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@bullitt: Die Wirkung und Einflussnahme auf Kommendes wollte ich mit meiner Aussage „Nevermind“ keinesfalls absprechen, dennoch beschleicht mich beim Hören der Werke immer ein wenig das Gefühl, dass der einmalige Sonderstatus zuteilen auch dem frühen Tod Cobains und der folgenden Vermarktung als Koryphäe der Zeit geschuldet ist. Will heißen: Nirvana hat mich zu jeder Zeit begeistert, wie ich auch die generelle Begeisterung teilen kann, neben einigem an Hörenswertem finde ich aber auf jedem Album auch Tracks die schlichtweg erheblich abfallen und ich so keines, wenn man den ganzen historischen Wirbel darum abstrahiert, als überragend oder gar perfekt bezeichnen könnte.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlicht@Bullitt: Die Wirkung und Einflussnahme auf Kommendes wollte ich mit meiner Aussage „Nevermind“ keinesfalls absprechen, dennoch beschleicht mich beim Hören der Werke immer ein wenig das Gefühl, dass der einmalige Sonderstatus zuteilen auch dem frühen Tod Cobains und der folgenden Vermarktung als Koryphäe der Zeit geschuldet ist.
Nachvollziehbar, aber das Phänomen Nevermind retrospektiv primär mit dem Personenkult und inszeniertem Mythos nach Cobains Tod zu erklären wäre auch etwas zu simpel, da der Erfolg und die unmittelbare Rezeption von Nevermind noch in vollem Umfang zu Cobains Lebzeiten stattfand. Die Sogwirkung des Albums und die erzwungene Zäsur hatten mit seinem Selbstmord noch nichts zu tun.
IrrlichtNirvana hat mich zu jeder Zeit begeistert, wie ich auch die generelle Begeisterung teilen kann, neben einigem an Hörenswertem finde ich aber auf jedem Album auch Tracks die schlichtweg erheblich abfallen und ich so keines, wenn man den ganzen historischen Wirbel darum abstrahiert, als überragend oder gar perfekt bezeichnen könnte.
Um ehrlich zu sein höre ich Nevermind so ziemlich aus einem Guss. Klar sind die Singles auch die Highlights aber ein großes Qualitätsgefälle kann ich da nicht erkennen. Welche Tracks stoßen dir denn besonders negativ auf? Bei In Utero kann man da schon eher streiten. Das ist zu lang und Cobains Verweigerungshaltung muss man nicht immer gutheißen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Bodacious CowboyNirvana ist doch Musik für alte Leute.
Wieso denn das?
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BullittNachvollziehbar, aber das Phänomen Nevermind retrospektiv primär mit dem Personenkult und inszeniertem Mythos nach Cobains Tod zu erklären wäre auch etwas zu simpel, da der Erfolg und die unmittelbare Rezeption von Nevermind noch in vollem Umfang zu Cobains Lebzeiten stattfand. Die Sogwirkung des Albums und die erzwungene Zäsur hatten mit seinem Selbstmord noch nichts zu tun.
Ich hätte auch schreiben können, dass mir manche zu sehr in Nostalgie schwelgen und sichtlich die einmaligen kaum mehr von den eher mäßigen Tracks unterscheiden können (wäre aber irgendwie fies gewesen ;-)). Ich gehe davon aus, dass „Nevermind“ zu den Werken zählt, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, die gleichermaßen soviel Qualität besitzen, um auch den Sprung über die Jahre zu bewältigen, die aber aus besagtem Grund – wie auch viele andere zum Klassiker gewordene Werke (die Liste ist da nahezu endlos) – gerne etwas weniger kritisch unter die Lupe genommen werden, nicht nur, weil es nicht angebracht scheint, sondern weil es bei manchem eben in der ganz persönlichen Biografie seinen Platz findet.
BullittWelche Tracks stoßen dir denn besonders negativ auf?
Vielleicht hilft da die (nicht mehr ganz aktuelle) Bewertung aus dem Song-tüv: Klick
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Hold on Magnolia to that great highway moonpinchWieso denn das?
Bei dieser Musik schlafen mir nicht nur die Füße ein. Geht es Dir anders, pinch?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ja.
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Okay.
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IrrlichtIch hätte auch schreiben können, dass mir manche zu sehr in Nostalgie schwelgen und sichtlich die einmaligen kaum mehr von den eher mäßigen Tracks unterscheiden können (wäre aber irgendwie fies gewesen ;-)). Ich gehe davon aus, dass „Nevermind“ zu den Werken zählt, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, die gleichermaßen soviel Qualität besitzen, um auch den Sprung über die Jahre zu bewältigen, die aber aus besagtem Grund – wie auch viele andere zum Klassiker gewordene Werke (die Liste ist da nahezu endlos) – gerne etwas weniger kritisch unter die Lupe genommen werden, nicht nur, weil es nicht angebracht scheint, sondern weil es bei manchem eben in der ganz persönlichen Biografie seinen Platz findet.
Ich würde auch sagen, Nevermind ist sehr stark an den zeitlichen Kontext gebunden, in dem es erschien und das sollte bei einer Verortung und Bewertung auch berücksichtigt werden. Nach meinem Empfinden kein Album, das man leichtfertig als zeitlos bezeichnen würde. Natürlich spielt bei solchen Schlüsselalben auch die persönliche Sozialisation eine große Rolle. Keine Frage. Nostalgisch verklären tue ich das Album rückblickend aber dennoch nicht, weil ich diese einmalige Symbiose aus Pop, Punk und Metal erst im Laufe der Zeit wirklich zu schätzen gelernt habe. Nevermind ist faszinierend widersprüchlich, negiert sich praktisch pausenlos auf engstem Raum selbst. Laut – leise, melodiös – brachial, breitbeinig – sensibel, poliert – rauh, wütend – melancholisch, hyperaktiv – lethargisch, makellos – kaputt. Nichts passt aber alles fügt sich zusammen. Kenne bis heute kein vergleichbares Album. Vermeintlich schwächere Kompositionen wie Territorial Pissings und Endless, Nameless gehören da für mich zum Gesamtbild unbedingt dazu.
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Bullitt…Nichts passt aber alles fügt sich zusammen. Kenne bis heute kein vergleichbares Album. Vermeintlich schwächere Kompositionen wie Territorial Pissings und Endless, Nameless gehören da für mich zum Gesamtbild unbedingt dazu.
Das sehe ich bei „In Utero“ noch eklatanter. Einige Songs, losgelöst vom Kontext des Albums, vermitteln schnell den Eindruck von Füllmaterial, aber als Ganzes, entwickelt es eine schier unglaublich rohe und ungezügelte Kraft, die ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
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BullittIch würde auch sagen, Nevermind ist sehr stark an den zeitlichen Kontext gebunden, in dem es erschien und das sollte bei einer Verortung und Bewertung auch berücksichtigt werden. Nach meinem Empfinden kein Album, das man leichtfertig als zeitlos bezeichnen würde…
Damit wäre es aber kaum ein „Klassiker“!! Bin da schon anderer Ansicht.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollNevermind *****
Unplugged In New York ****--
KarmaComaDas sehe ich bei „In Utero“ noch eklatanter. Einige Songs, losgelöst vom Kontext des Albums, vermitteln schnell den Eindruck von Füllmaterial, aber als Ganzes, entwickelt es eine schier unglaublich rohe und ungezügelte Kraft, die ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Stimmt, wobei hier Albini der Band mit der Produktion wieder sehr entgegen kam, während Vig den Sound der Band zusätzlich krass konterkarierte. Diesen Kontrast kann In Utero nicht mehr bieten und wollte das ganz zu Recht ja auch gar nicht mehr. Trotzdem im Gesamtbild ein stimmiges Album, wobei vielleicht etwas zu lang geraten. Jedenfalls auch mehr als die Summe seiner Einzelteile, das stimme ich hundertprozentig zu.
dr.musicDamit wäre es aber kaum ein „Klassiker“!! Bin da schon anderer Ansicht.
Sehe da gar keinen Widerspruch. Muss jeder „Klassiker“ zeitlos funktionieren?
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Bullitt… Muss jeder „Klassiker“ zeitlos funktionieren?
Ja, eigentlich schon!!! Er ist immer grün!:dance:
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll -
Schlagwörter: Kurt Cobain, Nirvana
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