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Ja, leider ist es so…
Close to the edgeDie Beatles sind deshalb zum Mythos mutiert, weil sie sich zu einer Zeit getrennt haben, zu der die Story noch gar nicht beendet war. Die Alben, die sie nicht mehr machen konnten, wären hochspannend gewesen.
Die Stones hingegen haben eine große Story fortgesetzt, die spätestens Ende der 70er tot war. Heute sind die Stones vor allem ein gutes Geschäft.
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WerbungtopsLeonard Bernstein.
Ups, wusste ich nicht. Ich kannte nur seine einschlägigen Beatles-Zitate: „Aber wissen Sie, welche moderne Musik in letzter Zeit den tiefsten Eindruck auf mich machte? Die Beatles-Schallplatte Revolver.“ – „Die Beatles sind und bleiben für mich der Maßstab. John Lennons Kompositionen sind mit denen Schuberts vergleichbar, ‚If I Fell‘ würde ich mit der ‚Winterreise‘ vergleichen. Diese Musik wird so lange fortleben wie die Werke von Brahms, Beethoven oder Bach.“ – „I fell in love with the Beatles‘ music — the ineluctable beat, the Schubert-like flow of musical invention and the Fuck-You coolness of the Four Horsemen of Our Apocalypse.“
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topsNein, auch so ein bloßes namedropping spricht doch schon Bände. Es ist ja nun nicht so, daß oben die Blöden stünden, das wäre in der Tat billig. Wie Du siehst, habe ich dort Dich wie den sehr geschätzten Kollegen Maik gelistet, unten Uschi Glas und Tony Blair.
Es spricht Bände? Ich würde sagen, beim verfolgten Ansatz reicht es nicht einmal für banalste Milchmädchensoziologie. Man könnte einwenden, Patti Smith und Tom Waits, Scorsese und Fassbinder bewerten mehr als die ästhetische Qualität der Songs, wenn sie zwischen Fabs und Stones wählen. (Davon bin ich überzeugt, und es mag sehr gute Gründe für eine Entscheidung gegen Paul McCartney und meinetwegen auch John Lennon geben.)
Wichtiger ist, dass die geäußerte Präferenz mehr mit der eigenen kulturellen Verortung als mit einem losgelösten ästhetischen Geschmacksurteil auf der Basis valider Kriterien zu tun hat. (Auch insofern: Kein Zufall, dass sich Dieter Bohlen, Engelbert, Silbereisen und ich in einem Lager befinden. “Gleich und gleich gesellt sich gern“, sagt der Volksmund. Eine Entscheidung für Beatles oder für Stones ist viel mehr als ein ästhetisches Urteil – ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Es ist kein ästhetisches Urteil mehr.)--
Neueste Entwicklung im ewigen Streit: Bei einer Ende November vergangen Jahres an der Miskatonic Universität zu Arkheim abgehaltenen Seance nahm aus dem Medium hervorquellendes Ektoplasma die Form von John Lennon an. Er ist für die Stones!
wahrNeueste Entwicklung im ewigen Streit: Bei einer Ende November vergangen Jahres an der Miskatonic Universität zu Arkheim abgehaltenen Seance nahm aus dem Medium hervorquellendes Ektoplasma die Form von John Lennon an. Er ist für die Stones!
:lol:
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Blue, Blue, Blue over youEr oder ER??
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Da bestehen Zweifel an der Echtheit. Das Erektoplasma trug eine sogenannte Nerd- Brille.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerreEin interessanter Faden mit teilweise großartigen Argumentationen – seien diese im musikhistorischen Kontext oder auch emotional begründet. Beide Gruppen gehören unbestritten zum mit Abstand Besten, was der Rock-/Pop-Sektor jemals hervorgebracht hat und es ist mehr als wahrscheinlich, dass es ähnliche Phänomene in der heutigen, in der breiten Masse leider niveaulosen Musiklandschaft nie wieder geben wird.
Eigentlich bin ich kein Freund dieser unsäglichen „entweder … oder“-Debatten. So habe ich in den 90er Jahren – um mal ein Beispiel aus der Zeit zu nennen, die selber bewusst erlebt habe – auch den damaligen Zwang, entweder Oasis oder Blur vollständig ablehnen zu müssen, nie nachvollziehen können*.
Meine Stimme habe ich hier dennoch den Beatles gegeben, da diese in ihrer kurzen und komprimierten Karriere ein Kreativitätsfeuerwerk ohne gleichen abgebrannt haben und de facto jeglicher Output essenziell, wegweisend und der restlichen Musikwelt immer einen Schritt voraus war. Totalausfälle und Füllmaterial (auf Albumlänge) sucht man absolut vergebens. Zudem hat mich die Musik der Beatles ab meiner frühen Jugend durch mein ganzes Leben begleitet, somit besteht auch eine starke emotionale Bindung.
Mit den Stones habe ich mich nicht so tiefgehend beschäftigt wie mit den Beatles, habe aber einen guten Überblick über deren Gesamtwerk. Bis einschließlich EOMS (mit Ausnahme der schlechten Sgt. Pepper-Anbiederung) erachte ich auch die perfekte Fusion aus Rock n´ Roll und Blues der Rolling Stones ebenfalls als essenziell, wenn auch bei weitem nicht so bedeutsam im musikhistorischen Kontext (aber es geht ja nicht nur darum). Danach hat man es aber verpasst, sich einen würdevollen Abgang als große Legende zu bereiten. Dass Jagger, Richards & Co. noch heute die Rockopas geben und sich wohl auch in 10 Jahren noch im Rollstuhl auf die Bühne karren lassen werden, mögen andere bewundernswert finden – ich sehe das etwas anders.
Subsumierend kann ich sagen, dass ich persönlich mit der Musik der Stones die besseren Parties, großartige Exzesse und sorglose Gesellschaft verbinde. Die Beatles dagegen sind für mich wie ein persönlicher Schatz, wie eine innige Beziehung – etwas ganz besonderes, das auch oft im stillen Kämmerlein seinen Glanz verbreitet und mit vielen Situationen in meinem Leben in enger Symbiose steht.
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* ich präferiere Blur, die eindeutig das höhere künstlerische Level und eine stete musikalische Entwicklung hatten, wohingegen Oasis nach den ersten beiden grandiosen Alben ihr Pulver bereits verschossen hatten, sieht man von diversen weiterhin hervorragenden B-Seiten einmal ab.--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Gipetto…. Danach hat man es aber verpasst, sich einen würdevollen Abgang als große Legende zu bereiten. Dass Jagger, Richards & Co. noch heute die Rockopas geben und sich wohl auch in 10 Jahren noch im Rollstuhl auf die Bühne karren lassen werden, mögen andere bewundernswert finden – ich sehe das etwas anders….
Das hieße ja, daß sie heute würdelos sind. Und das stimmt nun mal so gar nicht. Sie setzen immer noch Maßstäbe und sind heute sogar Pioniere, weil sie die Altersgrenze, bei der man die Massen rocken kann, immer weiter noch oben schieben. Früher hat man bei Bands, Musikern die Nase gerümpft, wenn sie noch eine Show abzogen oder überhaupt Pop-Musik gemacht haben, wenn sie die 30/40 überschritten haben, „Trau keinem über 30“ und ähnlicher Scheiß. Heute ist das Alter kein Thema mehr, nur noch bei denen, die es zum Thema machen (müssen), weil ihnen sonst keine Argumente einfallen.
Das mit den Pionieren stimmt nicht so ganz. Bei Jazzern oder Bluesmusikern war komischerweise Alter nie ein Thema.--
Mick67Das hieße ja, daß sie heute würdelos sind. Und das stimmt nun mal so gar nicht. Sie setzen immer noch Maßstäbe und sind heute sogar Pioniere, weil sie die Altersgrenze immer weiter noch oben schieben. Früher hat man bei Bands, Musikern die Nase gerümpft, wenn sie noch eine Show abzogen oder überhaupt Pop-Musik gemacht haben. „Trau keinem über 30“ und ähnlicher Scheiß. Heute ist das Alter kein Thema mehr, nur noch bei denen, die es zum Thema machen (müssen), weil ihnen sonst keine Argumente einfallen.
Ohne das Spätwerk der Rolling Stones zu kennen: Sehe ich auch so. Erfahrung und Bühnengröße lässt sich nicht am Alter auf- und abrechnen. Grundsätzlich freut es mich, wenn alte Haudegen auch nach Jahrzehnten noch genug Leidenschaft und Vertrauen in ihre Kunst haben, dass sie weiterhin touren und releasen wollen, mehr als das – das nötig mir auch Respekt ab. Ganz unabhängig davon, ob ich die Shows dann letztlich gut finde, überhaupt sehen will oder die Songs der letzten zwanzig Jahre noch besonders viel hergeben. Man muss ja nicht hingehen.
Denkmalpflege ist sicher eine Sache, aber die würde m.E. eher durch fragwürdige Statements hervorgerufen, als durch schmalbrüstige Platten.
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Hold on Magnolia to that great highway moonMick67
Das mit den Pionieren stimmt nicht so ganz. Bei Jazzern oder Bluesmusikern war komischerweise Alter nie ein Thema.Unschlagbares Argument,zumal die Stones ja immer noch neue Sachen herausbringen, auch wenn es die Meisten nicht annähernd so gut finden wie die alten Sachen. Aber so ist es ja bei fast allen Künstlern.
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Mick67Das hieße ja, daß sie heute würdelos sind. Und das stimmt nun mal so gar nicht. Sie setzen immer noch Maßstäbe und sind heute sogar Pioniere, weil sie die Altersgrenze, bei der man die Massen rocken kann, immer weiter noch oben schieben. Früher hat man bei Bands, Musikern die Nase gerümpft, wenn sie noch eine Show abzogen oder überhaupt Pop-Musik gemacht haben, wenn sie die 30/40 überschritten haben, „Trau keinem über 30“ und ähnlicher Scheiß. Heute ist das Alter kein Thema mehr, nur noch bei denen, die es zum Thema machen (müssen), weil ihnen sonst keine Argumente einfallen.
Das mit den Pionieren stimmt nicht so ganz. Bei Jazzern oder Bluesmusikern war komischerweise Alter nie ein Thema.Gut, mein Attribut „würdevoll“ war insofern unglücklich gewählt, als dass es im Umkehrschluss tatsächlich vermitteln mag, dass ich die Stones heute als „würdelos“ erachtete. Ich kann Dich aber beruhigen, ganz so dramatisch sehe ich es natürlich nicht.
Letztendlich geht es hier doch darum, warum ich die Beatles den Rolling Stones vorziehe. Dafür habe ich ausreichend Argumente geliefert. Ich stelle mich doch nicht hin und sage „Die Stones finde ich kacke, weil sie noch immer auf der Bühne stehen“. Im Gegenteil, ich finde die Stones klasse und habe das auch zum Ausdruck gebracht. Dennoch bin ich der Meinung, dass der jüngere Output das Gesamtwerk der Band qualitativ verwässert – was in letzter Konsequenz ja auch nur logisch sein kann, da man nicht über eine Zeitspanne von 50 Jahren innovative und bahnbrechende Werke produzieren kann, sofern man sich nicht komplett neu erfinden will. Das will ja auch niemand.
Aber um noch einmal auf die Bühnenpräsenz zurückzukommen: Ich kaufe es 70jährigen Multimillionären mit seitenfüllenden sexuellen Lebensläufen nun einmal nicht ab, wenn sie über die Bühne hüpfen und „I can´t get no satisfaction“ skandieren. Sorry!
Zu Deinem letzten Einwand: Zwar bin ich ein strikter Gegner von Schubladen und Klischees, doch haftet dem Rock n´ Roll leider ein jugendlicher Stempel an. Das ist bei Blues und Jazz dagegen nicht der Fall, weil der Background auch ein völlig anderer ist.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Inwiefern sind die Rollling Stones heute noch Pioniere? Das waren sie seit etwa 1968 nicht mehr. Einflussreich sicherlich, aber bei dem Wort „Pionier“ denke ich eher daran, musikalisch unbekannte Pfade zu betreten.
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http://hyphish.wordpress.com "Every generation has its one defining moment. We are yours."BrundleflyInwiefern sind die Rollling Stones heute noch Pioniere? Das waren sie seit etwa 1968 nicht mehr. Einflussreich sicherlich, aber bei dem Wort „Pionier“ denke ich eher daran, musikalisch unbekannte Pfade zu betreten.
Lies einfach nochmal. Ich denke, ich habe das ziemlich deutlich geschrieben. Die anderen haben’s jedenfalls verstanden.
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Gipetto….
Aber um noch einmal auf die Bühnenpräsenz zurückzukommen: Ich kaufe es 70jährigen Multimillionären mit seitenfüllenden sexuellen Lebensläufen nun einmal nicht ab, wenn sie über die Bühne hüpfen und „I can´t get no satisfaction“ skandieren. Sorry!Du mußt ihnen auch nichts abnehmen. Das ist Show! Das war es auch schon 1965. Da haben sie schon teure englische Autos und Häuser (gerade gestern stand ich wieder vor 48 Cheyne Walk) gekauft.
GipettoZu Deinem letzten Einwand: Zwar bin ich ein strikter Gegner von Schubladen und Klischees, doch haftet dem Rock n´ Roll leider ein jugendlicher Stempel an. Das ist bei Blues und Jazz dagegen nicht der Fall, weil der Background auch ein völlig anderer ist.
Ach ja? Welcher Background noch außer vor Publikum Musik zu machen?
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Schlagwörter: The Beatles, The Rolling Stones
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