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Um mal wieder zur Platte zurückzukommen: Ich finde das Projekt respektabel, wenn auch nicht überwältigend gut. Zumindest kann man Tweedy nicht vorwerfen, er ergehe sich in Melodieseligkeit und zahnlosem Schönklang, dafür klingt das Werk zu roh und sperrig. Dass er sich nach den elaborierten Wilco-Platten mal erlaubt, ein unbehauenes, vergleichsweise spontan klingendes Album mit einigen polierten Tracks (wie das sehr schöne „Low Key“), aber auch vielen Song-Skizzen zu veröffentlichen, ist doch völlig ok. Das erfordert vom Hörer halt öfteres, konzentriertes Durchhören, bis sich die Strukturen und Reize langsam herausschälen bzw. man die offenen Enden im Kopf selber zusammenknotet. So bin ich zur Zeit noch in der Phase, wo mit das Album in seinem Gesamtensemble mit jedem Durchgang ein wenig näher rückt. Ich mochte allerdings auch schon das Loose-Fur-Projekt (zumindest das erste), zu dem sehe ich im Ansatz eine größere Nähe als zu Wilco. Nicht so überzeugend finde ich den Klang der Aufnahmen, das klingt mir alles irgendwie zu wattig.
***1/2 ist mir das zur Zeit schon wert, mit etwas Luft nach oben.--
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WerbungProdigal SonZumindest hast Du uns dieses schöne Wort „Expertumtum“ spendiert. Danke und alles Gute.
Wahrlich schön, dabei wäre „Schnarchnasentum“ wesentlich treffender gewesen.
Paul nicht grämen, und immer an die ergrauten (nicht nur die Haare!!), völlig vergeistigten und nix mehr merkenden Männer Ü55 denken, die Loriot so herrlich nachzeichnen konnte. Die laufen übrigens auch da draußen im Leben in nicht unerheblicher Anzahl herum (beim RS-Weekender körperlich völlig verausgabt auf den Sitzplätzen ganz hinten im Zelt…das ist Rock’n Roll Ü55).
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captain kiddHaha. Avi Buffalo aufregende Künstler. Verdammt, ich kann nicht mehr. Ist immer lustig hier, muss man euch lassen…
Das sagt der Richtige!
Avi Buffalo sind toll, das haben sie auf ihrem Konzert letzte Woche in Hamburg eindrucksvoll bewiesen. Punkt.
In dieser Häme sich dann noch als Fan von „Tokio Hotel“ zu outen, das ist WIRKLICH lustig. Tolles Eigentor, captain kidd (der Nickname scheint Programm zu sein).
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Doug SahmIn dieser Häme sich dann noch als Fan von „Tokio Hotel“ zu outen, das ist WIRKLICH lustig. Tolles Eigentor, captain kidd (der Nickname scheint Programm zu sein).
Das ist süß: Hier ging es um Paul Westerbergs allzu plump gönnerhaften Rundumschlag und captain kidd hat das flink beiseite gekehrt (wo Vorurteile nunmal hingehören). Davon ab spricht nichts dagegen einen Tokio Hotel Song gut zu finden und zum Fan macht es einen auch noch nicht.
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Hold on Magnolia to that great highway moonDoug meint wahrscheinlich, dass Tokio Hotel keine „richtigen“ Künstler sind. Aber solche Musik-Stalinisten gibt es immer wieder. Moment, bin ja selber einer…:lol: Aber ganz im Ernst, Doug, ich habe schon so manchen Mist hier gepostet – aber für so ein Posting wie in #48 würde ich mich schämen. Es ist nun mal meine Meinung, dass ich die Tokio-Hotel-Single dem Gesamtwerk von Pink Floyd vorziehe. Um es mit Murs zu sagen (wahrscheinlich auch kein „richtiger Künstler“ in deinen Augen, weil nur Sprechsänger): Opinions are like rap careers – everybody’s got one. Peace!
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Do you believe in Rock n Roll?Schluss jetzt mit dieser OT-Diskussion, okay?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueVielleicht könnte man den Offtopic-Kram (einschließlich der Troll-Attacke von Herrn Westerberg) mal löschen, bevor der nächste Depp drauf anspringt?
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Sonic JuiceUm mal wieder zur Platte zurückzukommen: Ich finde das Projekt respektabel, wenn auch nicht überwältigend gut. Zumindest kann man Tweedy nicht vorwerfen, er ergehe sich in Melodieseligkeit und zahnlosem Schönklang, dafür klingt das Werk zu roh und sperrig. Dass er sich nach den elaborierten Wilco-Platten mal erlaubt, ein unbehauenes, vergleichsweise spontan klingendes Album mit einigen polierten Tracks (wie das sehr schöne „Low Key“), aber auch vielen Song-Skizzen zu veröffentlichen, ist doch völlig ok. Das erfordert vom Hörer halt öfteres, konzentriertes Durchhören, bis sich die Strukturen und Reize langsam herausschälen bzw. man die offenen Enden im Kopf selber zusammenknotet. So bin ich zur Zeit noch in der Phase, wo mit das Album in seinem Gesamtensemble mit jedem Durchgang ein wenig näher rückt. Ich mochte allerdings auch schon das Loose-Fur-Projekt (zumindest das erste), zu dem sehe ich im Ansatz eine größere Nähe als zu Wilco. Nicht so überzeugend finde ich den Klang der Aufnahmen, das klingt mir alles irgendwie zu wattig.
***1/2 ist mir das zur Zeit schon wert, mit etwas Luft nach oben.Ich habs übers verlängerte Wochenende wiederholt versucht und mich gleichzeitig auch mal wieder ausgiebig den Alben von Wilco gewidmet (Sky blue Sky ist nach oben und damit zurück an seinen verdienten Platz gerückt, Wilco – The Album bleibt im Gesamtrahmen enttäuschend). Von Sukierae will einfach nichts hängen bleiben. Es läuft an mir vorüber und ich drifte beim Hören in eigenen Gedanken ab. Ist ja nicht das Verkehrteste, wenn ein Album die Gedanken fliessen lässt, aber ist es in diesem Fall so wie bei einem Buch, bei dem man plötzlich zwei Seiten weiter zu sich kommt, sich aber nicht daran erinnern kann, was man gerade gelesen hat.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Tja, was soll ich sagen? Irgendwie sitze ich offenbar zwischen allen Stühlen. Seit einigen Jahren mag ich Wilco ausgesprochen gerne und staune immer wieder über das konstant hohe Niveau ihrer Scheiben. Gut, die letzten beiden habe ich auch schwächer gehört, aber es gibt eigentlich immer 2, 3 überragende songs. Für mich gehört Wilco zum besten, was in den letzten 20 Jahren veröffentlicht wurde (und wenn sie einen legendären Ruf in den nächsten 30 Jahren trotz immer schlechterer Alben haben sollten, haben sie immerhin etwas gemeinsam mit den Stones, die seit 40 Jahren auch nicht annähernd so gut waren wie in ihren ersten 10 Jahren).
Ich mag auch Prog-Rock und staune immer, wie schlecht der im Großen und Ganzen hier weg kommt. Es gibt auch Sachen von Supertramp und Kansas, von Queen und anderen, die ich sehr mag.
Und ich mag auch jede Menge anderer Sachen. Zudem fällt es mir nicht schwer, hier zu lesen, dass irgendwer Bands oder Alben nicht ausstehen kann, die ich aber liebe. Meinungsvielfalt ist eine herrliche Sache, dank ihr hab ich hier und anderswo eels und Tindersticks, Nick Cave und Johnny Cash, Scott Walkers BishBosch und Tangerine Dreams Zeit für mich entdeckt.
Ich bin zudem aus der Post-Hippie-Zeit, aber dennoch angenehm davon geprägt, trotzdem offen für vieles.
Demokratie ist sceißschwierig.--
@zeno Cosini:
Alles schön und gut und durchaus +1bar, aber wie gefällt Dir das Soloalbum von Tweedy?--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w.@Zeno Cosini:
Alles schön und gut und durchaus +1bar, aber wie gefällt Dir das Soloalbum von Tweedy?Hmmmmmm…?!…………….!!!??……………….ganz okay, aber doch schwächer als erwartet!!!
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Ich muss einmal eine Lanze für dieses Album brechen.
Kann gar nicht verstehen, dass es hier sowenig Anklang findet, für mich die besten Jeff-Tweedy-Songs seit „A Ghost Is Born“.Sonic Juice Zumindest kann man Tweedy nicht vorwerfen, er ergehe sich in Melodieseligkeit und zahnlosem Schönklang, dafür klingt das Werk zu roh und sperrig.
Genau das macht den Reiz der Platte aus. Und dann ist sie auf einmal doch melodieselig! Für mich sogar die melodieseligste aller seiner Platten! Ich höre da mindestens 5 Ohrwürmer, die ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Diese Sperrigkeit und die Trockenheit der Produktion in Kombination mit den windschiefen Gitarren (die angenehmerweise weniger im Vordergrund stehen als bei Wilco) und leicht entrückten Background-Chören passt einfach perfekt zu den grandiosen Songs. „Nobody Dies Anymore“ und „Summer Noon“ (völlig zurecht auf dem Soundtrack des tollen „Boyhood“) gehören zum Schönsten, was Tweedy je komponiert hat, „Wait for Love“ folgt nur knapp dahinter. Und auf unspektakuläre Miniaturen wie „Pigeons“ und „Flowering“ möchte ich genausowenig verzichten wie auf krautrockig verspultes a la „Slow Love“ (wie sich da aus Spencers Motorik-Beat nach 2 Minuten der Song herausschält!)
Auch hier gibt es Längen, den Opener, sowie Desert Bell und Hazel hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber es bleiben eine Menge fantastischer Songs.… erfordert vom Hörer halt öfteres, konzentriertes Durchhören, bis sich die Strukturen und Reize langsam herausschälen bzw. man die offenen Enden im Kopf selber zusammenknotet.
Schön gesagt. Ich habe auch 4-5 Anläufe gebracht.
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Schlagwörter: Jeff Tweedy, Wilco
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