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interessant dieser thread…ich habe manchmal das gefühl bestimmte leute hören alte klassiker wie pink floyd, beatles, bob dylan oder the doors nur aus gründen der eigendarstellung. als geschmacksaufwerter, oder so. ich gehöre zu den leuten, die mit musik vor den 90ern kaum etwas anfangen können – weil der bezug einfach fehlt, es lässt einen kalt. aber manchmal gibt es momente, einzelne songs – wie z.b. bob dylan’s „hurricane“ oder „one more cup of coffee“ – das hat mich aufgewühlt, da war ein nähe da, als wurde man tatsächlich in eine andere zeit hineinkatapultiert, wie ein ahnung. aber das ist leider so selten beim mir. fast schon schade. trotzdem mag ich wiederum „neue“ musik, die etwas zeitloses hat, beinahe verstaubt – nur hauchdünn. alles eine sehr individuelle angelegenheit. aber leute die marlene dietrich, marylin monroe oder frank sinatra hören…? vielleicht muss man aber auch geduldiger sein – das vertraute darin entdecken um es für sich zu gewinnen. wie bei dubstep oder panflötenmusik
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WerbungIch möchte heutzutage kein Jugendlicher mehr sein.
Einerseits wird man von seinen Homez als jämmerliche Lusche beschimpft, sobald man Bob Dylan oder Ryan Adams supported, andererseits will einem jeder über 25 die Fresse polieren, weil man den Unterschied zwischen Handy und Ghettoblaster nicht mehr kennt. (Und wenn man dann auch noch Ryan Adams übers Handy…puh.) Einfach ist das sicher nicht.--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockHehe, ich weiß schon, warum ich in diesem Forum mitlese. :lol:
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last.fmFletcherMeine Situation ist recht ähnlich. Gleicher Standort und stilsichere Freunde die immer schön angepasst die Charts hören. Gestern hat mich einer gefragt, während sein Techno-Kram lief, welche Musik ich höre. Ich schäm mich fast schon in so Situation zu sagen, Bob Dylan, weil die den entweder nicht kennen oder mit unsachlichen Vorurteilen kommen.
Jaja, die Jugend hat’s heutzutags schon schwer! Die einen hören „Techno-Kram“ – und die anderen flüchten sich in einen Eskapismus, der jede Zeitmaschine vor Neid erblassen lässt…
Wobei ich zum einen die zu beobachtende sträfliche Ignoranz beider „Lager“ nur noch als lächerlich empfinde. Die einen können nicht (die ja den „Techno-Kram“ hören – Mannomann, daß dieses Vorurteil gerade bei einem Teil der Jugendlichen angekommen zu sein scheint, ist schon bemerkenswert, vor allem deshalb, weil „Techno“ so gut wie gar nicht mehr im Musikkosmos der unter Zwanzigjährigen vorkommt…), die anderen wollen nicht. Und begehen in ihrer Verklärung längst vergangener Epochen noch drastischere Fehler – besonders die falsch verstandene Abgrenzung führt meistens zu einer Art Arroganz, die sich diese Jungspunde erst noch verdienen müssen. Mit Dylan, den Stones und den Beatles hausieren zu gehen, scheint bei einem Teil dieser Altersgruppe richtig chic zu sein. Und dabei trampelt man genauso einen Teil der Musiklandschaft nieder, wie die „tumben Toren“ mit ihrem „Techno-Kram“…
Und währenddessen kaufen und hören so alte Deppen wie ich aktuelle Musik (fast) jeglicher Colour (außer den Arctic Monkeys…). Ich traue mich ja kaum noch auf ein Konzert irgendeiner Indie-Jungspund-Band, nicht weil ich mir dort so alt vorkomme, weil nur die Indiejugend vor Ort ist – sondern aus dem Grund, weil mir dort meistens Vertreter meiner Generation vor den Füßen herumschleicht – und ich mich deshalb so alt fühle…
Ansonsten kann ich mich nur dem letzten Beitrag von The Magnetic Field hier anschliessen. Aber auch damals hatte man schon mit „stehengebliebenen“ Altersgenossen zu kämpfen, die Genesis, ELP und Santana für den Zenit der Musikgeschichte hielten – und somit diese für abgeschlossen erklärten.
(Den Kulturpessimismus Deines letzten Satzes, Magnetic Field, teile ich natürlich nicht – und ja, ich habe die Smilies bemerkt…)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadHerr RossiWo genau hört ihr in den aktuellen Charts Techno (auch @fletcher)?
Ich denke, Fletcher hat sich da etwas ungenau ausgedrückt – oder er meinte Scooter.
MuetiDas stimmt. Trotzdem lässt der Ausdruck auf gewisse Vorurteile schließen. Wenn das lediglich unglücklich unglücklich formuliert war, nehme ich das natürlich zurück.
Ich gebe meine Vorurteile gegen Techno jederzeit freimütig zu.
toniainteressant dieser thread…ich habe manchmal das gefühl bestimmte leute hören alte klassiker wie pink floyd, beatles, bob dylan oder the doors nur aus gründen der eigendarstellung.
Musik ist auch immer eine Idenitätsfrage, aber als Jugendlicher durchblickt man die Mechanismen in der Regel nicht. Wichtig ist erstmal: Abgrenzung.
Bender RodriguezJaja, die Jugend hat’s heutzutags schon schwer! Die einen hören „Techno-Kram“ – und die anderen flüchten sich in einen Eskapismus, der jede Zeitmaschine vor Neid erblassen lässt…
Wobei ich zum einen die zu beobachtende sträfliche Ignoranz beider „Lager“ nur noch lächerlich empfinde. Die einen können nicht (die ja den „Techno-Kram“ hören
Gut, dass Du mich als Jugendlichen nicht erlebt hast. Ich habe Techno leidenschaftlich gehasst und „Techno-Kram“ wäre noch ein ausgesprochen milder Ausdruck gewesen. Damaliges Diskussionsthema im Freundeskreis: „Ist Techno Musik?“. Tendenzielle Antwort: „Eher nein.“
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Gut, dass Du mich als Jugendlichen nicht erlebt hast.Gut, daß es damals dieses Forum mit uns Beiden als aktiven Usern noch nicht gab. Ich hätte Dir jeden Tag verbal den Hintern verdroschen…
Ich habe Techno leidenschaftlich gehasst und „Techno-Kram“ wäre noch ein ausgesprochen milder Ausdruck gewesen. Damaliges Diskussionsthema im Freundeskreis: „Ist Techno Musik?“. Tendenzielle Antwort: „Eher nein.“
Wie die Alten sungen, so singen auch die Jungen – das beliebte Liedchen „Na, hör mal, das ist doch keine Musik“ (Extended Und-so-was-nennt-ihr-nun-Musik Version)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezGut, daß es damals dieses Forum mit uns Beiden als aktiven Usern noch nicht gab. Ich hätte Dir jeden Tag verbal den Hintern verdroschen…
Wie die Alten sungen, so singen auch die Jungen – das beliebte Liedchen „Na, hör mal, das ist doch keine Musik“ (Extended Und-so-was-nennt-ihr-nun-Musik Version)
:lol:
Ich besaß damals keinen besonders ausgeprägten Musikgeschmack, wusste aber, was ich nicht hören wollte: Metal und Techno.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Ich besaß damals keinen besonders ausgeprägten Musikgeschmack, wusste aber, was ich nicht hören wollte: Metal und Techno.
Es ist ja auch kein Problem, gewisse Musikstile nicht zu mögen. Viel eher sind mir Zeitgenossen suspekt, die in einer Art schwammiger Gleichgültigkeit einem weismachen wollen, sie würden „alles“ hören…
Nun, welche Musikstile ich nicht besonders präfereriere, sollte aus so manchem meiner Postings auch klar geworden sein. Aber ich würde mich niemals erdreisten, irgendeiner Art Musik eben diesen Status, Musik zu sein, absprechen. Mit diesem Totschlag-Statement disqualifiziert man sich selbst. Man kann natürlich mit diversen Bands, Künstlern und Genres hart ins Gericht gehen (dagegen habe ich keinesfalls etwas einzuwenden), aber man sollte sich dafür mit Argumenten bewaffnen…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender Rodriguez
Nun, welche Musikstile ich nicht besonders präfereriere, sollte aus so manchem meiner Postings auch klar geworden sein. Aber ich würde mich niemals erdreisten, irgendeiner Art Musik eben diesen Status, Musik zu sein, absprechen. Mit diesem Totschlag-Statement disqualifiziert man sich selbst. Man kann natürlich mit diversen Bands, Künstlern und Genres hart ins Gericht gehen (dagegen habe ich keinesfalls etwas einzuwenden), aber man sollte sich dafür mit Argumenten bewaffnen…Ja, klar, heute würde ich das auch nicht mehr behaupten.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Um nochmals ein kurzes Statement hierzu zu hinterlassen:
nail75
Musik ist auch immer eine Idenitätsfrage, aber als Jugendlicher durchblickt man die Mechanismen in der Regel nicht. Wichtig ist erstmal: Abgrenzung.
Was mir auffällt (kann mich allerdings auch täuschen, dann möge man mich berichtigen, bzw. mich mit den tatsächlichen Begebenheiten vertraut machen…) ist, daß diese Abgrenzung heutzutage eher eindimensional, bzw. sich nur in/gegen eine Richtung (hin) bewegt. Ich kann mich erinnern, daß für uns damals alles unter einem „Zweifrontenkrieg“ unter unserer Würde gewesen wäre…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadcleetit
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBender RodriguezWas mir auffällt (kann mich allerdings auch täuschen, dann möge man mich berichtigen, bzw. mich mit den tatsächlichen Begebenheiten vertraut machen…) ist, daß diese Abgrenzung heutzutage eher eindimensional, bzw. sich nur in/gegen eine Richtung hin bewegt. Ich kann mich erinnern, daß für uns damals alles unter einem „Zweifrontenkrieg“ unter unserer Würde gewesen wäre…
Zu Satz 1 kann ich nur eingeschränkt etwas sagen, da ich das nicht so miterlebe. Was mir auffällt (in den kleinen Plattenläden), ist wirklich die Abgrenzung der Jugendlichen zu den anderen Gleichaltrigen durch „klassische“ Bands/Künstler wie Beatles & Stones & Dylan. Während „wir“ in unsere Jugend so etwas automatisch mitbekommen haben, müssen sie es sich ‚erarbeiten‘. Dabei scheint dann auch schon die Grenze ihres Kosmos erreicht zu sein. Ich habe nur bei einigen Entdeckerfreude wahrnehmen können. Beispiele für ‚Musikverrückte‘ wie Irrlicht hier habe ich (leider) noch nicht erlebt.
Zu Satz 2:
Meine Erfahrung mit dem „Dorf“ (300 Einwohner, am A. der Welt, nächste Kleinstadt 15 km entfernt, Kreisstadt 35 km entfernt, Bezirksstadt 80 km entfernt)) war ähnlich. Meine Quellen waren fast nur Radiosender auf UKW und MW.Manchmal auch die Plattensammlung der Eltern von Freunden. Erst mit 17 und dem Umzug in die Stadt Wiesbaden hat sich das komplett geändert.
Durch die Stadt gab es den Schub zu vielen unbekannten Sachen, bzw endlich konnte ich die Platten auch mal in die Hand nehmen und komplett hören, was ich ansatzweise aus dem Radio (vor allem BFBS und AFN) kannte.
Dazu kam natürlich der kleine Montanus-Laden mit der besten New Wave-Ecke im Rhein Main Gebiet, in dem ich jahrelang aushelfen durfte.Ich habe die Musik nicht als Abgrenzung zu den, geschweige denn Kampf gegen die Anderen empfunden; sondern alles an Musik aufgenommen, was ich kriegen konnte. Es war mehr die Entstehung einer eigenen Welt, die aber damit quasi automatisch zur Abgrenzung, aber nicht der Rebellion, führte, da sie kaum einer mitvollziehen konnte oder wollte. (Ich rede hier von Ende 70er, Anfang 80er) Dadurch gab es auch keinen Konflikt zu Gleichaltrigen. Ich war der Spinner in Sachen Musik und hatte damit meine Ruhe.
Meinen Generationenkonflikt habe ich im Nachhinein auf meine Pubertät geschoben. (O-Ton: „Ihr versteht mich nicht. Ihr wisst nicht, wie ich fühle!“)Ach ja, daß mit den Konzerten! Stimmt auffällig, vielleicht liegt es an den Ticketpreisen. Oder Du mußt wahrscheinlich vom Tresen hinten nach vorne an die Bühne gehen.
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.Ich finde das Bild, das hier einige von den „heutigen“ Jugendlichen haben, ziemlich amüsant. Als ob ein Teil derer „alte“ Musik nur zu Selbstprofilierungszwecken hören würde! Das so pauschal zu sagen, ist echt dreist. Mal Hand aufs Herz: Es hockt doch niemand zuhause und zieht sich Bob Dylan Platten rein, obwohl er den eigentlich gar nicht ausstehen kann. Abgrenzung ist im Endeffekt eher ein Nebenprodukt und nicht Hauptmotivation, da stimme ich grandant zu.
Wenn bei meinem letzten Beitrag ein falscher Eindruck von meinem Musikgeschmack entstanden ist:
Ich höre nicht nur „alte“ Musik, sondern auch viel neues: the Notwist (Devil + You and Me, Platte des Jahres!), Converge (Jane Doe!), bisschen Elektronica (Burial, Flying Lotus), the Strokes, Bright Eyes, Ryan Adams, Weezer, nur um ein paar zu nennen.Ich versuche, das beste aus beiden Welten zu finden und zu verbinden. :lol:
Ich muss ehrlich sein, diese schnuckeligen Indie-Bands, die nur zum Hype taugen, mag ich nicht so. Mir fehlt da, die musikalische Substanz. Ich denke da an the Subways, Art Brut oder Vampire Weekend.
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last.fm
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Bender RodriguezIch kann mich erinnern, daß für uns damals alles unter einem „Zweifrontenkrieg“ unter unserer Würde gewesen wäre…
und ich kann mich daran erinnern, dass diese Abgrenzungsgeschichte, so wie du sie beschreibst, kaum existierte. Du solltest da weniger verallgemeinern…
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grandandtZu Satz 1 kann ich nur eingeschränkt etwas sagen, da ich das nicht so miterlebe. Was mir auffällt (in den kleinen Plattenläden), ist wirklich die Abgrenzung der Jugendlichen zu den anderen Gleichaltrigen durch „klassische“ Bands/Künstler wie Beatles & Stones & Dylan.
Für einen Großteil scheint die Abgrenzung gegenüber den Eltern, bzw. überhaupt älteren Generationen, auch kein Thema mehr zu sein.
Vielmehr wundere ich mich immer ein wenig darüber, daß ein gewisser Teil der musikalischen/stilistischen Abgrenzung gegenüber Gleichaltrigen unter der Verwendung der Musikhistorie vonstatten geht. In der Zeit, von der wir beide sprechen (Ende Siebziger/Anfang Achtziger Jahre) wäre nur ein verschwindend geringer Anteil unserer Altersgenossen auf die Idee gekommen, sich plötzlich unter Zuhilfenahme von (sagen wir mal) den Beach Boys stilistisch von ihrem Umfeld abzugrenzen. Aber, halt! Mir fallen gerade die Teddyboys der frühen Achtziger ein – aber das war ein sehr spezielles Phänomen…
Wie auch immer, manchmal könnte man gerade denken, daß die aktuelle Musiklandschaft nicht genügend qualitativ hochwertige Bands und Künstler parat hält, die für Jugendliche interessant sind, um sich vom (von mir aus) „Chartseinerlei“ (was im Grunde keines ist…), von den (auch von mir aus) RHCP, von „Technokram“, etc. abzugrenzen!Während „wir“ in unsere Jugend so etwas automatisch mitbekommen haben, müssen sie es sich ‚erarbeiten‘.
Das stimmt nur teilweise. Ich bin auch nicht eines morgens aufgewacht und plötzlich regenete es Platten von Velvet Underground, Van der Graaf Generator, Silver Apples oder 13th Floor Elevators vom Himmel…
Dazu kam natürlich der kleine Montanus-Laden mit der besten New Wave-Ecke im Rhein Main Gebiet
Mein weltbester Plattenladen mit der weltbesten New Wave-Abteilung im Rhein-Main-Gebiet war „Govi“ in Offenbach/M…
Ich habe die Musik nicht als Abgrenzung zu den, geschweige denn Kampf gegen die Anderen empfunden
O.k., der Begriff „Zweifrontenkrieg“ ist ein wenig drastisch – und auch eher als Metapher zu verstehen. Aber es hat mir mitunter schon einigen Spaß und Genugtuung bereitet, seinerzeit gleichaltrigen BOFs (ELO, BJH, Supertramp über alles…) mittels einer C90-Compilation SPK, Foetus, Cabaret Voltaire oder die Neubauten um die Ohren zu hauen.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad -
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