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The Nashville Teens: Tobacco Road / I Like It Like That 1964 D-Decca
Ob ich das Cover selbst gemacht habe?
No way. Aber ich habe das Rätsel auch noch nicht ganz lösen können. Dieses Decca-Cover wurde zig Singles umgehängt. Allerdings immer jeweils mit entsprechenden Band- und Song-Infos bedruckt. So ein Blank-Cover, wie jenes oben, kam nicht in den Handel, war womöglich eher für die interne oder DJ-Bemusterung gedacht. Der Scheibmaschinenaufdruck sieht nicht so ganz selbst gemacht aus, höchstens die Zeitangabe rechts daneben. Wer mehr über solche Cover weiß, bitte unbedingt melden.
Anders als oben handschriftlich eingetragen stammt die Single von 1964 und ist die erste große Coverversion von J.D. Loudermilk´s Tobacco Road, der in Anlehnung an diese viele weitere folgen sollten. Auch bald eine der dt. Lords.
Und anders als der Name der Band vermuten lässt, stammen die Jungs nicht etwa aus Nashville, sondern aus England. Mit reichlich Hamburg-Erfahrung aus den Jahren zuvor.
Auch unabhängig vom Erscheinungsjahr klingt die Aufnahme des Titelsongs heute noch unglaublich frisch, originär und perfekt. Songdramaturgie, Gesang, Piano, die Härte und Schärfe der Gitarre. Absolutely breath-taking! Eine der ganz ganz großen Singles jener Zeit.
Auf der Rückseite geht es wesentlich gesitteter zu. Chris Kenner´s alter Hit „I Like It Like That“ kommt hier in einer fast gitarrenlosen Variante, dafür steht die gute Vocal-Arbeit der Band im Vordergrund.
Insgesamt wieder ein Beispiel für die unglaubliche Qualität vieler britischer Bands jener Zeit, die eben nicht nur die drei, vier heute noch bekannten Bands hervorbrachte, sondern darüber hinaus noch sehr, sehr viel mehr.
PS: In meinem Single-Preiskatalog sehe ich gerade, dass dort zu der dt. Single gar keine Bildhülle gelistet ist (die Platte allein mit überhöhten 100 Euro!!), so dass meine Ausgabe oben wohl ziemlich einzigartig sein dürfte!
Sam & Dave: I Got Everything I Need / Hold On I´m Coming´ 1967 D-Atlantic
Ich weiß auch nicht, warum das balladeske „I Got Everything I Need“ als A-Seite fungieren musste. Ich liebe Soul-Balladen sehr, und diese hier ist sicher gut. Aber letztlich höre ich hier nur guten Soul-Standard, der kaum jemand zum Kauf dieser Single bewogen haben wird.
Dagegen enthält die Flip-Side einen Song-Klassiker, der sich aber wohl erst nach und nach dazu entwickelte. Jedenfalls wurde die Single damals nicht sonderlich gekauft.
Hold On I´m Coming ist ein toller, x-mal gecoverter Song. Geschrieben von Isaac Hayes und David Porter, die damals unglaublich viele Songs zusammen machten, teilweise in Serieproduktion. Meines Wissens ist diese Aufnahme hier die erste dieses Songs und damit die Original-Aufnahme. Gleichzeitig ist sie auf ihre Art ultimativ. Harter Beat, fantastischer Drive der Bläser und Vocals, großartiger Sound.
Johnny Nash: I Can See clearly Now / How Good It Is 1972 D-CBS
Es mag Gründe geben, die Platte hier nicht zu spielen. Mögen es die fetten Bläser im Verein mit dem Synthesizer in der Bridge sein, welche selbst allzu sehr auf Wirkung bedacht ist. Oder der liebliche Reggae-Sound, der kaum noch Roots erkennen lässt.
Aber… dagegen stehen die wunderbaren Vocals von Johnny Nash und ein Song, der in seiner Großartigkeit, den Pop mal wieder neu erfindet.
Ähnliches gilt für die Rückseite. Wie steinern muss das Herz sein, das hier nicht zu schmelzen beginnt. ;)
Ansonsten kann ich hier nur auf meine Zeilen bzgl. der Stir It Up oben verweisen. Wunderschöne Platte.
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