Re: Der Wert von Musik an sich

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anne-pohl

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MikkoUm mal wieder zum Thema zu reden, wie könnte denn künftig der Wert von Musik definiert werden? Mal abgesehen von den persönlichen, z.T. ganz privaten Gründen der Wertschätzung, wie kommt man zu verallgemeinerbaren Kriterien den Wert von Musik betreffend? Wenn der Tonträger und seine Wertigkeit als Kriterium ausscheiden, was hilft uns dann einzuordnen wie „wertvoll“, „bedeutend“, „wichtig“ eine Aufnahme ist?

Der Wert von Musik und der Wert von Aufnahmen haben nichts miteinander zu tun, da geht für mich doch einiges durcheinander.
Musik hat ihren Wert auch ohne industriell gefertigte Tonträger, wenn Du aber über die Bedeutung von Aufnahmen sprichst, steht für Dich eindeutig das Trägermaterial ebenso im Vordergrund wie die Musik selbst.
Ich kann da einen zeithistorischen Ansatz gut nachvollziehen, auch wenn der für mich bei Musik nicht so wichtig ist (bei Musik würde das bedeuten: man hört eine Aufnahme möglichst auf einem zeitgenössischen Tonträger oder einem, der dem möglichst nahe kommt). Ich kenne das aus dem Filmbereich, wo ich auch immer meckere, wenn sich Leute John Ford-Western auf Video oder DVD auf ihrem mickeligen Fernseher angucken anstatt im Kino. Kinofilme gehören ins Kino und nicht in den Fernseher! Bei Filmen ist das technisch begründet (durch Format, Kadrage etc.) und lässt sich leicht begründen: Eine tolle Weitwinkelaufnahme ist natürlich verschwendet, wenn man sie abgeschnitten und im Briefmarkenformat auf dem Fernseher sieht.
Sind die Unterschiede bei Tonträgerformaten ebenso gravierend?

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