Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE August 2011
-
AutorBeiträge
-
Richtig MF, gibs Ihnen.
--
~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Highlights von Rolling-Stone.deROLLING-STONE-Helden: Thom Yorke – Manchmal biestig
„Der Soldat James Ryan“: Wie Krieg
„The Tour Of Life“: Kate Bush beginnt 1979 ihre erste Tournee
Kritik: Prince „The Beautiful Ones“ – Skizzen eines Lebens
Kritik: „Abba: Voyage“ in London: Was die Abbatare können, was sie nicht können
John Carpenter im Interview: „Ich mache den neuen ‚Halloween‘-Soundtrack“
WerbungTorsten Groß
Man mag von U2 halten, was man will und „Achtung Baby“ wichtig oder nicht wichtig finden. Eines ist der Artikel aber nicht: eine veröffentlichungsbegleitende Werbemaßnahme. Jubiläum und Neuveröffentlichung des Albums fallen in den Herbst, die Plattenfirma war alles andere als begeistert, dass wir jetzt berichtet haben, da sie den Artikel in der Tat gerne als „flankierende Maßnahme“ genutzt hätte. Was uns womöglich eine Anzeige gebracht hätte – auf die wir verzichtet haben, weil wir fanden, dass es ein schöner Aufmacher für die Strecke ist, weil es sich ja sozusagen um eine Geschichte vom Ende der Mauer handelt, die viel mit einem Neuanfang zu tun hat – bei der Band und in der Stadt, wo aufgenommen wurde.Eine Werbemaßnahme war der Artikel sicher nicht. Auch die Idee (Mauer und Pop) ist interessant. Aber die Umsetzung ist wenig tiefschürfend, geht über Allgemeinplätze nur selten hinaus und wiederholt vieles schon sehr oft gesagte. Das ist enttäuschend, in dem Thema ist sehr viel mehr drin.
Ich habe da den Eindruck, dass euch das Format einschränkt. Wenn es tatsächlich ein längeres Bargeld-Interview gibt, so möchte man das doch lesen, auch wenn dann mal eine ganze Textseite entsteht und ein paar Bilder wegfallen. (die Interview-Kurzfassung passt auch zu meinem Gefühl, dass ihr mehr und wichtigeres zu sagen gehabt hättet, aber die Konvention das nicht zulässt)
Wenn man drauf abhebt, dass man den richtigen Stoff erst per Internet nachschiebt, warum sollte man dann das Heft noch kaufen? Da spar ich mir doch das Geld und gucke gleich im Netz.
--
...falling faintly through the universe...TheMagneticFieldSorry, Blödsinn. Mann muss in blindem Bono-Hass nicht gleich jede Relevanz Von Band UND Musik zu jedweder Zeit absprechen. „Achtung Baby“ schlug damals ein, wie kaum etwas, hatte Hits, und zwar nicht nur im Mainstream verortet, sondern durchaus auch weit gefächert in allen Hörerschichten. Das muss einem nicht gefallen, anerkennen kann man es allemal.
Klar, Recht hast du. Aber dann hätte man doch genau das herausarbeiten sollen in der „Strecke“ und nicht im Wesentlichen bei der Kolportage privater Beziehungsprobleme stehen bleiben dürfen. Die Ankündigung „Pop + Mauer“ lies das ja erwarten.
--
...falling faintly through the universe...nerea87Klar, Recht hast du. Aber dann hätte man doch genau das herausarbeiten sollen in der „Strecke“ und nicht im Wesentlichen bei der Kolportage privater Beziehungsprobleme stehen bleiben dürfen. Die Ankündigung „Pop + Mauer“ lies das ja erwarten.
Was hätte man da noch herausarbeiten sollen? Eines der erfolgreichsten Alben der 90er Jahre entstand in Berlin zu einer Zeit des Umbruchs. U2 wollten ja kein Album über die Mauer machen, und wenn Beziehungsprobleme die treibende Kraft waren, dann ist das eben so. Nichtsdestotrotz fand ich den Artikel interessant.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchDen Vorwurf, der Artikel sei nur eine Werbemaßnahme, halte ich mittlerweile für ziemlich ermüdend. Demzufolge müsste das Heft ja zum größten Teil aus Werbung bestehen.
Ein Vorwurf war es wohl weniger, eher eine Feststellung. Und sicherlich hat meine Einschätzung auch ein bisschen damit zu tun, dass ich mit U2 nicht so arg viel anfangen kann.
nail75Warum sollte man außerdem nicht für etwas werben, was man mit gutem Gewissen unterstützen kann? Der Einfluss von Journalisten/Musikkritikern auf das Kaufverhalten wird ja sowieso chronisch überschätzt.
Wahrscheinlich hast du recht. Und im Grunde ist ja vieles auf die eine oder andere Art Werbung. Vielleicht habe ich mich auch einfach darüber geärgert, dass – Verzeihung – “alten Hüten” so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird (6 Seiten), während man neuen Hüten, wie zum Beispiel den Black Lips und ihrem aktuellen Album, lediglich eine Drittel-Seite zugesteht. Ich hätte halt gerne weniger Nostalgie und Rückschau und mehr Entdeckergeist und Gegenwart.
TheMagneticFieldSorry, Blödsinn. Mann muss in blindem Bono-Hass nicht gleich jede Relevanz Von Band UND Musik zu jedweder Zeit absprechen. „Achtung Baby“ schlug damals ein, wie kaum etwas, hatte Hits, und zwar nicht nur im Mainstream verortet, sondern durchaus auch weit gefächert in allen Hörerschichten. Das muss einem nicht gefallen, anerkennen kann man es allemal.
Ich weiß gar nicht wo diese fixe Idee vom angeblichen “Hass” herausgelesen wird. Mir ist schon klar, dass U2s irgendwie postmodernes Folgealbum auf ihre “Americana”-Ausflüge erfolgreich war; sicher auch zu recht. Als besonders richtungsweisend (außer für die Band selbst) sehe ich es halt nicht. Jesus Jones oder Nine Inch Nails – um nur zwei Beispiele zu nennen – waren da erheblich relevanter.
.--
tolomoquinkolom . Jesus Jones oder Nine Inch Nails – um nur zwei Beispiele zu nennen – waren da erheblich relevanter.
.Jesus Jones relevanter als U2? Weil sie jingles für Kmart lieferten? Für wen genau waren die denn relevant? Wenn ich mir heute Doubt oder Perverse anhöre, bzw. Achtung Baby, dann liegt es auf der Hand, was sich hielt und was nicht. Und ich bin nicht mal U2-Fan oder Kenner der Band, muss hier keinen und nichts verteidigen. Ich kann mir vorstellen, dass Leute nach AB Bock hatten, Musik zu machen, aber nach London oder Perverse?
--
Include me out!Das mit Jesus Jones ist wirklich weit hergeholt. Ich weiß nicht wo du damals warst tholo, ich bin damals mit dieser Musik „groß“ geworden und habe natürlich auch Jesus Jones im Plattenschrank. Dennoch waren die nicht mehr als ein kurzer Hype der Stunde, wenn nicht sogar ein One Hit Wonder. Da jetzt rückblickend eine riesige Relevanz abzuleiten halte ich für übertrieben.
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Torsten GroßLeider war der Platz wirklich ein bisschen knapp. Aber: Das komplette Bargeld-Interview wird in den nächsten Tagen online nachgereicht.
Danke für die Info; ich bin gespannt.
Man mag von U2 halten, was man will und „Achtung Baby“ wichtig oder nicht wichtig finden. Eines ist der Artikel aber nicht: eine veröffentlichungsbegleitende Werbemaßnahme.[…]
Okay. Du könntest aber zugeben, dass man in einem ungünstigen Moment diesen Gedanken haben kann.
Leider wurde die zweite Seite ja bereits vor Jahren gestrichen, da wir unter extremer chronischer Platznot leiden. Immerhin gibt es bei uns überhaupt noch eine redaktionelle Begleitung der Heft CDs, macht meines Wissens kein anderes deutsches Musikmagazin.
Klar, das ist auch unbedingt zu würdigen. Schade ist die Beschränkung dennoch. Man will halt immer mehr, als möglich ist. Die New-Noises-Beilage entspricht in etwa dem, was andere Musikmagazine auch tun (was ja auch in Ordnung ist). Die Rare-Trax-Reihe (mittlerweile über 70 CDs) halte ich aber mit ihren ständig erweiterten Themenparks und Randzonenausgrabungen für etwas ganz besonderes. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich die Redaktion gar nicht im klaren darüber ist, welches Schatzkästlein diese Reihe inzwischen geworden ist.
.--
tolomoquinkolomVielleicht habe ich mich auch einfach darüber geärgert, dass – Verzeihung – “alten Hüten” so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird (6 Seiten), während man neuen Hüten … lediglich eine Drittel-Seite zugesteht. Ich hätte halt gerne weniger Nostalgie und Rückschau und mehr Entdeckergeist und Gegenwart.
War das Dein 1. Heft?
--
wernerJesus Jones relevanter als U2? Weil sie jingles für Kmart lieferten? Für wen genau waren die denn relevant? Wenn ich mir heute Doubt oder Perverse anhöre, bzw. Achtung Baby, dann liegt es auf der Hand, was sich hielt und was nicht. Und ich bin nicht mal U2-Fan oder Kenner der Band, muss hier keinen und nichts verteidigen. Ich kann mir vorstellen, dass Leute nach AB Bock hatten, Musik zu machen, aber nach London oder Perverse?
TheMagneticFieldDas mit Jesus Jones ist wirklich weit hergeholt. Ich weiß nicht wo du damals warst tholo, ich bin damals mit dieser Musik „groß“ geworden und habe natürlich auch Jesus Jones im Plattenschrank. Dennoch waren die nicht mehr als ein kurzer Hype der Stunde, wenn nicht sogar ein One Hit Wonder. Da jetzt rückblickend eine riesige Relevanz abzuleiten halte ich für übertrieben.
Ach Mensch, das waren doch nur Beispiele dafür, dass andere Bands für das erweiterte Spektrum Alternative-Dance-Techno-Industrial-Rock sicher relevanter waren als vielleicht U2. Wenn Jesus Jones nicht so behagen oder als Beispiel zu willkürlich erscheinen, dann halt EMF oder The Shamen.
@TMF:
a) Nein, nicht weit hergeholt. Jesus Jones fielen beim Schütteln einfach aus dem Ärmel.
b) Ich dürfte noch ziemlich am Anfang meiner schülerischen “Karriere” gestanden haben..
--
tolomoquinkolom
b) Ich dürfte noch ziemlich am Anfang meiner schülerischen “Karriere” gewesen sein.Dann lass Dir von einem alten Sack wie mir gesagt sein, dass das, was ich oben zur Bedeutung von Achtung Baby schrieb, auf die Generation der damaligen Jugendlichen voll zutrifft (nicht auf alle natürlich). Gerade deshalb war es für mich interessant zu erfahren, was hinter den Kulissen abging, weil ich das wirklich nicht wusste. Und dann finde ich es auch spannend zu erfahren, dass U2 nach Berlin gingen, weil es irgendwie cool war und dann mit ihren ganzen persönlichen Problemen kämpfen mussten, was sie sich vermutlich anders vorgestellt haben. Passt doch ganz gut zur Wiedervereinigung.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Dann lass Dir von einem alten Sack wie mir gesagt sein, dass das, was ich oben zur Bedeutung von Achtung Baby schrieb, auf die Generation der damaligen Jugendlichen voll zutrifft (nicht auf alle natürlich). Gerade deshalb war es für mich interessant zu erfahren, was hinter den Kulissen abging, weil ich das wirklich nicht wusste. Und dann finde ich es auch spannend zu erfahren, dass U2 nach Berlin gingen, weil es irgendwie cool war und dann mit ihren ganzen persönlichen Problemen kämpfen mussten, was sie sich vermutlich anders vorgestellt haben. Passt doch ganz gut zur Wiedervereinigung.
Akzeptiert.--
tolomoquinkolom
b) Ich dürfte noch ziemlich am Anfang meiner schülerischen “Karriere” gestanden haben.Aus der Warte betrachtet, sind deine Statement zu U2 einfach nur peinlich.
„Achtung Baby“ ist damals eingeschlagen wie eine Bombe und hätte heutzutage bei „ich will nur Innovationen“ Musikhörer Jubelstürme ausgelöst.
Man muß sich das vorstellen: eine Band, die allmählich bigger than life war und die locker weiter auf ihren ausgetretenen Pfaden hätte marschieren können, macht eine Kehrtwende und brachte sowas wie „The Fly“ raus. Ich weiß noch, wie platt ich war, als ich auf MTV das Video dazu sah.
--
Richtig, nach „Joshua Tree‘ und ‚Rattle and Hum‘ war nämlich baldige Heiligsprechung zu befürchten, und das haben sie mit Achtung Baby wirklich gut verhindert.
--
~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Mick67Aus der Warte betrachtet, sind deine Statement zu U2 einfach nur peinlich.
„Achtung Baby“ ist damals eingeschlagen wie eine Bombe und hätte heutzutage bei „ich will nur Innovationen“ Musikhörer Jubelstürme ausgelöst.
Man muß sich das vorstellen: eine Band, die allmählich bigger than life war und die locker weiter auf ihren ausgetretenen Pfaden hätte marschieren können, macht eine Kehrtwende und brachte sowas wie „The Fly“ raus. Ich weiß noch, wie platt ich war, als ich auf MTV das Video dazu sah.
Stimmt! Ich vergaß, dass man sich nur zu Musik äußern darf, die man auch als Zeitzeuge miterlebt hat. Verzeihung.
Nichtsdestotrotz: ACHTUNG BABY halte ich für kein sonderlich innovatives Album; jedenfalls wüsste ich nicht worin diese bestehen sollte. Und: U2 standen als Band vor dem Aus und nicht vor einem Weitermarsch in eine glorreiche Zukunft. Immerhin: ihr Berlin-Album hat sie gerettet.
.--
-
Schlagwörter: DDR Rock Ranking, Morrissey = good guy, Neue Gründe für Abokündigung, Nirvana oder Oasis? U2, Pre-Release-Debatten, uralte Kulturtechniken im direkten Vergleich, Zwiebelfisch revisited
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.