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monoton
„Wendy & Lucy“ zeigt mit jeder noch so „billigen“ Kameraeinstellung ein erschreckend realistisches Bild amerikanischen Kleinstadtlebens und des amerikanischen Sozialsystems um die Jahrtausendwende. Mehr Gesellschaftskritik ist kaum möglich. Ausschweifende Hintergrundinfos zu Wendys Biografie gibt es nicht, aber die sind auch nicht notwendig. Ihr Schicksal wird deutlich aufgezeigt, durch bspw. ihre Liebe und Empathie zu ihrem Hund Lucy ein Charakterbild erstellt.
Das ist ja alles richtig, aber wenn man „Gravity“ eine dünne Story vorwirft, kann man das im Fall v. „Wendy & Lucy“ auch machen.
Die Ohnmacht im amerikanischen Kleinstadtleben läßt sich natürlich mit deutlich weniger technischen Aufwand darstellen, als die Hilflosigkeit, alleine im Weltraum umherzuirren.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko