Otis´ 7" Faves

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  • #2455019  | PERMALINK

    otis
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    Etta James: Tell Mama / I´d Rather Go Blind 1967 D-Chess

    Zugegeben, Tell Mama ist „nur“ typischer Memphis-Soul aus Rick Hall´s Muscle Shoals-Studios. Fette Bläsersätze, midtempo und mitreißend. Spitzenmäßig gemacht, aber dennoch nur eine tolle Aufnahme unter mehreren.
    Nein, nicht die A-Seite macht diese Platte so herausragend, es ist die unübertroffene Interpretation von I´d Rather Go Blind. Hat man je eine intensivere, mehr zu Herzen gehende schwarze Female-Soul-Ballade über das Ende einer Liebe gehört als diese hier?
    Dabei ist das Ganze alles andere als vordergründiger Soul voller Tränen und Leid (gibt es dieses musikgewordene Klischee eigentlich?), denn so bewegend es ist, so fein kultiviert ist es auch.
    Etta James singt diesen Song Lied ohne irgendwelche Manierismen und Effekte mit einer ganz eigentümlichen Unbewegtheit, wohinter der tiefe Schmerz eines tödlich verletzten, geradezu erstarrten Herzens hörbar wird.
    Und das auf der Basis eines Arrangement, das sicher mit zum Besten gehört, was die schwarze Musik in den 60´s hervorgebracht hat. Wieder ist es nicht das technisch Kunstvolle, sondern die Reduktion, die schlichte Einfachheit, in der die atemberaubende Wirkung liegt. Ein kräftiger Bass, sehr zurückhaltende Drums, sparsam die Bläser und Background-Girls, dafür aber eine Gitarren-/Orgel-Begleitung, die man kaum je so gehört hat. Die E-Gitarre (oder sind es zwei?) kommentiert das Geschehen mit ganz vorsichtig eingesetzten kräftigen Licks und Tremoli. Die Orgel begleitet mit völlig unbeteiligt wirkenden, durchgehend gespielten Triolen, im Hintergrund aber ertönt dazu eine wundersam langgezogene, fast sakral anmutende Melodie.
    So kommt eine Stimmung auf, die den Hörer förmlich auf die Knie zwingt. Überaus bewegend, in mancher Hinsicht beinahe unterkühlt, und auch deshalb eine der größten Soul-Singles aller Zeiten.
    Weil das so ist, noch ein Wort zur Platte selbst. Sie klingt richtiger, gleichzeitig offener und präsenter als jedes moderne Remastering davon würde klingen können, obwohl sie in mono ist! Dass meine deutsche Ausgabe davon deshalb für mich ein ganz besonderer Schatz ist, muss ich da nicht mehr betonen.


    Small Faces: Itchycoo park / I´m Only Dreaming 1967 D-Columbia

    Sie waren in der letzten Zeit etwas überrepräsentiert in diesem Thread. Werde mein Auswahl-Prinzip mal überdenken müssen. Es hat bislang jedoch ganz gut funktioniert.
    Itchycoo Park ist selbstverständlich wieder ein Glanzstück dieser tollen Band. Ich beginne mal mit I´m Only Dreaming, was ich mir damals vielleicht zwei- oder dreimal angehört habe. Heute liebt man auch solche Songs. Es ist sicher kein ganz großer, aber in seiner seltsamen Eigenart keineswegs Hörzeit-Verschwendung. Die ganze Welt der Small Faces in zwei Minuten komprimiert, von der Decca-Zeit bis in die Zukunft des Happiness Stan reichend.
    Und Itchycoo Park selbst war damals der letzte 7“-Track von ihnen, den ich uneingeschränkt geliebt habe. Ein ganz klein bisschen ging es für mich zwar auch schon hier bergab. Mit Tin Soldier bekam die große Liebe Risse, bei Lazy Sunday erlosch sie dann zwar noch nicht (dabei sind diese letzten beiden womöglich ihre musikalisch besten Aufnahmen), aber beide 7“s hatten nicht mehr die Anziehungskraft für mich wie die davor. Die späteren noch weniger.
    Itchycoo Park hatte zu viele tolle Sounds, als dass wir ihnen damals nicht begierig hätten lauschen wollen (allein dieses Phasing von Kenny Jones´ Drums), gleichzeitig wurde es schon ein bisschen zu viel, zumindest gemessen am Decca-Output, den unsereins zuvor so geliebt hatte. Dabei bin ich durchaus damals schon ein Fan von psychedelischeren Sounds gewesen, aber die Small Faces standen für mich für eine andere Musik, von der sie sich mehr und mehr abzuwenden schienen. Dennoch natürlich derzeit allemal in den Top 100.


    Solomon Burke: Take Me (Just As I Am) / I Stayed Away Too Long 1967 D-Atlantic

    Für den Fan der Soul-Ballade kann es kaum eine größere Single geben als diese hier. Two sides of finest slow soul-food. Und was für welches. Eigentlich habe ich immer die Rückseite favorisiert, aber die A-Seite kann allemal mithalten.
    War der frühe Soul noch eine Säkularisierung des Gospel, so erscheint es einem hier eher umgekehrt. Die offensichtlich weltlichen Textzeilen bekommen eine quasi-religiöse musikalische Aura durch den Einsatz der Orgel und getragen von der so wunderbar samtenen Stimme des Rock´n Soul Bishop. Es ist jene typische, elektrische kleine Kirchenorgel, die man aus unzähligen Filmszenen von Gospel-Acts zu kennen glaubt, die hier eine ganz wichtige Rolle spielt.
    Aber keine Sorge, die Songs und ihr Vortrag haben es in sich. Der Bishop sang kaum je besser als zu dieser Zeit. Erhebend schön.

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    #2455021  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    vielen dank für etta! auch „take me“ ist wunderbar (gerade nochmal gehört), schönes namechecking.

    --

    #2455023  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Auch wenn’s inzwischen etwas stereotyp klingt, Deine Auswahl ist wieder vorzüglich. Meine Favoriten sind natürlich The Small Faces und The Kinks (knapp vor dem King), besonders auch wegen der in beiden Fällen großartigen B-Seiten.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2455025  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Das wird immer schwerer. Aber Heartbreak Hotel gehört wohl dahin, wenn es einem auch heute noch so frisch wie beim ersten Hören vorkommt. Deshalb:

    1 Elvis: Heartbreak Hotel
    2 The Clash: London Calling
    3 The Byrds: Mr. Tambourine Man
    4 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
    .
    18 The Kinks: Sunny Afternoon
    19 Ken Boothe: Everything I Own
    20 The Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
    21 Etta James: Tell Mama
    22 The Nashville Teens: Tobacco Road
    23 Go-Go´s: We Got The Beat (Stiff-Rec.)
    24 The Beau Brummels: You Tell Me Why
    25 Wilson Pickett: In The Midnight Hour
    26 Small Faces: Sha La La La Lee
    27 CCR: Have You Ever Seen The Rain
    28 Small Faces: Itchycoo Park
    29 Them: Gloria
    .
    .
    87 The Renegades: Cadillac
    88 Solomon Burke: Take me (Just As I Am)
    89 The Kinks: Autumn Almanac

    die aktuellste Ausgabe der TOP100 am Ende dieses Threads.

    --

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    #2455027  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

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    Bin mal gespannt wie lange sich „Psychedelic Situation“ in den TOP 100 hält.

    --

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    #2455029  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Wäre Deine #1 nicht #1, hätte ich protestiert. Stattdessen: well done!

    --

    #2455031  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Faves #22


    Ricky Nelson: Stood Up / Waitin´In School 1958 US-Imperial

    Manchmal blättere ich durch die Angebote von Anbietern bei ebay, weil mich irgendeine ihrer Platten interessiert. Und dann stößt man auf viel Spannenderes als das, was man eigentlich wollte. So erging es mir mit dieser Platte.
    Ricky Nelson steht nicht ganz oben auf meinen Want-Lists, aber Stood up / Waitin´ In School wollte ich schon unbedingt irgendwann mal haben. Beim Stöbern also fand ich dann diese Single. Offensichtlich sehr penibel bewertet, schien sie mir bestens erhalten (das ist mir in den USA häufiger passiert, derzeit bin ich eher von den Verkäufern im UK enttäuscht). Ich habe also zugelangt und hielt nur wenige Tage später dieses schöne Stück in den Händen. Das Cover ist wie gebügelt neu und bis auf die Zahl oben rechts absolut mint. Die Platte nicht minder.
    Und die Musik? Ich bin kein wirklicher Zeitgenosse der Musik von 1958 und im Nachhinein kommt mir manches von Ricky Nelsons frühen Sachen nicht unbedingt originär vor (im Gegensatz zu seinen späteren, als er auch popmusik-historische Maßstäbe zu setzen wusste). Wie Elvis war er zu der Zeit in erster Linie Sänger und Interpret.
    Das, was er hier abliefert, ist allerbester Rock´n Roll mit Rockabilly-Touch. Vor allem hat es mir auch die unglaublich leichtfüßige Rückseite angetan. Ganz großartig. Stood up sowieso. Und das Cover ist die pure Hommage an das Teenage Idol jener Zeit. Wunderbare Single.


    The Clash: Complete Control / City Of The Dead 1977 UK-CBS

    Eine seltsamer Song. Die dritte Single und die knallharte Front gegen das Business, einerseits.
    Andererseits ist mir die Aufnahme dafür eigentlich nicht hart und konsequent genug. Da ist richtig viel Lust auf Musizieren spürbar und sogar bewusst Formelhaftes drin, was dann ja wieder für die Musik spricht und die Ambition etwas relativiert. Ich mag das sehr, aber ein kleiner Zwiespalt bleibt. The clash of punk and business. And music. Letzteres macht sie für mich zur tollen Platte.
    City Of The Dead ist viel unproblematischer, weniger Attitüde, kraftvolle Musik, vor allem toller Bläsereinsatz.
    Alles in allem sollte sie auf Dauer unter den Top 40 bleiben.


    Mouse: A Public Execution / All For You 1967 US-fraternity

    Hinter Mouse verbirgt sich der Texaner Ronny Weiss, begleitet wurde er von The Traps, weswegen seine wenigen späteren Singles unter Mouse & The Traps liefen.
    WD spielte die A-Seite letztens in Roots, einigen ist sie also daher bekannt, andere mögen sie vom Nuggets-Sampler kennen. Sie ist auf ihre Weise ein Unikum. Eine Dylan-Platte aus der Highway 61-Zeit ohne den Meister. Ein perfektes Imitat. Melodie, Arrangement und Vocals sind vom Original kaum zu unterscheiden und dennoch hat das Ganze irgendwo seinen eigenständigen Wert, ist der Track doch in seiner Konsequenz und vor allem mit den scheppernden, schrill scharfen Sounds einer der großen Klassiker des US-60´s-Garage-Punk.
    Die Rückseite setzt sich vom Vorbild schon deutlich ab und ist ein feiner Blues-Rocker (ohne Bläser wäre er noch besser gewesen). Die späteren Sachen sind wesentlich emanzipierter, z.T. mehr US-Punk, z.T. auch schon fast Pop.

    --

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    #2455033  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    The Members: The Sound Of The Suburbs / Handling The Big Jets 1979 D-Virgin

    Ich habe drei Singles von The Members. Zwei davon gehören zum Besten der Punkzeit. Diese und die Offshore Banking Business.
    Angesichts meiner geschrumpften Punk-7“s-Sammlung beschleicht mich zwar manchmal das Gefühl, dass es doch noch so viel mehr gegeben haben müsste und dass das, was ich hier habe, nur ein eher zufälliger, wenig repräsentativer Rest sein könnte. Dann hört man die verbliebenen wieder und denkt, viel besser kann eigentlich nichts mehr gewesen sein.
    The Sound Of The Suburbs ist schlicht und ergreifend eine perfekte Punksingle. Krachig, knapp und melodisch. Sie wird auf jeden Fall in den 100 bleiben, es sei denn, die andere Members sollte ihr den Rang streitig machen. Abwarten.
    Die Flip ist eins der wohl sehr seltenen Punk-Instrumentals. Auf die Schnelle fällt mir kein anderes ein. Und es ist verdammt gut.


    The Beau Brummels: Don´t talk To Srangers / In Good Time 1965 US-Autumn

    Letztens habe ich You Tell Me Why hier vorgestellt, das durch die Schönheit seiner Melodieführung zu beeindrucken weiß. Don´t Talk To Strangers ist anders, nicht ganz so catchy. Aber insgesamt wohl der bessere Song, verwinkelter und komplizierter, dennoch überaus stimmig in sich. Eine Perle des US-60´s-Pop. Irgendwo zwischen den Byrds und Searchers angesiedelt. Der beste Autumn-Track von ihnen?
    In Good Time hat durch die E-Gitarre einen Punch, wie er vielen US-60´s-Garage-Punk-Singles zu eigen ist. Dennoch bleiben der Beau Brummel-typische Harmonie-Gesang und ein gewisser Pop-Appeal nicht auf der Strecke. Beide Seiten eine Demonstration von Sal Valentinos-Gesangskünsten. Natürlich *****


    The Honeybus: Girl Of independent means / How Long 1968 NL-Deram

    Da hat man 36 Jahre lang nicht einen Ton von dieser Band gehört, hat sie als 15/16-Jähriger abgehakt, da sie in das damalige Koordinatensystem von Coolness und pubertärer Arroganz nicht hineinpassen durfte, obwohl man clam-heimlich doch der „Maggie“ sein Herz geschenkt hatte, und plötzlich bekommt man von Kennerseite (Dank an WD und Mikko) den wohlmeinenden Rat, doch noch einmal hinzuhören.
    Die Honeybus-Singles rückten nach diesem Tipp also nach vorn auf meiner Want-List und bald hatte ich zwei Singles von ihnen, auch wenn kaum weitere in der letzten Zeit angeboten wurden. Die LP noch, aber sie ging mit unerschwinglichen 100 Euro weg.
    Nun denn, als ich die Singles auflegte, war es der zu erwartende Weg zurück in die Jugend und er war in der Tat ein Stück Aufarbeitung. 68/69 war eine Zeit der Weichenstellung (für mich und seltsamerweise auch für den Pop überhaupt), ich begann die niederen Gefilde des Pop zu überhören und machte mich auf die Suche nach dem „Besseren“, was dann etwas später dazu führte, dass die erste LP, für die ich richtig Geld (25DM!!) ausgab, Miles´ Bitches Brew war. Wahrscheinlich kennt man das alles auch heute noch, gerade in dem Alter. The Honeybus aus dem UK jedenfalls gehörten für mich zu den zu Überhörenden. Völlig zu unrecht, wie ich jetzt wieder weiß.
    Was machten sie für eine Musik? Die beiden Singles, die ich hier habe (obige und ihren einzigen großen Hit I Can´t Let Maggie Go) zeigen musikalisch eine erstaunliche Bandbreite von bestem Pop bis hin zu beinahe bluesigen Tönen, von leichtem Folktouch bis zu samtigerem Rock. Tolle Melodien, feine Harmonien. Irgendwo mögen The Hollies Pate gestanden haben. Girl of Independent Means ist sicher weniger hit-tauglich als die Maggie, dafür aber fast noch raffinierter. Bin mir noch nicht sicher, wem ich die Krone gebe.


    Die Aktualisierung der Top 100 wird wg. Zeitmangels ein wenig auf sich warten lassen.

    --

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    #2455035  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    The Sound Of The Suburbs ist schlicht und ergreifend eine perfekte Punksingle

    Wie wahr !

    Allerdings solltest Du Dir mal überlegen Dein Exemplar gegen das mit dem ‚Fenster-Cover‘ auszutauschen, ist viiiel schöner ;) .

    --

    #2455037  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Diese Vielfalt ist mal wieder großartig! Und treffend beschrieben in jedem einzelnen Fall. Besonders gefallen mir Deine persönlichen Anmerkungen. Oft erkenne ich mich da selbst wieder.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2455039  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Nachdem ich den thread gebührend studiert habe, melde ich mich auch mal zu Wort. Vielen Dank für die Zusammenstellung, Otis, war für mich auch mal wieder Gelegenheit, in meiner eigenen Sammlung zu kramen bzw. Neues zu entdecken.

    Ich hatte ja an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass auch „Do I still Figure In Your Life“ eine herausragender Song der Honeybus ist. Ebenfalls von Pete Dello geschrieben, war es die erste Single der Band, die aber floppte. Erst „Maggie“ wurde dann ein Hit und kurz darauf ist Dello dann auch leider schon ausgestiegen aus der Band.

    Es gibt übrigens eine sehr schöne Cover-Version von Joe Cocker von „Do I still figure…“.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2455041  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    @mista, wenn du die „Do I Still Figure…“ abzugeben hättest…
    @weilstein, wenn du das Fenstercover abzugeben hättest … (aber ich habe die dt. Pressung, du auch?)
    @mikko, danke für deinen immer wieder aufmunternden Zuspruch

    @otis, mach jetzt deine neue Top 100.

    --

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    #2455043  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    1 Elvis: Heartbreak Hotel
    2 The Clash: London Calling
    3 The Byrds: Mr. Tambourine Man
    4 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
    5 Jimi Hendrix: The Wind Cries Mary
    6 The Beach Boys: I Get Around
    7 Otis Redding: I´ve Been Loving You Too Long (To Stop Now)
    8 The Sweet Inspirations: Crying In The Rain
    9 Aretha Franklin: I never Loved A Man The Way I Love You
    10 Sex Pistols: God Save The Queen
    11 The Libertines: What A Waster
    12 Aretha Franklin: Respect
    13 Ike & Tina Turner: River Deep Mountain High
    14 Don Gibson: Oh Lonesome Me
    15 Small Faces: My Mind´s Eye
    16 Wanda Jackson: Let´s Have A Party
    17 The Smiths: What Difference Does It Make?
    18 The Clash: Complete Control
    19 The Kinks: Sunny Afternoon
    20 Ken Boothe: Everything I Own
    21 The Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
    22 Etta James: Tell Mama
    23 The Beau Brummels: Don´t Talk To Strangers
    24 The Members: The Sound Of The Suburbs
    25 Go-Go´s: We Got The Beat (Stiff-Rec.)
    .
    .
    .
    67 The Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
    68 Neil Diamond: Solitary Man
    69 Ricky Nelson: Stood Up
    70 The Music Explosion: Little Bit O´Soul

    Die aktuelle Top 100 steht am Ende dieses Threads.

    --

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    #2455045  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    Nein, UK Pressung, habe ich leider nicht abzugeben. Sollte aber nicht so schwer zu bekommen sein. Aber gesehen hast Du es schon mal ?

    --

    #2455047  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Faves #23


    Del Shannon: Runaway / Jody 1962 D-Heliodor

    Del Shannon gilt als einer der großen Verlierer aus der pre-Beatles-Ära. Jedenfalls liest man so etwas häufiger. Gemessen an seinen grandiosen Songs in der Zeit zwischen Rock und Beat ist ihm zumindest nicht der große Ruhm zuteil geworden und vor allem geblieben, den er verdient gehabt hätte. Vielleicht wollte er das alles auch gar nicht, wenn man bedenkt, dass er Mitte der 60er entgegen allen Trends ein tolles Hank Williams Cover-Album aufgenommen hat.
    Runaway ist einer meiner all-time-Faves und als Single sicher nicht übermäßig selten, aber dieses Picture-Sleeve hat nicht jeder; auch wenn es nur ein einfaches Schrift-Cover ist.
    Der Song selbst ist großartig in seiner Dramaturgie. Dem tollen Intro mit einer Gitarre, die viel verspricht, aber im weiteren Verlauf des Songs kaum noch zur Geltung kommt (jedoch auch nicht vemisst wird), folgt ein Meisterwerk des Songwriting. Runaway kommt ohne Refrain aus, löst sich nach und nach von dem Beginn in Moll, um in einem großen Bogen (mit feinem Falsett-Gesang zwischendurch) in „Runaway, run run run run away“ seine Auflösung zu finden. Eigentlich gibt es nur diese eine Strophe, dann ein recht seltsames, beinahe spacig anmutendes Orgelsolo und noch einen wiederholenden Nachschlag. Eine perfekte Single.
    Jody ist eine Ballade, die für manche heutige Ohren vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber in ihrer feinen, seltsam statischen Harmonik und Instrumentation große Klasse hat.


    Blondie: Denis / Bermuda Triangle Blues (Flight 45) 1978 D-Chrysalis

    Blondie´s dritte Single ist eine Auskopplung aus der Plastic Letters. Ich habe die Gruppe von Anfang an sehr gemocht, aber damals zunächst nicht verstanden, was sie in der Punk-Ecke verloren haben sollte. Nun denn, mir war es egal, Blondie waren für mich Pop, wie ich ihn mir nicht schöner wünschten konnte, obwohl/weil er neu und frech klang. Sie hatten alles: eine Frontfrau, deren Aussehen und Stimme das männliche Mittzwanziger-Herz höher schlagen ließen, eine Band, die hochintelligente, aber durchaus poppig eingängige Musik machte, Songs, die sofort ins Ohr gingen, dort dennoch eine erstaunlich lange Halbwertzeit behielten, und das alles mit einem damals durchaus ungehörten Drive, der elektrisierend wirkte. „Denis“ gehört auf jeden Fall in die Blondie-Top 3 bei mir, Genaueres weiß ich noch nicht.


    Jimmy Hughes: Neighbor Neighbor / It´s A Good Thing 1966 US-Fame

    Ich habe ganz oben schon eine Single von Jimmy Hughes vorgestellt. Er ist sicher nur ein Soul-Star aus der zweiten Reihe, wenn auch jemand mit ganz vorzüglicher, abwechslungsreicher Stimme. Ein paar Singles hat er gemacht, die deshalb nicht in Vergessenheit geraten sollten. Vielleicht wird er demnächst ja, wie einige in der letzten Zeit, wiederentdeckt. Zu wünschen wäre es. Die meisten seiner frühen Fame-Aufnahmen jedenfalls sind ganz große Klasse.
    Neighbor Neighbor ist ein straighter, fast schon rockender Song mit pumpendem Bass, der dem Song einen pfundigen Drive verleiht; eine eher etwas ungewöhnliche Rick Hall-Produktion. Nehme jedenfalls an, dass es eine ist.
    It´s A Good Thing ist ein Oldham/Penn-Song, der das Niveau der A-Seite nicht ganz halten kann, dennoch immer noch eine Ohrenweide.

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