Stan Getz

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    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-windich versuch’s mal so: ….. zweite Wahl:  Stan Getz & Kenny Clarke/Francy Boland-Big Band – Change of Scenes (Verve, 1971) My Foolish Heart – Live at the Left Bank (live) (Hyena/Label M, 1975) Captain Marvel (Columbia, 1975) Moments in Time (live) (Resonance, 1976) Stan Getz Quartet – Live in Paris („Live at the New Morning“) (Dreyfus, 1982) Helen Merrill – Just Friends, Featuring Stan Getz (Universal, 1988/89) Anmerkungen: …„Change of Scenes“ ist ebenfalls mit grosser Band entstanden, allerdings mit der grossartigen Big Band von Kenny Clarke und Francy Boland. Hier geht Getz an seine Grenzen (das tut er auch auf „Focus“). „My Foolish Heart“ ist ein schöner Mitschnitt aus den insgesamt wohl schwächsten Getz-Jahren, den Siebzigern, die Band ist toll: Richie Beirach (p), Dave Holland (b), Jack DeJohnette (d). Die Columbia-Alben kenne ich noch nicht sehr gut (abgesehen von den beiden in der ersten Wahl) …. Dazu gibt es ein Pendant nur mit Getz, „Moments in Time“ – die Band damals (auf beiden Alben): Joanne Brackeen (p), Clint Houston (b), Billy Hart (d). Die Concord-Alben erwähnte ich schon oben, „Live in Paris“ kann man gut dazu gruppieren, die Pianisten wechseln, sie sind aber allesamt toll mit Getz  Helen Merrill nahm von 1988 bis 2002 eine Reihe toller Spätwerke für die französische Universal auf (Gitanes, Polygram, Verve, whatever, heute sind dieselben Leute beim neu aufgeweckten Impulse am Werk, aber so gut wie damals mit Merrill, Randy Weston, Lou Levy, Teddy Edwards sind diese neueren Produktionen nicht). Los ging es mit dem Album mit Getz und dem Trio Joachim Kühn, Jean-François Jenny Clark und Daniel Humair.

    Kaum zurück aus dem Urlaub und schon eine Herkulestätigkeit ;-) …. kann ich über weite Teile nachvollziehen und – da Du die Kategorie der „2te Wahl“  stark relativierst nur (m)eine Anmerkung, dass die obigen Aufnahmen (IMO) fester Teil der „1sten Wahl“  sind ….

    --

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    #10317425  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Welcome back, gypsy!

    --

    #10318221  | PERMALINK

    friedrich

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    grievousangelWelcome back, gypsy!

    Dem schließe ich mich an!

    gypsy-tail-wind

    erste Wahl:

    (…)
    Cal Tjader-Stan Getz Sextet (Fantasy, 1958)
    (…)

    Anmerkungen:

    (…)
    Die Session mit Cal Tjader (meist auf ein späteres Jahr datiert, in dem der Bassist Scott LaFaro allerdings schon tot war) ist sehr toll, locker und cool, aber weder Getz noch Tjader sind von der anämischen Coolness, die es damals leider etwas zu oft gab. Da ist auch das blaue Feuer, wie man es im Hi-Hat mit Jimmy Raney (Roost, 1952) oder auch bei Miles Davis oft hören kann.
    (…)

    Ich empfinde einen gewissen Stolz, dass dieses Album, das ich mal aus einer Laune heraus in einem Laden, der neben gebrauchtem Vinyl auch Wein führte (und den es leider nicht mehr gibt) erworben und hier empfohlen habe, von Dir in die erste Wahl aufgenommen wurde.

    Cal Tjader war ja eher kein cool one sondern ein hot one (ich weiß: das ist grob verallgemeinert, denn er konnte beides) und diese Kombi mit Getz hat auch deshalb ihren Reiz.

    Sweet Rain hatte ich schon mal in der Hand und reizt mich sehr. Aber ich bin aktuell auch in so viel anderer Musik unterwegs, so dass das erstmal hintenan stehen muss.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10318379  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    soulpope… kann ich über weite Teile nachvollziehen und – da Du die Kategorie der „2te Wahl“ stark relativierst nur (m)eine Anmerkung, dass die obigen Aufnahmen (IMO) fester Teil der „1sten Wahl“ sind ….

    Nun, wie aus den Kommentaren hervorgehen dürfte, war die Zuordnung nicht immer so einfach … „Change of Scenes“ ist das eine, bei dem ich am längsten mit mir debattierte. Von Merrills wundervollen späten Alben sind mir andere lieber, das hat mit Getz nichts zu tun (und eigentlich gehört das Album hier eh nicht mit rein), von den 1976er-Aufnahmen finde ich das Album mit Gilberto eine Spur toller als das instrumentale, „Live in Paris“ und „Captain Marvel“ gehören zu den noch nicht sehr oft gehörten Alben, da mag sich im Lauf der Jahre das Urteil noch ändern, auch beim Mitschnitt aus der Left Bank Jazz Society – aber das ist bei den ganzen Live-Mitschnitten so, die ich zumeist in der dritten Gruppe abgelegt habe – da sind natürlich sehr feine Dinge dabei und ich möchte am Ende aus der ganzen Liste kaum was wirklich missen!

    Und danke @grievousangel und @friedrich :bye:

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10318903  | PERMALINK

    go1
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    Danke für den informativen Beitrag, Flurin!

    Ich selbst kenne längst nicht so viele Getz-Alben. Meine persönliche Top 12 ist ziemlich Bossa-lastig: Mit dem überragenden Getz / Gilberto und den großartigen Alben mit Charlie Byrd, Luiz Bonfá und Laurindo Almeida ist schon ein Drittel meiner Liste gefüllt. Aus den 50ern wähle ich At the Shrine mit Bob Brookmeyer, West Coast Jazz mit Conte Candoli und Lou Levy und das Sextett-Album mit Cal Tjader; aus den 60ern noch, neben der Bossa Nova, Focus mit den Arrangements von Eddie Sauter und Sweet Rain mit Chick Corea; aus den 70ern Captain Marvel, wieder mit Chick Corea (1972 aufgenommen, aber erst 1975 veröffentlicht, ist das Album mit den frühen Return to Forever-Aufnahmen vergleichbar); und aus den 80ern schließlich die Aufnahmen mit Kenny Barron vom 6. Juli 1987 aus dem Café Montmartre in Kopenhagen (Anniversary und Serenity). Das Frühwerk von Getz ist da nicht repräsentiert; das kenne ich zu wenig.

    nail75In den Linernotes zu den tatsächlich ganz fantastischen Roost-Recordings steht die heftigste Anklage, die ich jemals gegen einen Musiker in einem Text gelesen habe, der ihm ja eigentlich positiv gegenüberstehen sollte. Da steht: „Through the 1970s and 80s Getz continued to make bewitchingly beautiful music even as he left behind the wreckage of his life and the lives of his family. It is said that in his last year or so, Stan Getz found a semblance of peace. For his contribution to the art of the twentieth century he deserved it.“ Wow. Ich will eigentlich gar nicht wissen, was dahintersteckt.

    Wenn Du es nicht wissen willst, erzähle ich es Dir erst recht. ;-) Ich vermute, dass da auf die Vorfälle von 1954 angespielt wird, als Stan Getz wegen seiner Heroinsucht für ein halbes Jahr in den Knast musste. Geplagt von Entzugserscheinungen, hatte er versucht, einen Drugstore zu überfallen, um Morphium zu erbeuten (mit einer Spielzeugpistole; seinen Revolver hatte ihm die Polizei von L.A. bereits im Vorjahr abgenommen; ein Verfahren war anhängig). Er hatte den Versuch allerdings abgebrochen und ist um eine Anklage herumgekommen (das halbe Jahr Knast war für Drogendelikte). Sein Selbstmordversuch, in der Nacht als er festgenommen wurde, ist zum Glück gescheitert, aber seine Ehe, belastet durch die Drogensucht und das unstete Leben des fahrenden Musikers, ist daran zerbrochen. Seine Frau Beverly hat sich von ihm scheiden lassen und ihre drei Kinder wurden voneinander getrennt und bei Verwandten untergebracht (als er 1956 erneut geheiratet hat, haben er und seine zweite Frau Monica das Sorgerecht für die Kinder von ihm und Beverly erhalten; das ist vielleicht auch relevant). Ansonsten galt Stan Getz allgemein als „schwieriger“ Charakter, launisch und ruppig im Umgang, der seine tiefsitzende Unsicherheit gerne mit Arroganz und Aggressivität überspielt hat. Monica Getz hat es aber immerhin rund 30 Jahre mit ihm ausgehalten. (Und uns als Hörern kann das ohnehin egal sein.)

    --

    To Hell with Poverty
    #10321277  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    go1
    Danke für den informativen Beitrag, Flurin!
    Ich selbst kenne längst nicht so viele Getz-Alben. Meine persönliche Top 12 ist ziemlich Bossa-lastig: Mit dem überragenden Getz / Gilberto und den großartigen Alben mit Charlie Byrd, Luiz Bonfá und Laurindo Almeida ist schon ein Drittel meiner Liste gefüllt. Aus den 50ern wähle ich At the Shrine mit Bob Brookmeyer, West Coast Jazz mit Conte Candoli und Lou Levy und das Sextett-Album mit Cal Tjader; aus den 60ern noch, neben der Bossa Nova, Focus mit den Arrangements von Eddie Sauter und Sweet Rain mit Chick Corea; aus den 70ern Captain Marvel, wieder mit Chick Corea (1972 aufgenommen, aber erst 1975 veröffentlicht, ist das Album mit den frühen Return to Forever-Aufnahmen vergleichbar); und aus den 80ern schließlich die Aufnahmen mit Kenny Barron vom 6. Juli 1987 aus dem Café Montmartre in Kopenhagen (Anniversary und Serenity). Das Frühwerk von Getz ist da nicht repräsentiert; das kenne ich zu wenig.

    Die Roost-Box kriegt man leider nicht mehr so einfach … die Fantasy-CDs sind wie gesagt alle Stückwerk (eine kleine Box wie man sie für Sonny Stitt gemacht hat wäre willkommen gewesen – die Aufnahmen der Reihe nach geordnet zu hören wäre in diesem Fall gewiss angenehmer/interessanter). Es gibt natürlich dubiose Billigangebot mit (Teilen) der Roost-Aufnahmen, und wohl auch die eine oder andere brauchbare Compilation, aber da kenne ich mich nicht aus.

    Fällt mir ein: Es gibt auch noch frühe Schwedische Aufnahmen (frühe Fünfziger) – von denen habe ich nur auf einer SagaJazz-Compilation was (da sind bzw. waren die Leute von „Jazz in Paris“ dahinter) – habe mich nie um mehr gekümmert, wüsste auch nicht, ob man die Sachen irgendwo gesammelt kriegen kann.

    Mit den SagaJazz-Compilations kann man wohl nichts falsch machen ( :bye: @friedrich, könnte auch was für Dich sein!) – es gibt wie ich sehe neben der ersten, die ich habe, noch eine mit Sessions mit Gitarristen (Johnny Smith und Jimmy Raney denke ich, habe nicht versucht, das aufzuschlüsseln, die paar längeren Tracks stammen ziemlich sicher von der Live-Aufnahme aus Boston, „Moonlight in Vermont“ ist auch dabei, klar) – in Frankreich sind sie billiger (einfach „.de“ durch „.fr“ ersetzen), aber das ist für Euch glaub ich etwas unpraktischer als für mich? Auf der ersten sind zunächst US-Quartett-Tracks zu finden (ich glaube die meisten aus den Roost-Beständen) und dann folgt eine Auswahl skandinavischer Stücke:

    https://www.amazon.de/Long-Island-Stockholm-Stan-Getz/dp/B0000DG7D7/
    https://www.amazon.de/Stan-Getz-Guitarists/dp/B00007M9K7/

    Ansonsten @go1, die „People Time“-Box wäre dann meinerseits die wärmste Empfehlung für Dich, die würde sich sehr gut zu den Sachen, die Du als Favoriten nennst, gesellen! Oder auch was anderes spätes („Pure Getz“, „In Paris“ etc. – @soulpope hat wohl schon recht, wenn er letzteres zu den ersten Alben zählt).

    Was ich übrigens bis heute nicht kenne ist die Reunion mit Baker in späterer Zeit (gesammelt in der 3-CD-Box „The Stockholm Concerts“) – hab ich völlig verhängt, die mal zu kaufen, aber als es sie noch gab hatte ich kein Budget für mittelmässige Aufnahmen ( ;-) ) und das scheint sie zu sein – wenn nicht sogar ziemlich schwach, aber inzwischen wäre ich neugierig genug …

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10321303  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    gypsy-tail-windWas ich übrigens bis heute nicht kenne ist die Reunion mit Baker in späterer Zeit (gesammelt in der 3-CD-Box „The Stockholm Concerts“) – hab ich völlig verhängt, die mal zu kaufen, aber als es sie noch gab hatte ich kein Budget für mittelmässige Aufnahmen ( ) und das scheint sie zu sein – wenn nicht sogar ziemlich schwach, aber inzwischen wäre ich neugierig genug …

    Ich hab das aus ähnliche Gründen auch nicht, mein „best buddy“ hat das heuer mal bei einem Glückskauf erstanden und ist schwer begeistert …. was jetzt für mich schon ein veritabler Maszstab ist …..

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10322047  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    gypsy-tail-windD(…)
    Mit den SagaJazz-Compilations kann man wohl nichts falsch machen ( @friedrich, könnte auch was für Dich sein!)(…)

    Thx 4 the tip, @gypsy-tail-wind!

    Ich bin aber aktuell in verschiedenen musikalischen Welten unterwegs, so dass ich Stan Getz gegenwärtig leider etwas vernachlässigen muss.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10322075  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

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    Auch von mir danke für die Tipps. Für mich schon fast zu viel und daher recht schwer, zu überlegen, was ich mir zulegen sollte. Mal schauen ….

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10322839  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpope

    gypsy-tail-windWas ich übrigens bis heute nicht kenne ist die Reunion mit Baker in späterer Zeit (gesammelt in der 3-CD-Box „The Stockholm Concerts“) – hab ich völlig verhängt, die mal zu kaufen, aber als es sie noch gab hatte ich kein Budget für mittelmässige Aufnahmen ( ) und das scheint sie zu sein – wenn nicht sogar ziemlich schwach, aber inzwischen wäre ich neugierig genug …

    Ich hab das aus ähnliche Gründen auch nicht, mein „best buddy“ hat das heuer mal bei einem Glückskauf erstanden und ist schwer begeistert …. was jetzt für mich schon ein veritabler Maszstab ist …..

    Ich habe inzwischen ein bezahlbares Exemplar bestellt … aber da ich ab Sonntag nochmal 10 Tage weg bin, kommt das wohl erst zum Monatsende. Bin gespannt!

    @onkel-tom Wie ich oben schrieb: es gibt wohl kein wirklich schlechtes Getz-Album … ob man Lust auf Getz mit wortlosem Gesang oder mit Streichern hat ist natürlich fraglich, aber davon ab kann man wirklich so ziemlich alles sehr gut hören. Getz war zudem einer der ganz grossen Improvisatoren des Jazz, sein Spiel ist praktisch immer spannend, auch wenn er zum tausendsten Mal dieselben paar Standards spielt.

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    #10323455  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

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    gypsy-tail-windAnsonsten @go1, die „People Time“-Box wäre dann meinerseits die wärmste Empfehlung für Dich, die würde sich sehr gut zu den Sachen, die Du als Favoriten nennst, gesellen! Oder auch was anderes spätes („Pure Getz“, „In Paris“ etc. – soulpope hat wohl schon recht, wenn er letzteres zu den ersten Alben zählt).

    Die People Time-Box ist mir wahrscheinlich zu viel; ich denke, mir reicht das originale Album. Pure Getz meine ich zu besitzen (ich kann es nur grad nicht finden; ich müsste es mal wieder hören). Aber das Dreyfus-Album mit den Live-Aufnahmen aus derselben Zeit hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Im Stream fand ich das ziemlich großartig – Live in Paris wird wohl meine nächste Anschaffung. Danke für den Tipp!

    --

    To Hell with Poverty
    #10361199  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Ist ja erfreulich, dass Verve wieder ein paar Reissues bringt, aber schon auch recht absehbar, was denn kommt (vgl. auch die Oscar Peterson und Sängerinnen-Threads) …

    Gibt es allerdings – vielleicht ist das ja dann doch für den einen oder anderen ( @clau, @napoleon-dynamite) von Interesse, zumal die Preise recht anständig sind. Allerdings fehlen hier ja ein paar Alben, ist an sich wohl nur die High-Ende-Version eines dieser „Original Album Classics“-Boxen …

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    #10448281  | PERMALINK

    friedrich

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    Freitag nach Feierabend in den Elektronikramschmarkt gegangen um ein neue Batterie für die Körpergewichtswaage zu kaufen. Die Jahreszeit ist ja danach. Nur mal „ganz kurz“ in der Grabbelkiste „Jede CD nur € 5,00“ geschaut. Sweet Rain von Stan Getz mitgenommen.

    Stan Getz – Sweet Rain (1967)

    Ein post Bossa Nova-Album, oder fast, denn auch hier gibt es mit O Grande Amor eine Jobim-Komposition. Stan Getz erkennt man wirklich am ersten Ton, aber ansonsten lehnt er sich hier ein Stück weiter raus. Das klingt nicht so mitsummbar wie die Bossa-Alben sondern viel jazziger, rhythmisch vertrackter, auch spontaner und unberechenbarer. Manchmal klingt das fast etwas demonstrativ akrobatisch. Chick Corea am Piano steuert zwei Kompostionen bei, Grady Tate spielt messerscharfe herausfordernde drums. In meinen Ohren spielt er hier die beste Nebenrolle.

    Man hört hier und dort schon raus, dass 1967 und das 2. Miles Davis Quintet das Maß der Dinge ist. Und mit Ron Carter ist sogar ein Mitglied des MDQ II mit dabei.

    Bleibt bei mir naturgemäß nicht unmittelbar hängen, klingt aber gut und frisch hat mir am Wochenende wiederholt Lust gemacht, das Album zu hören.

    --

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    #10448361  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ging grad eine längere Antwort verloren, verdammt … kurz: Getz war ja immer schon ziemlich „avanciert“, das vergisst man halt gerne, wenn man v.a. die Bossa-Alben anhört/kennt. Dass er auch in den Sechzigern noch Interesse an neuen Entwicklungen hatte und sich entsprechende Leute in die Band holte, ist doch toll!

    Der Reihe nach waren das u.a.:
    – Gary Burton und Steve Swallow (Roy Haynes u.a. am Schlagzeug)
    – Chick Corea für „Sweet Rain“ (ich weiss nicht, ob Corea mal in der Working Band war)
    – Stanley Cowell (die existierende CD habe ich gerade bestellt, rec. 1969)
    – Albert Dailey („Poetry“ könnte was für Dich sein @friedrich!)
    – Joanne Brackeen (Clint Houston und Billy Hart waren schon bei Dailey dabei)

    Später gab es ja noch Aufnahmen u.a. mit Lou Levy, Jim McNeely und vor allem Kenny Barron … die hören sich „klassizistischer“ an, sind ja auch aus den Achtzigern und frühen Neunzigern. Aber gerade Barron hatte und hat all die harmonisch avancierten Dinge, die Getz drauf hatte, auch intus – war aber nicht unbedingt der Motor für weitere waghalsige Abenteuer sondern halt eher ein perfekt passender Kompagnon und Begleiter.

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    #10448851  | PERMALINK

    friedrich

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    Thx @gypsy-tail-wind!

    Getz‘ Ausflug in die Fusion-Ecke mit Captain Marvel hat Du gar nicht erwähnt. Schade eigentlich, dass Getz nicht auch mal für CTI / Creed Taylor aufgenommen hat. Das ist eine reizvolle Vorstellung für mich.

    So schön so ein Schnäppchen wie dieses Stan Getz-Album vom Grabbeltisch ist, das kaum mehr gekostet hat als die Batterie für die Waage (Was ist das für eine Relation?), so schwierig ist es für mein durch Reizüberflutung überfordertes Aufnahmevermögen. Da gibt es noch so viel anderes neben Getz, was mich interessiert und dem ich nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken kann. Ich glaube ich sollte etwas selektiver vorgehen. Erst mal muss ich sowie noch James Brown abarbeiten – und der ist selbst in Auszügen schon ein schwerer Brocken.

    --

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