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Ich habe die Box ebenfalls bestellt und eigentlich erwartet sie diesen Freitag zu bekommen. Laut jpc wurde der Liefertermin jedoch auf den 7.6 verschoben. Naja eine Woche Wartezeit halte ich dann auch noch aus.
EDIT: kommt jetzt wohl doch schon morgen…
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Hat sie jemand schon gehört? Ich konnte nirgends Informationen zu Pressung, Mastering und verwendeten Quellen finden, weiß jemand mehr?Zum Mastering kann ich leider auch nichts sagen, die Pressungen sind schwer, aber nicht hundertprozentig sauber, die Labels vernünftig zentriert aufgeklebt. Die Cover alle ohne störende Barcodes, alle leicht matt, was den Bildern sehr gut tut, aber auch empfindlich wirkt. Das Beiheft beinhaltet ein paar schöne Bilder und Texte, sowie Abbildungen von einigen Single-Sleeves. Bin gerade beim ersten Durchlauf der Box, aktuell „Scott 3“. Ich kann aktuell keinen Vergleich zu anderen Scott Walker Pressungen anstellen und weiß deshalb nicht, ob der Sound soweit okay ist. Bei leisen Passagen und zwischen den Liedern gibt es fast keine Störgeräusche.
Alle LPs sind in Stereo, da hat es im Vorfeld widersprüchliche Angaben gegeben.
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Habe mir am Wochenende eine Brise Scott Walker gegönnt (von Scott I bis Til the Band comes in), nachdem ich bisher nur das wunderbare Album „Scott 4“ kannte (und den tollen Song „Nite Flights“, der ja auch aus seiner Feder stammt).
Bisher sind es folgende Songs, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben:
Mathilde
Montague Terrace (in blue)
My Death
AmsterdamJackie
Black Sheep Boy
The Amorous Humphreys Plugg
Next
Girls from the streetskomischerwiese ging „Scott 3“ bisher nicht an mich, die „Scott 4“ lasse ich mal außen vor, da die Platte sowieso ein Meisterwerk ist
Little Things
Thanks for Chicago Mr. James
Time Operator
Jean the machine
Til the Band comes inMit Scott 3 werde ich mich nochmal intensiver beschäftigen (ich denke, ich war einfach nicht mehr aufnahmefähig genug, die Platte ist ja etwas introvertierter als die anderen).
Werde in der nächsten Zeit noch intensiver auch die anderen Alben hören und bin gespannt, welches Album sich nach Scott 4 noch als großes Album heraus kristallisiert.
Auf jeden Fall ein großer Künstler…sein späteres Solo Werk kenne ich noch nicht.
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Mr. BadlandsHabe mir am Wochenende eine Brise Scott Walker gegönnt[…]
Sehr schön, Mr.Badlands. Die ersten vier Großwerke von Scott Walker sind allesamt verschiedene Facetten von Grandiosität – und das Spätwerk steht dem in nichts nach. „Scott 3“ ist für mich sogar das größte Werk der Tetralogie, da es in seiner Stimmung tatsächlich noch geschlossener ist als sein Nachfolger und die besten Kompositionen hier im Grunde nicht aus der Feder von Jacques Brel stammen (so wie etwa „Mathilde“, „My death“, „Next“, „Jackie“ oder „Amsterdam“). Die Einbindung von Streichern habe ich zudem vielleicht auf keinem anderen Werk in dieser Perfektion gehört – zumindest in einem Popmusik Kontext.
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Hold on Magnolia to that great highway moonMr. BadlandsAuf jeden Fall ein großer Künstler…sein späteres Solo Werk kenne ich noch nicht.
Schön, dass Du ihn näher kennenlernst. Die ersten vier Alben waren auch die, durch die ich ihn vor knapp zehn Jahren entdeckte. Mit dem dritten Album tat ich mich auch anfangs etwas schwer, wobei das jetzt eine Einschränkung auf hohem Niveau ist: Es hört sich gut an (und nicht mehr…).
Nachdem ich auch „Climate of Hunter“ und „Tilt“ schon länger kenne, habe ich mir vor ca. zwei Wochen endlich „The Drift“ beordert und es ist wirklich faszinierend, seinen musikalischen Weg nachzuvollziehen. „The Drift“ ist noch mehr als „Tilt“ eher ein Hörspiel, Anti-Songs, aber dennoch sehr einnehmend.
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If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Irrlicht….„Scott 3“ ist für mich sogar das größte Werk der Tetralogie, da es in seiner Stimmung tatsächlich noch geschlossener ist als sein Nachfolger und die besten Kompositionen hier im Grunde nicht aus der Feder von Jacques Brel stammen (so wie etwa „Mathilde“, „My death“, „Next“, „Jackie“ oder „Amsterdam“). Die Einbindung von Streichern habe ich zudem vielleicht auf keinem anderen Werk in dieser Perfektion gehört – zumindest in einem Popmusik Kontext.
Momentan kommen „Scott“ sowie „Scott II“ genauer unter die Lupe.
Schon der Beginn seiner Solo Karriere eröffnet mit einem Paukenschlag: „Mathilde“. Für einige, wenige Sekunden dachte ich an ein beschwingtes Wiedersehen des Hauptcharakters mit seiner großen Liebe…doch schon das Ende der ersten Strophe verkündet:
…
Tonight I’m going back to fight
Wretched Mathilde’s in sight…Mich gruselts….und dann der Aufbau des Songs, diese sich steigernde Hysterie oder besser gesagt der Wahnsinn beginnt von neuem:
…Mama, can you hear me yell
Your baby boy’s gone back to hell
Mathilde’s come back to me…Da fehlen mir wirklich die Worte…die Interpretation, die Arrangements, natürlich nicht nur vom Eröffnungstrack, das ist schon unfassbar gut gemacht.
Wobei ich sagen muss, dass es auch besonders die ruhigen, oder sagen wir, etwas spärlicheren Arrangements sind, welche die Kunst Scott Walkers so richtig zum Funkeln bringen, auch wenn es ein angstvolles, desillusioniertes und kaltes Funkeln ist, wie z.B. in Montague Terrace (In Blue)
…The window sees trees cry from cold
And claw the moonBut we know don’t we
And we’ll dream won’t we
Of Montague Terrace in blue…Moontear
….
Nachdem ich auch „Climate of Hunter“ und „Tilt“ schon länger kenne, habe ich mir vor ca. zwei Wochen endlich „The Drift“ beordert und es ist wirklich faszinierend, seinen musikalischen Weg nachzuvollziehen. „The Drift“ ist noch mehr als „Tilt“ eher ein Hörspiel, Anti-Songs, aber dennoch sehr einnehmend.Auf sein Spätwerk freue ich mich natürlich besonders und bin auf alles gefasst (inkl. Verdauungsgeräusche ;-))…mal im Ernst, eigentlich habe ich Walker auf einer David Bowie Platte kennen gelernt und zwar mit „Nite Flights“ (auf „Black tie, White noise“). Dieser Song stach aus der gesamten Platte deutlich heraus, es wurde mein Lieblingssong daraus. Neugierig blickte ich ins Booklet und las als Autor lediglich Noel Scott Engel. Google gab es damals nicht und so blieb ich doch sehr ratlos zurück, wer sich dahinter verbergen möge….
Die Bowie Version gefällt mir übrigens bis heute.
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Nachdem, was Du schon zu „Montague terrace (in blue)“ schreibst: Du wirst an einem Album wie „Tilt“ Deine helle Freude haben. „Mathilde“ ist natürlich großartig, wobei ich das Original dann doch eine gute Spur lieber mag.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIch auch. Gross.
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerre
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@Stormy Monday & Irrlicht: Zu Jacques Brel kann ich jetzt auf die schnelle nichts sagen. Habe mich noch in keinster Weise mit ihm beschäftigt, geschweige denn mit der französischen Sprache…klingt sehr ungewohnt.
Edit: Auf „Tilt“ freue ich mich schon sehr
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Mr. Badlands Zu Jacques Brel kann ich jetzt auf die schnelle nichts sagen. Habe mich noch in keinster Weise mit ihm beschäftigt, geschweige denn mit der französischen Sprache…klingt sehr ungewohnt.
Brel und Walker zu vergleichen ist für mich wie der Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.
Ich liebe die Interpretationen von Brel, denen Scott ’sein‘ Gesicht gegeben hat.
Dennoch sind die Originale für mich ganz anders.Diese Leidenschaft, diese, besonders bei Liveeinspielungen, oft gezeigte Neigung zur Verzweiflung, zur Selbstaufgabe, dieses Herausbrechen von Gefühlen, das Brel für mich ausmacht, und das bei mir Gänsehaut verursacht, dieses finde ich bei Walker so nicht wieder.
Dafür hat dieser die Brel-Kompositionen in sein Gewand gepackt, das hat einen anderen Stil, das klingt nüchterner, sachlicher, auch künstlicher, mit einer Art klirrend kaltem Gefühl ausgestattet, das auf diese andere Weise auch Gänsehaut verursachen kann. Darüber sind es die Arrangements der Titel, auch die, die ich als Ausfluss des Einflusses von Brel sehe, zum Beispiel das genannte „Montague Terrace(In Blue)“, das für mich eine Art Überstück ist, aber das ist nicht mehr Brel, das ist Walker!
Aber – an Brel darf man eigentlich gar nicht vorbei gehen, selbst, wenn die Sprache hinderlich sein sollte.
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Schön beschrieben, asdfjklö
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerreMr. Badlandsmal im Ernst, eigentlich habe ich Walker auf einer David Bowie Platte kennen gelernt und zwar mit „Nite Flights“ (auf „Black tie, White noise“). Dieser Song stach aus der gesamten Platte deutlich heraus, es wurde mein Lieblingssong daraus. Neugierig blickte ich ins Booklet und las als Autor lediglich Noel Scott Engel. Google gab es damals nicht und so blieb ich doch sehr ratlos zurück, wer sich dahinter verbergen möge….
Die Bowie Version gefällt mir übrigens bis heute.
Das sagst Du was. Muss ich gleich mal nachhören. Danke für den Tipp.
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If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]asdfjklöDiese Leidenschaft, diese, besonders bei Liveeinspielungen, oft gezeigte Neigung zur Verzweiflung, zur Selbstaufgabe, dieses Herausbrechen von Gefühlen, das Brel für mich ausmacht, und das bei mir Gänsehaut verursacht, dieses finde ich bei Walker so nicht wieder.
Dafür hat dieser die Brel-Kompositionen in sein Gewand gepackt, das hat einen anderen Stil, das klingt nüchterner, sachlicher, auch künstlicher, mit einer Art klirrend kaltem Gefühl ausgestattet, das auf diese andere Weise auch Gänsehaut verursachen kann. Darüber sind es die Arrangements der Titel, auch die, die ich als Ausfluss des Einflusses von Brel sehe, zum Beispiel das genannte „Montague Terrace(In Blue)“, das für mich eine Art Überstück ist, aber das ist nicht mehr Brel, das ist Walker!
Sehr schön, besser kann man es eigentlich gar nicht beschreiben.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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asdfjklöBrel und Walker zu vergleichen ist für mich wie der Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.
Ich liebe die Interpretationen von Brel, denen Scott ’sein‘ Gesicht gegeben hat.
Dennoch sind die Originale für mich ganz anders.Diese Leidenschaft, diese, besonders bei Liveeinspielungen, oft gezeigte Neigung zur Verzweiflung, zur Selbstaufgabe, dieses Herausbrechen von Gefühlen, das Brel für mich ausmacht, und das bei mir Gänsehaut verursacht, dieses finde ich bei Walker so nicht wieder.
Dafür hat dieser die Brel-Kompositionen in sein Gewand gepackt, das hat einen anderen Stil, das klingt nüchterner, sachlicher, auch künstlicher, mit einer Art klirrend kaltem Gefühl ausgestattet, das auf diese andere Weise auch Gänsehaut verursachen kann. Darüber sind es die Arrangements der Titel, auch die, die ich als Ausfluss des Einflusses von Brel sehe, zum Beispiel das genannte „Montague Terrace(In Blue)“, das für mich eine Art Überstück ist, aber das ist nicht mehr Brel, das ist Walker!
Aber – an Brel darf man eigentlich gar nicht vorbei gehen, selbst, wenn die Sprache hinderlich sein sollte.
Danke für die schöne Beschreibung :-)! Ich wollte auch nichts gegen Brel gesagt haben, es kam vielleicht etwas schroff rüber. Aber bei dem Gedanken, sich mit dem Werk von Brel zu bschäftigen, da fehlt mir einfach momentan die Zeit. Eines Tages werde ich mich mit ihm beschäftigen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mir wird jetzt schon klar, dass Brel eine besondere Bedeutung auf dem musikalischen Weg Walkers inne hat. Kann man es so ausdrücken, dass Brel ihm indirekt, also in dem Walker seine Lieder ausgewählt hat, das Tor zu seinem eigentlichen musikalischem Weg geebnet hat? Und kannten sich beide, d.h. haben sie sich persönlich getroffen und wie war das Verhältnis zwischen beiden?
Ich komme darauf aus diesem Grund heraus, dass Bowie und Walker sich persönlich und künstlerisch sehr schätzen. Und Bowie zeigt seine Bewunderung durch das covern einzelner Walker Songs, die ja teilweise ursprünglich von Brel stammen, wie z.B. „My Death“. Obwohl ich einzelne Versuche Bowies sehr schätze, ist es etwas anderes als bei Walker und Brel. Bei Walker und Brel geht es einige Schritte tiefer, wie asdfjklö so wunderbar beschrieben hat.
Hier noch ein paar Gedanken: Bowie wusste es ja bereits sehr früh, sich musikalisch zu verkleiden, d.h. er baute seine musikalische Identität mit größtenteils eigenen Charakteren auf, z.B. Ziggy Stardust, Thin White Duke etc.. Er benötigte dazu nicht die Songs Walkers bzw. Brels.
Walker hatte ja vor seinen Solo Platten keine wirkliche musikalische Identität, mit der er weiter leben wollte. Bei Walker waren es die Charaktere aus Brels Songs, die er sich zu eigen machte, d.h. wenn es besonders gelungen war, konnte er den Songs sein eigenes Gesicht geben, d.h. sich Selbst preisgeben und öffnen. Könnte man sagen, dass Brel für Walker eine Art musikalische Befreiung war?
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Schlagwörter: Scott Walker, The Walker Brothers, Walker Brothers
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