Peter Greens Trauma-Nacht mit deutschen Kommunarden 1970

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  • #6290331  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    PopmuseumEs wird den einen und die andere hier denn doch interessieren, dass das „BBC Four“-Fernsehen heute Abend um 21:30 ein 90-minütiges Peter Green-Porträt bringt.

    Peter Green: Man of the World
    http://www.bbc.co.uk/programmes/b00k92x1

    Ich habe mir gerade dieses Feature angesehen und musste bei der Erwähnung der „Münchner Sekte“ gleich an diesen Thread hier denken, in den ich bis heute nicht reingeguckt hatte, aber dessen Titel mir immer wieder in den „Neuen Beiträgen“ begegnet ist.

    Ich muss zugeben, dass ich denselben Gedanken hatte wie Popmuseum, als er den Thread erstellte: Das gibts doch gar nicht, dass man bis heute nicht weiß, wer diese Leute waren, die Peter Green schon am Flughafen in Empfang genommen haben. Und wieso das eigentlich?

    PopmuseumSpäte E-Mail-Anfrage an Rainer Langhans

    Hallo Rainer,

    wieso hast Du Eure Münchner Begegnung mit Peter Green erst so spät bekannt gemacht, nachdem die Bluesszene viele Jahrzehnte lang gerätselt hat, wer denn das Münchner Paar war, das Greenie 1970 in eine Kommune abgeschleppt hat, die er als ein völlig anderer verlassen habe.

    Viele Blueser interessiert, ob Du noch eine Kopie von Greenies Auftritt in der Highfish-Kommune hast? Denn er soll seine Kopie seiner Ex-Frau geschenkt haben, weshalb niemand weiss, wo der Mitschnitt heute ist.

    Im Rolling Stone-Forum wurde vor langer Zeit besonders eifrig über Peter Greens Trauma-Nacht mit deutschen Kommunarden 1970 diskutiert (Link: http://forum.rollingstone.de/showthread.php?t=29009)

    Fragende Grüße

    Rainer Langhans‘ E-Mail-Antwort

    Hallo, ganz einfach: Erst als mir vor einigen Jahren der Rolling Stone mit der F[leetwood] M[ac]-Coverstory in die Hände fiel, ging mir auf, daß die Verschwörungstheorie der Macs uns meinte. Daraufhin versuchten Christa und ich, eine Doku darüber zu machen. Das schreckte wohl die Macs so auf, daß sie eine machten, die die Gerüchte über uns erneut brachte. In unserer Doku wollten wir ergründen, warum und wie Peter sich entwickelte und wie die Band zu diesen Gerüchten kam. Von Euren Rätseleien wußte ich vorher nichts. Für mich war die Begegnung mit Peter damals eine ganz normale und schöne gewesen, wie mit vielen anderen Musikern auch. Man lädt sich ein, feiert und jammt miteinander, drugs incl. Wie mit Peter. Wir trafen ihn nach München noch zweimal in London und er war noch ganz der Superstar und Freund. Kein Drama usw. Umso verblüffender diese späte Legendenbildung der amerikanischen Macs. Man kann sich da manches denken … Da Peters Vormund und die Macs eine Mitwirkung an unserer Doku verweigerten, überlegten wir, ob wir ein Spielfimprojekt darüber auf die Beine stellen. Aber nicht einfach, so eine Geschichte … Das berühmte Band: Ja, ich glaube, daß wir unsere Revox-Maschine mitlaufen ließen. Wo das Band ist? Keine Ahnung. Gab es das wirklich? Interessant übrigens, wie lange Ihr gebraucht habt, um mich direkt zu fragen. Es scheint schöner zu sein, sich was auszudenken … Und was Ihr Euch ausgedacht habt! Genau wie die Macs auch. Ich habe dann auf Euren Foren einiges gelesen…

    Gruß
    R. Langhans

    Ist denn jetzt damit eigentlich eindeutig geklärt, dass es sich bei 2 von den 3 erwähnten Deutschen um Langhans und Obermeier handelte?

    --

    C'mon Granddad!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #6290333  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Klasse Beitrag, ursa minor! Thumbs up!
    Um die Zeit damals insgesamt Revue passieren zu lassen, empfehle ich allen Interessierten „Tanz der Lemminge“ von Ingeborg Schober. Ich habe nichts Vergleichbares gelesen, die diese Zeit (Ende 60er und Siebziger) besser auferstehen läßt als dieses Buch. Bezogen auf BRD bzw. München natürlich.

    --

    Include me out!
    #6290335  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    ursa minorIst denn jetzt damit eigentlich eindeutig geklärt, dass es sich bei 2 von den 3 erwähnten Deutschen um Langhans und Obermeier handelte?

    Ja.

    --

    #6290337  | PERMALINK

    stone60

    Registriert seit: 23.02.2011

    Beiträge: 1

    Die gängige psychiatrische Lehrmeinung ist, dass LSD eine latente Psychose verschlimmern kann, jedoch nicht der eigentliche Auslöser ist. Bei Peter Green wurde eine Schizophrenie diagnostiziert. Vermutlich war die Anlage zur Geisteskrankheit bei Peter seit jeher vorhanden. Wahrscheinlich trug der Dauerkonsum von LSD zur Verschlimmerung seiner Symptome bei. Jedenfalls ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein einziger Trip in München das Drama um Peter ausgelöst hat. Nach allem, was man weiß, haben alle Beteiligten die gleiche Droge vor Ort genommen und alle anderen haben keine Dauerschäden davon getragen.

    Dass Peter Green seinerzeit nicht mehr mit den Kollegen von Fleetwood Mac zusammen bleiben wollte, hat diese wohl zu der Behauptung veranlasst, er müsse den Verstand verloren haben. Es gibt aber tausende Fälle, wo Musiker ihre Band verließen, ohne dass man dafür üble Mächte verantwortlich machte.

    Ich halte es für wahrscheinlich, dass Peter´s psychische Gesundheit immer schon fragil war ohne dass das womöglich ihm selbst oder Außenstehenden offenbar war.

    Jedenfalls habe ich Peter Green in den Neunzigern live erlebt und war traurig. Er konnte kaum vernünftig Gitarre spielen und war nur noch ein Schatten seiner selbst. Er wirkte sehr hilfebedürftig. Bleibt zu hoffen, dass es ihm gesundheitlich einigermaßen geht. Der herausragende Künstler, der er einmal war, ist leider Vergangenheit.

    --

    #6290339  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „Die Promi-Geburtstage vom 29. Oktober 2011: Peter Green“

    „Das Klischeebild des alternden Rockveteranen ist normalerweise klar definiert. Man stellt sich einen Mann mit faltigem Gesicht vor, nicht unbedingt altersgemäß gekleidet, dennoch eher harmlos anmutend.“
    Mehr unter: http://www.news.de/vip/855237856/die-promi-geburtstage-vom-29-oktober-2011-peter-green/1/

    --

    #6290341  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Spät, aber doch noch der Hinweis, dass die diesem Thread zugrundeliegende „zeitgeschichtlich interessante Frage“, „um welche Münchner Kommune aus den 1970er Jahren es sich handeln könnte bzw. vermutlich handelt“, die Peter Green „zu einer Party in einer noblen Villa in der Münchner Umgebung“ abgeschleppt hat, als Recherche für die folgende Radio-Sendung gedacht war:

    Popmuseum„The Green God”. Sendungsmanuskript. ORF, Ö1, „Spielräume“ vom 7. September 2008. 17:30 – 17:56. – http://members.aon.at/andreas.weigel/Peter-Green.htm

    --

    #6290343  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Videoausschnitt – Peter Green – The Munich LSD Party Incident
    http://redarmyfactionblues.com/2012/08/12/peter-green-munich-lsd-party-incident/
    http://www.youtube.com/watch?v=mcZJCLce1cY

    Peter Green and members of Fleetwood Mac give their accounts of the infamous LSD party at the Highfisch-Kommune in Munich. Band manager Clifford Davis claims that this was the night that Peter Green and Danny Kirwan became ’seriously mentally ill‘. Peter Green says, ‚I had a good play there, it was great.‘ This incident is the genesis for Ada Wilson’s novel Red Army Faction Blues, which fully explores the situation the Peter Green walked into that night. For more Red Army Faction Blues visit http://www.redarmyfactionblues.com

    Somit ist das Thema dieses Threads auch eine Grundlage des Romans Red Army Faction Blues, dessen Autor Ada Wilson sich zuvor hier zu Wort gemeldet hat:

    adawilsonGuten morgen Popmuseum.
    Kann ich in Englisch schreiben, weil mein Deutsch nicht so gut ist?
    I have been very interested and researching the Peter Green Munich story for some time now and you have confirmed that Dieter Langhans and Uschi O were the couple who met him at the airport. This was apparent from all the descriptions in other literature.
    I have been trying to follow this string as best I can.
    The lead-up to the incident is also as interesting, since Langhans and Uschi were forced to leave Berlin and flee to Munich following a bombing in Berlin (in which they were not in any way implicated) and the invasion of their famous Kommune 1. The aftermath is even more interesting.
    I would love to discuss this with you. Perhaps you could mail me on adawilson@gmail.com.
    Is it ok to put my address up here moderator?

    “Kommando Peter Urbach” – ein Nachruf auf S-Bahn-Peter
    http://www.isioma.net/sds120323.html

    Nach Urbachs Tod erhob ihn der britische Autor und Musiker („Strangeways“) Ada (Adrian) Wilson zum Erzähler der Geschichte des Fleetwood Mac Guitaristen Peter Green in “Red Army Faction Blues“ (Route Publishing, £8.99). Wilson zeigt in seinem im Februar 2012 erschienenen Buch das verworrene Innere des Geheimagenten Peter Urbach, als auch dasjenige des Fleetwood Mac Gründers Peter Green. Wilson lässt Urbach nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 aus dem Exil auftauchen, um das Leben Peter Greens zu erforschen. Urbach ist in Wilsons Geschichte Green 20 Jahre vorher auf einer Kommune-Party begegnet. Der geniale Green hatte sich nach dem Besuch in der Münchener HighFish-Kommune völlig aus dem öffentlichen Leben zurück gezogen und seine Musikkarriere nicht weiter verfolgt. Der fiktionale Urbach will herausfinden, was damals in Green vorging, weshalb er sich so veränderte.

    --

    #6290345  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,729

    Was für eine eigenartige Geschichte, immer noch. Wirst du das eigentlich in irgendeinem Essay verarbeiten, Popmuseum?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6290347  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Popmuseum
    “Kommando Peter Urbach” – ein Nachruf auf S-Bahn-Peter
    http://www.isioma.net/sds120323.html

    Danke für den Link, Popmuseum.

    Schließe mich außerdem Nails Frage an.

    --

    #6290349  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Was für eine eigenartige Geschichte, immer noch. Wirst du das eigentlich in irgendeinem Essay verarbeiten, Popmuseum?

    pinchDanke für den Link, Popmuseum. Schließe mich außerdem Nails Frage an.

    Danke für Euer Interesse.

    Ach, zuerst war ich nur neugierig. Dann war es eine Art Herausforderung, ob ich noch etwas Licht in das Münchner Dunkel bringen kann. Seitdem ich die Teile des Puzzles zusammengetragen habe, ist die Frage, wer das Hippie-Pärchen und welche deutsche Hippie-Kommune Green in München in Beschlag genommen hat, beantwortet und inzwischen nicht nur in Blues-Kreisen sehr bekannt geworden.

    Die diesem Thread zugrundeliegende Frage hat viele beschäftigt, wie die diversen Diskussionen nach der TV-Ausstrahlung der DVD-Doku (The Peter Green Story: Man of the World) und jetzt Wilsons Roman Red Army Faction Blues ( http://www.redarmyfactionblues.com ) gezeigt haben.

    Ich halte übrigens nicht Greens Besuch in der Münchner Kommune, aber seinen Monate langen exzessiven Drogenkonsum für den Auslöser seinen geistigen Zusammenbruchs und Untergangs, den ich als einer, der Peter Greens Gitarrenspiel besonders schätzt, schmerzlich bedauere.

    --

    #6290351  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Nachdem ich seit langer Zeit wieder einmal in diesem Thread gepostet und freundliche Rückmeldungen erhalten habe, ist es an der Zeit festzuhalten, dass es mich freut, dass im Lauf der Jahre einige Forumsmitglieder, die mich in diesem Thread offensichtlich so missverstanden haben – wie ich sie, weshalb wir hier immer wieder heftig gefetzt haben, inzwischen Forumsfreunde geworden sind. – Schön, dass soetwas möglich ist.

    --

    #6290353  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 86,877

    PopmuseumNachdem ich seit langer Zeit wieder einmal in diesem Thread gepostet und freundliche Rückmeldungen erhalten habe, ist es an der Zeit festzuhalten, dass es mich freut, dass im Lauf der Jahre einige Forumsmitglieder, die mich in diesem Thread offensichtlich so missverstanden haben – wie ich sie, weshalb wir hier immer wieder heftig gefetzt haben, inzwischen Forumsfreunde geworden sind. – Schön, dass soetwas möglich ist.

    Hauptsache die Hose sitzt…;-)

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100  
    #6290355  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    Zappa1Hauptsache die Hose sitzt…;-)

    Lieber Franz, das tut sie. :-)

    --

    #6290357  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    PopmuseumManfred Schwanbeck hat seine wirklich umfassende Homepage über Peter Green erneut wesentlich upgedated, weshalb ich diese nachdrücklich empfehle:

    PETER GREEN-FANPAGE DEUTSCHLAND
    http://petergreen.oyla.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

    Eben habe ich der folgenden Mitteilung auf Manfred Schwanbecks Forums-Homepage entnommen, dass er Ende Mai 2012 verstorben ist:

    Liebe Robin-[Gibb]-Fans, leider muß ich Euch mitteilen, dass mein Freund Manfred (Schwanbeck) am Sonntag von uns gegangen ist. Ganz plötzlich, einfach so. Sein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen. Ich bin sehr traurig. Manfred war der Betreiber der Robin Gibb Homepage und dieses Forums. Im Namen seiner Frau frage ich Euch: Gibt es hier jemand, der beides weiter betreiben möchte? Falls ja, sendet mir bitte eine PN. Ich werde mich dann kümmern. Falls nein, wird beides wohl in den nächsten Wochen geschlossen werden müssen. Quelle: Manfred Schwanbeck ist tot http://www.rhythmblues.manfreds-foren.de/viewtopic.php?f=15&t=47#p90

    Seine Peter-Green-Homepage war sehr informativ. Schade, dass er mit 57 Jahren viel zu früh verstorben ist und es seine Homepage nicht mehr lange geben wird.

    --

    #6290359  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim hat in Wikipedia ein paar Fotos von jenem „Fleetwood Mac“-Konzert online gestellt, das am 18. März 1970, das heißt vier Tage vor ihrem Münchner Auftritt, in der Niedersachsenhalle, Hannover stattgefunden hat:

    Unter W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim
    http://commons.wikimedia.org/wiki/User:W.W.Thaler#Konzerte

    sind auch noch Fotos folgender zweier Konzerte zu sehen:

    *) Deep Purple, 1.12. 1970, Niedersachsenhalle, Hannover

    *) The Taste, 12.1. 1970, Niedersachsenhalle, Hannover


    Foto: W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim (Wikipedia)


    Foto: W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim (Wikipedia)


    Foto: W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim (Wikipedia)


    Foto: W.W.Thaler – H. Weber, Hildesheim (Wikipedia)

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