Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #11229951  | PERMALINK

    wenzel

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    mozzaIch fand den Film ziemlich gelungen, habe den auch als spannend empfunden und gut geschauspielert. Auf Kritiken gebe ich meistens nichts. Ich lese mir mehr die Plot-Zusammenfassung durch (natürlich ohne Spoiler).

    Wenn ein Film durchweg eher negative Kritiken erhält, ist da meistens was dran. Werd mir jetzt aufgrund deiner Empfehlung aber mal die DVD aus der örtlichen Bibliothek holen.

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    #11229971  | PERMALINK

    tezuka
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    pfingstluemmel

    tezuka Weiss gar nicht ob besonders schräg besonders interessant ist. Trotzdem ein sehr guter Film der mich zu Lynch bekehrt hat. Kann übrigens wenig mit dem Begriff „sperrig“ anfangen der immer im Zusammenhang damit genannt wird.

    Die dräuende Atmosphäre und die außergewöhnlichen Bilder, zusammen mit der höchst ungewöhnlichen Klangkulisse, findet man im späteren Werk von Lynch eher selten.

    Hmmm, vielleicht bei „Lost Highway“, aber da scheint mir alles sehr auf ein hippes, junges Zielpublikum ausgerichtet, während Lynch bei „Eraserhead“, wie bei den meisten seiner Filme, zu seiner Nerdigkeit steht. Ist halt bei Eraserhead alles sehr offentsichtlich auf aussergewöhnlich gemacht, während ich spätere Werke eher als eine Form von Surrealismus sehe: Gewohnte Bilder nehmen, um damit zu spielen, um sie neu anzuordnen.

    Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich mag – bis auf „Dune“ und „Wild At Heart“ alle Lynch-Filme aus unterschiedlichen Gründen!

    Ich empfinde sie nicht als besonders schräg, sondern als besonders aufmerksam und detailverliebt. Spätere Filme wirken in den Bildern geglättet, fast genormt, und das Außergewöhnliche zieht sich mehr und mehr in die (Erzähl-)Struktur und auf die Meta-Ebene zurück. Was allen Filmen gemein scheint, ist die Kreuzung von Banalem und Abseitigem, wo z.B. die TV-Soap auf Horror- und Mystery-Elemente trifft. Am Augenscheinlichsten in Twin Peaks, doch das ist auch schon in Eraserhead deutlich sichtbar angelegt.

    Meinst du dass diese Gleichung wirklich immer aufgeht? wieder zu „Lost Highway“: Dort ist Bill Pullman als avantgardistischer Jazz-Musiker doch alles andere als ein Normalbürger, seine Ehe, sein Umfeld sind ja zu keiner Zeit „normal“…Und im oben erwähnten „Straight Story“ fällt das alles weg: Einfach ein wunderschöner Film der ganz schlicht und ergreifend von einfachen Leuten handelt, ohne das irgendwelche Erwartungshaltungen bedient werden…

     

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    #11229981  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    tezuka Hmmm, vielleicht bei „Lost Highway“, aber da scheint mir alles sehr auf ein hippes, junges Zielpublikum ausgerichtet, während Lynch bei „Eraserhead“, wie bei den meisten seiner Filme, zu seiner Nerdigkeit steht. Ist halt bei Eraserhead alles sehr offentsichtlich auf aussergewöhnlich gemacht, während ich spätere Werke eher als eine Form von Surrealismus sehe: Gewohnte Bilder nehmen, um damit zu spielen, um sie neu anzuordnen. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich mag – bis auf „Dune“ und „Wild At Heart“ alle Lynch-Filme aus unterschiedlichen Gründen!

    Ich empfinde sie nicht als besonders schräg, sondern als besonders aufmerksam und detailverliebt. Spätere Filme wirken in den Bildern geglättet, fast genormt, und das Außergewöhnliche zieht sich mehr und mehr in die (Erzähl-)Struktur und auf die Meta-Ebene zurück. Was allen Filmen gemein scheint, ist die Kreuzung von Banalem und Abseitigem, wo z.B. die TV-Soap auf Horror- und Mystery-Elemente trifft. Am Augenscheinlichsten in Twin Peaks, doch das ist auch schon in Eraserhead deutlich sichtbar angelegt.

    Meinst du dass diese Gleichung wirklich immer aufgeht? wieder zu „Lost Highway“: Dort ist Bill Pullman als avantgardistischer Jazz-Musiker doch alles andere als ein Normalbürger, seine Ehe, sein Umfeld sind ja zu keiner Zeit „normal“…Und im oben erwähnten „Straight Story“ fällt das alles weg: Einfach ein wunderschöner Film der ganz schlicht und ergreifend von einfachen Leuten handelt, ohne das irgendwelche Erwartungshaltungen bedient werden…

    Zumindest würde ich behaupten, dass Lynch sich nicht auf die vermeintliche „Realität“ des Zuschauers bezieht, sondern seine kleinen Welten grundsätzlich aus Film und Fernsehen extrahiert bzw. sie auf dem Grund von Kinofilmen und TV-Serien modelliert. Ist er mit dem Set-Up erst mal zufrieden, fährt er in die eigene Kleinstadtparade und spürt dem Abseitigen nach, ohne Rücksicht auf Verluste und mit Spaß an der Zerstörung. Dune bildet sowieso eine Ausnahme im filmischen Schaffen von David Lynch, während bei Wild at Heart und The Straight Story schon wieder die Kino- und TV-Tropes deutlich spürbar sind.

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    #11230011  | PERMALINK

    motoerwolf

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    pipe-bowl

    motoerwolf

    pipe-bowlIn den letzten Tagen: Just Mercy (2019 / Destin Daniel Cretton) ****

    Den habe ich sogar noch etwas besser bewertet. Bei mir hat er 9/10. Da ist aber möglicherweise ein Pünktchen dabei, dass nicht aus rein filmischen Gründen resultiert, sondern aus der politischen Bedeutung, die der Film gerade heute hat.

    Ein nachvollziehbarer Grund mit der Wertung hoch zu gehen. Plus Jamie Foxx und sein Spiel.

    Ja, Foxx ist klasse (nicht nur hier).

    Neben Just Mercy sind dieses Jahr noch einige andere tolle Filme zum Thema Rassismus im Kino gelaufen. Queen and Slim, Blue Story, Intrige und Berlin Alexanderplatz fallen mir da spontan ein.

    @Lynch: auf Netflix ist zur Zeit ein Kurzfilm von ihm zu finden. What did Jack do? 

    Ich war heute Oskar Roehlers neuen Film Enfant terrible schauen. Roehler macht sehr vieles sehr gut, sein Licht, seine eher theaterhaften als filmischen Sets, sein Einsatz von Musik. Und auch die Schauspieler, ganz besonders Oliver Masucci als Fassbinder, sind großartig. Leider ist der Film etwas zu lang und redundant, das nimmt gegen Ende einiges von der Wirkung. Zusammen mit ein paar Schwächen im Drehbuch und dem Problem, dass die Hauptfigur im Verlauf des Filmes immer unsympathischer bzw. unerträglicher wird ergeben sich für mich

    7,5/10

    --

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    #11230015  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    motoerwolf …dass die Hauptfigur im Verlauf des Filmes immer unsympathischer bzw. unerträglicher wird ergeben sich für mich 7,5/10

    Kann man das dem Film in die Schuhe schieben? ;-)

    --

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    #11230039  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

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    pfingstluemmel

    motoerwolf …dass die Hauptfigur im Verlauf des Filmes immer unsympathischer bzw. unerträglicher wird ergeben sich für mich 7,5/10

    Kann man das dem Film in die Schuhe schieben?

    Nein, sicher nicht.

    Eher schon, dass der Versuch, mit Gudrun (Katja Riemann) eine positive Identifikatiosfigur einzuführen reichlich unmotiviert daherkommt. Genau so wie übrigens die Haltung, die Fassbinder zu aktuellen politischen Ereignissen (München 3972, Deutscher Herbst) einnimmt.

     

    --

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    #11230061  | PERMALINK

    tezuka
    The artist formerly known as BB

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    pfingstluemmel

    tezuka Hmmm, vielleicht bei „Lost Highway“, aber da scheint mir alles sehr auf ein hippes, junges Zielpublikum ausgerichtet, während Lynch bei „Eraserhead“, wie bei den meisten seiner Filme, zu seiner Nerdigkeit steht. Ist halt bei Eraserhead alles sehr offentsichtlich auf aussergewöhnlich gemacht, während ich spätere Werke eher als eine Form von Surrealismus sehe: Gewohnte Bilder nehmen, um damit zu spielen, um sie neu anzuordnen. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich mag – bis auf „Dune“ und „Wild At Heart“ alle Lynch-Filme aus unterschiedlichen Gründen!

    Ich empfinde sie nicht als besonders schräg, sondern als besonders aufmerksam und detailverliebt. Spätere Filme wirken in den Bildern geglättet, fast genormt, und das Außergewöhnliche zieht sich mehr und mehr in die (Erzähl-)Struktur und auf die Meta-Ebene zurück. Was allen Filmen gemein scheint, ist die Kreuzung von Banalem und Abseitigem, wo z.B. die TV-Soap auf Horror- und Mystery-Elemente trifft. Am Augenscheinlichsten in Twin Peaks, doch das ist auch schon in Eraserhead deutlich sichtbar angelegt.

    Meinst du dass diese Gleichung wirklich immer aufgeht? wieder zu „Lost Highway“: Dort ist Bill Pullman als avantgardistischer Jazz-Musiker doch alles andere als ein Normalbürger, seine Ehe, sein Umfeld sind ja zu keiner Zeit „normal“…Und im oben erwähnten „Straight Story“ fällt das alles weg: Einfach ein wunderschöner Film der ganz schlicht und ergreifend von einfachen Leuten handelt, ohne das irgendwelche Erwartungshaltungen bedient werden…

    Zumindest würde ich behaupten, dass Lynch sich nicht auf die vermeintliche „Realität“ des Zuschauers bezieht, sondern seine kleinen Welten grundsätzlich aus Film und Fernsehen extrahiert bzw. sie auf dem Grund von Kinofilmen und TV-Serien modelliert. Ist er mit dem Set-Up erst mal zufrieden, fährt er in die eigene Kleinstadtparade und spürt dem Abseitigen nach, ohne Rücksicht auf Verluste und mit Spaß an der Zerstörung.

    Naja, das klingt ja fast als würde er eine Masche durchziehen, da unterschätzt du ihn wohl etwas.

    Dune bildet sowieso eine Ausnahme im filmischen Schaffen von David Lynch, während bei Wild at Heart und The Straight Story schon wieder die Kino- und TV-Tropes deutlich spürbar sind.

    „Wild at Heart“ bezieht sich halt auf den Rock’n’Roll-Mythos der Fünfziger Jahre, ohne dass er da einen für mich interessanten Film draus extrahieren würde. Wo siehst du in „The Straight Story“ den Bezug auf Kino- und TV-Tropes? Das ist absoluter Realismus, ohne doppelten Boden, großen Respekt an Lynch dass er das Ding so durchgezogen hat…

     

    --

    #11230085  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Beiträge: 7,417

    tezuka Naja, das klingt ja fast als würde er eine Masche durchziehen, da unterschätzt du ihn wohl etwas.

    Dune bildet sowieso eine Ausnahme im filmischen Schaffen von David Lynch, während bei Wild at Heart und The Straight Story schon wieder die Kino- und TV-Tropes deutlich spürbar sind.

    „Wild at Heart“ bezieht sich halt auf den Rock’n’Roll-Mythos der Fünfziger Jahre, ohne dass er da einen für mich interessanten Film draus extrahieren würde. Wo siehst du in „The Straight Story“ den Bezug auf Kino- und TV-Tropes? Das ist absoluter Realismus, ohne doppelten Boden, großen Respekt an Lynch dass er das Ding so durchgezogen hat…

    Ich würde da nicht von unterschätzen sprechen. Jeder Regisseur, der kapiert hat, dass es nicht darum gehen kann, die „Wirklichkeit“ abzubilden, hat dem Rest seiner ahnungslosen Kollegen doch schon einiges voraus.
    Diese ganzen Smalltown, USA-Darstellungen sind Gewächse des Fernsehens und des Hollywood-Kinos, die mit der „Realität“ wenig zu tun haben. Bei diesem Mythos bedient sich Lynch, um ihn mit eigenen Vorstellungen kollidieren zu lassen. Auch The Straight Story nutzt diese Grundlage, wenn er die offensichtlichsten Auswüchse davon auch weiträumig auf einem Rasenmäher umschifft.

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    #11232241  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Scary Stories to tell in the Dark (2019, Regie: André Ovredal) mit Produzent Guillermo del Torro

    Auf Netflix. Als Vorlage dienten die Gruselgeschichten eines gewissen Alvin Schwartz (noch nie gehört). Wirkt zu Beginn ein bisschen wie Stephen Kings Kurzgeschichten für Anfänger, mit dieser lebenden Vogelscheuche. Gewinnt dann aber schließlich doch. Hat ein paar tolle Elemente, zum Beispiel das sich in Blut selbständig fortschreibende Buch, Necronomicon-ähnlich.

    zuletzt geändert von ford-prefect

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11232253  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,650

    zu lynch:
    blue velvet, wild at heart, mulholland drive und natürlich twin peaks waren imho auch noch gut… bei dune gab es einige wenige gute entscheidungen (kyle mclachlan), einige schlechte (jürgen prochnow, sting), und die tricktechnik war halt damals auch noch nicht wirklich ausgereift…

    anderes thema: was sagt denn die tv-gemeinde so zu „bohemian rhapsody“ ? also ich muss sagen, bis auf die eklatanten zeitverschiebungen und ungenauigkeiten, fand ich den gar nicht mal so schlecht wie befürchtet…

    zuletzt geändert von jimmydean

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #11232653  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Hawks und De Palma haben gut vorgelegt (auch wenn die Zensur Hawks ins Handwerk pfuschte und sie es bei De Palma versuchte). Mal sehen, wie sich Guadagnino hier aus der Affäre zieht. :-)

    How has this not been cancelled by now? :yahoo:

    --

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    #11232801  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 4,485

    The Mule (Clint Eastwood, 2018)

    Der alte Clint Eastwood macht erfrischend neue Filme.

    Ein besonderer Schauspieler und ein besonderer Regisseur. Interessant, welches Spektrum er so abdeckt.

    --

    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #11232875  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,343

    Peninsula (반도, Yeon Sang-ho, 2020)

    Die Fortsetzung von Train to Busan. Aber keine auch nur ansatzweise würdige. Trotz Zombies ist der Film nicht wirklich ein Horrorfilm, da er weder furchteinflößend noch besonders hart ist. Eigentlich handelt es sich um einen Actionfilm. Aber auch als solcher taugt er nicht. Er strotzt nur so von dämlichen Szenen, traurigen Effekten, schlimmem Overacting und entsetzlich faden Ideen, die vielleicht so um 1920 noch überraschend gewesen wären. Bitte, betrachtet das hier als Warnung, dieser Film hat euer Geld nicht verdient.

    2/10

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #11232879  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

    Registriert seit: 30.07.2016

    Beiträge: 6,492

    „Sheila“ (1972)

    --

    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
    #11233317  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
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    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,181

    Ein verborgenes Leben (OT: A hidden life, 2019, Terrence Malick)
    unter dem Strich ***1/2 (manchmal mehr, manchmal auch deutlich mehr)

    Ich habe nach wie vor meine Probleme mit Malick-Filmen, wo andere ihn stets als genial einstufen. Am besten gefielen mir seine Filme, wenn er seine Geschichte in halbwegs klassischer Form darbot. „Badlands“, „In der Glut des Südens“, „Der schmale Grat“. Dagegen fand ich z.B. bei „The new world“ überhaupt keinen Zugang und auch „The tree of life“ empfand ich über die ganze Strecke als extrem anstrengend, wenngleich der Film natürlich seine Qualität hat.

    „Ein verborgenes Leben“ liegt irgendwo dazwischen. Ich habe vollstes Verständnis, wenn man den Film abfeiert. Ich musste mich immer wieder fragen, was ich mit den teils gewaltigen Bildern und der Musik im Gegensatz zu der Bescheidenheit des Protagonisten anfangen sollte. Einerseits sehr beeindruckend, aber auch nach meinem Gefühl mitunter um Eindrücke zu schinden. Natürlich ist es legitim, die Natur als wunderschön zu vermitteln, während ich die Kultur an den Pranger stelle. Fast drei Stunden waren mir dann aber auch zu lang für die Story. Da gab es Passagen, wo es sich ziemlich zog.

    Die beste Szene war für mich jene, als Franz Jägerstätter von seinem Verteidiger die einfache Lösung offeriert wurde („Unterschreiben sie und sie sind frei.“) und dieser antwortete mit „Ich bin doch frei!“. Freiheit in der für ihn alternativlos richtigen Entscheidung gegenüber der Freiheit für das Leben. Eine gewaltige Entscheidung. In solchen Momenten hat mich der Film am meisten beeindruckt.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
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