bei anglo-amerikanischen Vorbildern zu finden sind oder diese gänzlich kopieren? Mir fällt keine ein.

    Wie müsste eine Band Deiner Meinung nach denn dann klingen?

    Außerdem ist mir nicht ganz klar was Du eigentlich diskutieren möchtest. Hier geht es um Wurzeln, ein paar Posts weiter um Anerkennung.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #6627565  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Wenzelandersrum: würde nach den Genannten überhaupt ein Hahn krähen , sängen sie auf Englisch ? Die Popularität steht hier doch gerade mit den deutschen Texten in direktem Zusammenhang.

    Ist der fettgedruckte Satz richtiger als ein anderer?
    Was soll denn passieren? Alle deutschen Sänger als unwürdige Masse in ein großes Loch packen, damit Ruhe ist? Ok, Ihr nehmt mir BAP und Tocotronic, dann komme ich mit dem Medium Terzett (originell) und den Flippers (unter den älteren Bevölkerungen anerkannt) um die Ecke. Eigenständiger und deutscher geht es dann doch nicht. Ach, keine Rockmusik? Ok, dann muss ich aber mal laut aufstoßen, wenn Amerikas größter und bester, vermutlich anerkanntester und zugleich auch noch erfolgreichster Songwriter sowohl Weihnachtsplatten veröffentlicht und Navis bespricht. Hat nichts mit dem Thema zu tun. Ach so schade. Naja dann.

    Kann es sein, dass einige Menschen von Musik etwas erwarten, was Musik aber gar nicht liefert?

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
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