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AutorBeiträge
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thesidewinder
isotopeGestern Abend Tutu gehört. Da gibt es eine dub-mäßige Stelle, weiß nicht genau welcher track, den Massive Attack in Save From Harm gesampelt haben. Allein deswegen gefällt mir das Album.
Kann es sein dass du da etwas verwechselst? Ich habe selbst erst kürzlich herausgefunden dass „Safe From Harm“ sich großzügig bei „Spectrum“ von Billy Cobham bedient, das steht auch so in der englischen Wikipedia. Von Davis steht da aber nichts. Edit: Sehe gerade dass du es selbst bemerkt hast. In den Sample Credits von „Blue Lines“ (wohl mein liebstes MA-Album, btw.) in der Wikipedia steht allerdings auch nichts von Davis. Gut möglich dass dort aber auch auch nicht alle Samples aufgeführt sind.
Habe mir jetzt noch einmal Don´t Lose Your Mind angehört und es hört sich ähnlich an wie der dub vibe in Five Man Army. Ich glaube aber doch nicht, dass es ein sample von Davis ist. Stark verfremdete Dubsachen hören sich ja oft ziemlich ähnlich an. Jedenfalls habe ich die Assoziation zu Massive Attack gehabt und da die Alben in der Entstehungsgeschichte nur 4,5 Jahre auseinanderliegen, ist ein möglicher Einfluss zumindest nicht an den Haaren herbeigezogen.
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WerbungfriedrichSo, ich habe mir jetzt mal eine Playlist mit der ursprünglichen 1974er Tracklist von Big Fun gebastelt. Auch das ist mit 4 Tracks über 20 min und insgesamt über 1,5 Laufzeit schon eine Herausforderung. Aber vllt wird das so etwas übersichtlicher.
Und aus der On The Corner-Box, die ja wahrlich ein siebenköpfiger Drache ist, habe ich das Album Get Up With It herausdestilliert. Allein 2 Tracks darauf sind über 30 min, Insgesamt mehr als 2 h Laufzeit … Eine weitere Herausforderung!
Ja, und auf der Box darauf verbirgt sich auch noch eine andere Version von Ife …
Miles war in der ersten Hälfte der 70er offenbar völlig maßlos. Es gibt nicht nur massenhaft Aufnahmen, sie sind auch ausufernd und berauschend.dass GET UP WTH IT über 2 stunden dauert, finde ich auch eigenartig. es ist natürlich ein großes glück, dass miles in dieser zeit offenbar jederzeit ins studio gehen konnte, um den langersehnten nachfolger von BITCHES BREW einzuspielen – was ja dann, kommerziell gesehen, nie geklappt hat. aber dass es so viel material gibt, hängt natürlich auch mit der produktionsweise zusammen – um am ende solche alben wie IASW, BB; JJ oder OTC zu destillieren, brauchte es halt viele lange jams und einzeltakes. dass die an sich bereits meistens sehr gut funktionieren und veröffentlichungswürdig sind, spricht für die qualität der musiker und des zusammenspiels.
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vorgartendass GET UP WTH IT über 2 stunden dauert, finde ich auch eigenartig. es ist natürlich ein großes glück, dass miles in dieser zeit offenbar jederzeit ins studio gehen konnte, um den langersehnten nachfolger von BITCHES BREW einzuspielen – was ja dann, kommerziell gesehen, nie geklappt hat. aber dass es so viel material gibt, hängt natürlich auch mit der produktionsweise zusammen – um am ende solche alben wie IASW, BB; JJ oder OTC zu destillieren, brauchte es halt viele lange jams und einzeltakes. dass die an sich bereits meistens sehr gut funktionieren und veröffentlichungswürdig sind, spricht für die qualität der musiker und des zusammenspiels.
Ja, so ist das wohl. Diese Musik war offenbar ständig im Fluss und es gelang wohl mal mehr, mal weniger gut, sie in ein veröffentlichungsfähiges Format zu bringen. Die beiden Ü-30 minütigen Tracks auf Get Up With It sprengen ja schon aufgrund ihrer Länge eigentlich das LP-Format. Und die einzelnen Aufnahmen stammen auch von verschiedenen Sessions aus mehreren Jahren mit teils wechselnder Besetzung. Das hört man. Eigentlich ist Get Up eine kuddelmuddelige Resteverwertung, aber auf sehr hohem Niveau.
Big Fun wird für mich in der short version mit 4 Tracks schon viel einfacher verdaulich und besser. Dadurch wird der Charakter der einzelne Stücke deutlicher erkennbar, der mir im Wust der long version entging. Aber auch hier sind das Reste aus verschiedenen alten Sessions. Und ein bisschen zerfasert das eine oder andere Stück im Verlauf schon etwas. Das abgefahren rockige Go Ahead John ist ein outtake aus Jack Johnson und verwandelt sich nach knapp 12 min in etwas völlig anderes. Aber auch hier ist das Klagen auf sehr hohem Niveau.
Beide Alben haben bei aller Disparität großartige Momente. Und vielleicht kann man gerade in diesem Kuddelmuddel einen besonderen Reiz hören.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Im Forum liest man momentan Miles Davis an vielen Stellen. So ganz nebenbei bemerkt:
Heute ist übrigens sein Todestag!
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Hier übt sich Miles am Saxophon (Mailand, 1964) – und die Anregung, Miles‘ Musik wieder mal intensiver zu hören, macht mir gerade unglaublich viel Spass. Da gibt es so viel tolles zu entdecken!
Heute Morgen verdichtete sich dann auch der Entschluss, am Samstag 10.10. ab 20:30 zwei Stunden mit ein paar Tracks von Davis zu füllen, die nicht auf Alben erschienen sind: Live-Aufnahmen oder Studio-Material aus den frühen Siebzigern, als Davis viel mehr aufnahm, als damals für eine Veröffentlichung vorbereitet und berücksichtigt werden konnte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKlasse Entschluß, Flurin!
Am 10.10. werde ich mir also nichts weiter vornehmen und vor dem PC verbringen
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wasKlasse Entschluß, Flurin!
Am 10.10. werde ich mir also nichts weiter vornehmen und vor dem PC verbringenDas freut mich! Eine kurze Sendungsbeschreibung habe ich gerade abgeschickt … es gibt Musik mit Coltrane (1955-60) und dann elektrisches von ca. 1969-71 – aber ich bin noch bei der Auswahl der Tracks
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
wasKlasse Entschluß, Flurin! Am 10.10. werde ich mir also nichts weiter vornehmen und vor dem PC verbringen
Das freut mich! Eine kurze Sendungsbeschreibung habe ich gerade abgeschickt … es gibt Musik mit Coltrane (1955-60) und dann elektrisches von ca. 1969-71 – aber ich bin noch bei der Auswahl der Tracks
Das liest sich schon mal sehr gut. Und dann kommt deine Sendung auch schon um 20:30 Uhr. Noch besser!
So sehr ich die langen Samstage mag, so schlimm können sie für mich sein, wenn ich irgendwann nicht mehr vor dem PC sitzen kann. Wenn ich dann auf das Sofa wechsle, knack ich irgendwann ein.--
Super Idee, Flurin! Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder zu Hause bin und dir zuhören kann.
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 24.04..2025, 21:00 Uhr - My Mixtape #162 - Life Is Sweet Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinfriedrichDiese Musik war offenbar ständig im Fluss und es gelang wohl mal mehr, mal weniger gut, sie in ein veröffentlichungsfähiges Format zu bringen.
ich bin gestern nochmal bei sachen gelandet, die auf der complete OTC box überhaupt zum ersten mal veröffentlicht wurden. da ist dann so was tolles wie das hier dabei, auch über 15 minuten, mit einem fantastischen langen miles-solo, das zeigt, was für einen radikal persönlichen ton er mit seiner wahwah-trompete herstellen konnte. dass sowas damals nicht rauskam, ist mir unbegreiflich:
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vorgarten
friedrichDiese Musik war offenbar ständig im Fluss und es gelang wohl mal mehr, mal weniger gut, sie in ein veröffentlichungsfähiges Format zu bringen.
ich bin gestern nochmal bei sachen gelandet, die auf der complete OTC box überhaupt zum ersten mal veröffentlicht wurden. da ist dann so was tolles wie das hier dabei, auch über 15 minuten, mit einem fantastischen langen miles-solo, das zeigt, was für einen radikal persönlichen ton er mit seiner wahwah-trompete herstellen konnte. dass sowas damals nicht rauskam, ist mir unbegreiflich:
Ist auch noch ein Kandidat für besagte Sendung am 10.10. … aber wenn es hier jetzt alle schon anhören
Gestern war ich was solche Fundstücke angeht auch mal wieder bei der Complete Bitches Brew Box … es ist schon krass: die offizielle Diskographie besteht nach so ab 1970 ja zu mehr als der Hälfte aus Live-Alben – und dennoch enttsand im Studio weiterhin eine Unmenge an tollem Material, das nicht mal für „Circle in the Round“ und „Directions“ voll ausgekostet wurde. Und da sind so einige Juwelen dabei!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Ist auch noch ein Kandidat für besagte Sendung am 10.10. … aber wenn es hier jetzt alle schon anhören
Gestern war ich was solche Fundstücke angeht auch mal wieder bei der Complete Bitches Brew Box … es ist schon krass: die offizielle Diskographie besteht nach so ab 1970 ja zu mehr als der Hälfte aus Live-Alben – und dennoch enttsand im Studio weiterhin eine Unmenge an tollem Material, das nicht mal für „Circle in the Round“ und „Directions“ voll ausgekostet wurde. Und da sind so einige Juwelen dabei!haha, ich habe noch mehr gehört, aber aus dem grund nur auf mr foster hingewiesen, weil ich dachte, das ist vielleicht zu lang für deine sendung
ja, nach BITCHES BREW lief ja auch was schief, finde ich. dass JACK JOHNSON nicht richtig vermarktet wurde, stattdessen der fillmore-live-supercut (als eine art more of the same oder „live bitches brew“), finde ich einen kapitalen fehler. ON THE CORNER war dann leider ein misserfolg, und daraufhin hat macero wohl nur noch ein bisschen sessionmaterial ausgewertet und geremixt. von den letzten live-entwicklungen (dark magus, agharta, pangagea) hat man ja in den usa gar nichts mehr mitbekommen. da kam dann halt sowas wie PLAZA raus.
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vorgarten
gypsy-tail-wind
Ist auch noch ein Kandidat für besagte Sendung am 10.10. … aber wenn es hier jetzt alle schon anhören
Gestern war ich was solche Fundstücke angeht auch mal wieder bei der Complete Bitches Brew Box … es ist schon krass: die offizielle Diskographie besteht nach so ab 1970 ja zu mehr als der Hälfte aus Live-Alben – und dennoch enttsand im Studio weiterhin eine Unmenge an tollem Material, das nicht mal für „Circle in the Round“ und „Directions“ voll ausgekostet wurde. Und da sind so einige Juwelen dabei!haha, ich habe noch mehr gehört, aber aus dem grund nur auf mr foster hingewiesen, weil ich dachte, das ist vielleicht zu lang für deine sendung
ja, nach BITCHES BREW lief ja auch was schief, finde ich. dass JACK JOHNSON nicht richtig vermarktet wurde, stattdessen der fillmore-live-supercut (als eine art more of the same oder „live bitches brew“), finde ich einen kapitalen fehler. ON THE CORNER war dann leider ein misserfolg, und daraufhin hat macero wohl nur noch ein bisschen sessionmaterial ausgewertet und geremixt. von den letzten live-entwicklungen (dark magus, agharta, pangagea) hat man ja in den usa gar nichts mehr mitbekommen. da kam dann halt sowas wie PLAZA raus.Nein, eher zu kurz, muss ja mit vier Titeln pro Künstler die zwei Stunden füllen … aber ich spiele ja noch anderes (MD Quintet, MD Sextet, Miles & Coltrane), d.h. es kommen auch kürzere Sachen zum Zug.
Kam „Dark Magus“ auch nicht regulär in den USA heraus? War „In Concert“ das letzte dort erschienene aktuelle Live-Album?
Was die Betreuung von Miles durch Macero/Columbia angeht … das war ja wohl auch tatsächlich schwierig, und ich finde das nachvollziehbar. Er stand da wohl irgendwie zwishen den Stühlen des jüngeren Funk-Publikums, das weisse Jazz-Publikum hatte sich spätestens seit den späten Sechzigern anders orientiert … und selbst von den verständigeren Jazzkritikern verstanden ja viele damals nicht, was Miles machte. Ob Macero das alles verstanden hat, zu erkennen vermochte, welche Juwelen da entstanden? Ich vermute halt, auch nur teilweise, sonst hätte Columbia ja schon die Marketing-Maschinerie anwerfen und die Musik mehr pushen können. Ich fand ja Deine Bemerkung neulich interessant, dass „Agartha“ ja wirklich ein alternatives Modell des kollektiven Musizierens darstellt … und auch der Miles der 80er wieder – das sind ja irgendwie alles Ansätze, die von anderen nicht übernommen und weiterverfolgt wurden, vermutlich ja auch, weil damals vielen nicht ersichtlich war, wie toll – und bahnbrechend – das alles ist.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Kam „Dark Magus“ auch nicht regulär in den USA heraus? War „In Concert“ das letzte dort erschienene aktuelle Live-Album?in japan 1977, in den usa erst inform der doppel-cd (mit den liebman-linernotes) 1997. IN CONCERT war wohl als live-album zu ON THE CORNER konzipiert (mit einem ähnlichen artwork), aber selbst hier in der umfrage merkt man ja, dass das bis heute so nicht rezipiert wird.
den sound von AGHARTA und PANGAEA hat man irgendwann schon wertschätzen können (und DARK MAGUS erschien ja ende der 90er als vorläufer von jungle), aber dass das ja auch ein afrofuturistischer ansatz war, ist mir auch erst kürzlich klargeworden. miles war zwar p-funk-fan, aber was er machte klang ja doch sehr anders. aber wie sehr seine mitt-70er-musik gleichzeitig rückwärts (kollektive percussion, schwarze groove-trance) und vorwärts (science-fiction-sounds, feedback, loops, technik) ausgerichtet war und spätestens nach dem weggang von liebman auch wieder eine rein schwarze performance, fiel mir erst auf, als ich mir nochmal die originalcover angesehen habe.
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@vorgarten: Hast du eigentlich damals auch Ocean of Sound: Aether Talk, Ambient Sound and Imaginary Worlds von David Toop gelesen? Es gab sogar eine sehr interessante Kompilation zum Buch. Das war jededenfalls eine sehr spannende Zeit in den 90ern mit den ganzen Bezügen zu Miles und Wiederentdeckungen, Remixen, Re-Remixen und Werkschauen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
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