Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › The Necks – minimal jazz from down under
-
AutorBeiträge
-
@ b2b und travis: freut mich sehr, dass ihr die necks mal antesten wollt. ob SEX ein guter einstieg ist, weiß ich nicht. aber sie passt, wie alle anderen alben auch, perfekt in bestimmten stimmungen. ich würde mich freuen, wenn ihr bei gelegenheit mal feedback geben könntet.
--
Highlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
Lemmy Kilmister: Die letzten Tage im Leben des Motörhead-Sängers
Die schönsten Bilder aus „Nightmare Before Christmas“
Zum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
Christmas-Playlist: 10 großartige Songs zu Weihnachten
Oh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
WerbungVielleicht interessiert es hier ja auch andere – mich in jedem Fall, weil ich The Necks bisher noch nicht live gesehen habe – das Trio wird in diesem Jahr am 19. März bei der Berliner MaerzMusik spielen. Ich freue mich schon mal vor, muß heute allerdings erstmal eine Karte sichern.
gastrisches_greinen(…) das Trio wird in diesem Jahr am 19. März bei der Berliner MaerzMusik spielen. Ich freue mich schon mal vor, muß heute allerdings erstmal eine Karte sichern.
Das habe ich gerade erledigt. Freu mich schon.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)hier ist einiges los, von wegen minimal. orgel (ist ja immer gut), ganz viel geräusche, dann tatsächlich ein basslauf. der kommt mehrfach und den beiden anderen fällt diverses dazu ein: popakkorde, ungerader beat, noise-attacken, sogar ein e-gitarren-solo von tony buck – doch unter allem liegt ein geräuschteppich, wie eine angeworfene, nicht mehr aufzuhaltene maschine. oder ein wasserfall. silverwater (2009).
--
2×62 minuten. die ersten sieben minuten von MOSQUITO (2004) sind quasi zufallsmusik. ein paar offene töne des klaviers, zaghaft, wie, um überhaupt die stille zu testen. dazu geklapper von einem hölzernen windspiel. diese aleatorische ebene bleibt, die gesamte stunde lang. ab der siebten minute kommt aber ein bass-ton dazu, je zwei mal angeschlagen, in einem bestimmten rhythmus, aber welchen, kann man aufgrund der langen pausen dazwischen nicht hören. weitere sieben minuten später kommt ein angeschlagenes ridebecken dazu, das nicht wirklich was mit dem rest zu tun hat, das darüber hinaus auch immer wieder pause macht. etwas später schließlich kreisförmig angelegte, offene keyboard-akkorde, die ab erscheinen in einer endlosschleife wiederholt werden. unaufdringlich kommen sachen dazu und verschwinden wieder, mal ein in-a-silent-way-rimclick-gegenbeat, ein oktavwechsel des einen (!) bass-tons, ein trillerton des klaviers. all das verdichtet sich manchmal unmerklich und spontan, wird aber nie zu einer kräftigen geste. auch ein mosquito produziert nur einen ton.
SEE THROUGH durchspielt das eintonmodell und die stille nochmal neu. abrahams blues-arpeggien (hallo, alice coltrane) ordnen sich um einen gestrichenen basston an, dazu schwillt ein anschlagstonloses ridebecken. nach sieben minuten verklingt das und eine halbminütige (digitale) stille tritt ein. danach kommt die soundwand wieder, bald aber auch schon eine noch länger andauernde stille. die wand wird angereichert, ein klavierdrone unten, ein triller oben. der gestrichene bass hat keinen ort mehr, das ridebecken schwillt und schwillt, sogar über eine erneute, mehrminütige stille zur halbzeit. in sich bleibt das blues-rubato in bewegung, spannend. aber eigentlich passiert zwischen den pausen: nichts. vor dem finish tatsächlich eine stille von 3 ½ minuten. danach nur noch ein kurzes, bestimmtes anschwellen. eins der tollsten stücke der necks.
--
2×28 minuten, 1994. ein turmsprung in den pop. ganz viel glattes material, abrahams klingt wie richard clayderman, swanton und buck erfinden einen steady beat dazu. wobei es natürlich nicht bleibt – der beat wird zum breakbeat und clayderman zerfällt in lauter session-fragmente, verteilt auf orgel, klavier, synthesizer, in den raum und durch die kanäle geschickt, reines effekttheater, in einer knappen halben stunde in eine bemerkenswerte form gebracht. AQUATIC 2 verknotet ähnlich lässig ein bisschen folkmaterial, diesmal hält sich abrahams fast raus, dafür spielt eine gewisse stevie wishart ein instrument namens hurdy gurdy. das ist alles nicht wirklich ernst gemeint, aber sehr locker gesetzt. ich tauche daraus schnell wieder auf, finde es aber bei weitem nicht so mittelmäßig wie allmusic.
--
Schön, dass es weitergeht, auch wenn ich nicht live dabei bin
Kurz off-topic: Stevie Wishart mit ihrem hurdy gurdy:
Eine warme Empfehlung dazu:
http://www.intaktrec.ch/103-a.htm--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windStevie Wishart mit ihrem hurdy gurdy
vielen dank, da hab ich doch schnell mal den post bearbeitet.
klingt super, übrigens, das hurdy gurdy.
--
Ja! Die CD mit Frith und Kihlstedt ist phantastisch! Dass sie bei den Necks auftaucht, überrascht mich eher, aber viel von ihr kenne ich auch nicht gerade …
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamal was anderes. sieben snippets für einen film, THE BOYS (1998), berlinale-wettbewerbsbeitrag aus australien. die necks gehen dafür nicht in die reduktion, eher in die fülle. große materialanreicherung mit einfachen melodien, klaren, aber ungeraden rhythmen, dazwischen sounds, die keinem trio mehr zuzuordnen sind. hinter jedem stück steht eine geste, im ganzen bleibt es aber funktional offen, ähnlich dem, was die tindersticks für die filme von claire denis improvisieren und anschließend zusammensetzen. für mich ein sidekick.
--
vorgarten
hier ist einiges los, von wegen minimal. orgel (ist ja immer gut),
Letzteres stimmt natürlich sowieso immer.
Man kann ja einiges von THE NECKS aus der Tube drücken.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)4 live-sets, an unterschiedlichen orten zwischen 1999 und 2001 aufgefangen. 3 mal fängt swanton an, 3 mal führt das zu völlig verschiedenen ergebnissen. ATHENAEUM (athenaeum theatre, melbourne) geht gleich über in einen offenen swing, in dem alles erlaubt ist. abrahams spielt sich in einen dur-rausch, mir einem mittelton arpeggio, in das später ein tieftongrummeln hineingespielt, dann noch was perkussives im diskantbereich hineingespielt, hineingespült wird. es trägt ihn fort, wie ich es noch nie bei ihm gehört habe. HOMEBUSH (southee complex, sydney) verfestigt sich in einer abwärtskaskade, die tony buck aufgreift und daraus immer vehementer ein noisebreak zimmert. fast zu schnell wechseln hier die motive, wird die zenhafte ruhe von swanton missachtet. QUAY (the basement, sydney) erzählt im langen bogen die geschichte, wie abrahams und buck den bossa nova von swanton ignorieren, den er mit seiner ersten figur vorschlägt. buck wimmert mit seinem becken dagegen, erfindet später einen shuffle, dann einen reggae beat. RAAB (musikschule raab, österreich) geht von abrahams aus und gerät völlig ungreifbar, macht aus einer steve reichschen phasenverschiebung ein epos, das sich dramatisch, nach mehreren neubeginnen, am ende überstürzt, bevor es locker ausfaded. man könnte ein paar jahre nur mit diesen vier stücken leben, glaube ich, ohne dass einem langweilig würde. das necksche CHANGELESS – aber da wäre man in beide richtungen unfair.
--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
vorgarten
Tolles Cover – gibt`bezüglich des/der Künstler im Booklet hiezu eine Info ?
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Habe mich erst ein kleinwenig in diesen sound einhören können, Schnipsel von diversen Auftritten der Band. Ist wohl wirklich nur live dabei zu würdigen, deswegen noch keine Beurteuilung von mir. Erster Eindruck aber positiv. Vielleicht ist das label „minimal“ etwas irreführend? (dazu schlägt der Pianist zu viele Tasten an). „repetitiv“ trifft es vielleicht besser.
--
Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des BarocksoulpopeTolles Cover – gibt`bezüglich des/der Künstler im Booklet hiezu eine Info ?
das ist ein detail aus einem gemälde von emma walker, einer augenscheinlich recht bekannten australischen künstlerin (http://emmawalker.com.au/). das design ist von paul mc neil.
--
-
Schlagwörter: The Necks
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.