Der Wert von Musik an sich

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  • #4128067  | PERMALINK

    gauloises

    Registriert seit: 03.01.2003

    Beiträge: 2,496

    Hab das Thema jetzt nicht allzu weit verfolgt will mich trotzdem mal zu meinen „Wertvorstellungen“ äußern:

    Musik ist für mich eigentlich in allen Lebenslagen wichtig auch wenn sie zu jeder einen anderen Zweck erfüllt.
    Momentan bin ich sehr davon angetan mir Abends eine oder zwei Cds über Kopfhörer anzuhören und mich bequem in meinen Stuhl zu legen.
    Ist für mich zur Zeit wesentlich wichtiger als Fernsehen oder Konsorten, meine sozusagen Feierabendbeschäftigung.
    Man kann richtig auf die Musik eingehen und alles um sich herum vergessen, teilweise Lese ich Texte mit oder ich lausche einfach nur.
    Hört sich sehr esoterisch an ist es aber nicht.

    Beim Autofahren geht das natürlich nicht, weil man noch auf den Verkehr achten sollte trotzdem brauch ich dazu fast immer gute Musik. Dadurch wird es einfach schöner und man kann mal ein Lied mitsummen, schreien oder man bekommt bei einer schönen Passage einfach ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert.
    Das gleich gilt auch für das Kochen, Putzen was auch immer es wird einfach angenehmer und schöner.

    Die Musik hat für mich den Wert das sie das Leben einfach schöner macht, über Geschmack lässt sich schön streiten, aber für jeden macht es einfach eine andere Art Musik.

    P.S.
    Und natürlich ist es schöner eine Original-Cd oder LP in den Händen zu halten das Cover zu begutachten die Linernotes, Texte, Grüße und alle Infos zu lesen.
    Die Musik ist natürlich sowohl als MP3 wie auch gebrannt das gleiche bloß das Gefühl das sein eigen zu nennen ist besser und ein ausgedrucktes Cover, auch auf einem noch so gutem Cover, ist nie so schön wie das Original.

    --

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    #4128069  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    In den letzten sechs oder sieben Posts wird schon deutlich wie unterschiedlich wir an die Bewertung bzw. Bedeutung von Musik herangehen.

    MarBecks Aspekt ist sehr persönlich und emotional. Das kann z.B. ohne Kenntnis seines persönlichen Backgrounds zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen bei Anderen führen. Man sieht also, wie wichtig Kommunikation ist.

    Dougsahms Vergleich ist hübsch, aber für mich nicht so zwingend, dass ich ihn unbedingt nachvollziehen kann. Den Genuss – wie Du es genannt hast – ein MP3 in Sekunden greifbar zu haben und abspielen zu können, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist praktisch, ja. Aber weiter nichts.

    Dickie, ich habe die verschiedenen Adjektive benutzt, um die Vielschichtigkeit des Bewertens bzw. Einordnens in einen wie auch immer gearteten Kanon deutlich zu machen. Ich habe keine Antworten auf die gestellten Fragen. Höchstens für mich ganz persönlich. Aber ich wollte ja gerade wissen, woran man eine gewisse Allgemeingültigkeit von Werturteilen festmachen könnte.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #4128071  | PERMALINK

    wolfen

    Registriert seit: 01.10.2004

    Beiträge: 1,716

    Dick Laurent Wenn ich grade in einem anderen Thread lese, dass du eine seltene CD suchst, die du schon als LP besitzt, dann ist das für mich nicht mehr in der Musik begründet, das ist einfach nur ein „haben wollen“. Das kenne ich zwar auch, aber….

    Quatsch. Die LP ist kaum noch brauchbar und mehr als 25 Jahre alt.
    Was hat meine Suche nach der CD mit diesem Thread zu tun und worauf willst Du mit deiner Andeutung hinaus ?

    --

    [kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )
    #4128073  | PERMALINK

    norbert

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,169

    MikkoMal abgesehen von den persönlichen, z.T. ganz privaten Gründen der Wertschätzung, wie kommt man zu verallgemeinerbaren Kriterien den Wert von Musik betreffend? Wenn der Tonträger und seine Wertigkeit als Kriterium ausscheiden, was hilft uns dann einzuordnen wie „wertvoll“, „bedeutend“, „wichtig“ eine Aufnahme ist?

    Der Kulturkreis, die Sozialisation und die Bildung hat uns geformt und hilft uns einzuordnen wie „wertvoll“, „bedeutend“ und „wichtig“ ein Musikstück ist. Je fremder uns z. B. eine Kultur ist, desto unverständlicher werden uns auch deren Musikvorlieben erscheinen. Erst mit der Bereitschaft sich gegenüber einer andersartigen Kultur zu öffnen, hat man den Schlüssel zum Verständnis (bitte nicht mit Liebe gleichsetzen) für deren Musik. Für das Verständnis der musikalischen Botschaft gilt: das Meiste daran ist nicht universell, sondern erlernt.

    MikkoNicht dass wir uns falsch verstehen. Ich will hier nicht über die 500 besten Tracks aller Zeiten reden. Aber die Art und Weise wie wir halbwegs vergleichbare Kriterien finden, den Wert von Musik, von Aufnahmen festzulegen – zu messen von mir aus – möchte ich gerne klären. Falls das überhaupt möglich ist.
    Ich bezweifle das nämlich sehr.

    Tja, nach welchen Kriterien bemisst der Mensch des westlichen Kulturkreises z. B. Schönheit eines Menschen? Symmetrie, der Anwendbarkeit des goldenen Schnitts?
    Lässt sich der Wert eines Musikstücks letztendlich ebenso berechnen? Gibt es für jeden persönlichen Musikgeschmack im Unterbewußten das „Urmeter“, dem mit gewissen Toleranzen alles standhalten muss? Wurde dieses Urmeter im Laufe der musikalischen Sozialisation erschaffen?

    MikkoDas bedeutet für jede/n, die/der mitreden will, lesen, lesen lesen und hören, hören, hören. Vergleichen, diskutieren, verwerfen.

    Lässt sich der ausgebildete Geschmack nachjustieren?

    --

    Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
    #4128075  | PERMALINK

    dougsahm
    Moderator

    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    Mikko
    Dougsahms Vergleich ist hübsch, aber für mich nicht so zwingend, dass ich ihn unbedingt nachvollziehen kann. Den Genuss – wie Du es genannt hast – ein MP3 in Sekunden greifbar zu haben und abspielen zu können, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist praktisch, ja. Aber weiter nichts.

    Mikko, heizt Du mit Holz und sichtbarer Flamme ? Wer das nicht tut, kann wohl kaum beurteilen welchen Genuss es einem bereitet einen Holzofen zu befeuern. Genauso wie CD-only-Hörer auch nicht die Vinyl-Leidenschaft verstehen können. Der Wert wohliger Wärme mag aber von Beiden empfunden werden können.

    Die Etikettierung als hübscher Vergleich ist mir derzeit noch zu unernst verniedlichend. ((Dass Du die Passage mit den MP3’s nicht teilst, ist akzeptiert ohne Widerspruch – war nur meine ganz persönliche Sicht dieses Details))

    --

    #4128077  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Doch doch, Dougsahm, den Vergleich mit dem Kachelofen (ich würde einen offenen Kamin bevorzugen) kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings hört es dann schon auf. CD = Gastherme bzw. MP3 = Elektroheizung, da hinkt der Vergleich ganz schön. Aber offenes Feuer und Heizen mit Holz schätze ich als alter Finne sehr!

    --

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    #4128079  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 38,470

    dougsahm[…]

    Vinyl = Holz-Kachelofen
    CD = Ölheizung (wegen mir auch Gasheizung)
    MP3 = Elektroheizung
    […]

    Nett! Aber dann doch letzten Endes wieder in die Richtung Formatdiskussion marschierend. Ich habe Fernwärme, was ist denn das? Streaming? :sonne:

    Norbert hat da Richtiges gesagt: Schönheit ist ein erlernter Wert, dem Menschen eingepflanzt ist er nicht. Unser Masstab bei Menschen kommt aus der Klassik, ich nehme an, bei Musik ist das ebenso.
    Aber trotz Gemeinsamkeiten bewerten Menschen Musik unterschiedlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass neben den klassischen westlichen Einflüssen natürlich auch die ganz persönliche Sozialisation in bezug auf Musik eine Rolle spielt. Ähnlichkeiten in Lebensläufen waren ja im alten Sozialisationsthread auszumachen.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4128081  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    MikkoUm mal wieder zum Thema zu reden, wie könnte denn künftig der Wert von Musik definiert werden? Mal abgesehen von den persönlichen, z.T. ganz privaten Gründen der Wertschätzung, wie kommt man zu verallgemeinerbaren Kriterien den Wert von Musik betreffend? Wenn der Tonträger und seine Wertigkeit als Kriterium ausscheiden, was hilft uns dann einzuordnen wie „wertvoll“, „bedeutend“, „wichtig“ eine Aufnahme ist?

    Der Wert von Musik und der Wert von Aufnahmen haben nichts miteinander zu tun, da geht für mich doch einiges durcheinander.
    Musik hat ihren Wert auch ohne industriell gefertigte Tonträger, wenn Du aber über die Bedeutung von Aufnahmen sprichst, steht für Dich eindeutig das Trägermaterial ebenso im Vordergrund wie die Musik selbst.
    Ich kann da einen zeithistorischen Ansatz gut nachvollziehen, auch wenn der für mich bei Musik nicht so wichtig ist (bei Musik würde das bedeuten: man hört eine Aufnahme möglichst auf einem zeitgenössischen Tonträger oder einem, der dem möglichst nahe kommt). Ich kenne das aus dem Filmbereich, wo ich auch immer meckere, wenn sich Leute John Ford-Western auf Video oder DVD auf ihrem mickeligen Fernseher angucken anstatt im Kino. Kinofilme gehören ins Kino und nicht in den Fernseher! Bei Filmen ist das technisch begründet (durch Format, Kadrage etc.) und lässt sich leicht begründen: Eine tolle Weitwinkelaufnahme ist natürlich verschwendet, wenn man sie abgeschnitten und im Briefmarkenformat auf dem Fernseher sieht.
    Sind die Unterschiede bei Tonträgerformaten ebenso gravierend?

    --

    #4128083  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Ich hatte immer ein sehr inniges Verhältnis zum Trägermedium Musikcassette. Das ist hier insgesamt wohl nicht so gut gelitten, oder?
    Nur zu gern erinnere ich mich an die langen harten Winter, durch die mich mein treuer Walkman (und mit ihm The Who, Bob Marley, Meister Costello, Foo Fighters usw. usf.) jahraus, jahrein auf meinem fußgängerischen Schulweg begleitet hat.

    @ Frau Pohl
    Die DVD hat durchaus ihre Daseinsberechtigung – und zwar vor allem zum gezielten Studieren und Analysieren. Eine gut sortierte und ebenso genutzte DVD-Sammlung kann einem glatt mehrere Jahre Filmschule ersetzen.
    Zum reinen Genießen eines Films ist das Kino aber schon ein ziemlich dufter Ort, da pflichte ich Ihnen bei.

    #4128085  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 88,459

    CassavetesIch hatte immer ein sehr inniges Verhältnis zum Trägermedium Musikcassette. Das ist hier insgesamt wohl nicht so gut gelitten, oder?
    Nur zu gern erinnere ich mich an die langen harten Winter, durch die mich mein treuer Walkman (und mit ihm The Who, Bob Marley, Meister Costello, Foo Fighters usw. usf.) jahraus, jahrein auf meinem fußgängerischen Schulweg begleitet hat.

    Die Cassette war für mich viele Jahre lang das wichtigste Medium und das Musikhören unterwegs hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Die Umstellung auf MP3-Player ist für mich die logische Fortentwícklung, zumal dieser einfach besser ist als der Walkman (viel längere Laufzeit, einfacheres „Bestücken“, und auch keine „Ausleiern“ der Cassetten mehr).

    Die MP3 ist für mich aber nur ein Hilfsmittel für diesen Zweck und um mit anderen Musikhörern zu kommunizieren. Die Musikdatei aus dem Download-Shop ist für mich finanziell momentan die einzige Möglichkeit des „Singles“-Kauf und eine praktikable Alternative zum Radiomitschnitt, für den ich nicht mehr die Zeit habe. Mir ist Musik viel wert, aber mein Budget ist sehr begrenzt.

    Ich kann verstehen, dass der Gedanke Mikko und andere Freunde der klassischen 45 schmerzt, aber man hat im Zusammenhang mit dem Erfolg von iTunes und anderen Anbietern auch von einer Rückkehr der „Single“ gesprochen, also des als Solitär wahrgenommen Musikstücks, nachdem doch hierzulande die Mehrzahl der etwas älteren Musikhörer völlig auf Alben hin orientiert war und ist, weswegen die deutschen Single-Charts im Vergleich zu den britischen stets nur den Musikgeschmack der ca. 8-14-jährigen spiegeln. Eine ausgeprägte Singles-Kultur wie in England kann ich hierzulande nicht feststellen, das ist hier ein Spezialistenthema.

    Ganze Alben habe ich aber noch nie per Download erworben, da bevorzuge ich auch die originale CD. Gebrannte CDs sind für mich nur eine Möglichkeit zum Reinhören, wenn ich etwas kennenlernen will, bei dem ich erstmal skeptisch bin. Was ich dagegen sehr schätze, sind individuelle Mixe. Ich hab von Forumianern schon sehr schöne Zusammenstellungen erhalten, die mir viel Neues gebracht haben. Die haben mich nichts gekostet, sind mir aber sehr viel wert, weil sie ein Zeugnis der Liebe zur Musik und der Beschäftigung mit ihr sind. Die Aussage „was nichts kostet, ist auch nichts wert“ stimmt aus meiner Sicht einfach nicht.

    --

    #4128087  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Wie hört man eigentlich mittels dieses Wundergerätes iPod Musik? Geht das nur per Knopf im Ohr? Sitzt man da zu Hause und hört mit Ohrhörern oder lässt sich das Gerät ohne Weiteres an eine Anlage anschließen?
    Und überhaupt, ist es ein Werrt an sich, wenn man bei allen möglichen Gelegenheiten (Joggen, Busfahren, etc…) per Knopf im Ohr Musik hören kann?
    Ich persönlich würde das nicht wollen. Im Auto höre ich auch nur auf langen Autobahnfahrten Musik, bei denen kaum Konzentration auf den Verkehr nötig ist. Ich empfinde es außerdem nicht als angenehm, wenn mir jemand mit Knopf im Ohr gegenüber sitzt. Hört man da oder läuft einfach etwas im Hintergrund? Ist das eine bewusste Abkapselung von der Umwelt?
    Das sind ernst gemeinte Fragen. Auch wenn durchscheinen mag, dass solche Dinge für mich nicht in Frage kämen, interessiert mich doch ehrlich, wie andere das sehen und welche Wertigkeiten sie in diesem Zusammenhang für sich sehen.

    --

    FAVOURITES
    #4128089  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,201

    NorbertDer Kulturkreis, die Sozialisation und die Bildung hat uns geformt und hilft uns einzuordnen wie „wertvoll“, „bedeutend“ und „wichtig“ ein Musikstück ist. Je fremder uns z. B. eine Kultur ist, desto unverständlicher werden uns auch deren Musikvorlieben erscheinen. Erst mit der Bereitschaft sich gegenüber einer andersartigen Kultur zu öffnen, hat man den Schlüssel zum Verständnis (bitte nicht mit Liebe gleichsetzen) für deren Musik. Für das Verständnis der musikalischen Botschaft gilt: das Meiste daran ist nicht universell, sondern erlernt.

    Sehr wertvoller Ansatz.

    Aus ihm folgt, dass sich innerhalb eines Kulturkreises, durch ähnliche Sozialisation und weitgehend übereinstimmende Bildung Gemeinsamkeiten ergeben, die zu einem Wertekanon führen. Der kann sich dann zum Beispiel in einer Top500-Liste manifestieren, so wie der RS sie zusammengestellt hat.

    Die mögen dem einzelnen Spezialisten missfallen, weil sie relativ konsistent aufgebaut sind, aber gerade an der Konsistenz lässt sich der Wert der Titel auf einer Liste erkennen: Offenbar gibt es eine Übereinstimmung darüber, was wertvoll ist.

    NorbertLässt sich der ausgebildete Geschmack nachjustieren?

    Um dein Beispiel von den fremden Kulturen aufzugreifen: Wenn man bedenkt, wie schwer es ist, sich etwa auf orientalische Musik einzulassen, die mit ihren Halbtönen für unsere Ohren doch sehr ungewohnt klingt, muss man diese Frage wohl verneinen, bzw. anerkennen, dass eine „Justierung“ nur im Rahmen eines Kulturkreises möglich ist. Daraus ließe sich erstmal ableiten, dass sich der Wert einer Musik innerhalb eines Kulturkreises ergibt.

    Davon abgesehen, fehlt mir in der Diskussion bisher noch der Faktor Zeit. Qualität und damit Wert hat, was über die Zeit besteht. Nicht umsonst kennt man Sprachbilder wie „Klassiker“ oder „Eintagsfliege“, jeweils Bezeichnungen für wertvolle oder -lose Musik.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #4128091  | PERMALINK

    allman

    Registriert seit: 10.10.2005

    Beiträge: 2,343

    otisWie hört man eigentlich mittels dieses Wundergerätes iPod Musik? Geht das nur per Knopf im Ohr? Sitzt man da zu Hause und hört mit Ohrhörern oder lässt sich das Gerät ohne Weiteres an eine Anlage anschließen?
    Und überhaupt, ist es ein Werrt an sich, wenn man bei allen möglichen Gelegenheiten (Joggen, Busfahren, etc…) per Knopf im Ohr Musik hören kann?
    Ich persönlich würde das nicht wollen. Im Auto höre ich auch nur auf langen Autobahnfahrten Musik, bei denen kaum Konzentration auf den Verkehr nötig ist. Ich empfinde es außerdem nicht als angenehm, wenn mir jemand mit Knopf im Ohr gegenüber sitzt. Hört man da oder läuft einfach etwas im Hintergrund? Ist das eine bewusste Abkapselung von der Umwelt?
    Das sind ernst gemeinte Fragen. Auch wenn durchscheinen mag, dass solche Dinge für mich nicht in Frage kämen, interessiert mich doch ehrlich, wie andere das sehen und welche Wertigkeiten sie in diesem Zusammenhang für sich sehen.

    ja! es ist eine bewusste abkapslung!
    und an dem sound kann man nicht meckern – das klingt schon sehrgut
    aber ich halte es für gefährlich sich ständig abzukapseln
    genauso gefährlich und unsinnig halte ich „ständig musik zu hören“
    denn musik hat einen großen einfluß auf uns ( auch schlechte! )
    beim sport lehne ich musik total ab – also bei joggen oder so ähnlichen
    ausser beim schifahren – da gibt es jetzt schibrillen die haben ein i-pod installiert
    in den brille! hab ich ausprobiert
    nachdem man bei dem schifahren eh nict auf ein polizeiauto oder ein sani achten muss – der dich vielleicht umsägt
    sondern nur schauen muss ( rücksicht und vorsicht )
    ist es ein wunderbares gefühl mit musik durch den verschneite wälder zu fahren
    und dazu sogar tanzen zu können – das ist heeeerlich
    oder in einen gondel auf blöden diskussionen – mittels – musik
    verzichten zu können

    --

    #4128093  | PERMALINK

    dougsahm
    Moderator

    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    otisWie hört man eigentlich mittels dieses Wundergerätes iPod Musik? Geht das nur per Knopf im Ohr? Sitzt man da zu Hause und hört mit Ohrhörern oder lässt sich das Gerät ohne Weiteres an eine Anlage anschließen?
    Und überhaupt, ist es ein Werrt an sich, wenn man bei allen möglichen Gelegenheiten (Joggen, Busfahren, etc…) per Knopf im Ohr Musik hören kann?
    Ich persönlich würde das nicht wollen. Im Auto höre ich auch nur auf langen Autobahnfahrten Musik, bei denen kaum Konzentration auf den Verkehr nötig ist. Ich empfinde es außerdem nicht als angenehm, wenn mir jemand mit Knopf im Ohr gegenüber sitzt. Hört man da oder läuft einfach etwas im Hintergrund? Ist das eine bewusste Abkapselung von der Umwelt?
    Das sind ernst gemeinte Fragen. Auch wenn durchscheinen mag, dass solche Dinge für mich nicht in Frage kämen, interessiert mich doch ehrlich, wie andere das sehen und welche Wertigkeiten sie in diesem Zusammenhang für sich sehen.

    Persönlicher Erfahrungsbericht I-Pod.
    Ich hab so ein Ding vor ca. ½ Jahr gewonnen und mich oberflächlich damit auseinandergesetzt. Vor 20 Jahren hätte ich juchu geschrieen. Ein benutzerfreundlicher Quantenspruch zum Vorgängerproduk Walkman, der mir damals große Dienst erwies, lange S-Bahn-Fahrten, Fusswege in U-Bahn-Schächten (und Wartezeiten) sowie in doofen Industriegebieten erträglich zu gestalten. Seit 18 Jahren bin ich ohne Walkman unterwegs – kommuniziere aber in ähnlichen Situation auch nicht mehr. Dass der Stöpsel im Ohr Kommunikation verhindert, gilt somit bei mir nicht.

    An Anlage anschließen ? Nie probiert. Da hab ich ja meine Orginaltonträger.

    Stöpsel im Ohr ? Mag ich nicht mehr.

    Fürs Auto ist er eine interessante Alternative. An die Auto-Anlage anschließen geht problemlos. Mach ich aber auch nicht. Greife mir lieber ein paar CDs oder MCs, die ich mitnehme. Geht schneller als die Sachen auf den Ipod zu überspielen, die man gerade höre möchte.

    Sprich: er liegt in der Gegend rum und wartet darauf mal Weihnachten verschenkt zu werden (2010 ?)

    Aber wie gesagt: Als Jungerwachsener oder gar Jugendlicher wäre ich begeistert vom Ipod gewesen. Aber im Lauf eines Lebenszyklus ändern sich einfach die sozialen Rahmenbedingungen wann und wie man Musik hört bzw. es sich leisten kann Musik zu hören (nicht jeder hat einen PKW mit CD-Spieler etc)

    --

    #4128095  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Kai BargmannUm dein Beispiel von den fremden Kulturen aufzugreifen: Wenn man bedenkt, wie schwer es ist, sich etwa auf orientalische Musik einzulassen, die mit ihren Halbtönen für unsere Ohren doch sehr ungewohnt klingt, muss man diese Frage wohl verneinen, bzw. anerkennen, dass eine „Justierung“ nur im Rahmen eines Kulturkreises möglich ist. Daraus ließe sich erstmal ableiten, dass sich der Wert einer Musik innerhalb eines Kulturkreises ergibt.

    Was das Nachjustieren angeht, denke ich, dass das ähnlich wie das Erlernen von Sprachen ist. In den ersten Lebensjahren läuft es sehr unbewusst ab und der Einfluss in frühester Kindheit ist sehr stark.
    Später ist es immer noch möglich, wird aber immer schwieriger, genau wie man mit Mitte 60 noch eine vollkommen neue Sprache lernen kann, es aber mit viel mehr Aufwand verbunden ist.
    Naja, und manche Menschen sind halt sprachbegabter als andere, genauso werden wohl manche Menschen eher dazu in der Lage sein, sich in andere Musikrichtungen oder -Konzepte reinzudenken.

    @otis: Einen iPod kann man natürlich an eine Anlage anschließen und genauso wie einen Plattenspieler/CD-Player/.. nutzen. Den Klang und das Feeling mal außen vor.

    --

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