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nail75Das ist reine Aversion ohne Inhalt. Und wo da Inhalt ist, ist er falsch („falsche Fährte“, „nicht ausreichend gut dargestellt“). Die Miles-Empfehlungen sind insgesamt Quatsch. Wenn dann die classic quintet-Alben für Prestige oder Milestones. Sketches Of Spain ist ein tolles Album, aber das legt, wie Du ja auch andeutest, wirklich eine falsche Fährte. Mit den übrigen Empfehlungen kann ich leben, aber ich finde es nicht gut, Ornette Coleman gegen Miles Davis auszuspielen. Eigentlich finde ich es bescheuert.
Ja, das ist bescheuert. Da die von Sabi genannten Alternativen zu KoB ebenso ungeeignet sind, liegt vielleicht doch eine Aversion vor. Sabi kann das sicher erläutern.
Allerdings besitzt KoB gegenüber anderen Jazz-Platten einen hohen Bekanntheitsgrad und Meisterwerkstatus. Dies kann auf den Einsteiger bei Nichtgefallen abschreckend wirken und eine weitere Beschäftigung mit Jazz erschweren.
Natürlich kann man mit „Kind Of Blue“ anfangen, wie auch atom zurecht anmerkte, sollte es jedoch – Meisterwerk hin oder her – nicht zu schwer nehmen, wenn man hiermit auf Anhieb nicht viel anfangen kann.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
SandheadJa, das ist bescheuert. Da die von Sabi genannten Alternativen zu KoB ebenso ungeeignet sind, liegt vielleicht doch eine Aversion vor. Sabi kann das sicher erläutern.
Allerdings besitzt KoB gegenüber anderen Jazz-Platten einen hohen Bekanntheitsgrad und Meisterwerkstatus. Dies kann auf den Einsteiger bei Nichtgefallen abschreckend wirken und eine weitere Beschäftigung mit Jazz erschweren.
Natürlich kann man mit „Kind Of Blue“ anfangen, wie auch atom zurecht anmerkte, sollte es jedoch – Meisterwerk hin oder her – nicht zu schwer nehmen, wenn man hiermit auf Anhieb nicht viel anfangen kann.
Ich halte Kind Of Blue für eine wunderbare Empfehlung als Einstieg. Allgemein würde ich dem Jazz-Einsteiger tendenziell eher modalen Jazz empfehlen (u.a. auch Sunday At The Village Vanguard oder My Favorite Things), als die genannten, sehr fordernden Parker-Einspielungen.
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
Bevor ich mir meine allererste Jazzscheibe gekauft habe (wenn mich nicht alles täuscht, war es tatsächlich „Kind Of Blue“ ;-)) habe ich mich erst einmal in das Thema eingelesen.
Hilfreich dazu ist natürlich „Das Jazzbuch“ von Joachim-Ernst Berendt; bei mir war’s die „Enzyklopädie des Jazz“ von Barry Kernfeld, in der die Geschichte dieser Musik im Spiegel der wichtigsten Aufnahmen dargestellt wird.
So kommt es auch, dass sich in meiner Sammlung von Jelly Roll Morton bis „Buckshot Le Fonque“ alles findet, was irgendwie nach Jazz riecht
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***kramerIch halte Kind Of Blue für eine wunderbare Empfehlung als Einstieg. Allgemein würde ich dem Jazz-Einsteiger tendenziell eher modalen Jazz empfehlen (u.a. auch Sunday At The Village Vanguard oder My Favorite Things), als die genannten, sehr fordernden Parker-Einspielungen.
„My Favourite Things“ unterschreibe ich. Dies Platte hätte mich vermutlich auch bei zufälligem Hören überzeugt, hätte ich sie nur früher gekannt.
Optimale Einstiegsempfehlungen sind wohl nur individuell möglich. Sie sind auch eigentlich gar nicht nötig, wenn echtes Interesse am Jazz vorliegt.
(Mein erstes Jazz-Album war übrigens „Kind Of Blue“…)
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kramerIch halte Kind Of Blue für eine wunderbare Empfehlung als Einstieg.
Ich nicht, im Gegenteil. Das beruht allerdings rein auf persönlicher Erfahrung und tendenziellem Nicht-Gefallen (Aversion will ich es nicht nennen). Hatte ich irgendwo hier im Forum schon einmal genauer ausgeführt, glaube ich.kramer
Allgemein würde ich dem Jazz-Einsteiger tendenziell eher modalen Jazz empfehlen (u.a. auch Sunday At The Village Vanguard oder My Favorite Things), als die genannten, sehr fordernden Parker-Einspielungen.
Auch davon halte nichts. Mit „davon“ ist in diesem Fall die gemächliche Hinführung auf ein Genre gemeint. Entweder man kann etwas mit einer Aufnahme anfangen oder nicht. Ob die nun „far out“ ist oder nicht, spielt dabei zunächst mal keine Rolle – bei echtem Interesse wird man sich mit der Musik beschäftigen bis man entweder einen Zugang findet oder feststellt dass man tatsächlich nichts damit anfangen kann. Und in letzterem Fall braucht es entweder Zeit, oder es bleibt so. Aber eine vohergehende Beschäftigung mit (in diesem Fall) anderen, leichter zugänglicheren Jazzströmungen hätte dann trotzdem nichts gebracht.
Interesse und/oder Faszination – das ist das wichtigste, wenn man sich mit einer Aufnahme wirklich auseinandersetzen will. (Irrelevante) Vorkenntnisse hin oder her. Kurzum: das ganze Konzept des „Einstiegsalbums“, sei es nun für Genres oder für Bands, halte ich für Humbug.Diesbezüglich lasse ich mir übrigens gerne widersprechen. Es handelt sich lediglich um Erfahrungen, die ich so selbst machen durfte. Es muss sich bei weitem nicht bei jedem so verhalten.
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MuetiInteresse und/oder Faszination – das ist das wichtigste, wenn man sich mit einer Aufnahme wirklich auseinandersetzen will. (Irrelevante) Vorkenntnisse hin oder her. Kurzum: das ganze Konzept des „Einstiegsalbums“, sei es nun für Genres oder für Bands, halte ich für Humbug.
Würde ich so unterschreiben!
Mein Start in die Welt des Jazz, das waren vier Alben:
Weather Report (Heavy weather)
Keith Jarrett (The Koeln Concert)
John McLaughlins Mahavishnu Orchestra (Between nothingness and eternity)
Dave Brubeck (Time out)Das Interesse war geweckt, die Liebe kam und blieb bis heute. Herz (Ohr), was willst Du mehr?
Extra
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VinyljunkieIch habe viel Zeit in einer Musikbibliothek verbracht und dort auch viel nachgelesen, angehört und ausgeliehen. Langsam vorgetastet, würde ich sagen.
Oscar Peterson – Tracks (auf Kassette) und
Miles Davis – In a Silent Way (auf Kassette)dort geliehen. „In a Silent Way“ habe ich schnell wieder vergessen,
aber irgendwie war das alles Jazz für mich.
Heute gibt es ganz andere Möglichkeiten sich der Musik zu nähern. Später MJQ, Bud Powell, Thelonious Monk, Coltrane, Mingus, Archie Shepp und Pharao Sanders dort angehört. Die Bud Powell LP musste sogar extra aus dem Magazin geholt werden….
Meine Englischkenntnisse haben damals nicht mal für die Liner notes gereicht, darum musste ich Jazz Podium, Bücher vom Oreos Verlag und Biografien lesen. Die Jazz Podium Jahresbände aus den 60ern/70ern/80ern waren sicherlich immens hilfreich…..Erste Jazz LP war wahrscheinlich „Concorde“ vom MJQ, weil ich den Sound der Gruppe sehr mochte und immer noch mag.
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ich schließe mich an „Kind of Blue“ war auch eine meiner ersten Jazzplatten und passend dazu hier ein Artikel von Heute aus der WELT:
http://www.welt.de/die-welt/kultur/article4290183/So-schoen-so-schlicht.html
Gruß--
"Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)THELONICAIch habe viel Zeit in einer Musikbibliothek verbracht und dort auch viel nachgelesen, angehört und ausgeliehen. Langsam vorgetastet, würde ich sagen. …
Meine Englischkenntnisse haben damals nicht mal für die Liner notes gereicht, darum musste ich Jazz Podium, Bücher vom Oreos Verlag und Biografien lesen. Die Jazz Podium Jahresbände aus den 60ern/70ern/80ern waren sicherlich immens hilfreich…..
ich denke auch, das ist ein richtiger Weg !
THELONICAErste Jazz LP war wahrscheinlich „Concorde“ vom MJQ, weil ich den Sound der Gruppe sehr mochte und immer noch mag.
:sonne:
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meine Faves (No.1) : MUSIK : Ithaca - A Game For All Who Know (UK 1972) MOTORSPORT : Opel Kadett C (D 1973-1979)Immer wieder schoen und auch recht bequem ist es natuerlich, wenn man einen guten Bekannten hat, bei dem man sich durchhoeren kann, dann gibt es auf einmal „Einsteigeralben“, von denen niemand auch nur traeumt!!!
Extra
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VinyljunkieExtrabreitImmer wieder schoen und auch recht bequem ist es natuerlich, wenn man einen guten Bekannten hat, bei dem man sich durchhoeren kann, dann gibt es auf einmal „Einsteigeralben“, von denen niemand auch nur traeumt!!!
Extra
das mag sein, dieses „Glück“ hatte ich, leider, nicht …
Bei uns lief seit meiner Kindheit D. Byrd, H. Mobley, H. Silver, H. Hancock, M. Davis, L. Morgan, usw … – bei mir hats nur Antipathie bewirkt …
(nur bei MJQ, M. Jackson, J. Smith, Brother J. McDuff, J. McGriff, G. Green wurden meine Ohren etwas neugierig :-))--
meine Faves (No.1) : MUSIK : Ithaca - A Game For All Who Know (UK 1972) MOTORSPORT : Opel Kadett C (D 1973-1979)Georg, ja ist das denn nichts…
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VinyljunkieSabi hat ja gar nicht so unrecht, vergißt dabei aber, daß Miles schwer zu kategorisieren ist, Miles spielte immer Miles und nicht irgendeinen Stil.
So befindet sich auf „Kind of Blue“, die als Startplatte des „modalen Jazz“ bezeichnet wird, eigentlich nur ein modales Stück, der Rest folgt dem normalen Bluesschema.
Außerdem hat Miles auch nie Free Jazz, Hard Bob oder Neo Bob gespielt.
Unabhängig von Sabis Wertungen, sind die Platten, die er nennt, durchaus wichtige Jazzalben.
Ich würde z. B. auch von Sonny Rollins was empfehlen, oder von John Coltrane „Olé“ oder „A Love Supreme“. Wurde Mingus schon genannt?
Vielleicht sollte man mit Louis Armstrong anfangen?--
Gnagflow….Wurde Mingus schon genannt?
Vielleicht sollte man mit Louis Armstrong anfangen?Hallo zusammen, moin moin
Mit Louis Armstrong anzufangen, halte ich für ’ne gute Idee.
Und zwar mit den ganz alten Sachen. Ein Problem könnte die Klangqualität sein, da wird von vielen Hörern sicher mehr erwartet.
Auch Duke Ellington könnte ich mir als Einstiegsempfehlung vorstellen. Auch die Musikaufnahmen, die uralt sind. The Mooche, East saint Louis Toodle doo und sowas…
Diese alten Aufnahmen gewinnen auch dadurch, wenn man sie mit nem Mono Tonabnehmer abtastet.
Ornette Coleman hat The Shape Of Jazz To Come einfach ungefähr zur gleichen Zeit aufgenommen, wie Miles Davis sein Kind of Blue. Schon deswegen kann man da im Grunde gut wählen und empfehlen.Gegen Kind Of Blue habe ich auch keine Aversion. Ich traue allerdings dem Hype um Kind Of Blue nicht. Ich bin aber mir fast sicher, daß die sehr weite Verbreitung und die dauernd wieder neu am Markt auftauchenden Re-Re-Re-Re Issues von Kind Of Blue nicht nur auf dem Hören der Musik beruhen, sondern auch deswegen so weit verbreitet sind, weil der eine oder andere unerfahrene Hörer zu diesem Album greift, weil er glaubt, daß es gut sein muss, weil es sich so gut verkauft. Ich habe KindOfBlue leider nur als CD. Die Langspielplatten aus der Zeit sind nicht sooo günstig und mir wäre eine einigermaßen gut erhaltene Platte aus der Zeit am liebsten.
Von Ornette on Tenor kann ich der Mono Version lauschen. Wäre Auch ne Empfehlung für Einsteiger. Miles Davis wird aber höher gehandelt und da kann ich dann nicht mehr mithalten.Vielleicht möchte ein unerfahrener Hörer auch gerne Chet Baker hören, z.bsp die Aufnahmen, die der zwischen 54 – 56 für Pacific Jazz gemacht hat?
Oder eben auch Charles Mingus. Charles Mingus Three Or Four Shades of Blues dürfte einem potentiellen Umsteiger entgegenkommen, vor allem dann, wenn er gerne Rock hört, oder eben Blues.
Meine ersten Jazz Platten waren von Pharoah Sanders (Thembi), Coltrane (Impressions) und Archie Shepp (Yasmina A Black Woman) und Ornette Coleman (Shape Of Jazz To Come)
Wahrscheinlich benötigt jeder aber was anderes, um beim Hören vollständig begeistert sein zu können. Deswegen sind Empfehlungen zwar immer gut, müssen aber nicht zwangsläufig passen. Das beste wird sein, einfach irgendwo mit Jazz zu beginnen und dann vor allem den eigenen Hörerfahrungen und Erlebnissen zu vertrauen.
Bei mir hats halt mit Free Jazz angefangen und sich dann über Billie Holiday und Charlie Parker hin zu Miles Davis entwickelt. Meine Freunde und Bekannten hörten lieber Live Evil und Bitches Brew, mich hat der Miles Davis begeistert, der zusammen mit Charlie Parker aufgetreten ist.
Gruß Ingo
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SabiIch bin aber mir fast sicher, daß die sehr weite Verbreitung und die dauernd wieder neu am Markt auftauchenden Re-Re-Re-Re Issues von Kind Of Blue nicht nur auf dem Hören der Musik beruhen, sondern auch deswegen so weit verbreitet sind, weil der eine oder andere unerfahrene Hörer zu diesem Album greift, weil er glaubt, daß es gut sein muss, weil es sich so gut verkauft.
Es verkauft sich nur deshalb so gut, weil es sich so gut verkauft? :roll:
Das Album ist nun schon lange genug am Markt, dass man davon ausgehen kann, dass da nicht nur einem Hype gefolgt wird. Ist ein großes Stück Musik – das aber nicht jedem gefallen muss, da hast Du mit dem Verweis auf den eigenen Geschmack völlig recht.Ich würde aber auch nicht behaupten, dass sich Mozart-Aufnahmen nur deshalb so gut verkaufen, weil dauernd neue auf den Markt geworfen werden und alle so tun, als sei das gut. Für mich ist Miles Davis da – in seiner Sportart – vergleichbar Darf aber auch jeder bestreiten.
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Schlagwörter: Jazz, Jazz-Empfehlungen
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