Re: Als Jazzneuling die richtigen Platten kaufen

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sabi

Registriert seit: 07.06.2007

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Gnagflow….Wurde Mingus schon genannt?
Vielleicht sollte man mit Louis Armstrong anfangen?

Hallo zusammen, moin moin

Mit Louis Armstrong anzufangen, halte ich für ’ne gute Idee.
Und zwar mit den ganz alten Sachen. Ein Problem könnte die Klangqualität sein, da wird von vielen Hörern sicher mehr erwartet.
Auch Duke Ellington könnte ich mir als Einstiegsempfehlung vorstellen. Auch die Musikaufnahmen, die uralt sind. The Mooche, East saint Louis Toodle doo und sowas…
Diese alten Aufnahmen gewinnen auch dadurch, wenn man sie mit nem Mono Tonabnehmer abtastet.
Ornette Coleman hat The Shape Of Jazz To Come einfach ungefähr zur gleichen Zeit aufgenommen, wie Miles Davis sein Kind of Blue. Schon deswegen kann man da im Grunde gut wählen und empfehlen.

Gegen Kind Of Blue habe ich auch keine Aversion. Ich traue allerdings dem Hype um Kind Of Blue nicht. Ich bin aber mir fast sicher, daß die sehr weite Verbreitung und die dauernd wieder neu am Markt auftauchenden Re-Re-Re-Re Issues von Kind Of Blue nicht nur auf dem Hören der Musik beruhen, sondern auch deswegen so weit verbreitet sind, weil der eine oder andere unerfahrene Hörer zu diesem Album greift, weil er glaubt, daß es gut sein muss, weil es sich so gut verkauft. Ich habe KindOfBlue leider nur als CD. Die Langspielplatten aus der Zeit sind nicht sooo günstig und mir wäre eine einigermaßen gut erhaltene Platte aus der Zeit am liebsten.
Von Ornette on Tenor kann ich der Mono Version lauschen. Wäre Auch ne Empfehlung für Einsteiger. Miles Davis wird aber höher gehandelt und da kann ich dann nicht mehr mithalten.

Vielleicht möchte ein unerfahrener Hörer auch gerne Chet Baker hören, z.bsp die Aufnahmen, die der zwischen 54 – 56 für Pacific Jazz gemacht hat?

Oder eben auch Charles Mingus. Charles Mingus Three Or Four Shades of Blues dürfte einem potentiellen Umsteiger entgegenkommen, vor allem dann, wenn er gerne Rock hört, oder eben Blues.

Meine ersten Jazz Platten waren von Pharoah Sanders (Thembi), Coltrane (Impressions) und Archie Shepp (Yasmina A Black Woman) und Ornette Coleman (Shape Of Jazz To Come)

Wahrscheinlich benötigt jeder aber was anderes, um beim Hören vollständig begeistert sein zu können. Deswegen sind Empfehlungen zwar immer gut, müssen aber nicht zwangsläufig passen. Das beste wird sein, einfach irgendwo mit Jazz zu beginnen und dann vor allem den eigenen Hörerfahrungen und Erlebnissen zu vertrauen.

Bei mir hats halt mit Free Jazz angefangen und sich dann über Billie Holiday und Charlie Parker hin zu Miles Davis entwickelt. Meine Freunde und Bekannten hörten lieber Live Evil und Bitches Brew, mich hat der Miles Davis begeistert, der zusammen mit Charlie Parker aufgetreten ist.

Gruß Ingo

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