Antwort auf: Miles Davis

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gypsy-tail-wind
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vorgarten

gypsy-tail-wind
Ist auch noch ein Kandidat für besagte Sendung am 10.10. … aber wenn es hier jetzt alle schon anhören
Gestern war ich was solche Fundstücke angeht auch mal wieder bei der Complete Bitches Brew Box … es ist schon krass: die offizielle Diskographie besteht nach so ab 1970 ja zu mehr als der Hälfte aus Live-Alben – und dennoch enttsand im Studio weiterhin eine Unmenge an tollem Material, das nicht mal für „Circle in the Round“ und „Directions“ voll ausgekostet wurde. Und da sind so einige Juwelen dabei!

haha, ich habe noch mehr gehört, aber aus dem grund nur auf mr foster hingewiesen, weil ich dachte, das ist vielleicht zu lang für deine sendung
ja, nach BITCHES BREW lief ja auch was schief, finde ich. dass JACK JOHNSON nicht richtig vermarktet wurde, stattdessen der fillmore-live-supercut (als eine art more of the same oder „live bitches brew“), finde ich einen kapitalen fehler. ON THE CORNER war dann leider ein misserfolg, und daraufhin hat macero wohl nur noch ein bisschen sessionmaterial ausgewertet und geremixt. von den letzten live-entwicklungen (dark magus, agharta, pangagea) hat man ja in den usa gar nichts mehr mitbekommen. da kam dann halt sowas wie PLAZA raus.

Nein, eher zu kurz, muss ja mit vier Titeln pro Künstler die zwei Stunden füllen … aber ich spiele ja noch anderes (MD Quintet, MD Sextet, Miles & Coltrane), d.h. es kommen auch kürzere Sachen zum Zug.

Kam „Dark Magus“ auch nicht regulär in den USA heraus? War „In Concert“ das letzte dort erschienene aktuelle Live-Album?

Was die Betreuung von Miles durch Macero/Columbia angeht … das war ja wohl auch tatsächlich schwierig, und ich finde das nachvollziehbar. Er stand da wohl irgendwie zwishen den Stühlen des jüngeren Funk-Publikums, das weisse Jazz-Publikum hatte sich spätestens seit den späten Sechzigern anders orientiert … und selbst von den verständigeren Jazzkritikern verstanden ja viele damals nicht, was Miles machte. Ob Macero das alles verstanden hat, zu erkennen vermochte, welche Juwelen da entstanden? Ich vermute halt, auch nur teilweise, sonst hätte Columbia ja schon die Marketing-Maschinerie anwerfen und die Musik mehr pushen können. Ich fand ja Deine Bemerkung neulich interessant, dass „Agartha“ ja wirklich ein alternatives Modell des kollektiven Musizierens darstellt … und auch der Miles der 80er wieder – das sind ja irgendwie alles Ansätze, die von anderen nicht übernommen und weiterverfolgt wurden, vermutlich ja auch, weil damals vielen nicht ersichtlich war, wie toll – und bahnbrechend – das alles ist.

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