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LUDWIGSHAFEN, Das Haus: 16.10.2006
Mit dabei: Jan Wölfer, frankie lee, Rockhindu, Rosebuddy, tomtom, +
Neal Casal acoustic set: w/Ryan playing drums on almost all songs, Jon Graboff on pedal steel.
Ryan Adams & The Cardinals
1. Magnolia Mountain
2. Hallelujah (Cardinals premier)
3. Blue Hotel
4. To Be Young (stompin’)
5. New York, New York (slow)
6. She Wants To Play Hearts (Cardinals premier)
7. Chin Up, Cheer Up (Cardinals premier)
8. Freeway To The Canyon (Neal Casal on vocals)
9. Harder Now That It’s Over
10. Damn, Sam (I Love A Woman That Rains) (Cardinals premier)
11. Easy Plateau
12. Peaceful Valley
13. Trouble On Wheels (very long jam, absolutely mind-blowing!) (never played before)
14. Firecracker (slow, Ryan on harp)
15. Why Do They Leave? (Ryan on harp)
16. A Kiss Before I Go
17. Dear John
18. Cold Roses
19. Birdsong
20. Wildflowers (amazing!)
21. Let It Ride („a song about Huckleberry Finn“)Es war das in dieser Art und Weise krönende Ende einer für mich unvergesslichen und sehr ereignisreichen Ryan Adams & The Cardinals – Tour 2006. Ein Schlussstrich unter wunderschöne Erlebnisse on and off the road und das sich perfekt ergänzende Konzert gegenüber dem Vorabend in München.
Nach einer kurzen Nacht mittags erwacht, um sich nachmittags mit dem Auto (kein Käfer diesmal!) von Nürnberg aus nach Ludwigshafen auf den Weg zu machen. Der Ort selbst hatte keine besonders gute Wirkung auf mich – der Booker muss betrunken gewesen – dennoch fand ich etwas in der Nähe zu essen. Nach ein paar netten Gesprächen vor dem Eingang betrat ich das Haus der Jugend und tomtom leitete mich in die „RS-Forumsloge“. Erste Reihe, Galerie, mit guter Sicht. Zunächst dachte ich wie unpassend es ist bei einem Konzert dieser Art nicht zu stehen, aber kurze Zeit später stellte sich heraus, dass auch die Cardinals auf Barhockern on stage Platz nahmen. Der Soundcheck wurde auch auf diesen abgehalten. Folglich hat es also doch perfekt ergänzt: Ryan sitzend auf der Bühne, wir mit ausgezeichnetem Blick und in bester Stimmung in der Loge.Wenn von Barhockern auf der Bühne gesprochen wird, mag man zuerst an einen acoustic gig denken. Nicht so bei Ryan Adams und seinen Cardinals. Zwar wesentlich mehr stripped-down und mit einem mellow vibe versehen als noch in München, von einem Verzicht auf elektrische Gitarren jedoch weit entfernt. Lediglich die an Akustikkonzerte erinnernde Harmonica (bei „Why Do They Leave?“) kam zum Einsatz, was auch bei dieser Tour bis zu diesem Zeitpunkt meines Wissens nicht der Fall war. Sehr schön.
Des Öfteren schauten tomtom und ich uns an diesem Abend staunend an, wohl ahnend was der andere gerade dachte: „Hat er das schon mal gespielt? Mit den Cardinals? Das gibt es doch nicht!“ So geschehen bei „Hallelujah“, „Damn Sam“, „Hearts“ oder „Why Do They Leave?“.
„Hallelujah“ gab es, soweit mir bekannt, gemeinsam mit den Cardinals noch nie. Freute mich sehr es zu hören. Keiner meiner Lieblingssongs zwar, aber ok. Eigentlich waren die Songs 5-10 ausnahmslos überraschend live zu hören. Dann „New York, New York“ in diesem atmoshärischen Stil und einer anderen Tonlage gespielt. Hierauf „She Wants To Play A Game Of Hearts“, auch das unerwartet. Als nächster Song „Chin Up, Cheer Up“. Grandios! Zwar ohne slide solo, aber auch sehr fein vorgetragen. Eine Überraschung folgt der Nächsten.
Im weiteren Verlauf zieht sich Ryan noch eine Mütze auf! Schlitzaugen sozusagen und den Mund an der Harp. Zunächst ganz über den Kopf bis zum Kinn, dann trägt er die Mütze oder auch Maske lediglich über seinen Haaren. „An intense comedy show“, sagt Ryan.
„Trouble On Wheels“ war dann mein Höhepunkt des Abends. Selten hat mich ein erstmalig gehörter bzw. live gespielter Song dermaßen gepackt. Das eingängliche Riff, dieser deadartige Chorus und dann noch in einen längeren Jam ausuferend. Absolutely mind-blowing und hoffentlich bald auf einem Tonträger vertreten. Kurze Zeit später „Why Do They Leave?“. Die Band belichtet wie Zombies, Ryan trägt seine Mütze.
Dann wird „Dear John“ gespielt, welches um Welten besser klang als auf der LP mit Norah Jones. Diese sich perfekt ergänzenden Harmonien von Ryan und Neal: Einfach brilliant.„Let It Ride“ war ein wundervolles Ende. Auf der Set List waren hiernach noch fünf oder sechs weitere Songs verzeichnet, die leider nicht mehr gespielt wurden. Darunter leider auch Meadowlake Street, welches ich äußerst gerne einmal live gehört hätte, aber an solch einem Abend gibt es keinen Grund sich zu beschweren. Nach dem Konzert plauderten wir noch über die Eindrücke und waren einhellig der Meinung ein großartiges Konzert erlebt zu haben.
Jan hat es auf den Punkt gebracht: „Die Cardinals haben Ihren eigenen Sound gefunden.“ The Grateful Dead sind nicht zu überhören und Jerry Garcia ist wohl der Haupteinfluss hinsichtlich Gitarrenspiel und Songstruktur.Viele Grüße an Jan Wölfer, TomTom, Rockhindu, frankie lee und die anderen an einem denkwürdigen Abend! Ein Wunder auch, dass mir meine „Cold Rose“ auf meiner Jeansjacke an diesem Abend nicht geklaut wurde. Bei all den Anfragen.
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WerbungMEINE FAVORITEN:
1. MÜNCHEN * * * * *
2. KÖLN * * * * *
3. LUDWIGSHAFEN * * * * 1/2
4. HAMBURG * * * * 1/2
5. AMSTERDAM * * * *Über Köln, Hamburg und Amsterdam kann ich im Moment gar nichts mehr schreiben, da die Eindrücke aus zuletzt Ludwigshafen und München noch so präsent sind. Ich wollte das eigentlich, es geht aber einfach nicht.
München auch deswegen auf eins, da ich Ryan noch nie so ausgelassen und gut bei Laune erlebt habe. Allein Neal’s E-Guitar Solo Set mit Ryan am Schlagzeug hat mich vollkommen fasziniert; für mich sein Bestes der Tour. Bei einem weiteren Blick auf meine Favoriten könnte man meinen, Hamburg müsste wesentlich weiter vorne platziert sein, jedoch habe ich Köln persönlich in besserer Erinnerung, da viele hochkarätige JAMS und ich mittig in der dritten Reihe bei bestem Sound. Hatte fast das ganze Konzert über Gänsehaut. In Hamburg hingegen fand ich den Klang mittelmäßig, teilweise sehr unpräzise und konnte keine klare Kanaltrennung der Gitarren vernehmen, was sicherlich an meiner etwas schlechten Positionierung auf der rechten Seite lag, aber auch an der venue selbst. Die Meinungen über die Klangqualität gingen nach dem Konzert jedoch sehr auseinander, die meisten fanden es wesentlich besser als ich.
Außerdem machten sich bei mir in Hamburg erste Folgen des Schlafmangels der Tage unmittelbar davor bemerkbar. Vielleicht hat es mich deshalb auch nicht so gepackt wie beispielsweise Köln oder München. Es waren ja bei weitem nicht nur die Konzerte, die so faszinierend waren.Freut mich natürlich, daß München so gut wegkommt.
Ich kenne zwar die anderen Hallen nicht, aber Konzerte in der Muffathalle sind immer wieder ein Erlebnis. Nicht nur, daß es die schönste Halle in München ist, sondern auch die mit der besten Akustik.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?ich bin auch einfach nur begeistert von ryan.
…..hab ihn in münchen und ludwigshafen gesehen und es waren zwei völlig unterschiedliche und grandiose konzerte!!ludwigshafen war für mich das highlight….nicht nur weil ich es in die 1.reihe geschafft hab…ich fand einfach die ganze atmosphäre toll und es hat eigentlich alles gepasst!!
münchen hat mir auch wirklich sehr gut gefallen…nur haben mich da die leute in meinen umfeld sehr gestört. vll hatte ich einfach nur pech, weil ich eigentlich den eindruck hatte, dass hauptsächlich nette leute da waren, die einfach die musik genießen.
Wenn man jedoch bei jeden ruhigen lied „where is the rock’n’roll?“ oder anderes dummes zeug reinbrüllen muss, kann ich das einfach nicht verstehen.…sonst bin ich nur froh, dass ich mein musikalisches Idol ENDLICH gesehen hab und die 2×400 km nach ludwigshafen haben sich echt gelohnt!:-)
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And the sun will come up again, and i will be there, If you get scared just hold my hand....@ Sweetheart: das ist ja eine tolle Zusammenfassung. Den Bildern von München nach zu urteilen, bist Du weiter hinten gestanden (wir waren ca in der 3.4. und 5. Reihe).
Wie hast Du den Sound gegenüber den anderen Konzerten empfunden?
Diesmal war der Sound in meinen Ohren ganz gut, und kein Vergleich zu dem viel zu lauten Auftritt vor 4 Jahren in der Elser-Halle München.
Meine Highlights waren die „duelling Guitars“ mit „Cold Roses“, „Shake down on 9th street Jam“, „Typecast“, „Magnolia Mountain“, „Dear Chicago“ und „A kiss before i go“, welches mir in der druckvollen Livefassung besser als auf Platte gefällt.
Ich kann nur hoffen, daß Neal und Ryan noch lange Spaß miteinander haben. Nicht nur das Gitarrenspiel, sondern auch beim Gesang harmonieren die beiden ja ausgezeichnet. Dadurch werden die Gitarrenlicks abwechslungsreich und wirken nicht (wie bei manchen anderen Bands) statisch und einprogrammiert.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoVielen Dank, Sweetheart! Offenbar hab ich mir die richtigen Konzerte ausgesucht, wobei mir Köln sicherlich auch gefallen hätte, das ja im Vergleich zu München wohl auch ziemlich anders war.
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ich war in Ludwigshafen und war völlig beeindruckt! Es war mein erstes Ryan Adams Konzert und das wohl beste in meinem Leben!
Noch nie habe ich es gesehen, das Band und Sänger so perfekt miteinander harmonierten und Ryan wirklich jeden Ton traf.
Die Länge des Konzerts war zudem sehr schön und was hat er da teilweise gelabert?? ich habe leider nicht viel verstanden, da er ziemlich genuschelt hatte…naja egal…..das Highlight war für mich „Cold Roses“, da ich diesen Song einfach liebe….auch das Ende mit „Let it Ride“ wurde treffend gewählt.
Schade fand ich, dass er „To be Young“ etwas langsam spielte, so erhoffte ich mir doch eine rockigere Version von dem Song.
Positiv überrascht war ich von Songs, die sich live noch besser als auf PLatte anhören, wie z.B. „A Kiss before i Go“ oder „Hallelujah“.Allerdings muss ich sagen, dass die Location ziemlich besch…….war….ich hatte eine sehr schlechte Sicht und da ich als Mann leider nicht der Größte bin, konnte ich nur Ryan sehen…….zudem gab es solche Spezialisten die sich einfach vor mich stellten…….naja….so konnte ich der wunderbaren Musik lauschen.
Und noch was….das Publikum war ja ziemlich gemischt….da war ein Herr, der konnte mein Großvater sein und da meine Freundin mit ihren 17 Jahren…..ich sellber mit 20 gehörte da zu den jüngsten Zuschauern.
Nichts des trotz, das beste Konzert in meinem jungen Leben und es werden noch mehrere Ryan Konzerte folgen.
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Krautathaus@ Sweetheart: das ist ja eine tolle Zusammenfassung. Den Bildern von München nach zu urteilen, bist Du weiter hinten gestanden (wir waren ca in der 3.4. und 5. Reihe).
Ja, ich stand wahrscheinlich ein paar Reihen hinter Euch. Sehr schade, dass wir uns verpasst haben, aber ich konnte mich vor und nach dem Konzert nicht mit Euch treffen. Deswegen hatte ich vorher auch nichts ausgemacht.
Wie hast Du den Sound gegenüber den anderen Konzerten empfunden? Diesmal war der Sound in meinen Ohren ganz gut, und kein Vergleich zu dem viel zu lauten Auftritt vor 4 Jahren in der Elser-Halle München.
Ich empfand sowohl Lautstärke als auch Klangqualität ausgezeichnet. Deutlich besser als im Docks in Hamburg beispielsweise. Hätte nicht besser sein können, die Pedal Steel ist vielleicht etwas untergegangen, aber ansonsten sehr präzise Kanaltrennung und nichts zu bemängeln.
Ja, München vor 4 1/2 Jahren in der Elserhalle (auch live dabei) war ein ganz anderes Kaliber. Die Lautstärke dort um einiges höher, was dazu führte, dass das Konzertvolk nach bereits kurzer Zeit um etwa die Hälfte dezimiert war. Was mich sehr erstaunte. Es war das Konzert meines Lebens und eine Offenbarung, da ich nicht im geringsten darauf vorbereitet war, was mich erwarten würde. Nie mehr hat mich ein Konzert dermaßen mitgerissen. Ein Eintritt in ein neues Universum, nicht weniger. Ich wusste zuvor nichts über Gram Parsons, Country und war nicht in der Lage die Größe der Rolling Stones anzuerkennen, geschweige denn einzuschätzen. Aus diesem Grund wird Ryan Adams bei mir immer eine Sonderstellung haben.
@ Sweetheart: Das Konzert in der Elserhalle war auch mein Erstes. Die Version von Brown Sugar z.B. war wirklich umwerfend.
Was mich am meisten beeindruckt hat, war Adams stimmliche Leistung. Selbst bei den Balladen hat er exakt jeden Ton getroffen. Wenn man seine Verfassung an diesem Abend bedenkt…
Am Schluß habe ich ihn beobachtet wie er am Salesstand sich mit ein paar Fans „unterhalten“ hat. Da ist immer so ein Securitytyp um Adams rumgeschwanzelt. Der war ganz schön nervös und fertig.Du wirst die SDBD-Aufnahme wahrscheinlich haben, falls nicht, schick mir ne PN.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoDass er seinerzeit die Halle in München zur Hälfte leergespielt hatte, lag sicher zum Teil an der Lautstärke, mitschuld waren aber sicher auch sein gewöhnungsbedürftiges Auftreten und die Tatsache, dass das Publikum, das durch das seinerzeit in allen Formatradios dudelnde „New York, New York“ angelockt wurde, etwas völlig anderes erwartet hatte. Aber ich fand das Konzert damals auch hervorragend.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?wa…mitschuld waren aber sicher auch sein gewöhnungsbedürftiges Auftreten und die Tatsache, dass das Publikum, das durch das seinerzeit in allen Formatradios dudelnde „New York, New York“ angelockt wurde, etwas völlig anderes erwartet hatte.
Das nenn`ich natürliche Auslese.;-)
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoKrautathausDas nenn`ich natürliche Auslese.;-)
Ja, das war ein wahrhaft darwinistisches Konzert.
München gibt es jetzt auch als Audience Recording.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Geil! Hör mir grad „Shakedown…“ an.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoKrautathausWas mich am meisten beeindruckt hat, war Adams stimmliche Leistung. Selbst bei den Balladen hat er exakt jeden Ton getroffen. Wenn man seine Verfassung an diesem Abend bedenkt…
Ja, man konnte, wenn man die Augen geschlossen hat, sich nicht vorstellen, dass da jemand singt, der die ganze Zeit am Boden liegt. Seine Bühnenpräsenz an diesem Abend ist im Nachhinein mit Worten nicht beschreiblich.
Du wirst die SDBD-Aufnahme wahrscheinlich haben, falls nicht, schick mir ne PN.
Hab sie, klar. Bald gibt es bestimmt auch das SBD von München ’06. Bis dahin die Audience-Aufnahme, die auch sehr gut sein sollte.
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Schlagwörter: Ryan Adams
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