Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
monoton
Ich würde ebenfalls zu 3D raten, denn die Visualität ist tatsächlich das einzige, was es hier zu entdecken gibt. Das ist auch meine eigentliche Kritik: Dicke Kohle in Technik und Darsteller stecken, der Rest ist unerheblich, denn die Leute werden ins Kino rennen. Der komplette dürftige Inhalt lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen:
Eigentlich schon interessant, daß gerade technisch aufwendigen Filmen schnell der Vorwurf der dürftigen Story und der einfach gezeichneten Figuren gemacht wird. Siehe auch Spielbergs „War of the worlds“.
Warum kommt solch ein Vorwurf nicht bei einem Film wie „Wendy & Lucy“, dessen Handlung auch einfach gestrickt ist und der Hintergrund der Figuren nur sehr spärlich beleuchtet wird? Klar, der hat ja keine 90 Mios gekostet.
Und doch haben „Gravity“ und „Wendy & Lucy“ eines gemein: sie führen mich beide mit der Protagonistin an der Hand durch ihre (in fast Realzeit erzählte) Geschichte und deren Probleme/Katastrophen, die es in beiden Filmen zu bewältigen gibt.
Beide Darsteller machen ihre Sache richtig gut, ich fühle mit beiden mit und es gibt eben keine Storyverästelungen die mich von desem Trip nur ablenken würden.
„Gravity“ würde mit einer komplexeren Geschichte nicht mehr denselben Effekt haben. Sie würde mich ablenken. Zumal mir auch nicht klar ist, warum eine aufwendigere Erzählung oder „existentielle Fragen“ einen besseren Film ausmachen sollen.
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko