Otis´ 7" Faves

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  • #2456129  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    topsDas Cafe Kranzler scheint es nicht gewesen zu sein, jedenfalls kommen mir die Häuserfassaden gegenüber nicht bekannt vor.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das dort die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist.

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    #2456131  | PERMALINK

    tops
    This charming man

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    Klar, Candy, ist unstrittig. Die Vorderseite steht ja nicht zur Debatte. Auf der Rückseite sitzen die Jungs in einem Straßen-Cafe (vielleicht das Möhring, seinerzeit Ecke Ku-Damm/Uhlandstr.?).

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    #2456133  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Sehr schöne Texte wie immer, Otis!
    7 And 7 Is, California Girls, Nobody But Me, I Wanna Destroy You und Fa Ce La gehören auch zu meinen Faves! Von der Human Beinz Single besitze ich nur ein US Re-Issue. Und um die Love 7″ beneide ich Dich sehr! Von „Destroy You“ gibt es übrigens eine Coverversion von The Mood Six, das dem Original zwar nicht ebenbürtig ist, aber dennoch hörenswert.
    Das Foto des Beach Boys Sleeves zeigt die Jungs am Breitscheidplatz vor der Gedächtniskirche. Das Café Kranzler befindet sich ca. 250 Meter weiter links.

    Meine TOP 5 (die Ovations 7″ kenne ich nicht)

    1. Love * * * * *
    2. B.Boys * * * * *
    3. H.Beinz * * * *
    4. S.Boys * * * *
    5. Feelies * * * *

    Langsam bekomme ich wirklich ein schlechtes Gewissen, denn meine nächsten 6 Singles liegen nun schon seit Wochen bereit, aber ich komme einfach nicht dazu.

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    #2456135  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    topsKlar, Candy, ist unstrittig. Die Vorderseite steht ja nicht zur Debatte. Auf der Rückseite sitzen die Jungs in einem Straßen-Cafe (vielleicht das Möhring, seinerzeit Ecke Ku-Damm/Uhlandstr.?).

    Ach so.
    Otis, poste doch mal das Bild der Rückseite.

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    #2456137  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

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    Gegenüber der Gedächtniskirche (Tauentzien- Ecke Rankestr.) befand sich damals ein Café, dessen Name mir jedoch nicht einfällt. Könnte sogar das Möhring gewesen sein.

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    #2456139  | PERMALINK

    otis
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    Danke, Tops, bzgl. GNP. Ist korrigiert. Das kommt davon, wenn man das Gerüst kopiert.
    Auch was die Ovations anbelangt, thx. Ich war immer davon ausgegangen, dass I’m Living Good ihr größter Goldwax-Hit war.
    Schade, dass du meine Liebe zu den Feelies nicht teilen kannst. Na ja, immerhin ****.

    Zu dem BB-Cover noch mal für Mitleser, die diese Kleinigkeiten verständlicherweise nicht nachvollziehen können.
    Die Rückseite hat California Girls groß aufgedruckt und Let Him Run Wild kleiner darunter (also umgekehrt wie oben). Als Rückseite definiert es sich zum einen durch die Klebung, zum anderen (wichtiger) dadurch, dass oben eine Griffaussparung frei geblieben ist. Dabei war es doch keine Frage, was hier die A-Seite war. Ich habe noch die Rhonda mit US-Sleeve, mal schauen, wie es dort ist.

    Candy, so einfach ist das bei mir nicht mit dem Posten. Werde es demnächst oben mit veröffentlichen. Die Sache ist ansonsten aber nicht entfernt so wichtig und bemerkenswert, wie es die ersten Takte der A-Seite sind. ;-) Dennoch für den Singles-Fan natürlich bedeutend.

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    #2456141  | PERMALINK

    otis
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    The Beach Boys: California Girls / Let Him Run Wild 1965 US-Capitol Rückseite des US-Sleeve

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    #2456143  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Das Kranzler ist es definitiv nicht. Aber auch nicht das Café Möhring. Die Straße, die zu sehen ist, ist vermutlich eine Seitenstraße des Ku-Damm. Und es ist keine der ganz kleinen. Theoretisch kann es aber auch ganz woanders sein. Die im Foto sichtbaren Gebäude u.a. Merkmale sind nicht besonders eindeutig.

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    #2456145  | PERMALINK

    mick67

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    Ich habe spontan an ein Pariser Straßencafé gedacht, vor allem der Baldachin im Hintergrund läßt das vermuten.

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    #2456147  | PERMALINK

    otis
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    Ich denke, wir sollten die Diskussion um dieses Bild damit beenden.
    Offensichtlich hat Capitol Fotos der Europatournee aus dem Jahr ’65 für dieses Sleeve evrwendet.
    Wie oben schon erwähnt, mag dies ein augenzwinkernder Verweis auf die Weltfäufigkeit der Boys gewesen sein, so dass sie von den Mädels aus aller Welt voller Überzeugung singen konnten: I wish they all could be california girls.

    --

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    #2456149  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Mick67Ich habe spontan an ein Pariser Straßencafé gedacht, vor allem der Baldachin im Hintergrund läßt das vermuten.

    Derartige Straßencafés gab und gibt es in Berlin aber reichlich.

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    #2456151  | PERMALINK

    tops
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    Sorry, Otis…
    „The sleeve photos depict the boys while sightseeing in Berlin“: diese Information fand ich in einem alten Bildband, allerdings ohne Datum. Da sie aber im November 1964 in Europa spielten (12./Frankfurt, 13./Hamburg, 14./Kopenhagen), müßten sie anläßlich eines Mauerstadt-Stopovers in diesen Tagen aufgenommen worden sein. Was die Lokalität freilich immer noch nicht klärt. Sei’s drum.

    --

    #2456153  | PERMALINK

    otis
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    1 The Rolling Stones: The Last Time
    2 Elvis Presley: Heartbreak Hotel
    3 The Clash: London Calling
    4 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
    5 The Jimi Hendrix Experience: Hey Joe
    6 The Byrds: Mr. Tambourine Man
    7 The Rolling Stones: Satisfaction
    8 The Beach Boys: Good Vibrations
    9 James Carr: The Dark End Of The Street
    10 Bobby Fuller Four: I Fought The Law
    11 The Rolling Stones: Paint It Black
    12 Ella Washington: He Called Me Baby
    13 Cliff Richard And The Drifters: Move It!
    14 Elvis Presley: That’s All Right
    15 The Jimi Hendrix Experience: The Wind Cries Mary
    16 Gene Vincent: Be-Bop-A-Lula
    17 Otis Redding: (Sittin‘ On) The Dock Of The Bay
    18 Elvis Presley: His Latest Flame
    19 The Beach Boys: I Get Around
    20 Magazine: Shot By Both Sides
    21 Johnny Kidd & The Pirates: Shakin‘ All Over
    22 Otis Redding: I’ve Got Dreams To Remember
    23 Johnny Burnette: The Train Kept A-Rollin‘
    24 The Undertones: Teenage Kicks
    25 Aretha Franklin: I Never Loved A Man The Way I Love You
    26 The Jimi Hendrix Experience: All Along The Watchtower
    27 Aretha Franklin: Respect
    28 The Walker Brothers: The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore
    29 The Shadows: Apache
    30 The Who: My Generation
    31 The Beach Boys: California Girls
    32 Roxy Music: Virginia Plain
    33 The Sweet Inspirations: Crying In The Rain
    34 The Who: I’m A Boy
    35 Sex Pistols: God Save The Queen
    36 The Libertines: What A Waster
    37 Don Gibson: Oh Lonesome Me
    38 Cliff Richard: Travellin‘ Light
    39 The Beatles: Ticket To Ride
    40 The Four Tops: Reach Out I’ll Be There
    41 Otis Redding: I’ve Been Loving You Too Long (To Stop Now)
    42 Nilsson: Everybody’s Talkin‘
    43 The Who: Substitute
    44 The Honeybus: I Can’t Let Maggie Go
    45 Johnny Horton: Honky Tonk Man
    46 The Hollies: I Can’t Let Go
    47 Ike & Tina Turner: River Deep Mountain High
    48 The Beach Boys: Sloop John B.
    49 Wanda Jackson: Let’s Have A Party
    50 The Smiths: What Difference Does It Make?
    51 The Clash: Complete Control
    52 The Seeds: Pushin‘ Too Hard
    53 John Leyton: Johnny Remember Me
    54 Bobbie Gentry: Ode To Billy Joe
    55 Mark Beer: Pretty
    56 Dusty Springfield: I Close My Eyes And Count to Ten
    57 Love: Seven And Seven Is
    58 Small Faces: All Or Nothing
    59 Sir Douglas Quintett: She’s About A Mover
    60 The Rolling Stones: Waiting On A Friend
    61 Martha & The Vandellas: Dancing In The Street
    62 The Who: I Can See For Miles
    63 The Kinks: Waterloo Sunset
    64 The Cascades: Rhythm Of The Rain
    65 Small Faces: My Mind’s Eye
    66 The Honeycombs: Have I The Right
    67 Dusty Springfield: I Just Don’t Know What To Do With Myself
    68 Del Shannon: Runaway
    69 The Beach Boys: Help Me, Rhonda
    70 David Bowie: Life On Mars?
    71 The Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
    72 The Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
    73 Marianne Faithfull: Come And Stay With Me
    74 Dion: The Wanderer
    75 The Imposter: Pills And Soap
    76 The Beau Brummels: Don’t Talk To Strangers
    77 Link Wray: Rumble
    78 The Bangles: Hero Takes A Fall
    79 Scott Walker: Jackie
    80 The Members: The Sound Of The Suburbs
    81 Cliff Richard: Lucky Lips
    82 Bob Dylan: Positively 4th Street
    83 The Kinks: You Really Got Me
    84 Go-Go’s: We Got The Beat (Stiff-Rec.)
    85 The Smiths: This Charming Man
    86 Arthur Conley: Sweet Soul Music
    87 The Everly Brothers: Bird Dog
    88 Bobby Bare: Detroit City
    89 Dusty Springfield: Son Of A Preacherman
    90 Patti Smith: Gloria
    91 Julie Driscoll & Brian Auger And The Trinity: Save Me Part 1
    92 The Bongos: Telephoto Lens
    93 Creedence Clearwater Revival: Bad Moon Rising
    94 Belle & Sebastian: Lazy Line Painter Jane
    95 Joy Division: Love Will tear Us Apart
    96 Procol Harum: A Whiter Shade Of Pale
    97 The Kinks: Sunny Afternoon
    98 Wreckless Eric: Whole Wide World
    99 The Isley Brothers: Behind A Painted Smile
    100 The Rolling Stones: Get Off Of My Cloud

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    #2456155  | PERMALINK

    otis
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    Faves #64

    (Un)knowns
    Heute kann keine der Singles eine Anwartschaft auf die Top 100 geltend machen. Interessant und hörenswert sind die vorgestellten dennoch allemal, obwohl einige von ihnen reichlich unbekannt sein dürften. Aber auch solche 7“s sollten einmal die Chance haben, einer kleinen, interessierten Öffentlichkeit bekannt zu werden. Und so ganz nebenbei ergibt sich zudem noch ein sehr verspäteter Geburtstagsgruß an Dylan.


    The M.P.D. Limited: Little Boy Sad / Wendy Don’t Go 1965 AUS-GO!!

    Meine Beziehung zu dieser australischen 60s-Band gehört in die Kategorie Lost Treasures. Mitte/Ende der 70er erstand ich eine neuwertige deutsche Ariola-Single dieser Band. Ich liebte sie, hegte sie, pflegte sie. Irgendwann erlag ich Ende der 80er dem Digi-Wahn und verhökerte das schöne Stück aus vermeintlicher Geldnot für eine paar schnöde Mark. Seit jener Zeit bereue ich diesen Verkauf von Jahr zu Jahr mehr. Die Schmerzgrenze ist nun erreicht.
    Obige Single ist die erste von insgesamt sechs 7“s, die The M.P.D. Limited (oder MPD Limited oder MPD Ltd. oder M.P.D. Ltd., die verschiedenen Schreibweisen erschweren es zusätzlich, etwas von der Band zu finden) veröffentlicht haben.
    Bis auf Little Boy Sad und die zweite 7“ (Lonely Boy/Wild Side of Life) waren alle auch in Australien nur mäßig bis gar nicht erfolgreich. Und dennoch steckte in der Band aus Melbourne Band eine Menge Potenzial. Ihre Köpfe waren Danny Finley, Mike Brady und Pete Watson.
    Little Boy Sad ist der Johnny Burnette-Hit. Etwas roh und sehr offen in der Produktion mutiert der beschwingte, Rockabilly-angehauchte Track hier zu einer bass-orientierten, eher langsamen Nummer, so wie es DC5 oder die Renegades ebenfalls drauf hatten. Sie zieht einen langsam, dafür unwiderstehlich in ihren Bann und nach zwei, drei Durchläufen kann man gut verstehen, dass diese Single damals in Australien ein Hit wurde. British invasion also auch downunder.
    Aber es klingt auch eine Menge US-Garage mit, vor allem was die Vocals anbelangt. Das kommt besonders bei der überaus gut gelungenen B-Seite Wendy Don’t Go rüber, einer Eigenkomposition mit deutlich mehr Pop, meinetwegen Schrammelpop, wie wir ihn heute zu lieben und goutieren wissen. Eine feine Hookline, ein schönes Arrangement und gute harmonies.
    Insgesamt eine tolle Platte, auch wenn ich viel lieber die oben erwähnte Ariola-Single (Nr. 19124) vorgestellt hätte, jene, die als A-Seite Absence Makes The Heart Grows Fonder (gut, aber nicht überragend) und als Rückseite den ****1/2-Track I Am What I Am hatte. Eine Garage-Beat-Nummer mit Turtles-touch und einem tollen Refrain. Wie es zu dieser dt. Veröffentlichung kam, ist mir ziemlich rätselhaft. Die Band war zwar Mitte ’66 zu (gerade mal zwei) Konzerten nach England gefahren (by sea!!), war auch bei Pye im Studio; Veröffentlichungen oder größere Resonanz ergaben sich aber nicht daraus. Dennoch brachte die deutsche Ariola eine Single auf den Markt, die nicht mal in Australien als dortige Pressung Interesse fand. Wahrscheinlich existiert nur eine Handvoll davon. Ich würde sofort 100 $ für ein toll erhaltenes Exemplar zahlen. Aber es gibt sie nicht. Help!

    (·) Die obige Aussie-7“ dürfte bei entsprechender Erhaltung 20-30 $ kosten. Sie erschien auch in den USA auf dem Label „LTD international“. Die ebenso interessante Lonely Boy scheint gar noch leichter erhältlich. Alles andere ist ausgesprochen selten und auch recht gesucht, wenn man die Preise anschaut.
    Raven veröffentlichte Anfang der 80er eine Compilation-LP, die es da und dort noch gibt. Ausdrücklich gewarnt sei vor der CD „MPD Limited: The Legendary Go!! Recordings“. Habe selten eine flachere Dynamik und eine schlechtere Überspielqualität gehört. Also entweder Vinyl oder gar nichts. Und das Angebot bzgl. der Ariola für 100 $ steht. ;-)


    The Vacels: Can You Please Crawl Out Your Window / I’m Just A Poor Boy 1966 D-Kamasutra

    Wer sind The Vacels? Es ist kaum etwas herauszubekommen. Das Cover zeigt vier Bandmitglieder, man munkelt sie seien Long Island based (obwohl sie musikalisch eher in Kalifornien beheimatet sein könnten). Außerdem erblickten zwei Singles auf Kamasutra das Licht der Öffentlichkeit, die beide gar nicht einmal über die Maßen selten scheinen. Dieses Dylan-Cover ist sogar als dt. Pressung veröffentlicht worden.
    Dylan hatte den Song Ende ´65 als Single veröffentlicht und die Vacels nahmen sich seiner sofort an und brachten ihre überschäumend kraftvolle Version davon auf den Markt, die unüberhörbar die frühen Turtles zum Vorbild hatte. Zwar wird vieles US-amerikanische aus jener Zeit gern dem garage-punk zugerechnet, aber das trifft hier nur sehr bedingt bis gar nicht zu (auch wenn es da und dort zu lesen ist). Das Arrangement ist mit seinen Bläsern recht aufwändig und elaboriert, einzig die Vocals und der leicht übersteuerte Sound mögen eine Nähe zur Garage erkennen lassen. Dadurch bekommt das Ganze allerdings jenen überdrehten Punch, der frei von allzu großen Feinheiten dann doch wieder für die US-Beatszene jener Zeit recht typisch ist. Eine Art früher Folk-Punk also. Ähnlich die Rückseite. Eine tolle Platte.
    Auch die erste 7“ der Band (You’re My Baby) ist sehr lohnend, wobei musikalisch hier der englische Einfluss deutlich größer ist.

    (·) Die Single erschien auch im UK (auf Pye). Allerdings dürfte die dt. Pressung mit der Bildhülle die wichtigste sein, da diese das möglicherweise einzig verfügbare Foto der Band zeigt. Die US-Pressung ist recht gut und günstig zu bekommen sein, die dt. Pressung für weniger als 20 Euro als Schnäppchen anzusehen. Leider ist mein erstes Mint-Exemplar den Weg der Wege gegangen, so dass ich sie derzeit nur mit diesem leicht zerknitterten Sleeve habe.


    Noreen & Donna: Lonely Fool / If You Would Only Be Mine 1960 US-Carlton

    Der Zufall spielte mir diese Single auf den Plattenteller: Carlton war ein angesehenes Label (mit immerhin Jack Scott im Stall); zwei Mädchen als Interpretinnen; von der Bestellnummer her girl group-Zeit. Also kaufte ich blind. Über die beiden Mädels hatte ich zunächst nichts in Erfahrung bringen können, aber immerhin tauchten sie in John Clemente’s Girl Groups-Buch auf. Ja, und dann habe ich mich in diese Single verliebt.
    Was hören wir? Zwei girls, die ihren Liebeskummer beweinen und deren anrührendes Selbstmitleid sich zu der Refrainzeile I’m just a lonely fool verdichtet. Der Song ist melodisch auf eine paar wenige Melodielinien reduziert, abfallend, traurig, flach, schlaff, dem Schicksal ergeben, aber keinesfalls kitschig überzogen, sondern durch das tolle Arrangement zu großartigem Pop überhöht. Wir hören ein lethargisch klimperndes Piano, welches von grausam kommentierenden, unnachsichtigen Streicherfloskeln konterkariert wird, und irgendwann eine Gitarre, die zusätzliche Akzente setzt. Toll.
    Heute weiß ich dank Google ein wenig mehr über Noreen und Donna Corcoran. Sie waren zwei von sieben Kindern eines Bill Corcoran, der als „policeman“ innerhalb der MGM-Studios seine Dienste tat. Mir nichts, dir nichts hatte er seine Kinder als kleine Darsteller untergebracht, so dass alle sieben in diesem Geschäft kleinere und größere Karrieren machten. Die beiden Teens Noreen und Donna, sie gehörten zu den ältesten der Kinderschar, bekamen zudem die Chance diese Platte aufzunehmen, die sich allerdings nicht in größeren Stückzahlen verkauft haben dürfte. Die beiden Exemplare, die ich gefunden habe (meines und ein weiteres im Netz), sind zudem D.J.-copies. Weitere Singles von ihnen sind mir nicht bekannt.

    (·) Der Preis der im Internet gefundenen Single lag bei 30 $.

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    #2456157  | PERMALINK

    otis
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    T.J. Black: Gotta Turn Myself On, Babe / She Belongs To Me To Me 1965 D-Vogue

    Eine Seltsamkeit par excellence. Oder kann man sich US-garage-folk-punk mit Oboe vorstellen? Wohl kaum. Dennoch geht es in diese Richtung. Songwriting, vocals, instrumentales Schrammel-backing sind archetypisches US-Lo-Fi aus jener Zeit, wie man es sich kaum schöner wünschen kann. Die Oboe garniert. Wieso gerade sie, mag nur T.J.Black selber wissen. Aber sie passt in ihrer Quengeligkeit wunderbar hinein in dieses Arrangement und gibt beiden Songs jeweils das unverkennbare Etwas, das sie zu Besonderem macht. Auch die A-Seite. Dylanesk keine Frage, viele Versatzsstücke, dennoch insgesamt herrlich eigenständig. Eine Ohrenweide.
    She Belongs To Me geht noch einen Schritt weiter. Auf slow motion getrimmt schleicht sich der Track in die Gehörgänge. Die aufheulend verzerrten Orgelsounds, die hier die Oboen-Rolle der A-Seite übernehmen, bevor selbige dann doch noch zu Gehör kommt, hätten selbst einem Garth Hudson zur Ehre gereicht. Der schlurfend schlaffe Rhythmus mit der jangling guitar und der nölige Gesang könnten Zweifel daran aufkommen lassen, dass es für diesen Typ ein so wunderbares Mädel, wie es in Dylan’s Song erscheint, geben könnte, bis man erkennt: That’s really cool! 65er Coolness, die auch Dylan damals auszeichnete und die T.J. Black hier in ein paar Minuten Musik zu packen wusste.
    Ich weiß schlichtweg gar nichts über diese Aufnahme oder den Interpreten. Aber er hat hier einen kleinen Edelstein veröffentlicht, der bislang in der interessierten Öffentlichkeit keine Anerkennung gefunden hat. Mag sogar sein, dass diese dt. Vogue-Pressung die einzige weltweit existierende ist, obwohl es Hinweise auf eine amerikanische 7“ auf Jubilee gibt. Die Produktion jedenfalls scheint mir definitiv von jenseits des Atlantik zu sein. Es wäre kein kleines Wunder, wenn Kontinentaleuropäer zu jener Zeit etwas in sich derart Stimmiges und selbstbewusst Reduziertes hinbekommen hätten.
    Klasse Platte.
    (·) Sehr selten.


    Brian Diamond & The Cutters: Bid Bad Wolf / See If I Care 1965 F-Vogue

    Brian Diamond gehörte nicht in die erste oder zweite Reihe der Beatmusiker im UK, aber, und da geht kein Weg dran vorbei, er hat dieses Big Bad Wolf geschrieben, einen klassischen Ohrwurm. In England sind für Brian Diamond vier Singles gelistet, allesamt weit über 20 Euro, diese ist demnach seine dritte. Ich kenne die anderen nicht. Aber es gibt noch mindestens eine weitere und sie ist ebenfalls bemerkenswert: die deutsch gesungene Fassung dieses Songs, welche als „Keine Angst Little Woman“ den Weg in die Welt der 1000 Nadelstiche fand.
    Big Bad Wolf war 1965 sicher schon etwas unzeitgemäß, aber es hat eine so schöne Melodie, einen derart mitreißenden Flow, dass man ihm die Anerkennung nicht versagen kann. Man höre die Gitarre, die Vocals, die bridge. Allein sie lässt das Herz schmelzen. Nur der Rhythmus scheint etwas stumpf geraten, was dem Ganzen eine swing- und letztlich wohl auch charts-lose Existenz am Rande der Aufmerksamkeit bescherte.
    Wie gesagt, eine klasse Melodie und wie gemacht für den deutschen Markt. Anlass genug also für eine dt. Version, die trotz des sperrigen Titels übrigens nicht allzu viel von ihrem originalen, etwas naiven Charme eingebüßt hat.

    (·) Auch wenn die Besitzer von Kene Angst Little Woman diese gern als besonders rar zu kennzeichnen pflegen, so habe ich in meinem Leben schon eine Vielzahl davon gesehen, aber nur ganz vereinzelt diese Original-Version, die als frz. Pressung bei uns auf den Markt kam. Putzig das Sleeve: Hits U.S.A. Ca. 25 Euro.


    The Walker Brothers: Love minus Zero / Lonely Winds 1965 J-Philips

    Die schönste Coverversion eines der schönsten love songs des Meisters. Ein Track, den ich so liebe, dass ich ihn unbedingt auch auf Single haben wollte. Ich habe lange danach gesucht und schließlich eine in Japan gefunden (leider etwas unvollkommen, siehe die Aufkleber auf der Sleeve-Beilage, die sich jeder Ablösung hartnäckig widersetzen). Allerdings gehört diese 7“ für mich nicht in meine Top 100.
    Wäre sie bei uns oder im UK als 7“ veröffentlicht worden, sähe die Sache anders aus. Da sie „nur“ ein Japan-release war, fällt sie raus. Seltsame Logik, aber so denkt der verbohrte 7“-Fan nun mal. Ansonsten könnte jede obskure thailändische Gimme Shelter kommen und einen Platz unter den 5 besten Stones-Singles beanspruchen. Das macht man nicht mit! ;-) Die Japaner jedenfalls verehrten diese Band und besonders Scott damals so sehr, dass es dort einige Singles der „Brüder“ mehr gab als andernorts.
    Immer auf der Suche nach gutem Material hatten die Walkers damals also auch einen Song des seinerzeit hipsten Künstlers aufnehmen wollen. So gelangte dieser Track auf die erste LP und stach dort durch seinen folkigen Charakter etwas heraus.
    Über Song und Walkers-Interpretation muss hier nicht viel gesagt werden, beide dürften den Interessierten bekannt sein. Wenn nicht, siehe den Eingangssatz. Herrlich die Vocals: Eine der schönsten Dylan-Melodien gesungen von Scott. Nuff said! Herrlich das Arrangement: Herzzerreißend schöne Strings auf einem leicht folkigen Fundament mit einem großartigen Gitarrensolo. Was will man mehr?!

    (·) Japanische Singles hatten statt einer geklebten Bildhülle oft nur bedruckte Blätter als Beilage, diese sind heute in guter Erhaltung relativ selten. Dennoch sollte die Single, wenn man lange genug sucht, für ca. 25 Euro zu bekommen sein.

    Today’s Tops:
    (1) Walker Bros.
    2 Noreen & Donna
    3 Black
    4 MPD Ltd.
    5 Vacels
    6 Diamond

    PS: Kommentare von Gastlesern gern auch an otis-online@gmx.de

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