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Nat King Cole – Hittin‘ the Ramp: The Early Years (1936–1943)
(Resonance, 7 CD, 2019)Nach der Beschererei gestern hiervon mal CD 2 eingelegt … und das ist ziemlich sicher eins der feinsten Jazz-Reissues des Jahres! Auf sieben CDs gibt es das fast komplette Frühwerk von Nat King Cole und seinem Trio, teils mit Gastsängerinnen (unterschiedlicher Güte, sind aber nicht alle schlecht), Gast-Gesangsensembles (Pauline and Her Perils aka „Six Hits and a Miss“ und „The Dreamers), das Trio singt anfangs auch selbst recht oft zu dritt, auf einer Session sitzt zudem Lee Young (der Bruder von Lester, der auch später öfter zu Gast beim Trio war) am Schlagzeug.
Nach der allerersten Session vom Juli 1936 (für Decca), die nominell unter Coles älterem Bruder Eddie lief (er spielt Bass und singt auf einem Stück), aber schon von Nat arrangiert, der damals gerade mal 17 Jahre jung war. Im Jahr 1937 – Cole war jetzt 18 – lernte er den Gitarristen Oscar Moore kennen, und den beiden muss rasch klar geworden sein, dass sie zusammen passten. Moore ist denn auch einer der wichtigsten Gründe, weshalb das Trio so wunderbare Musik machte. Klar, Cole – und das ist das Anliegen dieser Box – war ein Pianist, der sich direkt nach Earl Hines (seinem grossen Vorbild) und Art Tatum einreiht – und für Pianisten wie Erroll Garner, George Shearing oder Oscar Peterson seinerseits zum Vorbild wurde. Aber Moore und sein grossartiges Gitarrenspiel sorgen ebenfalls immer wieder für Aufhorchen. Am Bass ist auf den Aufnahmen bis 1941 Wesley Prince dabei (bis zur Hälfte der fünften CD, wobei die siebte/letzte vornehmlich Alternate Takes aus dem ganzen Zeitraum enthält). Aufnahmen des Trios existieren ab Herbst 1938 und damit beginnt die Box dann so richtig.
Der Grossteil der Aufnahmen in der Box besteht aus Transcription-Sessions. Diese dienten dem Radio dazu, zwischen Live-Sendungen eigenes Musikmaterial zur Verfügung zu haben. Es galt damals nicht als in Ordnung, die üblichen Singles im Radio zu spielen, daher wurden unzählige solcher Trancription-Sessions durchgeführt, damit die Radiosender auch Musik ab Konserve spielen konnten. Neben Cole exisiteren z.B. von Duke Ellington, Stan Kenton, Count Basie oder Peggy Lee grössere Mengen solcher Aufnahmen. Capitol, das Label, mit dem Cole (und das mit Cole) später gross wurde, veranstaltete auch eigene Transcription-Sessions, aber das war grossteils ein eigener Markt, auf dem Standard einer der grossen Player war. Coles Standard Transcriptions decken die Jahre 1938 bis 1941 ab. Dazwischen gibt es auch Transcription-Sessions von Davis & Schwegler (1939/40), Keystone (1940) und MacGregor (1941).
1940 fand eine Session für das Label Ammor statt, die für den Jukebox-Markt produziert wurden, nicht für den Handel – die aber manchmal als erste kommerzielle Session des Trios betrachtet wurde, auch weil die Aufnahmen später doch noch auf 78rpm-Platten herauskamen. Dort trommelt Lee Cole mit, was aber nicht so richtig passen will. In den Jahren 1940 und 1941 fanden dann auch weitere Decca-Sessions statt, bei denen es sich dann definitiv um ganz normale Aufnahmen handelte. Mit dem Song „Gone with the Draft“ vom November 1940 – eine Mischung aus dem aktuellen Thema der Musterung (draft) und „Gone with the Wind“ – landete Coles Trio auch gleich einen Hit. Die Reihe, auf denen Coles Platten bei Decca erschienen, hiess übrigens „Sepia Series“ … die letzte der Sessions fand im Herbst 1941 in New York statt, Cole war inzwischen auch triumphal nach Chicago heimgekehrt (die Basis des Trios was Kalifornien).
Im Jahr 1942 fanden weniger Sessions statt. Im Juli nahm Norman Granz Cole gemeinsam mit Lester Young auf – die vier Stücke wurden auf dem Label Philo veröffentlicht, gehören auch in den Kontext der frühen Aktivitäten von Norman Granz, später Label-Gründer/Chef und Impresario (mehr dazu in diesem Thread). Neben Cole und Young wirkte bei der Session Red Callender mit, ein bedeutender Bassist des Westküsten-Jazz, der auch Lehrer von Charles Mingus war und später auch gelegentlich von diesem für Aufnahmen beigezogen wurde. Die Session ist bekannt – und phänomenal. Man höre sich nur an, was die beiden mit „Indiana“ oder „Body and Soul“ anstellen! Im Herbst 1942 entstanden zwei Stücke für das kalifornische Label Excelsior, wieder mit Callender am Bass. Als das Trio im Dezember im Studio des Senders NBC in Hollywood stand, war dann der neue Mann am Bass dabei, Johnny Miller.
Mit Moore und Miller war Cole wieder auf Kurs, die letzten Sessions dieser Box umfassen neben Aufnahmen fürs Radio auch welche für den Armed Forces Radio Service, kurz als AFRS bekannt, und wie das Wörtchen „Trancriptions“ eines, das die Herzen von Fans des Jazz der späten 30er und frühen 40er höher schlagen lässt – denn auch für AFRS nahmen damals die besten Bands nicht-kommerzielle (und daher in nicht wenigen Fällen musikalisch gehaltvollere, weniger gefälligere) Sessions auf. Daneben machte das Cole Trio 1943 auch eine zweite Session für Excelsior und eine für das kleine Label Premier. Die Excelsior-Aufnahmen wurden später von Dave Dexter Jr. für Capitol Records eingekauft – während dem die Musikindustrie unter einem Recording Ban litt, Capitol traf das besonders hart, da das Label erst gerade neu gegründet worden war. Auch eine zweite Session für Norman Granz entstand im letzten Jahr, das in dieser Box abgedeckt wird (sie erschien damals bei Mercury, mit dem Granz denn auch bald einen Vertrag über den Vertreib seiner eigenen Produktionen abschloss). Wieder war ein Saxophonist als Partner für Cole dabei, Dexter Gordon nämlich. An der Trompete wirkte zudem Harry „Sweets“ Edison mit, damals schon ein Star dank seiner Aufnahmen mit Count Basie in den späten 30ern. Mit Cole und Gordon kombinierte Granz zwei seiner Lieblingsmusikern, die bei den Sessions, die er veranstaltete, regelmässig zu hören waren (siehe Link oben für mehr zum Thema).
Das Booklet zur Box enthält einen Überblick über die Aufnahmen von Will Friedwald in der ersten Hälfte, danach folgen ein Text über Oscar Moore (von Nick Rossi), ein Gespräch mit Johnny Mathis über Nat Cole, sowie diverse „appreciations“ von Leuten wie Tony Bennett, Harry Belafonte, Quincy Jones, John Pizzarelli, Freddy Cole (einem jüngeren Bruder Nats). Den Abschluss macht dann eine Anmerkung zu den Aufnahmen in der Box (von denen einige davor praktisch unauffindbar waren, es gibt sogar eine kurze, davor völlig unbekannte Session). Das Booklet ist 56 Seiten stark, enthält auch einige Fotos, von Labeln, Sheet Music und natürlich den Musikern (u.a. eins vom ganz jungen Cole als Sieger eines Talentwettbewerbs – und wie alle anderen Kinder hält er seinen Preis in den Händen, einen Truthahn zu Thanksgiving). Die Diskographie zur Box ist in den Innenseiten der aufklappbaren Papphüllen abgedruckt – rein chronologisch, was im Hinblick auf CD 7 etwas blöd ist. Die steckt auch in einer aufklappbaren Hülle, auf der innen innen ein Song Index zu finden ist, die zugehörigen diskographischen Angaben muss man sich aber via Trackliste entschlüsseln (wo aber nur Angaben wie „1939, Standard Transcription“ stehen – von welcher Session der Track dann genau stammt, muss man halt noch heraussuchen).
Es gibt zur Box längst zahlreiche Rezensionen, diese sehr ausführliche hatte ich vor dem Kaufentscheid gelesen:
https://artmusiclounge.wordpress.com/2019/10/04/early-nat-cole-hittin-the-ramp/—
Zudem ist anzumerken, dass das 3-CD-Set „Nat King Cole & Friends – Riffin‘: The Decca, JATP, Keynote and Mercury Recordings“ (Hip-O-Select, 3 CD, 2010) die Decca-Sessions (inkl. jener von Eddie Cole) sowie die Aufnahmen mit Dexter Gordon auch schon enthielt (zudem die Keynoters-Session mit Cole und Willie Smith für Keynote, das erste Jazz at the Philharmonic-Konzert, das damals auch bei Mercury erschien, sowie die andere Cole-Session mit Lester Young, jene von 1946 mit Buddy Rich, auch von Norman Granz produziert und damals bei Mercury erschienen) – hier zwei Links mit mehr zu der Box:
https://www.discogs.com/Nat-King-Cole-Friends-Riffin-The-Decca-JATP-Keynote-And-Mercury-Recordings/release/12325790
https://www.allmusic.com/album/riffin-the-decca-jatp-keynote-mercury-recordings-mw0001955868--
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Nat King Cole – Hittin‘ the Ramp: The Early Years (1936–1943) (Resonance, 7 CD, 2019) ….
Interessant daß bei Zev Feldman danach in 2019 der Ofen ziemlich aus war …. und trotz seiner Ernenung zum Blue Note Reissue Director ihm keine Archivveröffentlichung zum 80er gelang ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Die Nat King Cole ist eine der ganz wenigen Reissue von Resonance Records, die mich mal 0,0 interessieren. Aber das ist auch egal. Was mir wichtig ist, dass ich bei eurer Unterhaltung rausgehört habe, dass es nicht so gut um Resonance Records steht. Das wiederum wäre sehr schade. Habe ich zwischen den Zeilen da richtig gedeutet?
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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john-the-relevatorDie Nat King Cole ist eine der ganz wenigen Reissue von Resonance Records, die mich mal 0,0 interessieren. Aber das ist auch egal. Was mir wichtig ist, dass ich bei eurer Unterhaltung rausgehört habe, dass es nicht so gut um Resonance Records steht. Das wiederum wäre sehr schade. Habe ich zwischen den Zeilen da richtig gedeutet?
Da habe ich mich mglw mißverständlich ausgedrückt …. keine negativen Nachrichten über Resonance, nur mal Kommentare zu Feldman`s additiver Rolle als Blue Note Reissue Chefberater …. Deine Gefühle zu Nat King Cole kann ich nachvollziehen, auch für mich kein Thema …. die von „gypsy“ präsentierte Veröffentlichung is aber sicherlich hochwertig …. ich schau mal, was Feldman 2020 aus dem Hut zaubert …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich finde es enorm bedauerlich, dass Cole schon lange keine Sau mehr interessiert. Umso mehr schätze ich die neue Box von Resonance (denn die wissen das mit der Sau auch). Dass Fats Waller, Earl Hines, Art Tatum, Teddy Wilson oder Erroll Garner immer mal wieder irgendwo aufpoppen und vielleicht noch sowas wie eine kleine, treue Kult-Anhängerschaft haben – oder aber allgemein als Giganten akzeptiert sind, Cole aber nicht, ist eine der grossen Ironien des Jazz, denn Cole war ein genialer Jazzmusiker lange bevor er zum Popstar wurde. Und letzteres wird ihm von Jazzfans – gerne weissen, was wohl kein Zufall ist, das betrifft nicht nur Cole – vorgeworfen/-gehalten … aber gut, verpasst halt einen der zehn phänomenalsten Pianisten der Jazzgeschichte, your loss.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-windIch finde es enorm bedauerlich, dass Cole schon lange keine Sau mehr interessiert. Umso mehr schätze ich die neue Box von Resonance (denn die wissen das mit der Sau auch). Dass Fats Waller, Earl Hines, Art Tatum, Teddy Wilson oder Erroll Garner immer mal wieder irgendwo aufpoppen und vielleicht noch sowas wie eine kleine, treue Kult-Anhängerschaft haben – oder aber allgemein als Giganten akzeptiert sind, Cole aber nicht, ist eine der grossen Ironien des Jazz, denn Cole war ein genialer Jazzmusiker lange bevor er zum Popstar wurde. Und letzteres wird ihm von Jazzfans – gerne weissen, was wohl kein Zufall ist, das betrifft nicht nur Cole – vorgeworfen/-gehalten … aber gut, verpasst halt einen der zehn phänomenalsten Pianisten der Jazzgeschichte, your loss.
Der Crossover Vorwurf hält (auch hier) fraglos nicht stand, denn dieses Beackern diverser Felder haben ja zahlreiche Musikern exerziert …. Stichwort Beackern : ich kann bekennenderweise mit „historischem“ Jazz seit jeher nur begrenzt was anfangen, weshalb natürlich einige Reissueprogramme (Stichwort : in den letzten Jahren Mosaic) an mir schmerzfrei vorbeigleiten …. sehe mich hier zweifelsfrei aber nicht als Maßstab – vielmehr freut es mich, wenn die Jazzgemeinde – durch welche Veröffentlichung auch immer – vergrössert wird ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-windIch finde es enorm bedauerlich, dass Cole schon lange keine Sau mehr interessiert.
Ich wäre schon so eine Sau, aber das Projekt ist mir einfach zu „groß“. Und ja, das finde ich auch bedauernswert.
Ein paar wenige Sachen davon habe ich wohl.
Mich interessiert der Sänger Cole weniger als der großartige Pianist.Habe übrigens vor ein paar Jahren seinen Bruder Freddie (ebenfalls Pianist und Sänger) in Düsseldorf gesehen/-hört. Er hat sicher nicht Nats Genie, aber gut war das auch.
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Also ich kenne das Oeuvre von Nat King Cole nicht sehr gut (oder noch schlechter soz.) aber durch den Hinweis eines ehemaligen Kollegen bin ich auf die Aufnahmen von Lester Young mit Cole gestossen. Und das hat mich überzeugt. Als Pianist ist er wirklich ausgezeichnet. Sein Gesang ist auch OK. Aber den Vokalisten lege ich strengere Maßstäbe an – im allgemeinen höre ich instrumentale Musik wesentlich häufiger (so etwa 90 zu 10) – und er ist nicht in meinen Best-of-vocalists.
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Ich hatte eh schon ein bisschen mit der Box geliebäugelt und bin jetzt so gut wie überzeugt… in der Tat vor allem wegen Oscar Moore (der lange verlinkte Text spekuliert ja auch dass das der Hauptgrund ist, warum sich U50er für die Box interessieren könnten)… Nick Rossi mochte ich ausserdem als Blogger ganz gerne, grad wenn es um Coverart oder Gitarristen geht…
Aber: ich hab auch bei Earl Hines, Fats Waller, Art Tatum, Teddy Wilson, Eddie Lang etc massive Lücken, und damit werd ich nicht allein sein… und kommerzielle Crossover find ich moralisch 100% tip top… aber sie gehen halt gerne mit Vokaltracks einher, die nicht gut gealtert sind…
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.Es ist eine spannende Frage, warum Nat King Cole weitgehend vergessen ist. Es liegt sicher daran, dass er Popmusik für die damalige Zeit gemacht hat, die ist eben wie redbeans sagt nicht gut gealtert. Und was er als Jazzpianist geleistet hat, können vermutlich nur absolute Experten beurteilen (ich jedenfalls nicht). Ich habe meine günstige 4 CD Proper-Box jedenfalls wieder mal rausgelegt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Es ist eine spannende Frage, warum Nat King Cole weitgehend vergessen ist. Es liegt sicher daran, dass er Popmusik für die damalige Zeit gemacht hat, die ist eben wie redbeans sagt nicht gut gealtert. Und was er als Jazzpianist geleistet hat, können vermutlich nur absolute Experten beurteilen (ich jedenfalls nicht). Ich habe meine günstige 4 CD Proper-Box jedenfalls wieder mal rausgelegt.Wenn Du Aufnahmen aus den frühen/mittleren Vierzigern hören würdest, also bevor er Crossover-Erfolge erzielte und (fast) nur noch sang, gerne mit Orchester-Arrangements, dann könntest Du das sicherlich auch beurteilen … die Hip-O-Select Box war dafür ziemlich gut geeignet. Mosaic hat mal die Capitol Trio-Aufnahmen komplett herausgebracht, das war aber eine monströse Box mit 18 CDs, die ich wohl auch nicht Erwägung gezogen hätte, wenn sie denn noch zu kriegen gewesen wäre, als ich mit dem Kauf von Mosaic-Boxen anfing … Cole gelang es quasi, die ganzen avancierten Sachen, die Tatum machte, herunterzubrechen und daraus einen schlanken, verdammt hippen Stil zu schaffen, der aber eben auch sehr sophisticated ist. Und mit Moore hatte er den wohl besten und wichtigsten Gitarristen zwischen Charlie Christian und den grossen Virtuosen der Fünfziger (Raney, Farlow, Kessel) an seiner Seite – eine perfekte musikalische Partnerschaft.
Ich würde das neue Set auf keinen Fall zum Einstieg empfehlen (es sei denn, die Absicht ist, noch diverse weitere Sachen dazuzukaufen), aber es gibt z.B. auch dieses 3-CD-Set mit Transcriptions, das sehr empfehlenswert ist (leider gerade auch nicht einfach/günstig zu finden):
Mehr dazu: https://www.allmusic.com/album/transcriptions-mw0000349417
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJa, diese Proper-Box deckt lustigerweise genau die von dir erwähnten Aufnahmen ab (genauer gesagt 1940-1950). Ich habe sie einmal komplett durchgehört, aber seitdem verstaubt sie auf dem Regal. Jetzt habe ich sie mal wieder rausgelegt. Ich erinnere mich, dass ich die Musik schon gut fand, aber irgendwie hat es mich nicht motiviert, mit Cole weiterzumachen.
https://www.amazon.com/Cool-Cole-Proper-Box-UK/dp/B019GRJYRC
zuletzt geändert von gypsy-tail-wind--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Vermutlich hast Du bei Proper eher Studio-Sessions für Capitol als die Transcriptions? Ist die Philo/Aladdin-Session mit Lester Young (und Red Callender) enthalten? Die wäre ein perfektes Exempel, um Zweifler von Cole zu überzeugen.
Cole hat jedenfalls damals unglaublich viel aufgenommen – der Discogs-Eintrag zur erwähnten Mosaic vermittelt einen Eindruck:
https://www.discogs.com/The-Nat-King-Cole-Trio-The-Complete-Capitol-Recordings-Of-The-Nat-King-Cole-Trio/release/7238516Ab den Fünfzigern spielte er dann immer weniger Klavier, nahm immer öfter mit Orchester auf (Bear Family hat von diesen späteren „Pop“-Aufnahmen nochmal zwei Boxen erstellt, die zusammen vermutlich etwa so umfangreich wie die Mosaic-Box mit den früheren Sessions sind).
2015 erschien zum 50. Todestag die Coffeetable-Box (LP-Format) „Nat King Cole: His Musical Autobiography“ mit 10 CDs und 2 DVDs (von denen die mit dem Dokfilm stockt – scheint im ganzen „run“ so zu sein, ich kontaktierte damals Universal Schweiz deswegen und man teilte mir mit, ein Ersatz sei nicht vorgesehen). Die Box kriegt man gerade zum Schleuderpreise, vermutlich ist sie danach dann weg:
https://www.amazon.de/His-Musical-Autobiography-KING-COLE/dp/B00ZGUI6BE/
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Diese https://www.amazon.com/Cool-Cole-Proper-Box-UK/dp/B019GRJYRC
oder
diese https://www.allmusic.com/album/transcriptions-mw0000349417Keine Ahnung, wenn die Proper-Box schlau gemacht ist und klanglich nicht zu krass abgetötet (die Tendenz besteht leider bei dem Label), dann wohl diese … aber eben: ich kenne sie nicht. Sie dürfte obendrein auch deutlich billiger sein.
Es gibt aber gewiss auch Alternativen … bei JSP scheint es z.B. auch ein Set mit Radio-Aufnahmen (Transcriptions) zu geben (wohl Material, das jetzt wenigstens teils in der Resonance-Box ist, ob da auch die für Capitol teils drin sind, weiss ich nicht, Cole hat später auch für MacGregor Transcription-Sessions gemacht und ev. noch für weitere Firmen) – bei JSP ist der Klang in der Regel in Ordnung.
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Sehr fein ist z.B. auch diese CD hier, eine Live-Aufnahme von 1946:
https://www.discogs.com/The-Nat-King-Cole-Trio-Live-At-The-Circle-Room/release/6845115
https://www.allmusic.com/album/live-at-the-circle-room-mw0000252083Oder die „After Midnight Session“ von 1956 – eigentlich vier Sessions, bei denen Cole wieder einmal ans Klavier sitzt und mit vier Gästen (jeder hat seine Session) spielt: Stuff Smith (v), Willie Smith (as), Juan Tizol (tb) und Harry „Sweets“ Edison (t) – da ist dann allerdings nicht mehr Oscar Moore dabei, dennoch wunderbare Sessions (es gibt davon auch Schrott-Ausgaben aus Spanien, der Discogs-Link führt zur richtigen):
https://www.discogs.com/Nat-King-Cole-And-His-Trio-After-Midnight-The-Complete-Session/release/10020663
https://www.allmusic.com/album/after-midnight-mw0000198051—
Dann gibt se in der Swiss Radio Days Serie auch „Vol. 43 – Zurich 1950“ mit dem Trio (sowie eine weitere, spätere, in der Cole mit Quincy Jones‘ Big Band auftritt, abwechselnd Big Band und Cole mit seiner Combo, und dann auch ein paar gemeinsame Nummern … von derselben Tour ist bei Frémeaux auch ein Konzert aus Paris erschienen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Capitol Records, Jazzsänger*innen, Nat Cole, Nat King Cole, Nat King Cole Trio, Oscar Moore, Singer-Pianists
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