Uncut: The 500 Greatest Albums Of All Time…Ranked!

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  • #12419125  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    pfingstluemmelDann haben die Fachleute nicht besonders tief gediggt. Oder behaupten sie das in einem Pop-Rahmen?

    Nee, ging schon um Rap, aber ist halt eine ZDF-Doku. (Vielleicht der erste, der so böse und erfolgreich war?)

    pfingstluemmel(Auch so ein Ding: Von Fachleuten erwarte ich eine Liste, die mehr ausdrückt als den banalen Konsens. Wenn du hauptberuflich über Musik schreibst, solltest du dem gewöhnlichen Foristen weit voraus sein.)

    Always keep your audience in mind. Die meisten Menschen haben für Kunst eben nicht viel Zeit.

    zuletzt geändert von firecracker

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    #12419127  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    pfingstluemmel

    franky-four-fingers

    pfingstluemmelDie Rap-Alibi-Alben nerven hart. Wie in jeder Liste dieser Art. Dann sagt doch, wir haben nicht die Expertise – oder keinen Bock. Dreht einem doch keiner einen Strick draus. Aber dieser Minimalkonsens ist deprimierend.

    Sind diese Alben in den Listen der Rap-Publikationen nicht genau so vertreten?

    Es fällt auf, dass z.B. Gangsta Rap keine Rolle spielt. Dafür featuret man prominent eklektische Sample-Mosaike von De La Soul oder den Beastie Boys, die sich auch „konventioneller“, weißer Pop-Musik bedienen. Dann ein bisschen populäres Zeug wie Eminem, Missy Elliott oder Jay-Z, deren Bedeutung abseits des kommerziellen Erfolgs mir eher marginal erscheint. Dazu nochmal Alibi im Alibi: Huch, wir brauchen ja auch etwas aus dem Süden! Na, dann eben OutKast. Hey Ya und so. Für die Credibility Public Enemy und den Wu-Tang Clan. Hätte eigentlich noch irgendwas von Madlib gefehlt und das Alibi-Bingo wäre komplett. Misstrauisch macht mich, dass diese Alben IMMER auftauchen, wenn Magazine, die aus dem Pop/Rock-Dunstkreis stammen, eine solche Liste veröffentlichen. Ich vermute, es steckt keine große Liebe für Rap dahinter. Denn ich bin ebenfalls Pop/Rock sozialisiert und komme zu eigenwilligeren Ergebnissen. The easy way out: Abschreiben, was irgendjemand aus meiner Blase schon vorher mal für gut und (vor allem!) „sicher“ gehalten hat.

    Ok, sag mal ein paar Platten, die du in der Liste sehen wollen würdest.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12419129  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    firecracker

    pfingstluemmelDann haben die Fachleute nicht besonders tief gediggt. Oder behaupten sie das in einem Pop-Rahmen?

    Nee, ging schon um Rap, aber ist halt eine ZDF-Doku. (Vielleicht der erste, der so böse und erfolgreich war?)

    pfingstluemmel(Auch so ein Ding: Von Fachleuten erwarte ich eine Liste, die mehr ausdrückt als den banalen Konsens. Wenn du hauptberuflich über Musik schreibst, solltest du dem gewöhnlichen Foristen weit voraus sein.)

    Always keep your audience in mind.

    Die „krassen“ Dinge, die Eminem erzählt, werden durch den Humor und den popkulturellen Rahmen stark abgemildert. Zumal er als Weißer weniger als „Bedrohung“ gelesen wird als ein afro-amerikanischer Rapper. Er ist eigentlich ein krasser Clown, aber halt ein Clown. Vielleicht der Hofnarr der Pop-Industrie der Noughties. Musikalisch war er die letzten zwanzig Jahre völlig bedeutungslos, der Großteil seiner Veröffentlichungen kratzt an der Unhörbarkeit. Ich hätte selbst mein Leben darauf verwettet, dass ich nie mehr an irgendetwas von ihm Spaß haben würde. Das neue Album war dann eine Überraschung.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12419135  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    latho Ok, sag mal ein paar Platten, die du in der Liste sehen wollen würdest.

    Kool G Rap muss vertreten sein, eines der Projekte von Kool Keith gehört rein, wo ist Tupac? Above the Law sowieso. Season of da Siccness von Brotha Lynch Hung, mindestens eines der vielen düsteren Memphis-Alben, von mir aus exemplarisch eines von Three 6 Mafia. Wo sind UGK? Paris oder The Coup? Rap-A-Lot Records haben nie einen Klassiker auf Albumlänge veröffentlicht? Die Gravediggaz, WC & The Maad Circle, Alben von Mac Mall und Mac Dre. The Dayton Family. B.G. Knoccout & Gangsta Dresta. Spice 1. Und das sind nur die, welche mir als erstes einfallen. Teilweise mit Millionensellern.

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    #12419143  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    pfingstluemmelDie „krassen“ Dinge, die Eminem erzählt, werden durch den Humor und den popkulturellen Rahmen stark abgemildert. Zumal er als Weißer weniger als „Bedrohung“ gelesen wird als ein afro-amerikanischer Rapper. Er ist eigentlich ein krasser Clown, aber halt ein Clown. Vielleicht der Hofnarr der Pop-Industrie der Noughties. Musikalisch war er die letzten zwanzig Jahre völlig bedeutungslos, der Großteil seiner Veröffentlichungen kratzt an der Unhörbarkeit. Ich hätte selbst mein Leben darauf verwettet, dass ich nie mehr an irgendetwas von ihm Spaß haben würde. Das neue Album war dann eine Überraschung.

    Den muss man halt erkennen … Erstmal sind’s krasse Worte, die einem entgegen springen.

    Wie viele Leute verstehen denn The Smiths?

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12419149  | PERMALINK

    mahoney

    Registriert seit: 29.08.2012

    Beiträge: 776

    Diese 90ies Golden Era Nostalgie kann hier und da auch schon mal anstrengend wirken.

    --

    #12419155  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    mahoneyDiese 90ies Golden Era Nostalgie kann hier und da auch schon mal anstrengend wirken.

    So wie 1965 bis 1975 das aufregende Zeitalter für Rockmusik war, sind es für Rap eben die 90er.

    --

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    #12419163  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,203

    bullschuetzSehr schön, wie schwungvoll und kenntnisreich hier für mehr Reggae in der Liste plädiert wird, danke! Immer wieder toll, wenn in diesem Forum anregend und mit Argumenten gestritten wird. Das macht mir jetzt Hörlust: Welche, sagen wir, 3 bis 5 Nicht-Marley-Reggae-Alben (gerne auch gute Kompilationen) hätten aus Eurer Sicht die Liste bereichert? Zur Einordnung: Ich habe schon dies und das von Tosh, Perry und wohl ein paar anderen mehr oder weniger bewusst gehört, aber so richtig zu mir vorgedrungen sind tatsächlich bislang nur die Marley-Alben, zuvorderst die Live-Aufnahme aus dem Londoner Lyceum.

    Mein absoluter Favorit ist War Ina Babylon von Max Romeo & The Upsetters. Das ist auch nun wirklich keine obskure Platte, die würde ich (!) eigentlich in einer Genre-umfassenden Bestenliste als gegeben betrachten. Lee Perry halte ich für einen der besten Produzenten aller Zeiten – genre-unabhängig. Auch Heart of The Congos von The Congos, Party Time von The Heptones, Super Ape von Perrys Upsetters, Roast Fish Collie Weed & Corn Bread, veröffentlicht unter seinem eigenen Namen sind Alben, auf denen es vor kreativen Sound-Ideen und satten Bässen gerade nur so wimmelt. Von Peter Tosh würde ich Equal Rights und Legalize It nominieren. Trenchtown Mix Up von den Gladiators würde sich auch noch gut machen. Und irgendwo sollte auch King Tubby auftauchen. Aus dem UK selbst: Handsworth Revolution von Steel Pulse (das übrigens die Top 10 der britischen Album-Charts geknackt hat).

    Ich stehe aber auch total auf den Early Reggae der späten 1960er und frühen 1970er. Ich würde auf jeden Fall auch Long Shot von The Pioneers nominieren oder Sweet and Dandy und Funky Kingston von Toots & The Maytals sowie den Skinhead-Reggae-Klassiker schlechthin von Symarip: Skinhead Moonstomp. Geht man noch weiter in der Zeit zurück, hätte ich auch zwei jamaikanische Ska-LPs drin: I Feel the Spirit von Prince Buster und Ska-Boo-Da-Ba von The Skatalites. Und um noch eine neuere Band zu nennen: Das selbstbetitelte Album von The Aggrolites (2006) ist ganz fantastisch.

    Du hattest ja nach maximal fünf Alben gefragt, sorry. Dann würde ich es auf diese hier zusammenkürzen, chronologisch sortiert:
    Toots & The Maytals – Sweet and Dandy
    The Pioneers – Long Shot
    Max Romeo & The Upsetters – War Ina Babylon
    The Congos – Heart of The Congos
    Steel Pulse – Handsworth Revolution

    zuletzt geändert von jan-lustiger

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    #12419211  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    wahr

    zappa1Gut, dass ich 51 Jahre nach “ Catch A Fire“, meinem ersten Marley-Album damals, endlich weiß, dass ich mit Reggae eigentlich nichts anfangen kann. Dass einem seine Alben aus vielerlei Gründen wichtig sein können, auf die Idee kann man natürlich nicht kommen.

    Ich finde das jetzt etwas wohlfeil. Natürlich gibt es vielerlei Gründe. Aus welchen Gründen ist “Catch A Fire“ für dich wichtig? Wenn es persönliche Gründe sind, weil du es mit einer bestimmten Lebensphase verbindest, dann müssen wir das nicht diskutieren (solche Alben habe ich auch). Dann hat es aber mit Reggae als Stil erstmal wenig zu tun. Aber so ganz nehme ich dir den Marley-only Ansatz nicht ab. Du kennst mehr Reggae als nur Bob Marley, hast in der Disco Susan Cadogan mit „Hurts So Good“ gehört und kennst sicher noch mehr Reggae-Alben, die dir gefallen. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass Reggae in Albenformat bei dir mit Bob Marley anfängt und aufhört. Wobei ich so ehrlich sein muss zu sagen, dass das Albenformat im Reggae eher eine westliche Erfindung ist, weswegen es vielleicht auch gar nicht sooo viele Alben zu großer Bekanntheit gebracht haben. Lange Zeit war Reggae ein Singles-Markt. Aus den Singles wurden dann Versions und Alben/Compilations zusammengetragen. Aber Island-Records hatte schon erfolgreiche Alben am Start, die man kennen konnte, wenn man Interesse am Reggae hatte: Peter Tosh, Burning Spear, Junior Murvin, Linton Kwesi Johnson, die Wailers … Ich stehe daher zu der Faustregel: Wer nur Bob Marley kennt, hat an Reggae kein wirkliches Interesse, für den ist das nur, äh, zufällig Reggae.

    Damit unterstellst du aber den Uncut-Autoren, dass sie nichts anderes als Bob Marley kennen. Ich weiß nicht, wie viele Leute an der Umfrage beteiligt waren, wie der Altersschnitt ist und welchen Umfang die Listen hatten. „Exodus“ ist bei mir in meiner ewigen Top5 aller Alben, an dieser Top 5 hat sich seit 1977 nichts geändert. Hätte ich also eine Top 10 abgegeben, wäre bei mir auch nur ein Reggae-Album von Marley dabei.
    „Catch A Fire“ ist mir nicht sonderlich wichtig, aber es war eben mein erstes Marley-Album, ab da habe ich mir dann jedes Album von ihm gekauft. War übrigens nicht mein erstes Reggae-Album, 1970 hatte ich im zarten Alter von 10 ein Album der „Melodians“, eben weil ich von diesem Sound, diesem Rhythmus geflasht war, als ich „Sweet Sensation“ im Radio gehört hatte. Und natürlich habe ich genug andere Reggae-Alben im Regal, damals wie heute. Und ich denke, dass es bei den Uncut-Leuten auch nicht anders ist.
    Wenn man mit Marley „groß geworden“ ist, hat man vielleicht auch einen anderen Bezug, denn es ging bei ihm ja auch um die Persönlichkeit Marley, die uns damals so begeistert hat. „Reggae ist auch politisch!“ (Dieses verfälschte Zitat verstehen nur die Ur-Forumianer.)

    Klar wären noch paar andere Reggae-Alben spannender, aber ich denke nicht, dass die da alle keine Ahnung von Reggae haben, darum gings mir.

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #12419215  | PERMALINK

    fevers-and-mirrors

    Registriert seit: 28.11.2004

    Beiträge: 1,505

    firecracker

    pfingstluemmelDie „krassen“ Dinge, die Eminem erzählt, werden durch den Humor und den popkulturellen Rahmen stark abgemildert. Zumal er als Weißer weniger als „Bedrohung“ gelesen wird als ein afro-amerikanischer Rapper. Er ist eigentlich ein krasser Clown, aber halt ein Clown. Vielleicht der Hofnarr der Pop-Industrie der Noughties. Musikalisch war er die letzten zwanzig Jahre völlig bedeutungslos, der Großteil seiner Veröffentlichungen kratzt an der Unhörbarkeit. Ich hätte selbst mein Leben darauf verwettet, dass ich nie mehr an irgendetwas von ihm Spaß haben würde. Das neue Album war dann eine Überraschung.

    Den muss man halt erkennen … Erstmal sind’s krasse Worte, die einem entgegen springen.

    Humor war von Beginn an zentraler Bestandteil der Eminem-Vermarktung, kaum eine Ankündigung oder ein Kommentar Ende der 90er ohne Bemerkungen der Sorte „Voll heftig der Typ, aber auch echt witzig!“. Die Videos taten ihr übriges dazu: „My Name Is“! „The Real Slim Shady“! Kindergeburtstag mit dem Holzhammer, ein Mordsspaß. Da gehörten keine 5 Cent Verstand dazu, dies zu erkennen, im Gegenteil: Das konnte man gar nicht verpassen.

    Krasser Clown trifft das schon sehr gut.

    --

    #12419219  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Mein Lieblingsbeispiel von „krassem“ Humor vor Eminem kommt von UGK: Pregnant Pussy. Damit kriegt man selbst heute noch Leute auf die Palme.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12419231  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,203

    zappa1Hätte ich also eine Top 10 abgegeben, wäre bei mir auch nur ein Reggae-Album von Marley dabei.

    Dass eine Top 10 weniger repräsentativ ist als eine Top 500 (!) versteht sich aber ja von selbst. Das ist eine komplett andere Hausnummer. „Sweet Sensation“ von The Melodians liebe ich übrigens auch.

    --

    #12419237  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    jan-lustiger

    zappa1Hätte ich also eine Top 10 abgegeben, wäre bei mir auch nur ein Reggae-Album von Marley dabei.

    Dass eine Top 10 weniger repräsentativ ist als eine Top 500 (!) versteht sich aber ja von selbst. Das ist eine komplett andere Hausnummer. „Sweet Sensation“ von The Melodians liebe ich übrigens auch.

    Haben die Autoren da alle eine Top 500 abgegeben?

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #12419239  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @wahr @jan-lustiger Super, danke Euch!

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    #12419245  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    fevers-and-mirrors

    firecracker

    pfingstluemmelDie „krassen“ Dinge, die Eminem erzählt, werden durch den Humor und den popkulturellen Rahmen stark abgemildert. Zumal er als Weißer weniger als „Bedrohung“ gelesen wird als ein afro-amerikanischer Rapper. Er ist eigentlich ein krasser Clown, aber halt ein Clown. Vielleicht der Hofnarr der Pop-Industrie der Noughties. Musikalisch war er die letzten zwanzig Jahre völlig bedeutungslos, der Großteil seiner Veröffentlichungen kratzt an der Unhörbarkeit. Ich hätte selbst mein Leben darauf verwettet, dass ich nie mehr an irgendetwas von ihm Spaß haben würde. Das neue Album war dann eine Überraschung.

    Den muss man halt erkennen … Erstmal sind’s krasse Worte, die einem entgegen springen.

    Humor war von Beginn an zentraler Bestandteil der Eminem-Vermarktung, kaum eine Ankündigung oder ein Kommentar Ende der 90er ohne Bemerkungen der Sorte „Voll heftig der Typ, aber auch echt witzig!“. Die Videos taten ihr übriges dazu: „My Name Is“! „The Real Slim Shady“! Kindergeburtstag mit dem Holzhammer, ein Mordsspaß. Da gehörten keine 5 Cent Verstand dazu, dies zu erkennen, im Gegenteil: Das konnte man gar nicht verpassen.
    Krasser Clown trifft das schon sehr gut.

    Meine Lehrer, die kurz vorm Ruhestand waren, hätten Eminem bestimmt nicht witzig gefunden. Die Mutter von Eminems Kind fand das auch nicht witzig.

    Manchmal ist der Grat zwischen Provokation und Witz(igkeit) eben schmal.

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