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Also für mich ist die Kritik schon teilweise nachvollziehbar. Bullock wird auch im Alter wohl keine gute Schauspielerin. Der Film lebt in erster Linie von den Bildern und Effekten (hier lohnt sich der 3D-Aufpreis ausnahmsweise), doch spätestens im letzten Akt wirds doch reichlich hanebüchen und der Griff in die Klischeekiste ist enttäuschend. Das Mainstreamkino krankt aber derzeit eher an den unzähligen 200Mio-Blockbustern, die nach Schema F und ohne jede Seele abgefertigt werden. Gravity hat wenigstens mal etwas Neues versucht, das ist immerhin etwas, auch wenn das Endergebnis letztlich kein großer Wurf ist.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbung@one.be.lo
Die Kritik an Bullock verstehe ich absolut nicht. Sie holt aus der Rolle heraus, was irgendwie zu machen ist. Kritiken wie die von monoton sind nur eines, ein Nachplappern oft gehörter Vorurteile. Clooneys Spiel ist in Gravity eher ein Punkt, den man kritisieren könnte, nicht weil er es nicht ordentlich macht, sondern weil es wirkt, als habe er einfach eine alte Rolle mit neuem Text versehen. Letztlich ist das aber wohl auch nicht sein Fehler, vielleicht wäre es besser gewesen, einen anderen Schauspieler für die Rolle zu nehmen.
Was ist denn im letzten Akt „hanebüchener“ als im Rest des Film? Der Film ist doch keine Weltraum-Doku, sondern ein der Unterhaltung dienender Actionstreifen. Und als solcher hat er mich mehr begeistert als alles, was in den letzten Jahren in dem Genre im Kino zu sehen war.
Dann wirft monoton dem Film seine Story vor. Ein solcher Vorwurf ist an Ignoranz kaum zu überbieten und ungefähr so schlau, wie beispielsweise dem Totmacher (Romuald Karmakar, 1995) vorzuwerfen, die Kulissen wären etwas fad.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameNew World – Hoon-Jung Park **** (+)
Sehr starker Triadenthriller, dessen intensivste Momente sich durchaus mit denen v. „Infernal Affairs“ messen können.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko„Thor: The Dark World“ (Alan Taylor, 2013) ***
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra@ motörwolf
Mir ist schon bewusst, dass Meinungsvielfalt für schlichte Geister eine besondere Herausforderung darstellt, trotzdem möchte ich Dich dringend bitten, damit aufzuhören, mich derart dämlich von der Seite anzurotzen.one.be.loAlso für mich ist die Kritik schon teilweise nachvollziehbar. Bullock wird auch im Alter wohl keine gute Schauspielerin. Der Film lebt in erster Linie von den Bildern und Effekten (hier lohnt sich der 3D-Aufpreis ausnahmsweise), doch spätestens im letzten Akt wirds doch reichlich hanebüchen und der Griff in die Klischeekiste ist enttäuschend. Das Mainstreamkino krankt aber derzeit eher an den unzähligen 200Mio-Blockbustern, die nach Schema F und ohne jede Seele abgefertigt werden. Gravity hat wenigstens mal etwas Neues versucht, das ist immerhin etwas, auch wenn das Endergebnis letztlich kein großer Wurf ist.
Ich würde ebenfalls zu 3D raten, denn die Visualität ist tatsächlich das einzige, was es hier zu entdecken gibt. Das ist auch meine eigentliche Kritik: Dicke Kohle in Technik und Darsteller stecken, der Rest ist unerheblich, denn die Leute werden ins Kino rennen. Der komplette dürftige Inhalt lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen:
[SPOILER] In Gravity spielen 2 Personen mit, von denen wir über die komplette Spieldauer nichts persönliches erfahren, außer: Er hört gerne Country-Musik und ist bis über den Tod hinaus witzig, charmant und selbstlos. Sie ist Ärztin / Wissenschaftlerin, die nach einem harten Arbeitstag gerne Radio hört und, Achtung jetzt „Taschentücher raus!“, ihr Kind verloren hat. Wann, warum, wie? Alles völlig egal. Durch diesen fehlenden Bezug zu den Darstellern und deswegen, weil der Film, zwar spektakulär – aber daher unemotional – mit der Katastrophe beginnt, gelang es mir nicht, zu irgendeinem Zeitpunkt mit irgendwem mitzufühlen.
Im weiteren Verlauf durchlevelt die Hauptdarstellerin in Super-Mario-Manier einige Plattformen und Stationen, um dann irgendwann wieder auf der Erde zu landen. Unglaubwürdige Höhepunkte sind bspw.: Die Hauptdarstellerin, die sich durch Studium und wissenschaftliche Arbeiten gekämpft hat, bis ins Weltall gegen viele Konkurrenten und Unwegsamkeiten durchgesetzt hat, empfindet ihre Situation nach wenigen Stunden!! ausweglos und beschließt den Freitod. Selbsterhaltungstrieb anyone? BULLSHIT!! Als die Hauptdarstellerin auf der Erde im Wasser landet, öffnet sie ihre Kabine, damit das Wasser die Kapsel und ihren geöffneten! Raumanzug unter Wasser setzen kann. Eigentlich ein sicheres, aber vor allem auch für Laien, vorhersehbares Todesurteil. Mach den Anzug zu, Honey! Dann bekommst Du unter Wasser Auftrieb und Sauerstoff. Oder zieh ihn vorher aus, denn sonst wird er Dich wie Blei am Boden kleben lassen.Der Film hätte die Möglichkeit, nein, die Verpflichtung gehabt, anhand einer singulären, menschlichen Existenz im extraterrestrischen Extrem existentielle Fragen, von mir aus auch ohne den Versuch einer Antwort, zu stellen. Das gab es nicht mal in Ansätzen.
Im übrigen bin ich wegen eines Kulturzeit Beitrages in diesen Film gegangen, der mir eigentlich all das versprochen hat.
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monoton@ motörwolf
Mir ist schon bewusst, dass Meinungsvielfalt für schlichte Geister eine besondere Herausforderung darstellt, trotzdem möchte ich Dich dringend bitten, damit aufzuhören, mich derart dämlich von der Seite anzurotzen.Bitte mich um was du willst, aber denke dran, außer Meinungsvielfalt gibt es auch noch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und das nehme ich einfach mal wahr, auch wenn du damit ein Problem hast. Im Übrigen sonderst du im Forum soviel beleidigenden „Rotz“ ab, daß dich meine, wie ich finde, nicht besonders aggressive Antwort auf dein Posting zu Gravity eigentlich nicht stören sollte. Und das soll es von meiner Seite auch schon wieder gewesen sein, ein widerwärtiger Troll wie du ist es einfach nicht wert, daß ich mich weiter mit ihm beschäftige.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Beef?
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A trip to England without a trip to Scotland is just a trip to England.Eigentlich ist die Diskussion doch recht interessant. Ich sehe Gravity zwar nicht als Meisterwerk, hatte aber großen Spaß im Kino und der Film hat vieles richtig gemacht. Nach dem Trailer hatte ich nur anstrengende Dauerpanik erwartet, aber es wird vieles richtig gemacht: die lange Eröffnungsszene (wann kam der erste Schnitt?) oder die letzte Szene (nach der nur groß „Gravity“ auf der Leinwand steht) und vorallem das richtige Gefühl wie lang oder kurz man Szenen (und den ganzen Film, 90 Minuten!) machen muss, um einen nicht aus dem Film rauszureissen. Wer braucht schon Story?
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allmonoton
Ich würde ebenfalls zu 3D raten, denn die Visualität ist tatsächlich das einzige, was es hier zu entdecken gibt. Das ist auch meine eigentliche Kritik: Dicke Kohle in Technik und Darsteller stecken, der Rest ist unerheblich, denn die Leute werden ins Kino rennen. Der komplette dürftige Inhalt lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen:Eigentlich schon interessant, daß gerade technisch aufwendigen Filmen schnell der Vorwurf der dürftigen Story und der einfach gezeichneten Figuren gemacht wird. Siehe auch Spielbergs „War of the worlds“.
Warum kommt solch ein Vorwurf nicht bei einem Film wie „Wendy & Lucy“, dessen Handlung auch einfach gestrickt ist und der Hintergrund der Figuren nur sehr spärlich beleuchtet wird? Klar, der hat ja keine 90 Mios gekostet.Und doch haben „Gravity“ und „Wendy & Lucy“ eines gemein: sie führen mich beide mit der Protagonistin an der Hand durch ihre (in fast Realzeit erzählte) Geschichte und deren Probleme/Katastrophen, die es in beiden Filmen zu bewältigen gibt.
Beide Darsteller machen ihre Sache richtig gut, ich fühle mit beiden mit und es gibt eben keine Storyverästelungen die mich von desem Trip nur ablenken würden.„Gravity“ würde mit einer komplexeren Geschichte nicht mehr denselben Effekt haben. Sie würde mich ablenken. Zumal mir auch nicht klar ist, warum eine aufwendigere Erzählung oder „existentielle Fragen“ einen besseren Film ausmachen sollen.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoVolle Zustimmung!
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameKrautathausEigentlich schon interessant, daß gerade technisch aufwendigen Filmen schnell der Vorwurf der dürftigen Story und der einfach gezeichneten Figuren gemacht wird. Siehe auch Spielbergs „War of the worlds“.
Warum kommt solch ein Vorwurf nicht bei einem Film wie „Wendy & Lucy“, dessen Handlung auch einfach gestrickt ist und der Hintergrund der Figuren nur sehr spärlich beleuchtet wird? Klar, der hat ja keine 90 Mios gekostet.Und doch haben „Gravity“ und „Wendy & Lucy“ eines gemein: sie führen mich beide mit der Protagonistin an der Hand durch ihre (in fast Realzeit erzählte) Geschichte und deren Probleme/Katastrophen, die es in beiden Filmen zu bewältigen gibt.
Beide Darsteller machen ihre Sache richtig gut, ich fühle mit beiden mit und es gibt eben keine Storyverästelungen die mich von desem Trip nur ablenken würden.„Gravity“ würde mit einer komplexeren Geschichte nicht mehr denselben Effekt haben. Sie würde mich ablenken. Zumal mir auch nicht klar ist, warum eine aufwendigere Erzählung oder „existentielle Fragen“ einen besseren Film ausmachen sollen.
Ich verstehe Deine Filmbeispiele leider nicht. „Krieg der Welten“ ist gelungenes Mainstream-Kino. Auch wenn die Geschichte nicht unfallfrei zu Ende erzählt wird, gelingt es Spielberg sehr gut, Bezug zu den Protagonisten aufzubauen (Familien-Vater kämpft im Untergangsszenario um das Überleben seiner Angehörigen). Menschliches Verhalten in einer Katastrophensituation wird in allen erdenklichen Schattierungen realitätsnah wiedergegeben: Angst, Panik, Trauer, Mut, Wut, Egoismus, etc. pp. Bullock weint noch nicht mal. Meist wirkt es, als sei ihr ein Überleben egal, bis hin zu.. (siehe meinen Spoiler) Auch Clooney hat nur 1!! Handlungsmuster: Lustig, cool, charmant. Er durchlebt keine Phase der Panik, hat bis hin zum großzügigen Selbst-Tod keinen einzigen Zweifel an irgendwas.
„Wendy & Lucy“ zeigt mit jeder noch so „billigen“ Kameraeinstellung ein erschreckend realistisches Bild amerikanischen Kleinstadtlebens und des amerikanischen Sozialsystems um die Jahrtausendwende. Mehr Gesellschaftskritik ist kaum möglich. Ausschweifende Hintergrundinfos zu Wendys Biografie gibt es nicht, aber die sind auch nicht notwendig. Ihr Schicksal wird deutlich aufgezeigt, durch bspw. ihre Liebe und Empathie zu ihrem Hund Lucy ein Charakterbild erstellt.
Wenn man schon „Gravity“ vergleichen möchte, sollte man meiner Meinung nach handlungsähnlicheres suchen. Mir fallen neben typischen anderen Space-Filmen bspw. „Open Water“ oder „127 Hours“ ein, auch wenn ich über deren Qualität nichts aussagen möchte. Hier werden menschliche Verhaltensweisen in Notsituationen dargestellt. Die Protagonisten durchleben alle erdenklichen Gefühlsebenen, versuchen nicht nach 2 Stunden Selbstmord zu begehen und beißen sich zur Not den Arm ab, UM ZU LEBEN.
Ich kann nachvollziehen, dass man Gravity auch als unterhaltsame Achterbahnfahrt verstehen kann. Mir gelang das aufgrund (in meiner Sicht) irrationalem Handelns nicht und ich hatte anderes erwartet.
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monotonDicke Kohle in Technik und Darsteller stecken, der Rest ist unerheblich, denn die Leute werden ins Kino rennen.
Der Vorwurf, „Gravitiy“ sei zu visuell, ist natürlich diskutierenswert (mich stört meistens das Gegenteil: zuviele Kinofilme sind in ihrer TV-Erzählweise zuwenig visuell), aber ein Film über Astronauten, die zwei Stunden lang im Weltall Schrauben ausweichen, ist doch kein gesicherter Cash-in. Cuarón beweist meiner Meinung nach eher seit einigen Jahren, dass sich hohe Budgets und Ambition recht gut vertragen können: Für Mainstream aufbereitete Avantgarde-Ideen, wie sie eben auch z.B. Spielberg immer wieder gelingen.
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A Kiss in the DreamhouseIch kann monotons Kritik zu Gravity nachvollziehen auch wenn ich sie im Detail nicht teile. Immerhin gab es eine vernünftige, sachbezogene Auseinandersetzung nach diesem dämlichen Troll-Vorwurf.
Ansonsten:
Grosse Pointe Blank (Armitage) Immer noch toll
Man Of Steel (Snyder) Mit Verzicht auf die ersten 20 Minuten und etwas Straffung hätte es mir besser gefallen.
A Perfect Getaway (Twohy) Puh. bis auf Steve Zahn wenig Bleibendes.
New York, I Love You (Wen, etc.) Besser als erwartet. Dennoch mit einigen verzichtbaren Episoden.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...monoton
„Wendy & Lucy“ zeigt mit jeder noch so „billigen“ Kameraeinstellung ein erschreckend realistisches Bild amerikanischen Kleinstadtlebens und des amerikanischen Sozialsystems um die Jahrtausendwende. Mehr Gesellschaftskritik ist kaum möglich. Ausschweifende Hintergrundinfos zu Wendys Biografie gibt es nicht, aber die sind auch nicht notwendig. Ihr Schicksal wird deutlich aufgezeigt, durch bspw. ihre Liebe und Empathie zu ihrem Hund Lucy ein Charakterbild erstellt.Das ist ja alles richtig, aber wenn man „Gravity“ eine dünne Story vorwirft, kann man das im Fall v. „Wendy & Lucy“ auch machen.
Die Ohnmacht im amerikanischen Kleinstadtleben läßt sich natürlich mit deutlich weniger technischen Aufwand darstellen, als die Hilflosigkeit, alleine im Weltraum umherzuirren.--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko -
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