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Kleiner Nachtrag zu „Nuggets“ und Greg Shaw.
In einem Nachruf auf Greg im „Record Collector“ las ich heute, dass er doch – zumindest als Berater – an der Nuggets Do-LP beteiligt war. Das wusste ich auch nicht, zumal es in den Liner Notes der Platte nirgends erwähnt wird. Dem „Record Collector“ sollte man aber in solchen Dingen schon vertrauen.„Sha La La La Lee“ so weit oben in Deiner Liste erstaunt mich – aber es freut mich natürlich auch. Man kann diese Band und ihre Singles nicht hoch genug schätzen. Und diese Single ist ja noch längst nicht ihre beste!
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deBeck und sein Meisterwerk „Odelay“: Ode auf den fransigen Hund
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WerbungOriginally posted by Mikko@21 Jan 2005, 11:29
Und diese Single ist ja noch längst nicht ihre beste!Finde ich auch, aber ich glaube otis ist sie die Liebste von ihnen, oder?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueFaves #14
The Spencer Davis Group: Gimme some Loving / Goodbye Stevie 1966 D-FontanaEndlich kann ich mich von einem bis dato ungelösten Trauma befreien. ;) Noch als ich selber 14 war, wurde behauptet (kam mir zu Ohren, habe ich gelesen): Stevie ist erst 15 Jahre alt. Es hat mich damals richtiggehend umgehauen, dass jemand in meinem Alter so gut und erfolgreich sein könne.
Eben habe ich, nach fast 40 Jahren, endlich einmal nachgeschaut: Mein Pubertäts-Über-Ich war fünf (5!) Jahre älter als ich! Dennoch war Stevie Winwood erst 18, als er „Gimme Some Loving“ schrieb. Und halt noch ein paar Klassiker mehr. Wahnsinn!
Hier haben wir es jedenfalls wieder mit einer der großen Singles der 60´s zu tun; in der Originalversion absolut maßstabsetzend, was Song, Arrangement und Drive anbelangt. Ich denke, dieses Stück kann man im Grunde nicht covern, sondern nur nachspielen (incl. Details des Arrangements), also nicht wirklich neu interpretieren. Oder kennt jemand eine Version, die sich vom Original deutlich unterscheidet?
Einige Zeit nach dieser Platte verließ Stevie dann auch die Band seines Bruders Muff und Spencer Davis´ und stieg bei Traffic ein. So enthält die Rückseite sein Good Bye. Eine fein groovende R&B-Nummer mit tollem Klavier.
Huey (Piano) Smith And The Clowns: Don´t You Just Know It / High Blood Pressure 1958 US-ACEHabe lange gebraucht, bis ich das Original eines meiner Faves aus den 60´s mein eigen nennen konnte. Don’t Haha von Casey Jones liebte ich seit früher Jugend, aber die Vorlage davon hatte ich nie gehört. Hier ist sie also: Don´t You Just Know It. Direkt aus New Orleans mit dem für mich zweitgrößten Pianisten der damaligen Zeit von dort. Immerhin gab es noch Fats Domino und Alain Toussaint (der etwas später), aber Prof. Longhair bleibt die Nr. 1.
Die behende Leichtigkeit der Smith´schen Piano-Licks ist allerdings einzigartig. Auf dieser Single hört man zwar kaum etwas davon, dafür reichlich von seiner zweiten Qualität: dem Gespür für catchy Melodien und New-Orleans-hafte Vitalität.
Beide Seiten sind unglaublich gute Abgehnummern, die jede Party damals in Schwung gebracht haben müssen, mit einer Spielfreude und einem derart unwahrscheinlichen Drive, dass kein Bein am Boden bleiben konnte.Und auch heute nicht bleiben würde, spielte man diese Sachen wieder. Allein die Vocals sind das Anhören wert.Btw: Und Huey Piano Smith´s Songtitel sind ohnehin Legende: High Blood Pressure, Tu-Ber-Cu-Lucas And Sinus Blues, Rockin Pneumonia And The Boogie Woogie Flu usw.
The Box Tops: The Letter / Happy Times 1967 D-CBS 3071Die ersten Takte überzeugten mich sofort. Ich hatte nämlich erst noch überlegt, ob ich sie mit reinnehme. Aber sie ist natürlich zu großartig. Auch wenn die Box Tops kein allzu umfangreiches Output haben, so haben sie mit dem wenigen ihren Platz ganz vorn in den Reihen der US-Popbands der 60s. Wie konnte ich zweifeln?!
The Letter war ihre erste Single, eine Dan Penn-Produktion mit dem 16-jährigen(?!) Alex Chilton als Sänger. Sie wurde sehr schnell ein weltweiter Hit.
Ein wenig von dem atemberaubenden Übernacht(?!)-Erfolg dieser Single mag auch an dem Cover oben deutlich werden. Es gab womöglich noch gar kein Bild, was man hier in D hätte verwenden können, also wurde die erste Pressung in obiger Form herausgegeben. Meiner Erinnerung nach folgte später ein anderes Sleeve. Weiß jemand mehr? Auch wüsste ich gern mehr über den Autor des Titelsongs, Wayne Carson (Thompson?). Tops?--
FAVOURITES
The Undertones: My Perfect Cousin / Hard Luck Again / Don´t Wanna See (You again) 1980 D-SireMan musste diese Iren einfach mögen. Teenage Kicks (siehe unten) hatte ich zuerst auf einem Sampler gehört und mich völlig darin verliebt. Danach alles von ihnen gekauft. Sie waren für mich die Inkarnation des Power-Pop-Punk: mit Ohrwurm-Melodien (ohne die funktioniert so etwas nicht), ansprechend sägender Gitarre und nach vorn peitschenden Rhythmen. Nichts sonst! Das alles perfekt gemacht, aber ohne aufdringlich vordergründige Produktion oder besondes marktorientiertes Kalkül, sondern wie selbstverständlich und irgendwo völlig logisch und unbedarft über den Hörer ausgegossen. Herrlich. My Perfect Cousin ist ein besonderes Highlight. Die meisten werden es kennen.
Die Rückseite enthält das längere, mehr instrumentale Hard Luck und ein kaum vierzigsekündiges I Don´t Wanna See You Again, womit die Sache selbst wohl kaum besser auf den Punkt hätte gebracht werden können. Wonderful.
The Rivieras: California Sun / H.B. Goose Step 1964 D-VogueIst das eine Platte! Punch, Drive, Direktheit, die ihresgleichen suchen. Vibrierend vor Energie, und dennoch nach derzeitigen Maßstäben recht unvollkommen. Das kann heute jede Top10-Band besser, aber darin liegt gerade der Reiz dieser Platte. Man nimmt förmlich teil an den popmusikalischen Erkundungsflügen der Rivieras ins Reich der musikalischen Energie.
Tom Tom, Gitarre, Orgel, ein einfacher Text, eine noch einfachere Melodie und fertig war eine der wenigen Waffen, die die Großinvasion der Beatles zwar nicht aufhalten, aber doch zumindest für kurze Zeit unterbrechen konnte. Man achte nur mal auf dieses instrumentale Zwischenspiel von Gitarre und Orgel, das kaum anderes bietet als die Dopplung der Töne auf beiden Instrumenten (von Melodie kann man kaum sprechen); und dennoch, wie viel Drive steckt drin! Klasse.
Aus South Bend/Indiana stammend sahnten die Rivieras mit dieser Surfnummer weltweit richtig ab. Ansonsten gibt es womöglich nicht viel Bemerkenswertes von ihnen. Habe noch ein paar andere Singles, die an diesen Geniestreich bei weitem nicht herankommen. Auch die Rückseite ist ein eher gewöhnliches Instrumental auf den Spuren von Johnny und seinen Hurricanes. Dennoch gut!!
Procol Harum: Homburg / Good Captain Clack 1967 D-PolydorNatürlich ist A Whiter Shade Of Pale von ihnen eine ganz großartige Nummer, aber ich mag das auf feine Weise überladenere Homburg noch lieber.
Es ist ein würdiger Nachfolger von A Whiter Shade… und weist Gary Brooker als großen Musiker aus, der eben nicht in den Fußstapfen des Riesenhits (der damals allerdings zunächst ein wenig Ladehemmung hatte, wenn ich mich recht erinnere) ein ähnliches Follow up kreierte, sondern hier etwas ziemlich Eigenständiges auf die Beine stellte. Natürlich sind seine Orgel und Vocals soundbestimmend wie gehabt. Aber Homburg hat eine richtig dramatische Melodieführung mit einer schön romantischen Harmonik, die den eher klassischen, an Bach angelehnten Vorläufer an Emphase noch deutlich übertrifft. Wenn schon klassischer Pop, dann ruhig so! Habe sie ca. 68 auch mal live gesehen und war ziemlich beeindruckt, was die Herren auf dem üblichen Rockinstrumentarium auf die Bühne zu bringen verstanden. Keine Spur von Kitsch.
Die Flip weist solcherlei Verdächtigungen ohnehin ganz schnell als grundlos zurück.--
FAVOURITESTolle Singles wieder, Otis!
Gimme Some Loving ist wohl die beste Single der Spencer Davis Group mit Stevie. Dicht gefolgt von I’m A Man, das Anfang 1967 als letzte Single mit Stevie erschien.
Alex Chilton war tatsächlich erst 16, als The Letter erschien. Der Autor Wayne Carson Thompson gehörte zur Riege profilierter Nashville Songschreiber. Always On My Mind (Elvis, Willie Nelson) stammt ebenfalls aus seiner Feder.
Mit Homburg hatte A Whiter Shade… wirklich einen würdigen Nachfolger. Procol Harum waren übrigens in Gottschalks 50 Jahre Rock’n’Roll Show vor knapp einem Jahr eine der wenigen unpeinlichen Live Attraktionen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!1 The Clash: London Calling
2 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
3 Beach Boys: I Get Around
4 Sex Pistols: God Save The Queen
5 Aretha Franklin: I never Loved A Man The Way I Love You
6 Aretha Franklin: Respect
7 Ken Boothe: Everything I Own
8 Small Faces: Sha la la la lee
9 Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
10 Them: Gloria
11 The Smiths: Shoplifters Of The World Unite
12 Bob Dylan: Positively 4th Street
13 Bruce Channel: Keep on
14 Otis Redding: Fa-fa-fa-fa-fa
15 Spencer Davis Group: Gimme Some Loving
16 Bob Dylan: Mixed Up Confusion
17 Wanda Jackson: Let´s Have a Party
18 Rivieras: California Sun
19 Smiths: What Difference…
20 Fairport Convention: Si Tu Dois Partir
21 Undertones: My Perfect Cousin
22 Lovin´ Spoonful: Summer In the City
23 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
24 Bobby Fuller: You´re in Love
25 Chuck Berry: School Day
26 Bobby Fuller Four: Love´s Made A Fool Of You
27 Ritchie Valens: La Bamba
28 Clash: White Riot
29 Box Tops: The Letter
30 Garnett Mimms: Cry Baby
31 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
32 Ikettes: I´m Blue
33 Music Machine: Talk Talk
34 Them: Here Comes The Night
35 Teddy Bears: To Know Him Is To Love Him
36 Neil Diamond: Solitary Man
37 Monkees: Alternate Title
38 Procol Harum: Homburg
39 Prince: Purple rain
40 Oasis: Shakermaker
41 Booker T. & The M.G.´s: Green Onions
42 Leaves: Hey Joe
43 Ousiders: Touch
44 Beach Boys: Surfin´ Safari
45 Kinks: Dead End Street
46 Yardbirds: For Your Love
47 Joe Simon: Teenager´s Prayer
48 Youngbloods: Get Together
49 Dusty Springfield: Don´t Forget About Me
50 Pogues: A Fairytale Of New York
51 Scott Walker: Joanna
52 Dexy´s Midnight Runners: Geno
53 Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
54 Julie Driscoll: Wheel´s On Fire
55 Who: Pictures Of Lily
56 Tokens: The Lion Sleeps Tonight
57 Elvis: Tutti frutti/Blue Suede Shoes
58 Joe Tex: Hold What You`ve Got
59 Elvis Costello: You Little Fool
60 Kinks: Autumn Almanac
61 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
62 Elvis Costello: Pump It Up
63 Supremes: Baby Love
64 Jesus & Mary Chain: Happy When It Rains
65 Cliff Richard: Living Doll
66 Bill Haley: Rock Around The Clock
67 Brenda Lee: Sweet Nothin´s
68 Jimmy Curtiss: Psychedelic Situation
69 Mama´s And The Papa´s: Monday Monday
70 Huey „Piano“ Smith: Don´t You Just know It
71 Percy Sledge: True Love Travels On A Gravel Road
72 Francoise Hardy: Je N´Attends Plus Personne
73 Dale Hawkins: My babe
74 Lene Lovich: Say When
75 Emmylou Harris: Two More Bottles Of Wine
76 The Herd: Paradise Lost--
FAVOURITESFaves #15
Go-Go´s: We Got The Beat / How Much More 1980 UK-Stiff
Go-Go´s: We Got The Beat / Skidmarks On My heart 1981 NL-Illegal RecordsDie beiden Cover oben sind selbstverständlich nicht ohne besonderen Grund abgebildet. Das linke umhüllt die erste Single der Damen (auf Stiff), das rechte die etwas spätere Neuaufnahme für ihre Major-Company CBS mit dem Sublabel Illegal-Rec.
Jetzt kommt natürlich, was kommen muss, und alle immer wieder ärgert, besonders die, die solche ersten Platten nicht haben: ;) Die Stiff-Platte ist natürlich viel besser als die spätere CBS-Aufnahme. Sie ist natürlich auch viel seltener.
Ja, manchmal ist es wirklich so und dann des Sammlers Freude.
Den Titelsong, zumindest den Anfang, kennt jeder, der älter ist als Mitte/Ende Zwanzig, war er doch das Intro des 80er-Clip-Clubs „Formel Eins“! In der glatteren CBS-Version natürlich. Der Song selber ist ein Hammer-Beat/Rock-Song. Irgendwo oben habe ich schon geschrieben, dass ich oft meine Probleme mit so richtigen Rocksongs habe und sie im Grunde nur von Mädels ertrage, dann aber, wenn er wie dieser gemacht ist, besonders gern. Er hat Drive, er hat Power, eine tolle Dramaturgie, er hat absolute Klasse. Die Stiff-Version ist zudem deutlich härter, weniger „produziert“ als die spätere, was das Ganze erst richtig, richtig gut macht.
How Much More von der Stiff-Single wurde später ebenfalls noch mal neu aufgenommen und taucht ebenso auf dem ersten Album wieder auf. Auch dessen Direktheit ist dann geschliffen, verhallt und gerundet. Es ist ein genauso toller Song wie die A-Seite, wunderbare Melodien, klasse Harmoniegesang.
Waren die Stiff-Go-Go´s also noch eine echte Gitarrenband mutierten sie bei CBS/Illegal/I.R.S. zu einer Pop-Band, langsam zwar, aber unüberhörbar. Dennoch ist die erste LP von ihnen immer noch um Klassen besser als der Output der allermeisten Mädels-Bands. Mindestens auf einer Stufe mit der ersten Bangles. Unbedingt zugreifen, wenn ihr sie nicht schon habt oder keine Singles kauft.
Elvis Presley: Don´t be Cruel / Hound Dog 1956 D-RCAMan versetze sich zurück in das Deutschland von ´56. Ein kleiner Teil der kleinen Welt redet hinter vorgehaltener Hand von einem gewissen Elvis, der gerade das prüde post-war-Amerika in seinen Grundfesten zu erschüttern scheint. Fernsehen haben die wenigsten hier, das deutsche Radio spielt keinen Elvis und BFBS und AFN sind Sender der Besatzungsarmeen. Ihr Wert wird erst in den nächsten Monaten und Jahren so richtig erkannt werden. Man dürfte also eher nur gemunkelt haben über diesen Burschen. Und das nur in den ganz coolen Kreisen. Zwar schafft es der junge Mann aus Memphis zu dieser Zeit sogar auf das Cover des „Spiegel“ und damit das halboffizielle Entreé in die aufgeklärten Bildungsbürgerstuben, doch jenes Magazin ist nun selber keinesfalls als Hüter des deutschen Nierentisches mit Hirsch an der Wand bekannt. Und die Jugend, die etwas auf sich hält, steht auf Dizzy oder Bird oder Miles.
Auch hießen die Plattenläden nicht WOM oder Saturn oder Musicland, sondern Elektro-Kaiser, Radio-Schnittke oder Musikalien-Meyer. Und die Besitzer waren Kaufleute, die vom Verkauf lebten, auch wenn sie womöglich in gewissen Fällen eher ungern verkaufen mochten, was da so manch einer kaufen wollte. Elvis und Haley-Platten zum Beispiel.
Zu jener Zeit also wurde in einem solchen Laden meine Don´t Be Cruel von einem jungen Mann (wahrscheinlich!) gekauft. Er hat sie nicht oft gespielt. Sie ist sehr schön erhalten, hat ihr Mittelstück und klingt noch fast wie damals im Laden. Mag er sie dort angehört haben? Oder hieß es von Frau Kaiser gleich: Anhören bei diesen Platten gibbet nich. Oftmals wurden sie ja auch nur auf Bestellung hin geordert und verkauft.
Als ich ein paar Jahre später selber zu beobachten und zu hören anfing, war die Welt um mich herum noch nicht allzu viel anders. Aber auch zu dieser Zeit faszinierte und packte mich sofort das wilde Hound Dog. Denn soo viel anders als die Jungs ein paar Jahre zuvor fühlte sich auch unsereins offenbar nicht.
Heute liebe ich das feinere Don´t be Cruel viel mehr.
Jimi Hendrix Experience: The Wind Cries Mary / Highway Chile 1967 D-PolydorIst diese Platte schön!
Das Gitarren-Akkord-Intro. So einfach und sanft und ungehört damals. Der wilde Jimi konnte also auch so etwas. Dann dieser wunderbare Song als solcher, mit Zeilen, die von Dylan stammen könnten. Das großartige Solo in der Mitte, welches ganz im Sinne des Songs gemacht und dennoch auch eine innovative Seite zeigt. Er konnte wohl gar nicht anders, als anders und neuartig zu sein.
Ich will mir Hey Joe jetzt gar nicht vorstellen, geschweige denn hören, wie es im Vergleich zu dieser Single abschneiden könnte. The Wind Cries Mary ist und war für mich immer mindestens gleichwertig. Und die anderen Sachen werden ohnehin nicht ganz mitkommen können. Trotz ihrer Klasse. Die Flip lässt den bluesigeren Hendrix, den Meister der Boogie-Gitarre hören. Großartige Platte, tolles Cover. Für mich ein Single-Highlight der 60s.--
FAVOURITES
Marsha Hunt: Desdemona / Hippy Gumbo 1969 D-PolydorJene US-Dame mischte Ende der 60er die Londoner Szene ein wenig auf. Zunächst gehörte sie zur Londoner Original-„Hair“-Besetzung, dann wollte sie von Jagger ein Kind, was sie auch bekam, weswegen es aber zunächst noch so einiges an Hickhack mit dem Herrn gab.
Zudem war sie mit Marc Bolan befreundet, von dem sie einige Songs unter der Regie Kit Lambert´s und Tony Visconti´s aufnahm. Letzterer produzierte mit ihr auch den Song „Woman Child“ von Tucker Zimmerman, auch einer meiner Faves von damals.
Hier sind nun zwei ihrer Bolan-Songs aus einer Zeit, als an T.Rex noch nicht zu denken war, die Vorform Tyrannosaurus Rex aber schon von sich reden machte. Beide Songs sind allerdings schon älter und entstammen der Bolan-John´s Children-Ära. Jene tolle Band, die ich hier auch noch vorstellen werde.
Desdemona ist ein klasse Song von ganz eigener Bolan´scher Machart. Er bekommt durch die volle Stimme der Hunt und Lambert´s Produktion richtig Power (vielleicht etwas zu viel), ganz im Gegensatz zur psychedelischen Verspieltheit der John´s Children-Version.
Der wahre Schatz aber ist die B-Seite. Hippy Gumbo zeigt, dass Bolan und Visconti schon damals den „Nighttripper“ Dr. John bestens studiert hatten. Unglaublich gut gemacht und produziert, von einer Durchsichtigkeit und Laszivität, dass man sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als Marsha mit diesem Song in einem Club zu sehen. Viel besser als die Children-Version, teuflischer Voodoo und englische Coolness in einem!
Creedence Clearwater Revival: Have You ever Seen The rain / Hey Tonight 1970 D BellaphonEine Double-A-Side. Die Rückseite des Covers ist mit der abgebildeten Vorderseite identisch, nur stehen die Songtitel dort vertauscht. Ich bevorzuge Have You Ever Seen The Rain. Auch wenn Hey Tonight ein tolles Intro hat, ein feines Zwischenspiel, eine eher CCR-untypische Luftigkeit und also natürlich große Klasse.
Aber: Have You Ever Seen The Rain ist einer der ultimativen Tracks von ihnen. Ein Song für die Ewigkeit. Man sollte ihn vielleicht nicht immer hören. Ich habe auch schon erlebt, dass er mich kalt ließ, aber normalerweise gibt mir dieses Lied alles, was Musik geben kann. Ich will da auch gar nicht gründeln, woran es liegen könnte. Die Orgel ist da wohl wichtig, dieser Melodieaufbau, der Bass, die Vocals sowieso. Alles zusammen jedenfalls musikalischer Balsam für die düstersten Stunden. Wunderbar.
Für die lichteren Momente gibt es ja die andere Seite. Eine perfekte Single also.
Percy Sledge: It Tears Me Up / Heart Of A Child 1966 D-AtlanticMan unterschätze diesen Percy Sledge nicht, ich habe es schon mal gesagt. Es gibt ein paar sehr, sehr gute Sachen von ihm. Ist dies seine beste Single? Ich weiß es noch nicht. Die A-Seite jedenfalls ist ein todtrauriger Song aus der Feder von Oldham/Penn, in einem Atemzug mit dem ebenso großartigen Nickel And A Nail von O.V.Wright zu nennen (habe die leider nicht als Single). Grandios.
Die Flip kommt stomp-mäßig dann etwas mehr zur Sache. Ist in dieser Hinsicht sicher gut, aber darüber hinaus eher Durchschnitt, was bei den Atlantic/Stax-Sachen dieser Zeit aber schon beinahe jenseits von gut und böse bedeutet. Tolle kraftvolle Produktion.--
FAVOURITESotis
Creedence Clearwater Revival: Have You ever Seen The rain / Hey Tonight 1970 D BellaphonEine Double-A-Side. Die Rückseite des Covers ist mit der abgebildeten Vorderseite identisch, nur stehen die Songtitel dort vertauscht. Ich bevorzuge Have You Ever Seen The Rain. Auch wenn Hey Tonight ein tolles Intro hat, ein feines Zwischenspiel, eine eher CCR-untypische Luftigkeit und also natürlich große Klasse.
Aber: Have You Ever Seen The Rain ist einer der ultimativen Tracks von ihnen. Ein Song für die Ewigkeit. Man sollte ihn vielleicht nicht immer hören. Ich habe auch schon erlebt, dass er mich kalt ließ, aber normalerweise gibt mir dieses Lied alles, was Musik geben kann. Ich will da auch gar nicht gründeln, woran es liegen könnte. Die Orgel ist da wohl wichtig, dieser Melodieaufbau, der Bass, die Vocals sowieso. Alles zusammen jedenfalls musikalischer Balsam für die düstersten Stunden. Wunderbar.
Für die lichteren Momente gibt es ja die andere Seite. Eine perfekte Single also.endlich kann ich innerhalb dieses Thread auch mal was Konstruktives schreiben.
Folgendes:
Diese Songs waren so ziemlich die ersten, die von CCR in den Schlagern der Woche (so hiess das halt) hörte und zum emotionalen Mitgröhlen verführten. Klasse damals für mich als 10-Jährigen. Die erste Greatest Hits mit 15 war auch ein Gewinner. Aber danach hat mich CCR 20 Jahr nicht mehr interessiert. Seit 95 erkenn ich deren Klasse erst wieder. Hab heute immer noch keine abgeschlossene Meinung, ob man sich in der Musik erst die Hörner abstossen muss, um zu seiner eigenen Sicht der Dinge zu kommen. Oder ob man mit zeitlichen Abstand gewisse Titel erst richtig würdigen kann. Oder ob „ich“ zwischenzeitlich zu wenig Wert auf Bauch legte. Oder ob es Zufall war. Oder oder oder ….Jedenfalls waren CCR für „mich“ so um 1985 rum, sowas von altmodischer Bartträger-Oldie-Schublade. Warum ?--
Das sollten wir in einem CCR-Thread besprechen. Den gibt es bestimmt.
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FAVOURITESHa! – Da sind mal zwei Singles, die ich nicht besitze, aber jetzt unbedingt haben will! Die Go-Go’s Stiff 7″45 und die Marsha Hunt Single. Von den Go-Go’s habe ich nur die spätere Version. Und ich gestehe, bis eben wusste ich gar nicht, dass es eine frühere auf Stiff gab. Von Marsha Hunt habe ich nur „Keep The Customer Satisfied“. Das war wohl ihr größter „Hit“. Jedenfalls besitze ich diese Single schon seit damals. Aber wie Du „Desdemona / Hippy Gumbo“ beschreibst, Otis, das macht mich scharf auf diese Single!
Zu CCR hab ich mich jetzt auch schon im CCR Thread geäussert.
Und mit „The Wind Cries Mary“ hast Du absolut recht!--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!muss das jetzt auch mal loswerden. ganz toller thread otis. sehr interessant auch wenn ich mir wohl keine singles mehr zulegen werde aber aus historischer sicht allemal fett respekt mann..
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almost happy • almost satisfied • the restless one • has found some peace tonightotisGo-Go´s: We Got The Beat / How Much More 1980 UK-Stiff
Go-Go´s: We Got The Beat / Skidmarks On My heart 1981 NL-Illegal RecordsDen Titelsong, zumindest den Anfang, kennt jeder, der älter ist als Mitte/Ende Zwanzig, war er doch das Intro des 80er-Clip-Clubs „Formel Eins“! In der glatteren CBS-Version natürlich.
War das Formel Eins – Intro nicht von Yello?
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?thomlahnWar das Formel Eins – Intro nicht von Yello?
Vielleicht in den späteren Jahren. Als ich noch reingeschaut habe, waren es die Anfangstakte von obiger Single. Ganz sicher!!
Und danke, Jan.
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FAVOURITESthomlahnWar das Formel Eins – Intro nicht von Yello?
Es gab über die Jahre mindestens vier Songs, die als Titelmelodie fungierten:
– „We got the Beat“
– „Formula one“ von Harold Faltermayer
– „Pack Jam“ von der Jonzun Crew
– „The Race“ von Yello.Ansonsten gefällt mir die Auswahl der Singles auch diesmal sehr.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
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