Cover und Typographie

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  • #7074501  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Whole Lotta Pete

    später wurde daraus dann:

    ..

    Verfolge diesen Thread seit ein paar Tagen mit großem Interesse (und geringem Sachverstand) und habe jetzt mal meine Frau (Grafik-Designerin mit Schwerpunkt auf Typographie und eigentlich recht puristisch) zu dem Death Logo gefragt.

    Interessanterweise fand sie die Sense ganz OK, allerdings bemängelt sie den Stilbruch zwischen ‚DEA‘ und dem Rest, der dann ziemlich auseinanderfällt, was ganz gut nachvollziehbar ist, finde ich. Das ‚H‘ sieht völlig anders aus als die ersten drei Buchstaben.

    Danach fragte sie mich, wie um Himmels Willen ich denn auf DIESE Band komme..

    --

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    #7074503  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    #7074505  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Ich persönlich finde das ursprüngliche Logo am besten, weil es so schön bescheuert ist. Allein die Spinnweben und dieser spanische reitende Tod/Zombie über dem H! Dazu noch eines der herrlichen 80s Ed-Repka-Cover wie “Scream Bloody Gore“ (schon der Titel!), und es ist perfekt! Mein liebstes Cover von ihm dürfte “From Beyond“ von Massacre sein (siehe dort ebenfalls das Logo).

    Malibu

    Danach fragte sie mich, wie um Himmels Willen ich denn auf DIESE Band komme..

    Ja, das böse Forum! Ich schlage ein entsprechendes Hörerlebnis vor. Beide oben genannten Platten.

    --

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    #7074507  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Das Dead-Kennedys-Logo ist auch ein gutes Beispiel!

    --

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    #7074509  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Whole Lotta PeteJa, das böse Forum! Ich schlage ein entsprechendes Hörerlebnis vor. Beide oben genannten Platten.

    Nun ja, da gäbe es noch ein paar Zwischenschritte zu meistern, fürchte ich.
    Mir selbst waren die Death-Metal und Grindcore Sachen immer sympatischer als der klassische Heavy Metal und Hardrock.

    --

    #7074511  | PERMALINK

    mojoclub

    Registriert seit: 07.08.2007

    Beiträge: 1,493

    DAS ist eine gute bis sehr gute typografische loesung:

    Rob Fleming

    hier wurden zwei schrifttypen, links- und rechtsbuendiger satz, versatz der grundlinie, zwei schriftschnitte, kombination von versal- und normalsatz, sowie zwei farben harmonisch in das cover verbaut. gut!

    einzig stoerend ist die textzeile am kopf des covers. aber da muss man darueber hinwegsehen.

    --

    hörbares hören
    #7074513  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Malibu und habe jetzt mal meine Frau (Grafik-Designerin mit Schwerpunkt auf Typographie und eigentlich recht puristisch) zu dem Death Logo gefragt.

    Interessanterweise fand sie die Sense ganz OK,

    Dann sollte ich es vielleicht doch einmal meiner Dozentin zeigen, vielleicht ist es doch nicht ganz so schlimm…

    --

    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7074515  | PERMALINK

    capitan-santiago

    Registriert seit: 08.04.2009

    Beiträge: 7

    Bei dem Verlauf der Diskussion möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es einen Unterschied macht ob man über Typographie oder Marketing spricht. Ersteres folgt festen Regeln die sich trotz Computerzeitalter nur wenig bis gar nicht verändert haben. Zweiteres bedient sich der Typographie als Mittel der Verkaufsförderung.

    So ist das „Death“-Logo zwar typographischer Mist, allerdings nicht weil es nicht subtil genug ist. Typographie muss nicht subtil sein. Wenn die Zielgruppe subtil nicht angesprochen wird, lohnt sich eine subtile Typo nicht.

    Das die meisten Grafiker davon ausgehen das Typographie prinzipiel subtil sein muss, liegt daran, dass die Lehrenden in der Regel einer intelektuellen Zielgruppe angehören die ihr Handwerkszeug gern raffiniert verwendet wissen will.

    Denkt man erst in Zielgruppen ( bei der Anwendung von Typographie) macht es auch keinen Unterschied ob es sich um Müsliriegel, Mineralwasser oder Musik handelt. Ein Aspekt an Werbung und an der Psychologie des Menschen, der einem nicht gefallen muss, den man ignorieren kann, den man negieren kann, den Aspekt indes kümmert das nicht.

    Abschließend noch Bauhaus: Wenn wir im Zeitalter „Anything goes“ leben, was macht es da für einen Unterschied wie alt die Kamelle ist die geht?

    CS

    --

    #7074517  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,938

    Capitan Santiago[…]

    Abschließend noch Bauhaus: Wenn wir im Zeitalter „Anything goes“ leben, was macht es da für einen Unterschied wie alt die Kamelle ist die geht?

    CS

    Das Alter ist tatsächlich egal – gutes Design ist zeitlos. Viel von dem Zeug, was jetzt so hoch gelobt wird, wird man in einigen Jahren sein Herkunftsjahrzehnt deutlich ansehen.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #7074519  | PERMALINK

    schussrichtung

    Registriert seit: 06.02.2007

    Beiträge: 17,697

    @cs: Bei der Kamelle würfelst Du was durcheinander, was ich so nicht gemeint habe. Die Aussage des klassischen Bauhauses „Form follows function“ ist nach wie vor gültig, lediglich gibt es seitdem rund 70 Jahre Kulturgeschichte. Und das „Anything goes“ der 90er ist darin enthalten, und heutzutage nicht mehr relevant – was nicht zuletzt dieser Thread aufzeigt.

    Was sagt der Typograf eigentlich zu einer solchen Gestaltung:
    Klick!
    Es ist jetzt kein Plattencover, aber egal.

    --

    smash! cut! freeze!
    #7074521  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,699

    schussrichtung
    Was sagt der Typograf eigentlich zu einer solchen Gestaltung:
    Klick!

    Besser nichts.

    --

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    #7074523  | PERMALINK

    capitan-santiago

    Registriert seit: 08.04.2009

    Beiträge: 7

    @ schussrichtung

    Sorry, wenn ich Dich falsch verstanden habe, und wenn mir das gerade nochmal passiert.

    Also, ja, die Bauhaus-Maxime hat nach wie vor Bestand. Ich wage sogar zu behaupten, dass sie es in den 90 Jahren Kulturgeschichte immer hatte. Anders als „anything goes“, eine Maxime, die fast eine Contraposition dazu bekleidet.

    Verschwunden sind beide nicht, auch, da gebe ich Dir Recht, sie mit der Zeit in der sie entstanden verbunden werden.

    Der wesentliche, prinzipielle Unterschied besteht wohl darin das die Bauhausmaxime seit den Faustkeil Bedeutung hat, sozusagen eine Weisheit darstellt, die alle wußten, die nur erst des Bauhauses bedurfte, um in Worte gefasst zu werden.

    „Anything goes“ hingegen ist der technischen Entwicklung geschuldet und seit dem Faustkeil ein Traum. Als er wahr wurde, wurde er langweilig. Trotzdem lebt er fort bis ins Hier und Jetzt, was man an den Anhäufung von sogenannten Subkulturen sieht.

    Um den Bogen zur Typo zu schlagen, bitte ich „Form follows Function“ als Indiez, wenn nicht als Beweis für die These zu sehen, dass die Regeln sich nicht verändert haben.

    PS – zu dem Plakat: Zu viel, falsch gewichtet. Schade, die Idee mit der 0 und dem Ausfluss aus Typo ist nett. Farblich ist es, aufgrund der Ungenauigkeit der Farbwiedergabe am Bildschirm, schwer zu beurteilen. Allerdings ist die Lesbarkeit durch Schwarz auf Rot stark eingeschränkt. Übrigens ein häufig gemachter Unfug in den 90er.

    CS

    --

    #7074525  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    Bei einem Referat über Plattencover und Typografie würde ich erwarten, dass mir der Referent etwas zur Beziehung zwischen Schrifttype und Musik erzählt. Schließlich geht es nicht um Tageszeitung und Typografie oder Waschmittel und Typografie, sondern um Plattencover und Typografie.

    Als Zuhörer würde ich also eine Antwort auf die Frage erwarten: Zu welchem Zweck wird Typografie auf Plattencovern verwendet. Da gibt es sicher diverse Antworten. „Soll auffallen.“ „Soll die verkaufsfördernden Argumente in den Vordergrund stellen.“ (Ist es der Bandname? Ist es der Name der Platte, weil der so ausgefallen ist? Ist es das Genre?) „Inwiefern lässt sich von der Typografie auf die Musik schließen?“

    Cover, die mir in diesem Thread aufgefallen sind:
    The Beatles – White Album. Da braucht man nur den Bandnamen. Gut leserlich. Das reicht als Verkaufsargument.
    Dasselbe bei Interpol. Hier geht es nur darum: Das ist das neue Album von Interpol. Die fett gesetzte Schrift, weiß auf schwarz, passt perfekt zum „cocky“ Auftreten der Band und ihren schwarzen Anzügen.
    Franz Ferdinand sind Kunststudenten, die haben die Schrift auf ihrem Cover sicher bewusst gewählt. Straighte Schrift, Sans Serif, straighter Rock.
    Portishead – Third – ist natürlich auch ein großartiges Beispiel für die Beziehung Schrift – Musik.
    Pink Flyod – The Wall – weil es wie ein an die Wand geschmiertes Graffito aussieht. Dasselbe gilt für „Keine Macht für niemand“.

    Am interessantesten finde ich aber, glaube ich, Iron Maiden. Bei dem von Pete geposteten Cover muss man den Namen der Platte erst mal suchen (hast du ihn rausgeschnitten, Pete? Offen gestanden finde ich ihn überhaupt nicht). Das ist sicher Absicht. Denn das Wichtige auf dem Cover, was den Wiedererkennungswert ausmacht, sind das Beast und der Bandname. Bei Iron Maiden könnte man wahrscheinlich „Nuckelflasche“ in derselben Schrift setzen und jeder, der schon mal ein Maiden-Cover gesehen hat, würde es als die Iron-Maiden-Schrift wiedererkennen.

    --

    C'mon Granddad!
    #7074527  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    Was das Franz-Ferdinand-Album so interessant macht, ist, dass es das Debütalbum der Band ist. In einer Zeit, in der „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ gilt, entscheidet sich die Band für ein Cover, das nur über die Schrift wirkt. Ja, nur aus dem Bandnamen in dicker, fetter Schrift besteht. Man kann förmlich die Marketingkampagne, die vor diesem Album kam, am Cover erkennen.

    Das Interpol-Album hatte übrigens noch ein anderes Cover. Die CD, die ich im Schrank stehen habe, sieht so aus:
    http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:abftxze5ldse
    Ich finde, das hier im Thread gepostete Cover hat zwar nicht den „shock value“ des ursprünglichen Covers, die Aussage ist aber dafür dieselbe. Einmal über das Bild, einmal über die Schrift vermittelt. Bei Interpol handelt es sich nicht um eine verhuschte Indie-Band, bei Interpol handelt es sich um eine „Hoppla, hier komm ich“-Band.

    Bei den Beatles hatte, glaube ich (man möge mich korrigieren), jedes Album ein Bild der Band auf dem Cover. Außer das weiße Album. Die Botschaft des Covers: Zu dieser Band muss man nichts mehr sagen, hier reicht der Name, in großen, selbstbewussten Buchstaben, in klarer, leserlicher Schrift. Hier haben wir es nicht mit einer „Hoppla, hier komm ich“-Band zu tun, sondern mit einer selbstbewussten Band, die auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken kann. Die Schrift ist deutlich, der Bandname steht in Versalien, aber man hat es nicht nötig, „zu schreien“ (wie Interpol oder Franz Ferdinand). Und das in einem Jahr, in dem wahrscheinlich die Hälfte aller anderen Platten irgendwas Hippiemäßiges oder Psychedelisches auf dem Cover hatte.

    --

    C'mon Granddad!
    #7074529  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    ursa minorBei einem Referat über Plattencover und Typografie würde ich erwarten, dass mir der Referent etwas zur Beziehung zwischen Schrifttype und Musik erzählt. Schließlich geht es nicht um Tageszeitung und Typografie oder Waschmittel und Typografie, sondern um Plattencover und Typografie.

    Sehe ich genau so.

    „Inwiefern lässt sich von der Typografie auf die Musik schließen?“

    Siehe hierzu mein Vorschlag, die mit der Schrift spontan assoziierte Musik erraten zu lassen und dann mit kurzen Hörbeispielen abzugleichen.

    Am interessantesten finde ich aber, glaube ich, Iron Maiden. Bei dem von Pete geposteten Cover muss man den Namen der Platte erst mal suchen (hast du ihn rausgeschnitten, Pete? Offen gestanden finde ich ihn überhaupt nicht). Das ist sicher Absicht. Denn das Wichtige auf dem Cover, was den Wiedererkennungswert ausmacht, sind das Beast und der Bandname. Bei Iron Maiden könnte man wahrscheinlich „Nuckelflasche“ in derselben Schrift setzen und jeder, der schon mal ein Maiden-Cover gesehen hat, würde es als die Iron-Maiden-Schrift wiedererkennen.

    Ich habe den Albumtitel nicht weg gelassen. Es handelt sich einfach um das selbstbetitelte 1980er Debut-Album.

    Zum Wiedererkennungswert – es gibt ja seit langen Jahren einen allgemeinen Gag, bekannte Schriften und Graphiken mit anderen Inhalten, aber gleicher Optik zu ersetzen, um den eingeprägten Effekt zu nutzen oder zu veräppeln. Vor Jahren schon hab ich hier mal einen Thread gestartet, um ein kleines Coverprojekt für unser „Immerhin“ einzubringen. Dafür habe ich (mit Hilfe einiger User hier, Danke noch mal!) etliche Albumcover fürs Immerhin umgestaltet, die jetzt zum Teil immer noch gerahmt bei uns hängen. Siehe z.B.:

    --

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