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Bei einem Referat über Plattencover und Typografie würde ich erwarten, dass mir der Referent etwas zur Beziehung zwischen Schrifttype und Musik erzählt. Schließlich geht es nicht um Tageszeitung und Typografie oder Waschmittel und Typografie, sondern um Plattencover und Typografie.
Als Zuhörer würde ich also eine Antwort auf die Frage erwarten: Zu welchem Zweck wird Typografie auf Plattencovern verwendet. Da gibt es sicher diverse Antworten. „Soll auffallen.“ „Soll die verkaufsfördernden Argumente in den Vordergrund stellen.“ (Ist es der Bandname? Ist es der Name der Platte, weil der so ausgefallen ist? Ist es das Genre?) „Inwiefern lässt sich von der Typografie auf die Musik schließen?“
Cover, die mir in diesem Thread aufgefallen sind:
The Beatles – White Album. Da braucht man nur den Bandnamen. Gut leserlich. Das reicht als Verkaufsargument.
Dasselbe bei Interpol. Hier geht es nur darum: Das ist das neue Album von Interpol. Die fett gesetzte Schrift, weiß auf schwarz, passt perfekt zum „cocky“ Auftreten der Band und ihren schwarzen Anzügen.
Franz Ferdinand sind Kunststudenten, die haben die Schrift auf ihrem Cover sicher bewusst gewählt. Straighte Schrift, Sans Serif, straighter Rock.
Portishead – Third – ist natürlich auch ein großartiges Beispiel für die Beziehung Schrift – Musik.
Pink Flyod – The Wall – weil es wie ein an die Wand geschmiertes Graffito aussieht. Dasselbe gilt für „Keine Macht für niemand“.
Am interessantesten finde ich aber, glaube ich, Iron Maiden. Bei dem von Pete geposteten Cover muss man den Namen der Platte erst mal suchen (hast du ihn rausgeschnitten, Pete? Offen gestanden finde ich ihn überhaupt nicht). Das ist sicher Absicht. Denn das Wichtige auf dem Cover, was den Wiedererkennungswert ausmacht, sind das Beast und der Bandname. Bei Iron Maiden könnte man wahrscheinlich „Nuckelflasche“ in derselben Schrift setzen und jeder, der schon mal ein Maiden-Cover gesehen hat, würde es als die Iron-Maiden-Schrift wiedererkennen.
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C'mon Granddad!