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AutorBeiträge
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gollumJa, besonders hatte mich gefreut, BJTs „Shake, Rattle & Roll“ in Deiner zu entdecken. Für mich die beste Version. Super lässig. Nach meinen Recherchen von 54. Weiß aber nicht, wer den Song als erster auf dem Markt hatte.
M. W. wurde der Song für Joe Turner geschrieben. Haleys Version erschien (mit ein paar textlichen Änderungen) nur wenige Monate nach der BJT-Version. Haley und Turner wurde später gute Freunde und sollen SR&R auch gemeinsam aufgeführt haben.
Beide Versionen gefallen mir ausgezeichnet und sind m. E. auch für die Entwicklung wichtig. Joe Turners Version ist exzellent und einige folgende Songs (z. B. „Flip Flop & Fly“, das ich nur deshalb weggelassen habe, weil es SR&R sehr ähnlich klingt) sind eng an ihn angelehnt. Bei Haley finde ich vor allem das Arrangement richtungsweisend, insbesondere den starken, durchdringenden Bass. Die E-Gitarre, die auf der oft gespielten Liveversion dominiert, ist bei der Studioversion allerdings sehr zurückhaltend eingesetzt. Haley hat zwar vorher schon Songs ähnlich arrangiert, die wurden aber nicht so bekannt. Zwar sind alle Elemente, die Haley in jener Zeit einsetzt, bereits früher in der schwarzen Musik anzutreffen, trotzdem sehe ich in Haley denjenigen, der von „weißer“ Seite aus die Brücke zwischen R&B und Rock’n’Roll geschlagen hat. Wobei ich eine strikte Trennung zwischen hartem R&B und R’n’R ansonsten für problematisch bzw. witzlos halte.
[Quote]Johnnie Ray – Just Walking In The Rain = JA… Quasi ein Prototyp!
Stormy Mondays Beispiel Blue Velvet passt auch. Ricky Nelsons Lonesome Town kann ich so und so hören
FLs „Goody Goody“. Ein Song, den ich immer fürchterlich fand … bis ich vorletztes Jahr diese Version hörte.Gut, dass ich nachgefragt habe. Ich fürchtete was anderes.
Das sind recht unterschiedliche Sachen. „Goody Goody“ ist schön rhythmischer Doo Wop. Ich hatte mich für „Why Do Fools Fall In Love“ entschieden, weil ich es viel länger kenne und für „essentieller“ halte.
Die Clover-Version von Blue Velvet kannte ich gar nicht. Ich habe nur eine Live-Version der Clovers gefuden. Die gefällt mir deutlich besser als die von Bobby Vinton, die gar nicht mein Fall ist. Johnny Rays „Just Walking In The Rain“ gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, Haßgefühle bekomme ich da aber nicht. Ist jedenfalls nicht so „poplastig“ wie ein paar seichte Sachen, vor allem der späten 50er, bei denen mich solche Gefühle schon beschleichen. Aber solche meinst Du ja offenbar nicht. „Lomesone Town“ kenne ich, wie sich bei nachhören rausstellte. Hat das nicht Country-Einschlag? Ich hätte es gar nicht mit den 50ern in Verbindung gebracht, viel eher mit den 60ern. Ist allerdings nicht grade die Musik, die ich höre, zumindest nicht, wenn ich was aus den 50ern hören will.
Das von mir gelistete „Goodnight Sweatheart“ von den Spniels könnte evtl. ein „Schmachtfetzen“ sein?!
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WerbungSehe gerade daß Ruth Brown in Deinen Faves diverse Male auftaucht. Weisst Du eventuell wann das tolle „In Another World“ erschienen ist ? Komme da nicht weiter.
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So mister D. J. ...play just one for me. You know the one...with the crashin' and the screams.[/FONT][/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Minos…
Das von mir gelistete „Goodnight Sweatheart“ von den Spniels könnte evtl. ein „Schmachtfetzen“ sein?!In Deiner Liste sicher ein passender Verweis.
Echtes Grusel-Beispiel IMO bei persönlich schon sehr weiter Schmerzgrenze: The Skyliners – Since I Don’t Have You … kein schlechter Song, aber in der Aufnahme ein nicht enden wollendes Drama.
„Goody Goody“ zählte übrigens nicht mehr zu meinen Beispielen dafür (deshalb der Absatz im Posting). WDFFIL ist natürlich ebenbürtig. Hatte es weggelassen, weil ich da die Version der Supremes (oder auch die von Manhattan Transfer) vorziehe.Was mir in Deiner Liste noch auffiel: nur 3x Elvis bei 112 Tracks. Nicht gerade Standard für den King. Seine schwächere Seite kam doch erst mit den Filmen nach dem grandiosen 60er „Elvis is Back“. Da Du ja wirklich tief in dem Thema 50er/frühe 60er steckst (sehr schön übrigens :-)): Kein Bezug zu Elvis? Was stört?
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@prince Kajuku:
Soweit ich herausgefunden habe, wurde „In Another world“ erstmals auf ihrem Album „R+B=Ruth Brown“ von 1997 veröffentlicht. S. http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:g9frxqqjldkegollum
Was mir in Deiner Liste noch auffiel: nur 3x Elvis bei 112 Tracks. Nicht gerade Standard für den King. Seine schwächere Seite kam doch erst mit den Filmen nach dem grandiosen 60er „Elvis is Back“. (…) Kein Bezug zu Elvis? Was stört?Ich hatte schon immer Probleme mit Elvis.
Seine ruhigen Sachen mochte ich nie. Auch die Art, wie er Rock’n’Roll-Songs gesungen hat, stört mich oft. Irgendwie zu „weich“, teils auch zu „glatt“ produziert (schwer das in Worte zu fassen). Die von mir genannten finde ich in der Beziehung OK. Ansonsten halte ich den aggressiven Gesang z. B. eines Eddie Cochran oder eines Little Richard für passender. Auch Ruth Brown und Lavern Baker haben das bei ihren härteren Sachen nach meinem Empfinden viel besser hinbekommen als Elvis bei den meisten. Einiges gefällt mir in Versionen anderer Künstler besser. „Mean Woman Blues“ z.B. die von Jerry Lee Lewis und die von Roy Orbison. Statt einer Version von „Mean Woman Blues“ habe ich übrigens „Long Tall Papa“ von Erline Harris aus dem Jahr 1951 genommen. M. E. eindeutig ein „Vorläufer“ von „Mean Woman Blues“.Ähnlich schwer, bzw. noch schwerer, tue ich mich mit Buddy Holly.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@minos:
Ausführlich erklärt, Danke! Ich hatte es geahnt … denn zu Elvis auch schon von anderen so vernommen, die einen agressiveren Ausdruck schätzen… und kenne das selbst bei anderen Interpreten (auch Buddy Holly): Wenn die Klangfarbe oder der Gesangsstil nicht passt, sind die Hürden für eine echte Zuneigung manchmal unüberwindlich. Gerade bei ihm wundert es mich trotzdem immer, da er bei unverwechselbarer Prägung lange Zeit sehr vielseitig war, da kam locker jede Spielart mit (geschmeidigem ;-)) Schwung – cool, sexy, romantisch usw. …--
gollumWenn die Klangfarbe oder der Gesangsstil nicht passt, sind die Hürden für eine echte Zuneigung manchmal unüberwindlich.
So ganz trifft das bei mir nicht zu. Ich halte Elvis durchaus für einen sehr begabten Sänger und es gibt einige ruhigere Songs aus den 60ern, die ich durchaus mag, z. B. „Suspicious Minds“. Nur finde ich, dass er u.a. beim (harten) Rock’n’Roll seine Stimme oft „falsch“ (jedenfalls nicht nach meinem Geschmack) eingesetzt hat.
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Elvis hatte eine enorme Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten, er war ja auch nur nicht „nur“ ein Rock’n’Roll-Sänger, aber eben auch. Und besonders (aber nicht nur) wenn ich an seine frühen Sun-Aufnahmen denke ist es mir zu pauschal, seine Stimme als zu „weich“ und die Produktion als „glatt“ zu bezeichnen.
Bei Buddy Holly ist es ähnlich, auch wenn der sanftere Ton schon sein Markenzeichen war.--
Herr RossiElvis hatte eine enorme Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten, er war ja auch nur nicht „nur“ ein Rock’n’Roll-Sänger, aber eben auch. Und besonders (aber nicht nur) wenn ich an seine frühen Sun-Aufnahmen denke ist es mir zu pauschal, seine Stimme als zu „weich“ und die Produktion als „glatt“ zu bezeichnen.
@Herr Rossi: das „weich“ und „glatt“ bezog sich explizit auf die meisten seiner Rock’n’Roll-Aufnahmen. Ich meine nicht, dass seine Stimme generell zu weich ist, sondern dass er sie nach meinem Empfinden bei diesen zumeist unpassend ensetzt (ich habe es mir vorhin verkniffen, aber er spült mir damit zu viel weich). Dass er auch anders konnte, zeigt er z. B. bei „Jailhouse Rock“.
Dass mir vieles seiner Nicht-R’n’R-Sachen der 50er nicht gefällt, hat primär andere Gründe.
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Minos@Herr Rossi: das „weich“ und „glatt“ bezog sich explizit auf die meisten seiner Rock’n’Roll-Aufnahmen. Ich meine nicht, dass seine Stimme generell zu weich ist, sondern dass er sie nach meinem Empfinden bei diesen zumeist unpassend ensetzt
Sag mal ein Beispiel.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Chuck Berry – Little Queenie
Lloyd Price – Lawdy Miss Clawdy
Larry Williams – Dizzy Miss Lizzy
Everly Brothers – Problems
Elvis Presley – When It Rains It Really Pours
Gene Vincent – Be Bop A Lula
Johnny Burnette – Train Kept-A-Rollin´
Bo Diddley – Diddley Daddy
Wilbert Harrison – Kansas City
Coasters – Charley Brown
Jerry Lee Lewis – Whole Lotta Shakin´Goin´On
Chuck Berry – Maybelline
Bill Haley – Skinnie Minnie
The Platters – Only You
John Lee Hooker – Louise
Muddy Waters – Baby, Please Don´t Go
Chuck Berry – Almost Grown
Jerry Lee Lewis – Great Balls Of Fire
Little Richard – Long Tall Sally
Ritchie Valens – Donna
Elvis Presley – That´s All Right
Fats Domino – Blueberry Hill
Hazy Osterwald – Konjunktur Cha Cha
Bo Diddley – Bo Diddley
Everly Brothers – Wake Up, Little Susie
Lightnin´Hopkins – There´s Good Rockin´Tonight
Link Wray – Rumble
Eddie Cochran – Summertime Blues
Brenda Leé – All Alone Am I
Carl Perkins – Blue Suede Shoes
Little Richard – Good Golly Miss MollyHier einige meiner 50´s Lieblinge, eine momentane Aufstellung ohne Ranking, kann morgen schon wieder ganz anders aussehen:-):lol:
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@Sam: Sehr schöne Liste!
[Quote=sam]
Hazy Osterwald – Konjunktur Cha Cha
Das sagt mir überhaupt nichts, weder Interpret noch Titel. Ich nehme an, etwas deutsches?Herr RossiSag mal ein Beispiel.
„All Shook Up“, „Mean Woman Blues“ (teilweise), „Teddy Bear“, „Don’t Be Cruel“. Ziemlich daneben (in dem Fall lustlos wirkend) seine Version von „Tutti Frutti“. Bei „Blue Suede Shoes“ ziehe ich die Carl Perkins-Version klar vor, da sie roher, ungeschliffener klingt.
Ganz schlimm: „Heartbreak Hotel“, auch wenn es mir sehr schwer fällt, es dem Rock’n’Roll zuzurechnen. (Eigendlich seichterer R&B/Blues, populär vor allem in der Zeit um 1950 – s. z. B. Double Crossing Blues), schneller und anders arrangiert – v.a. stärkere, akzentuiertere Drums – und damit vielleicht grade noch so als Rock’n’Roll durchgehend). Vor allem im Mittelteil durch Elvis „Gejodel“ und Genuschel nach meinem Empfinden entsetztlich weichgespült. Das Stück hat starke Ohrwurmqualitäten, anhören fällt mir dennoch schwer.--
All Shook Up, Don’t Be Cruel und ähnliche Songs rollen mehr als dass sie rocken, aber kaum jemand beherrschte wie Elvis diese Leichtigkeit, daran empfinde ich nichts als „weichgespült“ – mal abgesehen davon, dass das tolle Songs sind. Was Du unter diesem Begriff „weichgespült“ verstehst, kann ich insgesamt nur schwer nachvollziehen. Das gilt ganz besonders für Heartbreak Hotel. Der geht nicht vordergründig „auf die 12“, sondern ist reduziert, konzentriert und sublim. Was Du mit dem „Gejodel“ meinst, weiß ich nicht.
Dass Elvis Coverversionen nicht immer den Originalen überlegen sind, wird wohl kaum jemand bestreiten.(Bei Deiner Liebe zum Rohen und Ungeschliffenen leuchtet mir ehrlich gesagt Deine 50s-No. 1 überhaupt nicht ein. EDIT: Ich meinte Platz 2, Rock Around The Clock)
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Schön gesagt, Rossi. Elvis ist R n`R, seine Stimme ist halt etwas „wandlungsfähiger als z.B. die vom kleinen Richard. Heartbreak Hotel somit ein klarer 5- Sterner.
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerre@Herr Rossi:
Es macht wenig Sinn, über Elvis Musik zu streiten. Er gehört zu denen, die sehr stark polarisieren, nicht zuletzt auch durch seinen Gesang. Die einen lieben Elvis, andere haben Probleme mit ihm. Ich gehörte immer schon zur zweiten Gruppe. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ein Freund ein Doppelalbum von Elvis bekam und ich es bei ihm mit anhören durfte. Ich war voller Vorfreude, zumal auf den Rock’n’Roll-Kompilationen, die ich bis dato geschenkt bekam, zu meiner Enttäuschung nie etwas vom „King“ dabei war. Nachdem ich das Doppelalbum gehört hatte, war ich ziemlich ernüchtert. Mir gefiel nur sehr wenig.
Das ist mittlerweile 30 Jahre her, aber richtig viel kann ich Elvis immer noch nicht abgewinnen, obwohl ich es immer mal wieder versucht habe. Mich stört einfach oft die Art, wie er seine Stimme einsetzt und nach meinem Empfinden klingt einfach auch vieles zu glatt. Ich kann es nicht anders beschreiben. Immerhin sind 3 Songs in meinen Top 100, zu denen ich auch stehe und die ich nicht reingenommen habe, damit ich auch ein paar Sachen von Elvis nenne. Sonst kenne ich aber wirklich nichts, was mir ohne Abstriche richtig gut gefällt.
Zu „Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On“: Das hat u.a. ein hartes Klavier- und ein schönes E-Gitarren-Solo. Die Klavier-Bass-Figur, die sehr deutlich rauskommt, gefiel mir immer schon sehr und geht durch den ganzen Körper. Ich sehe auch nicht, was an der Produktion geglättet sein soll. Lange war es etwa auf einer Höhe mit „Great Balls Of Fire“. Live kommt es aber noch viel besser und seit ich eine Reihe von Live-Versionen kenne, gefällt mir seltsamerweise auch die Studio-Version noch besser.
Aber ich denke, Dich vom Killer zu überzeugen wäre ein ähnlich hoffnungsloses Unterfangen, wie mich von Elvis.EDIT: „Gejodle“/“Genuschel“ bei Haertbreak Hotel: vor allem die Passage mit „I’m so lonely…“, aber auch (meist kurz) an anderen Stellen.
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Stormy MondayHeartbreak Hotel somit ein klarer 5- Sterner.
Heartbreak Hotel ***, mit Wohlwollen ***1/2
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