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Ich muss einmal eine Lanze für dieses Album brechen.
Kann gar nicht verstehen, dass es hier sowenig Anklang findet, für mich die besten Jeff-Tweedy-Songs seit „A Ghost Is Born“.
Sonic Juice Zumindest kann man Tweedy nicht vorwerfen, er ergehe sich in Melodieseligkeit und zahnlosem Schönklang, dafür klingt das Werk zu roh und sperrig.
Genau das macht den Reiz der Platte aus. Und dann ist sie auf einmal doch melodieselig! Für mich sogar die melodieseligste aller seiner Platten! Ich höre da mindestens 5 Ohrwürmer, die ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Diese Sperrigkeit und die Trockenheit der Produktion in Kombination mit den windschiefen Gitarren (die angenehmerweise weniger im Vordergrund stehen als bei Wilco) und leicht entrückten Background-Chören passt einfach perfekt zu den grandiosen Songs. „Nobody Dies Anymore“ und „Summer Noon“ (völlig zurecht auf dem Soundtrack des tollen „Boyhood“) gehören zum Schönsten, was Tweedy je komponiert hat, „Wait for Love“ folgt nur knapp dahinter. Und auf unspektakuläre Miniaturen wie „Pigeons“ und „Flowering“ möchte ich genausowenig verzichten wie auf krautrockig verspultes a la „Slow Love“ (wie sich da aus Spencers Motorik-Beat nach 2 Minuten der Song herausschält!)
Auch hier gibt es Längen, den Opener, sowie Desert Bell und Hazel hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber es bleiben eine Menge fantastischer Songs.
… erfordert vom Hörer halt öfteres, konzentriertes Durchhören, bis sich die Strukturen und Reize langsam herausschälen bzw. man die offenen Enden im Kopf selber zusammenknotet.
Schön gesagt. Ich habe auch 4-5 Anläufe gebracht.