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grievousangel Ich hatte mir ja generell überlegt, ob ich mal einen Thread erstelle und darin persönliche Favoriten vorstelle, so wie du oder kramer das gemacht habt oder wie sam das jetzt noch macht. Da ich aber in einer Zeit ins Forum gekommen bin, in der die Ersteller solcher Threads immer weniger aktiv waren und ich mir nicht sicher war, ob das überhaupt irgendjemand lesen will hier, hab ich davon etwas Abstand genommen und bin meiner Freude am Schreiben anderswo nachgegangen.
Kannst du ja prinzipiell jederzeit nachholen. Aber aus eigener Erfahrung: Die Euphorie verfliegt irgendwann doch. Ich merke das an mir selbst – das hängt zum einen damit zusammen, dass die Resonanz auf Reviews immer spärlicher ausfällt, zum anderen, dass sich meine Vorlieben immer weiter spezialisiert haben und mittlerweile an manchen Stellen eher nur eine kleine Minderheit ansprechen dürften. Das ist sicher bei J-Pop etc. nicht anders. Ich finds aber gut, dass Du hier gelegentlich etwas vorstellst und falls Du doch mal einen Favoritenthread eröffnest, lese ich gerne mit.
Sehr schön zu hören, dass Togawa bei dir direkt so gut ankommt, wirklich eine ganz besondere Künstlerin mit vielen spannenden Facetten. Sollte ich beim nächsten Japanurlaub (vermutlich nächstes Jahr) ein Album zu fairen Konditionen erspähen, schicke ich es dir von daheim aus oder übergebe es dir beim geplanten Bierchen.
Das klingt doch nach einem guten Plan. Ich muss da, glaube ich, sowieso ne Liste anfertigen, für „Long season“ würde ich echt einiges geben.
Vergesst nur beide bei der Togawa-Euphorie bitte nicht, auch einmal in Utakata no Hibi der Band Mariah reinzuhören – da würde mich auch eure Meinung auch sehr interessieren.
Ist auf jeden Fall ein sehr cooler Track, Danke auch dafür.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ianage
grievousangel, sagt dir die wundervolle Yuko Tomita etwas? Ich bin kürzlich auf ihr Album Shampoo gestoßen. Sehr tolle japanische Synth-Pop-Musik aus den frühen 80ern. Dürfte genau dein Ding sein.Tut mir Leid für die späte Rückmeldung, war länger nicht im Lande und habe die Nachricht nur lesen, aber nicht beantworten können. Nein, @ianage, der Name sagte mir gar nichts, hast du vielleicht einen Anspieltipp für mich? Könnte ja direkt auf meine Einkaufsliste für Japan 2020 kommen.
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Da ich nur „Shampoo“ kenne, kann ich dir leider nur dieses Album empfehlen. (Lieblingssong aus dem Album ist うけとめてダーリン!)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ianage
Da ich nur „Shampoo“ kenne, kann ich dir leider nur dieses Album empfehlen. (Lieblingssong aus dem Album ist うけとめてダーリン!)@ianage:
Oh verzeihung, ich war mir sicher gewesen, dass ich da schon längst geantwortet hatte! Habe da tatsächlich ein bisschen auf Youtube reingehört, obwohl ich das ungern mache und abgesehen davon, dass mich diese Backgroundchants ein bisschen nerven, bin ich interessiert genug, es auf meine Liste zu setzen. Nächsten April bin ich vermutlich das nächste Mal drüben.Was Neues (oder Altes wieder)entdeckt in der Zwischenzeit? Oder irgendjemand anderer?
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grievousangel@ianage: Oh verzeihung, ich war mir sicher gewesen, dass ich da schon längst geantwortet hatte! Habe da tatsächlich ein bisschen auf Youtube reingehört, obwohl ich das ungern mache und abgesehen davon, dass mich diese Backgroundchants ein bisschen nerven, bin ich interessiert genug, es auf meine Liste zu setzen. Nächsten April bin ich vermutlich das nächste Mal drüben.
Yeah!
Was Neues (oder Altes wieder)entdeckt in der Zwischenzeit? Oder irgendjemand anderer?
Jetzt keine Popmusik, aber ich habe Fishmans und Les Rallizes Dènudès entdeckt – und die sind absolut grandios! Liebe Grüße
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ianage
Jetzt keine Popmusik, aber ich habe Fishmans und Les Rallizes Dènudès entdeckt – und die sind absolut grandios! Liebe GrüßeUiui, da würde unser Freund Irrlicht sicher auch auf seine Kosten kommen. Beim nächsten Japanbesuch werde ich sämtliche Record stores abklappern, um ihn endlich mit Fishmans-Alben beliefern zu können. Les Rallizes Dènudès sagen mir dafür nur vom Namen was, den vergisst man ja nicht so leicht bei einer japanischen Band. Kannst du da Anspieltipps vermitteln? Liebe Grüße zurück!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossi
<b>Kyary Pamyu Pamyu – Nanda Collection</b> 1. Nanda Collection 2. Ninjya Re Bang Bang 3. Kimi ni 100 Percent 4. Super Scooter Happy 5. Invader Invader 6. Mi 7. Fashion Monster 8. Saigo no Ice Cream 9. Noriko to Norio 10. Furisodeshon 11. Kura Kura 12. Otona na Kodomo Als <i>„the most exciting person making music and the new artist I care more than anyone about</i>“ bezeichnet Duncan Cooper von The Fader Kyary Pamyu Pamyu und ich pflichte ihm gerne bei, tue mich allerdings schwer, die Japanerin und ihr fantastisches zweites Album „Nanda Collection“ hier zu würdigen und schiebe diesen Thread schon seit Wochen vor mir her. Die Gründe sind mannigfaltig und die sprachliche Barriere – trotz einiger englischer Titel sind alle Songs in japanischer Sprache – ist wohl noch das geringste Problem. Flüchtige Blicke auf Kyarys Clips und Fotos lassen Kinderprogramm assoziieren und ihre Heliumstimme trennt Freund und Feind ebenso zielsicher wie das zum Teil atemberaubende Tempo der Tracks. Wer gerne 30 Sekunden in Musik reinhört, um dann ein vernichtendes Urteil zu fällen, für den ist Kyary leichte Beute. Aber wer sich darauf einlässt, wer genauer hinschaut und -hört, mag erkennen, dass Kyary die japanische Version eines durchdachten Art Pop im Sinne der Pet Shop Boys und Lady Gagas ist (vorausgesetzt natürlich, er verbindet mit dieser Vorstellung etwas Erfreuliches). Nichts hieran ist Trash und auch mit Novelty Hits wie „Gangnam Style“ hat Kyary wirklich nichts gemein. Ihre Musik und Clips sind vielmehr das verschwenderischste und detailverliebteste Vergnügen, das man im Pop derzeit finden kann. In Japan hatte sie sechs Top 5-Hits binnen eines Jahres, doch anders als andere J-Pop-Stars hat sie auch schon zumindest in den USA und Frankreich eine eingeschworene Anhängerschaft. Und angesichts des wachsenden Erfolges gibt es bereits erste Fan-Aussagen, dass sie „früher besser war“ … Ein Schlüsselbegriff zum besseren Verständnis Kyarys ist <i>kawaii</i> – das japanische Wort für „niedlich“. Niedlichkeit ist in der westlichen Welt keine besonders hoch angesehene Qualität, in Japan ist sie aber inzwischen der Schlüsselbegriff der Popkultur. Dazu einige erläuternde Worte von Kyary selbst in der Japan Times: „<i>As someone living and breathing kawaii culture and music, and whose style grew out of walking the streets of Harajuku</i> [Anm.: Stadtteil von Tokio]<i>, I just want to reveal that culture to the world. (…) I like the mix between the conventionally cute and the dark (…) Kawaii can have a dark side.</i>“ Kyarys Kunst erschöpft sich aber nicht in Niedlichkeit, sondern hat immer auch etwas Irritierendes – sie ist nicht <i>Bibi Blocksberg</i>, sondern <i>Alice in Wonderland</i>. Der visuelle Aspekt ist in Kyarys Werk wesentlich und analog zum „House Of Gaga“ ihres großen Vorbildes arbeitet die 20-jährige Ex-Modebloggerin mit einem „Team Kyary“, das ihre wunderlichen Welten erschafft. Doch sprechen wir zunächst von der Musik – <i>written, played, arranged, produced, recorded, mixed, mastered</i> von Yasutaka Nakata, der zunächst mit Capsule und Perfume „westlichen“ Electro-Pop produzierte, der auch aus Schweden stammen könnte (mal von der Sprache abgesehen). Mit Kyary hat er nun seine France Gall gefunden, ein bezauberndes und gewitztes Wesen, das auch seltsame Klänge spielerisch und unschuldig klingen lässt. Ein Teil der Tracks auf „Nanda Collection“ sind beschwingter Lounge Pop, der an Pizzicato 5 und Swing Out Sister erinnert, allerdings nicht auf 60s-Retro-Ästhetik setzt. Tracks wie „Super Scooter Happy“, „Furisodeshon“ und „Otona Na Kodomo“ sind gleichwohl Genre-Klassiker, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Doch „Nanda Collection“ ist noch mehr, wie bereits das gleichnamige Intro andeutet, und fordert den Hörer auf Tracks wie „Kura Kura“ und der Beaker-Hommage „Me“ mit einer selten gehörten Kesselpaukerei und Tröterei heraus, einer Art globalisierter Zirkusmusik – <i>uneasy listening</i>, aber ein großer Spaß. Das unglaubliche „Invader Invader“ beschleunigt frühe B 52s auf 200 bpm, um sie auf Dubstep-Interludes prallen zu lassen. Der Song verlässt den Gehörgang auf Wochen nicht mehr, ähnlich wie die trommelwirbelnde Hymne „Fashion Monster“, zu der man wunderbar Gitarren zerstören kann. Nach dem ersten Hören des gesamten Albums ist man erschlagen, ab dem zweiten Hören glücklich. Ehrlich! Leider – und damit ist ein weiteres Hindernis zu nennen – ist das Album hierzulande zwar bei den Download- und Streamingdiensten verfügbar, die CD aber nur als teurer Import erhältlich. Und mit einer LP ist nicht zu rechnen – dabei wäre eine Vinyl-Ausgabe doch wirklich <i>kawaii</i> … Außergewöhnlich sind Kyarys Clips. Sie sind stets deutlich als Studio-Inszenierungen erkennbar und mit unglaublicher Detailverliebtheit ausgestattet. Als Einstiegsdroge mag „Furisodeshon“ wirken mit seiner ebenso strengen wie zugleich spielerischen Komposition aus weiß, rot, schwarz und graphischen Elementen, in der sich Kyary mit ihren wie stets maskierten Tänzerinnen in einen Rausch trinkt und tanzt. Das irritierende Element ist hier das adult monster, in dem Kyary sich selbst erkennt. Überraschend ist die spielerische Verwendung von eigentlich bedeutungsschwerer westlicher Symbolik – die Abendmahlszene und der Apfel der Versuchung werden hier wie Elemente aus Grimms Märchen und Disneyfilme rezipiert. http://www.youtube.com/watch?v=9Y6H-YjsE9Q Furisodeshon Und hier der Clip zu Invader Invader Dies nur als Beispiele, wer mag, wird die übrigen Kyara-Clips selbst finden … Schließlich noch eine ausführliche Besprechung: The Needle Drop
Hiermit beende ich mein Plädoyer …Viel zu schön um in irgendeinem Thread von 2013 zu schmoren. Neulich in der Arbeit während der Mittagspause entdeckt – wollte ich unbedingt hier verewigt haben. Danke @herr-rossi für diesen schönen, fast epischen Post, der ziemlich genau ein Monat älter ist als mein Account. Und um gleich anzuknüpfen: Wie ist es seither weitergegangen mit dir und Kyary/Kyarii?
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@grievousangel: Danke, danke.:) Ja, da hatte ich eine intensive Fanboy-Phase. Das war auch meine erste richtige Begegnung mit J-Pop, ich hatte erstmal hohen Informationsbedarf und hab daher viel gelesen und angeschaut, um das alles einordnen zu können, was da vor den Augen und Ohren explodierte. Ich habe Kyary glücklicherweise auf dem Höhepunkt ihres Schaffens erwischt. Das Nachfolgealbum Pika Pika Fantajin mochte ich auch noch, es hatte einige weitere tolle Singles, aber sie hat es leider danach nicht geschafft, ihren Sound und ihre Persona weiterzuentwickeln und inspirierend zu bleiben. Auf dem bislang letzten Album erinnerte eigentlich nur noch an Kimini Mikata an bessere Zeiten. Aber vielleicht gelingt ihr die Neuerfindung beim nächsten Anlauf, würde ich ihr wünschen.
Was kennst Du von ihr?
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きゃりーぱみゅぱみゅ – きゃりーANAN , Kyary Pamyu Pamyu – Kyary ANAN
Eines der Highlights ihres Debütalbums pamyupamyurevolution.:)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
herr-rossi
Danke, danke.:) Ja, da hatte ich eine intensive Fanboy-Phase. Das war auch meine erste richtige Begegnung mit J-Pop, ich hatte erstmal hohen Informationsbedarf und hab daher viel gelesen und angeschaut, um das alles einordnen zu können, was da vor den Augen und Ohren explodierte. Ich habe Kyary glücklicherweise auf dem Höhepunkt ihres Schaffens erwischt. Das Nachfolgealbum Pika Pika Fantajin mochte ich auch noch, es hatte einige weitere tolle Singles, aber sie hat es leider danach nicht geschafft, ihren Sound und ihre Persona weiterzuentwickeln und inspirierend zu bleiben. Auf dem bislang letzten Album erinnerte eigentlich nur noch an Kimini Mikata an bessere Zeiten. Aber vielleicht gelingt ihr die Neuerfindung beim nächsten Anlauf, würde ich ihr wünschen. Was kennst Du von ihr?Echt klasse, habe ich seit der Entdeckung noch zwei mal gelesen.
Weil du sagst erste richtige Begegnung mit J-Pop: Was kannst du aus dieser breiten und bunten Ecke noch empfehlen? Ich bin da absolut unbewandert und habe auch gar nicht so viele Künstler gehört, bei denen mir eine weitere Befassung lohnenswert erschienen wäre. Kyarii habe ich irgendwann um/nach Pika Pika Fantajin kennengelernt. Abgesehen davon kenne ich nur das Debüt <i>Pamyu Pamyu Reboryūshon</i>, ihren Höhepukt sollte ich mir wohl nach der Lektüre deines Textes auch noch zulegen. Meine beiden Alben mag ich ganz gern, damals habe ich diese ganz eigene Soundästhetik und die verspielten Arrangements noch gar nicht so schätzen können, weil mir schlicht die Vergleichswerte gefehlt haben. Mein Problem ist bei beiden aber eigentlich, dass die ohne jeden Zweifel vorhandenen, schillernden und irgendwie auch ekstatisierenden Highlights ihre Kunst in allen Farben zelebrieren, ich da aber nach jeweils knapp 50 Minuten immer erschöpft bin von den teilweise doch unnötig ausgedehnten Songspielzeiten (Tokyo Highway kommt beispielsweise immer wieder zurück, mag ich abgesehen davon echt gern)… Das macht mir mehr zu schaffen als das Füllmaterial zwischendurch.--
grievousangel
Weil du sagst erste richtige Begegnung mit J-Pop: Was kannst du aus dieser breiten und bunten Ecke noch empfehlen?Du meinst diesen knalligen modernen J-Pop? :) Bin da auch nicht wirklich bewandert und so fasziniert wie Kyary hat mich danach auch nichts wieder, neben der Musik auch ihre damaligen Video-Clips und Live-Shows. Die ersten drei Alben mag ich insgesamt sehr gerne, aber „Nanda Collection“ ist schon weiterhin mein Favorit und wird auch in meiner 2010s-Bestenliste weit vorne sind (ich gehe mal davon aus, dass es hier im Forum einen solchen Thread geben wird …).
Gelegentlich habe ich Lust auf Japanisches und gehe ein wenig auf YT auf Entdeckungsreise. Angesichts der anderen Sprache und Schrift fällt die Orientierung aber nicht leicht. Über Chai hatte ich ja schon geschrieben. In diesem Jahr mochte ich vor allem Aimyon, die hat aber einen ganz anderen Stil, liebenswert altmodischer Singer/Songwriter-Pop ganz ohne kawaii-Elemente und Heliumstimme.:) Auf Deezer läuft das Album unter „Momentary Sixth Sense“ und mit englischen Songtiteln.
あいみょん – 夢追いベンガル („Dream Chaser Bengali“)
あいみょん – マリーゴールド („Marigold“)
Wenn es so richtig Kitsch und Camp sein darf, finde ich auch Nogizuka46 und AKB48 gut, zwei gecastete Rivalinnengruppen mit irritierend vielen Mitgliedern und unfassbar sonnigem Gemüt – sowas gibt es wohl wirklich nur in Japan.:) Die Diskographien sind sehr unübersichtlich, ich beschränke mich auf die YT-Clips. Die Musik klingt für mich irgendwie aus der Kindheit vertraut, der Produzent muss den europäischen 70er-Jahre-Schlager mit der Capri-Sonne aufgesogen haben.:)
サステナブル / AKB48[公式]
乃木坂46 『シンクロニシティ』
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
herr-rossi
Du meinst diesen knalligen modernen J-Pop? :) Bin da auch nicht wirklich bewandert und so fasziniert wie Kyary hat mich danach auch nichts wieder, neben der Musik auch ihre damaligen Video-Clips und Live-Shows.Schade! Ich hätte mir Kyarii einmal fast Live gegönnt, aber dann zu lange gezögert. :)
Die ersten drei Alben mag ich insgesamt sehr gerne, aber „Nanda Collection“ ist schon weiterhin mein Favorit und wird auch in meiner 2010s-Bestenliste weit vorne sind (ich gehe mal davon aus, dass es hier im Forum einen solchen Thread geben wird …).
Auf diese Liste von dir freue ich mich schon sehr!
Gelegentlich habe ich Lust auf Japanisches und gehe ein wenig auf YT auf Entdeckungsreise. Angesichts der anderen Sprache und Schrift fällt die Orientierung aber nicht leicht. Über Chai hatte ich ja schon geschrieben. In diesem Jahr mochte ich vor allem Aimyon, die hat aber einen ganz anderen Stil, liebenswert altmodischer Singer/Songwriter-Pop ganz ohne kawaii-Elemente und Heliumstimme.:) Auf Deezer läuft das Album unter „Momentary Sixth Sense“ und mit englischen Songtiteln. あいみょん – 夢追いベンガル („Dream Chaser Bengali“) あいみょん – マリーゴールド („Marigold“) Wenn es so richtig Kitsch und Camp sein darf, finde ich auch Nogizuka46 und AKB48 gut, zwei gecastete Rivalinnengruppen mit irritierend vielen Mitgliedern und unfassbar sonnigem Gemüt – sowas gibt es wohl wirklich nur in Japan.:) Die Diskographien sind sehr unübersichtlich, ich beschränke mich auf die YT-Clips. Die Musik klingt für mich irgendwie aus der Kindheit vertraut, der Produzent muss den europäischen 70er-Jahre-Schlager mit der Capri-Sonne aufgesogen haben.:) サステナブル / AKB48[公式] 乃木坂46 『シンクロニシティ』
Aimyon sagt mir gar nix (die beiden verlinkten Tracks finde ich aber sehr sympathisch, erinnern mich irgendwie an meine frühen Noughties), die Idol groups kenne ich natürlich, darum kommt man nicht herum, wenn man ein bisschen in Japan unterwegs ist. Ein Freund von mir war sogar einmal bei einer Show seiner liebsten Idol group (müsste ich mal fragen wieder, wie die heißen) und hat ein „Q&A“ backstage gewonnen. Ich glaube, jedes Mitglied hat ihn einmal begrüßt und das war es dann fast schon. Davor ein ausgedehnter Sicherheitscheck. Er war megaglücklich, für mich wäre das aber nichts. Musikalisch kann ich nicht viel zu AKB48 und den anderen sagen, weil ich praktisch nichts kenne (danke für die Links!), aber auch für mich klingt das alles sehr vertraut. In Japan dürfte es da aber tatsächlich mehr um die einzelnen Mitglieder gehen als um die Musik, soweit ich das mitbekommen habe. Da gibt es auch immer wieder Abstimmungen, wer gerade am beliebtesten ist – bei über hundert Mitgliedern bei AKB48 ja gar nicht so einfach! Verkauft sich auch richtig krass, vor allem eben AKB48. Vielleicht lasse ich mich da mal von meinem Kumpel beraten und probiere ein Album aus.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Eine Lanze möchte ich noch brechen für die immer noch junge Dame, die auf den Namen AOBA Ichiko hört und vielleicht von manchem hier ohnehin schon goutiert wird, der eine Schwäche für minimalistische Folk-Festlichkeiten offenbaren kann. Ich selbst kenne bislang zwar nur ihr Debüt Kamisori Otome (Kostprobe Omotai Matsuge) von 2010 und ihr vermutlich „bekanntestes“ Werk 0 von 2013. Einmal in schlichtem Weiß und einmal in zartem Rosa gehalten, sind ihre Alben nicht nur wegen den gleichen Artwork-Konzepten sehr einheitlich. Aoba ist mit ihrer akustischen Gitarre praktisch ganz auf sich allein gestellt und zelebriert ihre simple, aber unglaublich wirkungsvolle Kunst mit wunderschönen, subtilen Melodien und ihrem schönen, glockenklaren Gesang. Auf 0 hat sich die Laufzeit bei gleicher Trackzahl im Vergleich zum Erstwerk mehr als verdoppelt, aber abgesehen davon, dass ihre Ideen etwas differenzierter werden, um die knappe Stunde zu rechtfertigen und bei der Stange zu halten (hier der längste Track Kikaijikake no Uchū und der kürzeste, das verhältnismäßig austarierte Uta no Kehai), hört man immerzu eine Künstlerin, die ihre Vision lebt und ihren eingeschlagenen Weg unbeirrt weitergeht (zugegeben, ich müsste mir erstmal die letzten Alben anhören, bevor ich das guten Gewissens behaupten kann). Weil weniger dann eben doch oft mehr ist.
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Danke, dass du Aoba hier vorstellst. Ich hatte in ihr Werk vor einigen Wochen mal flüchtig reingehört und war sehr sehr angetan. Deine Vorschläge werde ich nachher gleich auch noch antesten.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wow, klasse, dass du sie kennst! Wirklich bemerkenswert. Vor allem weil ich dich verlinken wollte, aber dann daran gedacht habe, dass ich hier eigentlich immer dieselben paar Leute verlinke, die ohnehin auch mal hier reinschauen, wenn es etwas Neues gibt.
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