Otis´ 7" Faves

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  • #2454959  | PERMALINK

    weilstein

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    What A Waster vor Respect, Difference, Positively 4th Street, Cruel, White Riot…..Gewagt!

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    #2454961  | PERMALINK

    otis
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    weilsteinWhat A Waster vor Respect, Difference, Positively 4th Street, Cruel, White Riot…..Gewagt!

    So ganz bin ich auch noch nicht zufrieden mit dem Listing. Aber es beginnt richtig Spaß zu machen. Und zwischendurch reorganisiere ich die Sache auch immer wieder mal, ohne dass es im Fettdruck erscheint. Die Queen muss auch weiter zurück zugunsten von Anarchy. Und es gibt ja noch so viel gute Small Faces Singles….
    Die Libertines sind aber schon verdammt weit vorn, vor allem wegen I get along.

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    #2454963  | PERMALINK

    otis
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    Faves #18


    The Sweet Inspirations: Crying In The Rain / Everyday Will Be Like A Holiday 1969 D-Atlantic

    Sträflich unterbewertet, reichlich übersehen und am bekanntesten womöglich als Backing-Vocals des King um ´70 herum. It´s a shame!
    Dabei waren The Sweet Inspirations vor ihrer königlichen Zeit schon unglaublich gut. Das hier ist aber kein Detroit-Girl-Group-Sound wie jener der diversen Motown-Damen, sondern reiner Deep Southern Sweet Soul der Südstaaten, der seine tiefen Wurzeln im Gospel hat. Und nicht von ungefähr haben die vier Sängerinnen (unter ihnen an erster Stelle Whitney´s Mutter Cissy Houston) auch eine reine Gospel-Platte unter diesem Bandnamen aufgenommen. Zudem waren sie häufig gebuchte Backing-Vocals bei einer Vielzahl von Atlantic/Stax-Produktionen.
    Diese Single ist eine der ultimativen Platten für mich, sie hat die Ohren ganz weit geöffnet für eine solche Musik und ist meine Nummer zwei unter den Female-Soul-Singles. Seelenmassage und musikalische Offenbarung zugleich. Beide Songs sind Balladen, beides keine Originalsongs von ihnen. Die Flip, von William Bell und Booker T. geschrieben, ist eine überaus schöne Nummer, die die Bell´sche Original-Aufnahme weit hinter sich lässt. Welch eine Weichheit der Vocals, eine Hingabe an die Musik und zudem ein wunderbares Arrangement (von Arif Mardin, Prod. T. Dowd). Voller Sound, schöne Bläser, feinste Gitarrenlicks (Duane Allman?).
    Das Ganze wird höchstens noch übertroffen von der überirdisch schönen A-Seite, der jegliche Süßlichkeit fehlt; dafür sorgt schon die Rhythmusgruppe. Und Soulstimmen, denen Manieriertheit und Angestrengtheit ein Fremdwort ist. Elvis hatte schon ein verdammt gutes Händchen.

    Soweit ich weiß, gibt es keine/kaum Reissues, Sampler oder Datenträger mit der Musik dieser Damen, also gilt es, die alten Vinyls zu ergattern. Die Songs dieser Single sind auf der LP Sweets For My Sweet. Wobei gerade der Titelsong mir noch als einer der schwächsten erscheint. Aber auch die LP erhält glatte *****


    Four Jacks And A Jill: Master Jack / I Looked Back 1968 D-RCA

    It´s wonderful, but there´s a kind of mush. And it smells like an old time spirit.
    Die vier Jacks und das Mädel kamen aus Australien und reihten sich ein in die sittsame Riege der damaligen folk-poppigen Bands a la Seekers. Sie wollten jaa keinem auf die Füße treten. Letzter Bravheits-Indikator dieser Bands mag der Anteil an Dylan-Covers im jeweiligen Oeuvre sein. Bei den Australiern wüsste ich von keinem einzigen.
    Und dennoch. Brav und etwas in die Jahre gekommen klingt es, aber nicht dümmlich. Master Jack ist ein perfektes Stückchen Folk-Pop. Gar so erfolgreich, obwohl sich kaum jemand noch daran erinnert, dass es in einer eigenen Jacks&Jill´schen deutschen Coverversion erschienen ist. Völlig unnötigerweise natürlich.
    Jill singt, die Herren sind nur als Backing-Vocals im Hintergrund zu hören. Das Ganze wird von einem lockeren Gitarrenpicking und einer kleinen Rhythmusgruppe begleitet. Absolut keine Süßlichkeit im Arrangement, höchstens in der Melodieführung.
    Mir fällt aus den späteren Jahrzehnten überhaupt nicht mehr solche Musik ein, die diesen schmalen Grat zwischen Kitsch und Kunst halbwegs zu gehen gewusst hätte. Es mag daran liegen, dass solche Musik in den 60´s noch direkter, wesentlich weniger kalkuliert gemacht wurde als später. Das Titelstück jedenfalls mag ich auch heute noch ganz gern hören.
    Die Flip schafft den Spagat nicht.


    The White Stripes: Fell In Love With A Girl / I Just Want To know What To Do with myself 2002 UK-XL

    Sie gilt als ihre beste Single. Allerdings ist sie nicht meine liebste, obwohl ich sie sehr mag.
    Jack und Meg White bringen ihre musikalischen Ideen hier derart genial auf den Punkt, dass es kaum besser geht. Kurze knackig krachige Takes, wirkungsvolle gesetzte Breaks. Nichts mehr. Keine zwei Minuten lang. Aber die Welt ist danach anders. Absolute Bewunderung meinerseits.
    Die Flip ist da natürlich nur Zugabe. Es ist eine Annäherung an den wunderschönen Song von Dusty Springfield in White Stripes-Manier. Mehr nicht. Aber dennoch überaus gut hörbar, und ja, Spaß macht er auch!

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    #2454965  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Mal zwei Singles, die ich nicht kenne. Wird wohl auch gar nicht so leicht, sie kennenzulernen.
    „Fell In Love With A Girl“ die beste White Stripes Single? – Ist das so? – Muss ich mal drüber nachdenken…

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2454967  | PERMALINK

    otis
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    The Nashville Teens: Tobacco Road / I Like It Like That 1964 D-Decca

    Ob ich das Cover selbst gemacht habe?
    No way. Aber ich habe das Rätsel auch noch nicht ganz lösen können. Dieses Decca-Cover wurde zig Singles umgehängt. Allerdings immer jeweils mit entsprechenden Band- und Song-Infos bedruckt. So ein Blank-Cover, wie jenes oben, kam nicht in den Handel, war womöglich eher für die interne oder DJ-Bemusterung gedacht. Der Scheibmaschinenaufdruck sieht nicht so ganz selbst gemacht aus, höchstens die Zeitangabe rechts daneben. Wer mehr über solche Cover weiß, bitte unbedingt melden.
    Anders als oben handschriftlich eingetragen stammt die Single von 1964 und ist die erste große Coverversion von J.D. Loudermilk´s Tobacco Road, der in Anlehnung an diese viele weitere folgen sollten. Auch bald eine der dt. Lords.
    Und anders als der Name der Band vermuten lässt, stammen die Jungs nicht etwa aus Nashville, sondern aus England. Mit reichlich Hamburg-Erfahrung aus den Jahren zuvor.
    Auch unabhängig vom Erscheinungsjahr klingt die Aufnahme des Titelsongs heute noch unglaublich frisch, originär und perfekt. Songdramaturgie, Gesang, Piano, die Härte und Schärfe der Gitarre. Absolutely breath-taking! Eine der ganz ganz großen Singles jener Zeit.
    Auf der Rückseite geht es wesentlich gesitteter zu. Chris Kenner´s alter Hit „I Like It Like That“ kommt hier in einer fast gitarrenlosen Variante, dafür steht die gute Vocal-Arbeit der Band im Vordergrund.
    Insgesamt wieder ein Beispiel für die unglaubliche Qualität vieler britischer Bands jener Zeit, die eben nicht nur die drei, vier heute noch bekannten Bands hervorbrachte, sondern darüber hinaus noch sehr, sehr viel mehr.
    PS: In meinem Single-Preiskatalog sehe ich gerade, dass dort zu der dt. Single gar keine Bildhülle gelistet ist (die Platte allein mit überhöhten 100 Euro!!), so dass meine Ausgabe oben wohl ziemlich einzigartig sein dürfte!


    Sam & Dave: I Got Everything I Need / Hold On I´m Coming´ 1967 D-Atlantic

    Ich weiß auch nicht, warum das balladeske „I Got Everything I Need“ als A-Seite fungieren musste. Ich liebe Soul-Balladen sehr, und diese hier ist sicher gut. Aber letztlich höre ich hier nur guten Soul-Standard, der kaum jemand zum Kauf dieser Single bewogen haben wird.
    Dagegen enthält die Flip-Side einen Song-Klassiker, der sich aber wohl erst nach und nach dazu entwickelte. Jedenfalls wurde die Single damals nicht sonderlich gekauft.
    Hold On I´m Coming ist ein toller, x-mal gecoverter Song. Geschrieben von Isaac Hayes und David Porter, die damals unglaublich viele Songs zusammen machten, teilweise in Serieproduktion. Meines Wissens ist diese Aufnahme hier die erste dieses Songs und damit die Original-Aufnahme. Gleichzeitig ist sie auf ihre Art ultimativ. Harter Beat, fantastischer Drive der Bläser und Vocals, großartiger Sound.


    Johnny Nash: I Can See clearly Now / How Good It Is 1972 D-CBS

    Es mag Gründe geben, die Platte hier nicht zu spielen. Mögen es die fetten Bläser im Verein mit dem Synthesizer in der Bridge sein, welche selbst allzu sehr auf Wirkung bedacht ist. Oder der liebliche Reggae-Sound, der kaum noch Roots erkennen lässt.
    Aber… dagegen stehen die wunderbaren Vocals von Johnny Nash und ein Song, der in seiner Großartigkeit, den Pop mal wieder neu erfindet.
    Ähnliches gilt für die Rückseite. Wie steinern muss das Herz sein, das hier nicht zu schmelzen beginnt. ;)
    Ansonsten kann ich hier nur auf meine Zeilen bzgl. der Stir It Up oben verweisen. Wunderschöne Platte.

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    #2454969  | PERMALINK

    otis
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    1 The Clash: London Calling
    2 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
    3 Sweet Inspirations: Crying In The Rain
    4 Jimi Hendrix: The Wind Cries Mary
    5 Beach Boys: I Get Around
    6 Aretha Franklin: I never Loved A Man The Way I Love You
    7 Sex Pistols: God Save The Queen
    8 Libertines: What A Waster
    9 Small Faces: My Mind´s Eye
    10 Aretha Franklin: Respect
    11 Ken Boothe: Everything I Own
    12 Don Gibson: Oh Lonesome Me
    13 Nashville Teens: Tobacco Road
    14 Go-Go´s: We Got the Beat (Stiff-Rec.)
    15 Small Faces: Sha la la la lee
    16 CCR: Have You Ever Seen The Rain
    17 Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
    18 Them: Gloria
    19 The Smiths: Shoplifters Of The World Unite
    20 Ramones: Sheena Is A Punkrocker
    21 Bob Dylan: Positively 4th Street
    22 Elvis: Don`t Be Cruel
    23 Bruce Channel: Keep on
    24 Otis Redding: Fa-fa-fa-fa-fa
    25 Spencer Davis Group: Gimme Some Loving
    26 Bob Dylan: Mixed Up Confusion
    27 Wanda Jackson: Let´s Have a Party
    28 Rivieras: California Sun
    29 Smiths: What Difference…
    30 Fairport Convention: Si Tu Dois Partir
    31 Undertones: My Perfect Cousin
    32 Lovin´ Spoonful: Summer In the City
    33 Monkees: Daydream Believer
    34 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
    35 Bobby Fuller: You´re in Love
    36 Chuck Berry: School Day
    37 Bobby Fuller Four: Love´s Made A Fool Of You
    38 Ritchie Valens: La Bamba
    39 Clash: White Riot
    40 Sam Cooke: Chain Gang
    41 White Stripes: Fell In Love With A Girl
    42 Percy Sledge: It Tears Me Up
    43 Candi Staton: Stand By Your Man
    44 Spencer Davis Group: Keep On Running
    45 Box Tops: The Letter
    46 Garnett Mimms: Cry Baby
    47 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
    48 Ikettes: I´m Blue
    49 Music Machine: Talk Talk
    50 Them: Here Comes The Night
    51 Teddy Bears: To Know Him Is To Love Him
    52 Sam&Dave: Hold On I´m Coming
    53 Neil Diamond: Solitary Man
    54 Monkees: Alternate Title
    55 Procol Harum: Homburg
    56 Balloon Farm: A Question Of Temperature
    57 Prince: Purple rain
    58 Oasis: Shakermaker
    59 Booker T. & The M.G.´s: Green Onions
    60 Leaves: Hey Joe
    61 Ousiders: Touch
    62 Beach Boys: Surfin´ Safari
    63 Kinks: Dead End Street
    64 Yardbirds: For Your Love
    65 Joe Simon: Teenager´s Prayer
    66 Youngbloods: Get Together
    67 Dusty Springfield: Don´t Forget About Me
    68 Pogues: A Fairytale Of New York
    69 Scott Walker: Joanna
    70 Dexy´s Midnight Runners: Geno
    71 Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
    72 Julie Driscoll: Wheel´s On Fire
    73 Who: Pictures Of Lily
    74 Tokens: The Lion Sleeps Tonight
    75 Elvis: Tutti frutti/Blue Suede Shoes
    76 Joe Tex: Hold What You`ve Got
    77 Elvis Costello: You Little Fool
    78 Kinks: Autumn Almanac
    79 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
    80 Elvis Costello: Pump It Up
    81 Supremes: Baby Love
    82 Jesus & Mary Chain: Happy When It Rains
    83 Cliff Richard: Living Doll
    84 Bill Haley: Rock Around The Clock
    85 Brenda Lee: Sweet Nothin´s
    86 Jimmy Curtiss: Psychedelic Situation
    87 Mama´s And The Papa´s: Monday Monday
    88 Huey „Piano“ Smith: Don´t You Just know It
    89 Johnny Nash: I Can See Clearly Now
    90 Marsha Hunt: Desdemona
    91 Percy Sledge: True Love Travels On A Gravel Road
    92 Francoise Hardy: Je N´Attends Plus Personne
    93 Dale Hawkins: My babe
    94 Lene Lovich: Say When
    95 Emmylou Harris: Two More Bottles Of Wine
    96 The Herd: Paradise Lost

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    #2454971  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

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    Mikko
    „Fell In Love With A Girl“ die beste White Stripes Single? – Ist das so?

    Um Himmels Willen, nein!
    Wer behauptet sowas, Otis?

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2454973  | PERMALINK

    sommer
    Moderator

    Registriert seit: 10.10.2004

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    candycolouredclownUm Himmels Willen, nein!
    Wer behauptet sowas, Otis?

    Welche ist es denn für dich ccc?

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    #2454975  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Beiträge: 22,557

    Meine liebste verrate ich noch nicht. Aber die zweitbeste scheint sie mir zu sein.
    In den diversen modernen Singles-Listen, die hier letztens kursierten, war jedes Mal obige als beste genannt.

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    #2454977  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

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    @ Sommer
    „I Just Don’t Know What To Do With Myself“
    (dass die Stripes in meinen Augen mit „Jolene“ und „Hotel Yorba“ nur noch zwei weitere gute Singles hatten, soll meine Wertschätzung für diese drei aber nicht schmälern)

    (ach so, diese Christmas Single könnte mir noch gefallen, aber die kenn ich nicht)

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #2454979  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Meine liebste Single der White Stripes ist übrigens „Hotel Yorba“.

    Ich muss ja sagen, dass es eine Band gibt, die ich bisher in diesem Thread schon etwas vermisse. Ich hoffe doch, die Beatles kommen noch.

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    #2454981  | PERMALINK

    sommer
    Moderator

    Registriert seit: 10.10.2004

    Beiträge: 8,313

    Ich mag „Dead Leaves And The Dirty Ground“ am liebsten. Weiss allerdings nicht ob es eine Single war. Danach kommt aber nahezu gleichwertig die von otis zitierte.

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    #2454983  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

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    SommerIch mag „Dead Leaves And The Dirty Ground“ am liebsten. Weiss allerdings nicht ob es eine Single war. Danach kommt aber nahezu gleichwertig die von otis zitierte.

    Ja, Dead Leaves ist eine Single, mit einer tollen Version von Stop Breaking Down auf der B-Seite.
    Otis, vermute ich richtig, daß dies auch Deine liebste Stripes Single ist?

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    #2454985  | PERMALINK

    otis
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    Faves #19


    The Band: The Weight / I Shall Be released 1968 D-Capitol

    Heute steht eine Reihe von Singles an, die, bis auf die letzte, in mancher Hinsicht Klassiker sind. Beginnen wir mit der besten 7“ von The Band. The Band waren natürlich keine Singles-Band, keine Pop-Band, keine Hit-Band. Beware!!! Wir schreiben ´68 und die Pop-Welt glaubte erwachsen geworden zu sein und in dieser Welt sollten Singles immer weniger Platz haben. Ich liebe die 7“ solcher Bands deshalb um so mehr, da sie irgendwo zwar ein Art Anachronismus darstellen, die dennoch nicht ganz vergessen lassen, dass es immer noch Popmusik ist, um die es geht. Solche Singles von solch guten Musikern aus dieser Zeit sind deshalb wohl allesamt auch nicht sehr häufig. Ich suche z.B. immer noch die ersten C,S,N & Y-Singles auf Atlantic.
    Man muss zu dieser hier kaum etwas dazu sagen. Sie ist aus Music From The Big Pink ausgekoppelt und es war halt die Zeit, als der LP-Verkauf langsam den der Singles überholte. Mag sein, dass deshalb unter dem Songtitel auf beiden Seiten in Klammern jeweils der LP-Titel aufgedruckt ist, darunter erst die Credits für Robertson und Dylan. Dem Leser erscheint es, als würde hier eine neuartige Musik angeboten.
    The Weight
    (The Music From The Big Pink)
    (Robertson)

    Auf dieser Platte jedenfalls sind zwei ganz großartige Band-Songs enthalten. The Weight womöglich ihr größter.


    The Beau Brummels: You Tell Me Why / I Want You 1966 US-Autumn

    Dies ist das Original eines der schönsten Songs der 60´s. Er ist meines Wissen zwar kaum gecovert worden, hat für meine Ohren jedoch erst zehn Jahre später in der Fassung der Reunion-Brummels seine ultimative Form gefunden. Dann aber in einer absoluten Insel-Version. Und da ich ihn in dieser späteren Fassung kennen gelernt habe, hatte es die ältere Aufnahme anfangs bei mir nicht ganz so einfach.
    Die Beau Brummels sind sicher eine der am meisten unterbewerteten Bands der 60s. Ron Eliotts superbes Songwriting, die locker leichte Westcoast-Grundstimmung, die wunderbare Stimme Sal Valentinos, all das verbindet sich zu einer Kunst, die auch in den 60´s ihresgleichen sucht. Einzig die Produktion der frühen Autumn-Sachen scheint mir manchmal recht karg und nicht immer optimal, was den frühen Singles etwas unfertig Demohaftes gibt. Manch einer mag darin eine Qualität sehen, ich kann es nicht unbedingt. Mit den englischen Searchers geht es mir dann und wann recht ähnlich. Obwohl es musikalisch natürlich verschiedene Welten sind.
    Auf die Rückseite trifft exakt das Gleiche zu. Der Song vielleicht nicht ganz so zwingend, aber immer noch eine Offenbarung. Wie gesagt: ein Klassiker!


    The Music Explosion: Little Bit O´Soul / I see The Light 1967 D-Ariola

    The Music Explosion? Die Geburtsstunde des Bubblegum?
    Nicht die Casting-Truppe The Monkees markierten den Niedergang des guten, echten und wahren Pop, nein, dafür waren diese zwei Herren aus Arizona verantwortlich, Jerry Kasenetz und Jeffrey Katz, kurz Kasenetz/Katz oder besser noch „Super K Productions“. Sie erfanden später gar selbst das Markenzeichen „bubblegum“ für ihre Musik: bedeutungslos (Yummy Yummy Yummy, Chewy Chewy), escape and have fun! Nicht einmal die Bands waren wirkliche Bands, sondern im Grunde immer wieder die gleichen Musiker unter verschiedenen Namen (Ohio Express, 1910 Fruitgum Co. etc.)
    Ja, und diese Single hier war der erste große K&K-Hit. Sie lässt bei weitem noch nicht die konsequente Bubblegum-Ästhetik der späteren Sachen erkennen, zeigt aber schon das Produktionspotenzial der beiden.
    Ich habe keine Ahnung, wie und warum, aber irgendwie müssen die beiden in England den Song „Little Bit O´Soul“ aufgetan haben, den zwei weitere recht schillernde Figuren der Popszene geschrieben hatten, nämlich John Carter und Ken Lewis. Diese beiden waren zunächst The Ivy League (zu dieser Zeit müssen sie den Song geschrieben haben) und später dann The Flowerpot Men, die mit Let´s Go To San Francisco im 67er Summer of Love einen Welthit hatten. Ich kenne allerdings von Carter/Lewis etc. keine frühere Aufnahme dieses Songs. Weiß da jemand mehr, ob es vorher schon mal von jemandem aufgenommen wurde bzw. woher K&K diesen Song gekannt haben können?
    Jedenfalls nahmen sie ihn mit The Music Explosion auf, eine Killer-Nummer, die sofort ein Riesenerfolg wurde. Sie verband den Punch des US-Garage-Punk mit jeder Menge Pop-Appeal. Unglaublich karg produziert, nur Bass (mit samtweich klingendem, Louie Louie-haftem Riff), Drums (mit entsprechendem Geschepper, wo es nötig wird), einer frechen Orgel im Hintergrund und diesem typisch US-amerikanischen Gesangsstil, von dem mir bislang noch keiner erklären konnte, was ihn eigentlich genau ausmacht. (Wally Tax von den holländischen Outsiders hatte ihn auch drauf und natürlich die meisten Sänger der Garagenbands.) Irgendwie nasal und gepresst klingend, nicht kehlig und offen. Ich mag das sehr.
    Die Flip verdient noch unbedingt Erwähnung. Ein sehr schöner Song, sehr einfach und zurückhaltend, hätte auch den Seeds alle Ehre gemacht oder den oben erwähnten Outsiders!
    PS: Keine Sorge, der typische, etwas spätere Bubblegum wird hier selbstverständlich nicht auftauchen.

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    #2454987  | PERMALINK

    otis
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    The Byrds: Mr. Tambourine Man / I Knew I´d Want You 1965 NL-CBS

    Beach Boys, Beatles, Byrds. Ich habe die drei großen B der 60´s für mich im Laufe der Jahre unterschiedlich gewichtet. Die vormals führenden sind weit nach hinten gerückt. Die anderen beiden rangeln um die Pole. Dabei haben die Beach Boys ganz klar die Nase vorn bei den 7“s. Die Byrds bei den LP´s. Dennoch ist es eine Schande, dass ich kaum noch Byrds-7“s habe. Sei´s drum.
    Diese hier besitze ich natürlich noch, und zwar in der holländischen Ausgabe, die ein zeittypischeres Cover hat als die deutsche. Natürlich ist Mr. Tambourine die beste, wichtigste, tollste, genialste Single, die die Byrds gemacht haben. Aber der Song nur ein Song unter den besten, wichtigsten…Songs, die sie aufgenommen haben.
    Apropos dt. Ausgabe. Weiß eigentlich jemand, ob das bekannte dt. Sleeve damals schon mit der ersten Auflage von ´65 mitgeliefert wurde oder erst später hinzugefügt wurde. Mir erschien es immer etwas zu modern für `65, außerdem deutet der Aufdruck „Originalaufnahme“ auch eher darauf hin, dass man sich mittlerweile absetzen musste von einigen anderen „Mr. Tambourine“-Coverversionen, nicht zuletzt von der Magics-Variante (Drafi), die sich stark an die Byrds anlehnt, aber kaum verkauft wurde und recht gesucht ist. Auch von mir. ;)


    Small Faces: Tin Soldier / I Feel Much Better 1967 D-Columbia

    Wahrscheinlich werden die Small Faces die Band sein, von denen ich hier die meisten Singles vorstelle. Wenn man bedenkt, dass vor noch nicht allzu langer Zeit hier im Forum noch ein “Kenner“ meinte, diese Band habe außer zwei, drei netten kleinen Songs, nichts Besonderes hervorgebracht, dann ist dies um so gerechtfertigter. Und da ich mich nicht vorentscheiden kann und will, kommen also einige ihrer 7“s hier zu Ehren.
    Tin Soldier ist für viele ihre Nummer eins. Für mich nicht ganz. Natürlich ist sie großartig, natürlich hat sie bis dahin ungehörte Sounds zu bieten, ein Wahnsinns-Intro, eine unglaublich gute Songdramaturgie, und Marriott singt toll. Aber ihre Immediate-Sachen, dies ist die dritte Single nach dem Weggang von Decca, sind mir ein ganz klein wenig zu sehr „produziert“. Ich gehöre ja auch zu jenen, die der Decca-Phase insgesamt den Vorzug geben vor den Immediates.
    I Feel Much Better. Welche Drogen auch für diesen Gemütszustand verantwortlich gewesen sein mögen, der Musik auf der Flip waren sie nicht unbedingt förderlich. Ein nettes inhaltsleeres Etwas, mit einem völlig unnötigen fade-out, fade-in, fade-out am Schluss und einigen fragwürdigen musikalischen Zitaten. Ziemlich falsch alles irgendwie! Oder kann mir jemand den besonderen Wert dieser Aufnahme näher bringen?


    The Five Du-Tones:Band: Shake A Tail Feather / Divorce Court 1963 D-President (1968)

    Die Five Du-Tones waren eine mehr oder minder klassische Doo Wop-Gruppe, kamen aus St. Louis und veröffentlichten in den frühen 60´s ein paar Singles auf One-derful Records.
    Vor allem diese hier war ein kleiner Hit, zum Durchbruch reichte es jedoch nicht. Umso erstaunlicher, dass die Platte gegen Ende der 60´s noch einmal bei uns (und auch im UK) wiederveröffentlicht wurde. Und das mit einem Cover, das zu jener Zeit wirklich keinen mehr vom Hocker zu reißen vermocht hätte. Die sechs Herren oben schienen auch damals schon recht fernen Zeiten zu entstammen! Dabei kommt das Gruppenfoto auf dem Scan noch recht klar und kontrastreich daher, in Wirklichkeit ist es grauer und unschärfer.
    Shake A Tail Feather ist unter Kennern wohl nicht ganz unbekannt, da es auch ein paar Mal gecovert wurde (u.a. Ike&Tina Turner). Es ist eine recht einfach gehaltene, ziemlich harte, garagenmäßig raue R&B-Nummer, im Stil von Do You Love Me. Also im Grunde nichts sonderlich Eigenständiges als Song. Dennoch passt hier alles dermaßen gut zusammen, dass ich meinen Ohren kaum trauen mochte, als ich sie zum ersten Mal auflegte. Klasse!
    Die Flip ist völlig anders. Eine recht komische Szene vor dem Scheidungsrichter mit keifendem Weib und gut gemachtem Backgroundchor. Etwas novelty-mäßig, musikalisch eine Art US-Blue Beat. Auch eine feine Entdeckung!

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