Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #11320315  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

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    The Hangman (1959) Western mit Robert Taylor, Jack Lord

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11322409  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

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    Dead Silence – Ein Wort und du bist tot (2007)

    Ebenfalls aus der Schmiede der Saw- und Conjuring-Erfinder James Wan und Leigh Whannell. Handelt von einer mörderischen Bauchrednerpuppe mit übernatürlichen Fähigkeiten, die auf eine verrückte Bauchrednerin zurückgeht, die sich vor Jahrzehnten mit ihren über 100 Puppen hat beerdigen lassen und nun zurückkehrt. Erinnert an Roland Emmerichs Joey aus den 1980ern, In Bezug auf die Atmosphäre hat der Film zudem was von „Friedhof der Kuscheltiere“. Donnie Wahlberg spielt in einer Nebenrolle einen ermittelnden Polizisten. Und die junge Frau am Anfang des Films sieht aus wie Mia Farrow in Rosemarys Baby, was wohl beabsichtigt war.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11322457  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Pieces of a Woman (2020)

    Neu bei Netflix. Sehr eindringliches Drama über eine Beziehung, die an einer Tragödie scheitert. Vanessa Kirby spielt grandios, vor allem die ausführliche Geburtsszene zu Beginn fand ich sehr beeindruckend. Ich hatte nicht erwartet Shia LaBeouf nach den Missbrauchsvorwürfen so schnell wieder in einem Film zu sehen, aber vielleicht wurde er auch vorher gedreht. Kirby behalte ich aber im Auge, die Dame hat was drauf.

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    #11323519  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

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    Beiträge: 10,358

    Pieles – Du kannst nicht aus deiner Haut (2017, Regie: Eduardo Casanova)

    Ein weiterer spinnerter Film aus Spanien, der auf Netflix online steht und in eine ähnliche Richtung stößt wie „Der Schacht“: In diesem Sozialdrama versammelt sich ein Ensemble skurriler Figuren, die allesamt ein Handicap haben: Ein Mädchen, das anstelle eines Mundes einen hässlichen analen Schließmuskel im Gesicht trägt, ein Punk-Boy mit lilafarbenen Haaren, der im Rollstuhl sitzt, sich mit einem Teppichmesser selbst verletzt und seine Beine depersonalisiert nicht akzeptieren kann, eine extrem adipöse Kellnerin, ein Mann mit brandnarbigem Freddy-Krueger-Gesicht und eine blinde Prostituierte, die keine Augen hat. Mit diesen Entstellungen müssen sich die Charaktere durch das Leben schlagen. Vom Aufbau her wirkt die Handlung wie ein Episodenfilm, wobei die Schicksale der Gestalten miteinander verwoben sind. Und alle Kulissen, worin das spielt, sind durchweg rosafarben, weshalb der Film aussieht, als würden die Personen in den Räumen eines riesigen Barbie-Puppenhauses agieren. Regt dazu an, unsere durch Oberflächlichkeiten geprägte Gesellschaft zu hinterfragen. Wirkt wie ein zeitgeistiges Regietheaterstück der Münchner Kammerspiele oder am Berliner Ensemble.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11323939  | PERMALINK

    tezuka
    The artist formerly known as BB

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    John Milius – Conan the Barbarian

    Den Soundtrack von Basil Paledouris mochte ich schon immer, vor einiger Zeit bin ich dazu gekommen mir das Werk in Gänze anzusehen…und es faszinierte mich in seiner Archaik, seiner Rohheit und seinem reaktionären Weltbild. Früher hätte mich vielleicht eher das „Was ist für einen Mann das Schönste im Leben?“-Gespräch den Kernpunkt des Films gebildet, heute eher folgender Dialog: „Warum weinst du?“ „Das ist Conan, er kann nicht weinen, daher weine ich für ihn.“ Conan – ein Held ohne Selbstzweifel, dessen einfaches Gemüt einen Kontrast zu der verkommenen Welt in der er lebt bildet. Generell hat Milius eine absolut faszinierende Welt erschaffen, die germanische und mongolische Elemente vermischt, und in der man Kritik an Sektiererei entdecken kann, aber auch eine plumpe Verherrlichung des Recht des stärkeren – das man etwas faszinierend findet heisst ja nicht dass man es für gut heisst, aber auch ich als friedfertiger Mensch fühle mich gelegentlich zu so etwas hingezogen.

    Wes Anderson – Grand Hotel Budapest

    Bei den „Royal Tenenbaums“ und eventuell noch bei „Rushmore“ war Wes Anderson auf den Punkt, mochte seinen Figuren in aller Skurrilität noch Leben einzuhauchen – die „Royal Tenenbaums“ sind sogar  einer der wichtigsten Filme meines Lebens! Beim Grand Hotel nun fasziniert Anderson natürlich immer noch durch die liebevolle Ausstattung, durch das Zuckerbäckerhafte-Puppenhausartige – aber berührt es einen wirklich…? Während es bei den „Tenenbaums“ um die Zusammenführung einer Familie geht – was für ein größeres Thema im Leben kann es geben? – geht es hier nur um ein paar Gemälde…Das verleiht dem Streifen leider etwas belangloses, auch wenn man sich natürlich an der kunterbunten Optik und den – oft kurios gegen den Strich eingesetzten – Schauspielern ergötzen kann…

    Oskar Roehler – Suck My Dick

    Oskar Roehler, sicher einer der faszinierendsten, exzentrischsten (manchmal vielleicht zu exzentrischen) Regisseure die wir hierzulande haben…Diese Jekkyl-und-Hyde-Story um einen erfolgreichen Schriftsteller der seine Männlichkeit, seine Haarpracht und seine Zähne verliert…Klar, Joop stößt als Schauspieler gelegentlich an seine Grenzen, (vor allem in der Szene auf der Vernissage..) aber dies ist wahrscheinlich so gewollt…

    Walter Hill – Red Heat

    Arnold zum Zweiten…Sowohl Schwarzenegger als auch Hill haben ihre Meriten, aber die Faszination dieser Ost-West-Männerfreundschaft, dieser Muskelshow hat sich mir noch nicht ganz erschlossen…

    John Schlesinger – The Marathon Man

    Ein immer wieder spannender und nervenzerreissender New-York-Film. Allein die Anfangssequenz, das herrlich politisch unkorrekte Schreiduell zwischen dem Synagogenbesucher und dem Altnazi! Die Szene wo die alte Dame ihren Peiniger Dr. Szell erkennt – immer noch schockierender und stärker im Gedächtnis bleibend als spätere Holocaust-Dramen wie „Schindler’s List“. Ein Werk das auf jeden Fall den Geist der Siebziger Jahre atmet – aber trotzdem kein bisschen Staub angesetzt hat!

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    #11323981  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Um ein Chanson von Serge Gainsbourg gestricktes Unterschichtsdrama aus Frankreich mit den Weltstars Vanessa Paradis und Gérard Depardieu, weniger der grimmigen Realität als den romantisch-verklärten Ansichten der Gosse verpflichtet. Unterhaltsam. Außerdem: Depardieu bleibt angezogen, Paradis zieht blank.

    Letzte italienische Horrorproduktion mit der großen Barbara Steele, die sich auf ihren hervorragenden Soundtrack, die mysteriös-gruselige Atmosphäre und die tollen Bilder (manche Einstellungen sind direkte Verneigungen vor Citizen Kane) verlassen kann. Wer die anderen Filme mit Steele mochte oder generell ein Faible für gothic horror hat, wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Exzellent.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #11323987  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

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    tezukaZusammenführung einer Familie geht – was für ein größeres Thema im Leben kann es geben?

    Wo anfangen, wo aufhören? ;-)

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    #11324597  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

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    Geht doch!

    Mehr als 2500 Menschen haben sich schon beworben, um auf einer winzigen schwedischen Insel eine Woche lang ganz allein Kino zu schauen.

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    #11324643  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

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    pfingstluemmelGeht doch!

    Mehr als 2500 Menschen haben sich schon beworben, um auf einer winzigen schwedischen Insel eine Woche lang ganz allein Kino zu schauen.

    Ein Traum!
    So muss Kino für mich sein!

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    l'enfer c'est les autres...
    #11324651  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    tezukaJohn Milius – Conan the Barbarian
    […]
    Conan – ein Held ohne Selbstzweifel, dessen einfaches Gemüt einen Kontrast zu der verkommenen Welt in der er lebt bildet. Generell hat Milius eine absolut faszinierende Welt erschaffen, die germanische und mongolische Elemente vermischt, und in der man Kritik an Sektiererei entdecken kann, aber auch eine plumpe Verherrlichung des Recht des stärkeren – das man etwas faszinierend findet heisst ja nicht dass man es für gut heisst, aber auch ich als friedfertiger Mensch fühle mich gelegentlich zu so etwas hingezogen.
    […]

    Bitte mal zum Thema Robert E. Howard recherchieren.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11325971  | PERMALINK

    tezuka
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    latho

    tezukaJohn Milius – Conan the Barbarian […] Conan – ein Held ohne Selbstzweifel, dessen einfaches Gemüt einen Kontrast zu der verkommenen Welt in der er lebt bildet. Generell hat Milius eine absolut faszinierende Welt erschaffen, die germanische und mongolische Elemente vermischt, und in der man Kritik an Sektiererei entdecken kann, aber auch eine plumpe Verherrlichung des Recht des stärkeren – das man etwas faszinierend findet heisst ja nicht dass man es für gut heisst, aber auch ich als friedfertiger Mensch fühle mich gelegentlich zu so etwas hingezogen. […]

    Bitte mal zum Thema Robert E. Howard recherchieren.

    Der Name ist mir bekannt – habe vor ewiger Zeit mal auf Heise über ihn gelesen – bekomme allerdings seit ca. 20 Jahren keinen Roman mehr durch. Mir war von vorherein klar dass den Namen des Regisseurs als Erschaffer einer eigenen Welt zu nennen bei einer Literaturverfilmung etwas problematisch sein könnte – kann bei Unkenntniss der Bücher halt auch nicht wirklich sagen von wem was ist, welche Ideen. Hätte man sicher anders formulieren können – aber hey, ich schreibe erst seit kurzem hier wieder Rezensionen/Beiträge die über Einzeiler hinausgehen, man sehe mir etwas nach wenn einiges noch nicht ganz ausgefeilt ist!

     

    zuletzt geändert von tezuka

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    #11326003  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    Ist ja ok, das war nur ein Hinweis. Milius war ja tatsächlich von Howards Werken sehr angetan, der Film sollte ja halbwegs werkgetreu sein. Die etwas trockene Umgebung ist eben auch den Drehorten geschuldet. Die Zivilisationsmüdigkeit, die der Film von Howard übernimmt nicht. Das kann man kritisch sehen, aber ich sage immer: aus der Zivilisationsmüdigkeit haben die Deutschen damals Politik gemacht, die Amerikaner nur Romanhefte.

    Für’s Nachlesen: Brian Murphys Flame and Crimson.

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    #11326553  | PERMALINK

    cleetus

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    (Der Conan-Moment war dann auch das beste an Arnolds seltsamer Kristallnacht-Rede.)

    Showdown in Little Tokyo – Viel besser als erwartet und angenehm selbstironisch. Dass er nur 72min dauert, ist äußerst positiv zu bewerten.

    Heat – Wunderschöner 90s Zeitgeist mit einem etwas unangenehm nervigen Al Pacino. Mir ist auch zum ersten Mal aufgefallen, dass der Typ in dem Club ja Tone Loc ist.

    Rapid Fire – Ok, eigentlich gehts in dem Film um Brandon Lee (um den es wirklich schade ist) aber sehenswert ist er wegen Powers Boothe, dessen Coolness nur von ganz wenigen erreicht wurde. (B-Movie-Lethal Weapon-Serie mit Powers Boothe und Sam Elliot, think about it.)

     

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11328989  | PERMALINK

    ford-prefect
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    Knock Knock (2015, Regie: Eli Roth) mit Keanu Reeves

    Verstörend, schockierend, entsetzlich. In seinen konzeptionellen Grundzügen, wie die Handlung angelegt ist, erinnert der Film etwas an Stephen Kings Misery, auch wenn der Film eine gänzlich andere Geschichte erzählt. Zwei junge Mädchen klingeln abends bei strömendem Regen an der Haustür eines wohlhabenden Familienvaters, dessen Anhang gerade verreist ist, er ist allein, lässt die beiden Mädels herein ins Trockene. Doch nach und nach zeigen die zuerst jugendlich-lustigen und harmlos-naiv wirkenden Damen ihr wahres zynisches und mörderisches Gesicht. Einer der besten Filme mit Keanu Reeves der letzten Jahre, ich würde Knock Knock jederzeit auch Matrix vorziehen.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11330415  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Luis Tosar scheint eine große Nummer in Spanien zu sein, zumindest wirkt er in so gut wie jedem spanischen Film mit, den ich in den letzten Jahren zu sehen bekam. So auch in diesem, einer verspielt aufgefächerten Untersuchung der Paranoia und Neurosen Europas im 21. Jahrhundert, in Teilen ihre Inspiration bei Luis Buñuel und Wes Anderson findend. Die Struktur gibt sich komplexer, als sie tatsächlich ist, und wird auch innerhalb des Films erklärt. Die Bilder bestechen, der Soundtrack steht auf eigenen Füßen und verleiht dem Ganzen einen zusätzlichen Funken Skurrilität und Eigensinn, der Aritz Morenos Film weit über den Durchschnitt hebt.

    Argento macht den Deckel druff und beerdigt den Giallo der 70er, welchen er entscheidend mitprägte. Tenebre atmet die kalte, klare Sterilität der 80er in Pastelltönen, nur aufgewühlt durch das schreiend rote Blut, welches sich auch in diesem Jahrzehnt nicht unter die glatten Oberflächen kehren lässt. It’s murder! Und wie! Und nicht nur das: Nebenbei wird Kritikerschwachsinn verhandelt, etwa die Misogynie, welche Argento immer wieder vorgeworfen wurde, dort natürlich immer mitschwingend, er sei als Person wie seine Filme. So darf dann auch ziemlich zu Beginn, und in eine der außergewöhnlichsten Szenen des Films, die feministische Kritikerin, eine Lesbe, gefangen in einer toxischen Beziehung mit einer Prostituierten, das Rasiermesser schmecken. Frontaler Leckt-mich-am-Arsch-Gag, kunstvoll ausgeführt.
    Meine Lieblingsszene bleibt nach erneuter Sichtung jedoch die Hundehetzjagd durch den Park zum und in das Anwesen des Killers, ein Musterbeispiel für Argentos besonderes Auge für Farben, Licht und Bewegung.

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