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Ich komm halt vom Jazz, daher sind’s für mich die Jazz und Soul-Alben, die mir am besten gefallen!
„A Message from the People“ hab ich übrigens nicht hinterfragt, sondern mich bloss mit offener, wertneutraler Neugierde erkundigt! Denke auf „Genius Loves Company“ kann ich vorläufig wohl verzichten. Die anderen klingen aber doch interessant.Übrigens hab ich auch noch das zusammengedokterte Album mit der Basie Big Band… muss ich mal hervorsuchen, die Idee dahinter find ich an sich ziemlich pervers, aber was soll’s die Basie Band hat ja erstmals 1960 für „Genius + Soul = Jazz“ mit Ray Charles gearbeitet, das passt also schon.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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Werbungja aber ohne den Count,:-)
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EDIT: hatte einen Absturz und nicht realisiert, dass der vorangehende Post noch da war… dachte er sei verloren… daher die Verdopplung hier:
Tim, ich hab „A Message from the People“ nicht hinterfragt, ich hab nur um Eindrücke zum Album gebeten!Was im Film „Ray“ recht deutlich wird, ist, wie stark Charles vom Jazz her kam, wie Nat King Cole, Charles Brown und andere als Vorbilder herhielten. Ray Charles fand dann seine ganz eigene Mischung aus Blues, Soul und Jazz – er spielte genauso gut mit Milt Jackson, Oscar Pettiford oder der Count Basie Band wie mit seiner eigenen, fantastischen Band um David „Fathead“ Newman, Hank Crawford und Phillip Guilbeau, um nur die drei wichtigsten Bläser zu nennen.
Mit diesem ihm eigenen Mix konnte er ebenso gut Gospel-Songs mit eigenen weltlichen Texten versehen, wie er einen losen Jam wie „What’d I Say“ kreieren konnte, und er konnte auch ur-amerikanisch-weisse Songs wie „You’re My Sunshine“ oder „My Bonnie“ singen. Es geht weniger darum, was er singt (und spielt), sondern wie!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbatimmkaki
Au haua hau ha – da haben wir es wieder – wann begann Soul; was ist Soul; wie …
Guralnick ist zweifelsohne gut + sehr informativ; aber das Thema SOUL an einem Song festzumachen?Soweit ich weiss, ist I Got A Woman schon der erste Soul- Song (bis ich eines besseren belehrt werde ).
Ray Charles hat mit diesem Song halt als erster Gospel- mit R&B- Elementen gemischt. Danach wurde er ja auch heftig angegriffen, dass er es gewagt hat die heilige Musik mit dem profanen Blues zu verschmutzen.
Der Song basiert ja auch auf einem Gospel- Song der Southern Tones, den er mit einem heissen R&B- Rhythmus unterlegt hat.@gypsy:
Die Idee finde ich gar nicht mal so pervers. Die gesangsspur wurde halt nachträglich mit den Instrumental- Parts unterlegt. Im Studio wird doch auch nichts anderes gemacht, nur halt meistens umgekehrt. Würde mich jedenfalls mal interessieren, ob Du dieses Album empfehlen würdest.--
life is a dream[/SIZE]ferry@gypsy:
Die Idee finde ich gar nicht mal so pervers. Die gesangsspur wurde halt nachträglich mit den Instrumental- Parts unterlegt. Im Studio wird doch auch nichts anderes gemacht, nur halt meistens umgekehrt. Würde mich jedenfalls mal interessieren, ob Du dieses Album empfehlen würdest.Ich weiss… aber ich bin eben so puristisch, dass mich das an sich auch bei „normalen“ Studio-Aufnahmen stört. Das wurde bei Ray Charles Atlantic-Sessions wohl kaum je gemacht (und wenn doch, dann war er ja immerhin bei den Instrumental-Aufnahmen als Pianist auch schon zugegen… ein paar Stücke mit Vocal-Overdubs gibt’s wohl auch noch).
Mich stört das bei Jazz oder Soul, wenn die Musik quasi retortenhaft entsteht… bei Popmusik und auch bei vielen Rock-Bands war das wohl einfach üblich, sobald die Technik das erlaubte (aber darum mag ich aber auch The Band so gut, weil die das zumindest anfangs so weit wie möglich vermieden, ich bilde mir ein, man höre das den ersten zwei oder drei ihrer Alben auch an).
Für mich ist Musik ein lebendiges Ding, das im Raum, im Dialog entsteht. Natürlich gibt’s Fälle, in denen dieser „Raum“ virtuell wird und das alles dennoch hervorragend klappt (ich mag ja z.B. Janelle Monae sehr gerne), aber generell bin ich da wohl sehr altmodisch. Nachträgliches Rumdoktern an den Bändern (wie Teo Macero es mit Miles Davis‘ Aufnahmen oft gemacht hat) halte ich da tendenziell für weniger problematisch. Aber das alles ist wohl rational kaum haltbar…
Ob ich die Charles/Basie-CD empfehlen kann, kann ich erst sagen, wenn ich sie mal wieder gehört habe.
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Mich stört das bei Jazz oder Soul, wenn die Musik quasi retortenhaft entsteht… bei Popmusik und auch bei vielen Rock-Bands war das wohl einfach üblich, sobald die Technik das erlaubte
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Für mich ist Musik ein lebendiges Ding, das im Raum, im Dialog entsteht.Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ist es auch am liebsten, wenn die Musik so „pur“ wie möglich ist. Und das ist ja auch das schöne an der Musik der 50er Jahre (und früher), dass damals noch nicht so viel mit der Studiotechnik getrickst worden ist. Die damaligen Aufnahmen wurden ja praktisch live im Studio eingespielt.
Soweit ich weiss, sind erst ab Mitte der 60er Jahre, mit dem Aufkommen der Vierspur- Aufnahmegeräte dann auch die Instrumente separat eingespielt worden.--
life is a dream[/SIZE]gypsy tail wind
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Tim, ich hab „A Message from the People“ nicht hinterfragt, ich hab nur um Eindrücke zum Album gebeten!
…Sorry – falsch ausgedrückt, aber schon richtig verstanden :wave:
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------------------- SOUL IS A CONSTANT. IT’S CULTURAL. IT’S ALWAYS GOING TO BE THERE, IN DIFFERENT FLAVOURS AND DEGREES. Aretha FranklinHab die C&W Vols. 1 & 2 grad zum ersten Mal angehört. Gefällt mir ganz gut, aber die meisten Stücke wirken etwas flach im Vergleich mit der frühen Musik von Charles und auch mit den Live-Aufnahmen aus ungefähr der Zeit (Newport ’60 und ô-genio aus Brasilien 1963). Das ist wohl auch, warum es mich v.a. zu den Atlantics zieht: da ist die Musik direkt, ungefiltert, live gewissermassen. Mit dem riesigen Budget von ABC wurden ganz andere Sachen versucht, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Jetzt läuft das Album mit Betty Carter (hatte den Twofer mit „Dedicated to You“ bestellt aber die alte CD von 1988 auf Dunhill gekriegt, wo nur das erste Album drauf ist… verdammt!) – die Kombination ist verblüffend… Carter singt noch sehr fein, hat zwar schon ihre charakteristische Intonation und Phrasierung, aber später wurde sie ja zur wohl waghalsigsten Sängerin im grösseren Jazz Mainstream. Aber auch hier: alles ist sehr produziert, Orchester mit Streichern… in den besten Momenten ist das wohl sublim, aber insgesamt hab ich lieber den schweisstreibenden, direkten Sound der Atlantic-Sessions. Oh, und da ist auch noch „Two to Tango“… wenn das drauf ist, strecke ich eh schon meine Waffen (aber die zusätzliche schmutzige Strophe – drop your drawers, drop your drawers, drop your drawers – gibt’s eben doch nur bei Lester Young…)
Auf die Doppel-CD mit den Jazz-Alben (sowie dem sehr geschätzten „Genius + Soul = Jazz“) warte ich noch…
Übrigens hab ich auf Amazon gesehen – um die Frage nach dem Backkatalog von oben aufzunehmen – dass es von Concord einige weitere Charles-Alben aus der ABC-Zeit gibt, aber eben nur als MP3. Sehr schade…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windHab die C&W Vols. 1 & 2 grad zum ersten Mal angehört. Gefällt mir ganz gut, aber die meisten Stücke wirken etwas flach im Vergleich mit der frühen Musik von Charles und auch mit den Live-Aufnahmen aus ungefähr der Zeit (Newport ’60 und ô-genio aus Brasilien 1963). Das ist wohl auch, warum es mich v.a. zu den Atlantics zieht: da ist die Musik direkt, ungefiltert, live gewissermassen. Mit dem riesigen Budget von ABC wurden ganz andere Sachen versucht, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Ich hab Dir ja gesagt, hör erst mal rein
Nach der Veröffentlichung waren die Alben aber ein Riesen- Erfolg für Ray, er stand damit hoch in den Pop- Charts.In der Atlanic- Zeit hat Ray ja auch schon Big-Band Aufnahmen gemacht, die ich auch sehr gut finde („The Genius of Ray Charles“). In der ABC- Zeit wollte er da wohl noch eins draufsetzen, mit Streichern etc.
Das was ich davon kenne, wirkt schon sehr produziert wie Du auch schon geschrieben hast. RC wollte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich einfach zuviel, vielleicht sah er sich schon in der Sinatra- Liga. Seine eigentlichen Stärken waren aber die R&B/Soul- Small Group Sessions. Soweit ich weiss hat er auch zu ABC- Zeiten noch Small Group Sessions gemacht. Weiss aber leider nicht, auf welchen Alben die drauf sind.--
life is a dream[/SIZE]Ach, diese grossen Bands haben schon auch ihren Reiz… es gibt auch einen guten Kontrast zu Charles rauher Stimme und den geschliffenen Hochglanz-Arrangements. Die Musik wird mich schon ans Herz wachsen, das spüre ich bereits. Charles‘ Interpretationen der Songs sind oft sehr toll, auch wenn ich mir halt eher die eigene Band als Begleitung wünschen würde.
Die erweiterte 2CD-Ausgabe von Genius + Soul = Jazz war übrigens gestern tatsächlich im Briefkasten und ich hab sie am Abend zum ersten Mal vollständig durchgehort, also das Titelalbum sowie die drei Jazz-Alben (zwei für Tangerine, das dritte für Crossover) aus den 70ern: My Kind of Jazz (1970), Jazz Number II (rec. ca. 1971/72, wohl 1972 erschienen, steht nicht im Booklet) und My Kind of Jazz Part 3 (rec. ca. 1975, rel. 1976).
Interessant ist dabei: „Genius + Soul = Jazz“ stieg auf #4 der Pop Album Charts, „My Kind of Jazz“ auf #14 der Jazz, #37 der R&B und #155 der Pop Album-Charts, „Jazz Number II“ kam nicht in die Charts und „My Kind of Jazz Part 3“ schaffte es auf #55 der R&B Album-Charts. Dabei ist „Our Suite“, der achtminütige Opener von „Jazz Number II“ wohl das Highlight zumindest derr 70er Aufnahmen („G+S=J“ enthielt ja auch noch eine Hit-Single mit dem grossartigen „One Mint Julep“ und läuft für mich eh irgenwie ausser Konkurrenz, ist schlicht grossartig).Die MP3-only Dinge von Universal (dem europäischen Vertrieb von Concord), die ich oben meinte, waren folgende (keine Garantie auf Vollständigkeit):
My World
A Portrait of Ray
Wish You Were Here Tonight
Ray Charles Invites You To Listen
True to Life
Renaissance
Live in Japan
Volcanic Action of My Soul
Doing His Thing (falsches Cover)
Crying Time
Love Country Style
Come Live with Me
Dedicated to You (mit Betty Carter)
Do I Ever Cross Your Mind
Thanks for Bringing Love Around Again
Ray’s Moods
Just Between Us
From the Pages of My Mind
Have a Smile With Me
I’m All Yours Baby!
Country & Western Meets Rhythm & Blues
Would You Believe
Porgy & Bess (mit Cleo Laine)
It Ain’t SoDie bereits erwähnten paar CD-Reissues gibt’s auch als MP3, inklusive der drei Jazz-Alben. Da ist einiges zusammengekommen, schade nur, dass es nichts davon für Haptiker gibt.
Ich hab allerdings keine Ahnung, was auf diesen Alben zu hören ist, ob manche davon Compilations sind oder nicht etc.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaRay hat sicher auch mit der Big Band sehr gute Aufnahmen gemacht, ich habe da noch die „Genius + Soul = Jazz live!“ (Paris, 1961).
Und auch die „Genius + Soul = Jazz“ ist sehr gut. Die 2CD- Ausgabe mit den zusätzlichen Alben, ist also aus deiner Sicht empfehlenswert ?
Am liebsten ist mir Ray aber halt doch noch mit der kleinen R&B- Combo (+Raeletts).--
life is a dream[/SIZE]ferryUnd auch die „Genius + Soul = Jazz“ ist sehr gut. Die 2CD- Ausgabe mit den zusätzlichen Alben, ist also aus deiner Sicht empfehlenswert ?
Vom ersten Eindruck sehr wohl, ja! Und ich denke nicht, dass sich mein Urteil da grundlegend ändern wird.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Genius + Soul = Jazz“ ist eine meiner liebsten Ray-Alben..
Ist die Doppel-CD, die ich noch gar nicht kenne, mit kompletten Alben zusätzlich bestückt worden?
Das wäre dann hochinteressant…
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asdfjklö“Genius + Soul = Jazz“ ist eine meiner liebsten Ray-Alben..
Ist die Doppel-CD, die ich noch gar nicht kenne, mit kompletten Alben zusätzlich bestückt worden?
Das wäre dann hochinteressant…
Ja:
gypsy tail wind…das Titelalbum sowie die drei Jazz-Alben (zwei für Tangerine, das dritte für Crossover) aus den 70ern: My Kind of Jazz (1970), Jazz Number II (rec. ca. 1971/72, wohl 1972 erschienen, steht nicht im Booklet) und My Kind of Jazz Part 3 (rec. ca. 1975, rel. 1976).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbadanke Dir, die Scheibe wird bald mein sein….
An irgendeiner Stelle hatte ich einst gelesen, dass wohl nur Ausschnitte auf die Doppel-CD sollten, aber so ist es natürlich perfekt.:sonne:
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Schlagwörter: Jazz, R&B, Ray Charles, Rhythm & Blues, Soul
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