Re: Als Jazzneuling die richtigen Platten kaufen

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mueti

Registriert seit: 09.11.2007

Beiträge: 1,047

kramerIch halte Kind Of Blue für eine wunderbare Empfehlung als Einstieg.
Ich nicht, im Gegenteil. Das beruht allerdings rein auf persönlicher Erfahrung und tendenziellem Nicht-Gefallen (Aversion will ich es nicht nennen). Hatte ich irgendwo hier im Forum schon einmal genauer ausgeführt, glaube ich.

kramer

Allgemein würde ich dem Jazz-Einsteiger tendenziell eher modalen Jazz empfehlen (u.a. auch Sunday At The Village Vanguard oder My Favorite Things), als die genannten, sehr fordernden Parker-Einspielungen.

Auch davon halte nichts. Mit „davon“ ist in diesem Fall die gemächliche Hinführung auf ein Genre gemeint. Entweder man kann etwas mit einer Aufnahme anfangen oder nicht. Ob die nun „far out“ ist oder nicht, spielt dabei zunächst mal keine Rolle – bei echtem Interesse wird man sich mit der Musik beschäftigen bis man entweder einen Zugang findet oder feststellt dass man tatsächlich nichts damit anfangen kann. Und in letzterem Fall braucht es entweder Zeit, oder es bleibt so. Aber eine vohergehende Beschäftigung mit (in diesem Fall) anderen, leichter zugänglicheren Jazzströmungen hätte dann trotzdem nichts gebracht.
Interesse und/oder Faszination – das ist das wichtigste, wenn man sich mit einer Aufnahme wirklich auseinandersetzen will. (Irrelevante) Vorkenntnisse hin oder her. Kurzum: das ganze Konzept des „Einstiegsalbums“, sei es nun für Genres oder für Bands, halte ich für Humbug.

Diesbezüglich lasse ich mir übrigens gerne widersprechen. Es handelt sich lediglich um Erfahrungen, die ich so selbst machen durfte. Es muss sich bei weitem nicht bei jedem so verhalten.

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