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AutorBeiträge
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und bei can mehr oder weniger genauso.
Holger Czukay war der erste sampler- der ist auch noch schuldig, an dem ganzen gesampelten zeugs heutzutage. :-xBei Can lief es nicht auf Elektronik hinaus (sie hatten schon 1971 auf der Do-LP „Tago Mago“ fast zwei Seiten mutwillig elektronisch experimentiert in den Titeln Aumgn und PekingO…), sondern Czukays eigenwillige Soundtüfteleien mit Langwellenempfang, live-Telefonaten und sonstigen Samples führten innerhalb der Band zu Spannungen, als Can Mitte/Ende der 70-er mit den Ex-Traffic-Leuten Roskoe Gee und Reebop Kwaku Bah
sehr locker und flockig und teils auf Ethno-Pfaden wandelte.
Czukay war der erste Sample-Spezialist und wegweisend, das stimmt. Allerdings sollte man ihm zugute halten, dass er dafür keine heute gebräuchliche Software benutzte, sondern die Magnet-Bänder eigenhändig schnitt und neu montierte. Dafür: Hut ab, Herr Czukay. Und auch dafür, dass Jaki Liebezeit auf jeder Czukay-Produktion trommelte…
Ok, nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich, aber ihn für die heutige Ölpest der Tonkunst zur Verantwortung zu ziehen, ist ebenso abwegig, wie dem Erfinder des Rades Autounfälle zuzuschreiben… :D
Grüße, C.--
Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
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Werbungähm… hab ich auch extra ein wenig provokant geschrieben. zeigte seine wirkung, wie ich sehe.
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starship,
1. solltest du genauer bei den entstehungszeiten sein. damals ist nicht heute, wo eine portishead dummy auch 2002 hätte erscheinen können und umgekehrt.
2. solltest du den czukay nicht wg. mancher verirrungen verdammen, er war schon genial. vielleicht zu sehr. gefallen muss es keinem.can,
was mich immer noch mal interessiert, kam es auch bei dir irgendwann zu diesen seltsamen, fantastischen, musikalischen schwingungen bei seinen kurz/langwellenspielchen. kann mir das gar nicht vorstellen. weiß auch nicht, was ich mir darunter vorzustellen habe.--
FAVOURITES@starship
Diesen Steilpass habe ich aber gern erlaufen… :D@otis,
ich weiss jetzt nicht so richtig, was du mit seltsamen Schwingungen meinst…
Czukay’s Tick war es, bei Can-Konzerten per Kurz- oder Langwelle Radio Bagdad o.ä. einzufangen und in die Darbietung einzustreuen. Sollte wohl sozusagen den Zauber des Augenblicks unterstreichen —-> Live-Musik als unwiederholbarer Prozess.
Auf seinen ausgefeilten Studio-Produktionen (vor allem „Movies“, „Radio Wave Surfer“ und „Rome remains Rome“) hat er z.T. aus bulgarischen und arabischen Radiosendungen Stimmen und Gesänge in seine Melodien eingeflochten bzw. umgekehrt stimmige Sounds um diese fremden Töne herumgruppiert, so dass richtig geschlossene durcharrangierte Musik entstand.
Wie Du schon sagst: Es muss nicht gefallen…, aber für mich hat es was…bleibendes…Grüße, C.
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!er erzählte oder ich habs gelesen oder woher auch immer ichs hab, dass gerade bei den konzerten durch seine sendersuche und spielereien im äther ganz besondere vibrations aufgekommen seien, beinahe magisch.
(frag mich nicht, deshalb frag ich dich ja. und so ein schamanenhaft magisch esoterisch verrücktes huhn war er ja!!)--
FAVOURITES@otis
diese portishead dummy kenn ich noch nicht. gefällt sie dir?hier links zu czukay:
und zu damo: http://www.damosuzuki.de/
wobei da mehre links zu noch mehr krautrockseiten im web stehen. die letzten sachen von damo suzuki haben mir nicht gefallen. singt da eine viertelstunde und mehr, das gleiche. gabs auch auf mediastream.@norbert
von beck gefällt mir einiges recht gut. mit moby fang ich wenig an. welche würdest du sagen ist seine beste? die bush of ghost hab ich.--
er erzählte oder ich habs gelesen oder woher auch immer ichs hab, dass gerade bei den konzerten durch seine sendersuche und spielereien im äther ganz besondere vibrations aufgekommen seien, beinahe magisch.
Der Czukay hat ja eine sehr eigene Art, an Musik zu basteln…Magische Momente – z.B. durch das Einstreuen von samples – entstehen natürlich durch das Empfinden des Lauschenden. Dass ein altes Dampfradio mit LW, KW und MW sehr fesselnd sein kann, weiss ich noch aus eigener Erfahrung. Insofern bedient(e) Czukay natürlich auch vielfach Kindheitserinnerungen. Die durch seine Musik ausgelösten Stimmungen, dieses schwebende, skurrile, das macht m.E. den Zauber aus. Er hat ja stets sein Schaffen mit schrulligen statements kommentiert…, das ist verkraftbar, weil er auf der anderen Seite in seiner Entwicklung sehr viele verschiedene Orientierungen zuliess und nur selten im Elfenbeinturm musizierte. Er hat z.B. Trio, die Eurythmics und den belgischen Sänger Arno produziert, hat mit David Sylvian, S.Y.P.H., Cluster und Jah Wobble zusammengearbeitet,- also eine rechtschaffene Spannbreite.
Bevor ich ins Plaudern gerate, nochmal schnell der Link zum Can-eigenen Spoon-Label…:
http://www.spoonrecords.com/Beste Grüße, C.
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!vor allem das mit syph hat mich beeindruckt irgendwie. und jah wobble. aber gesponnen hat er trotzdem, oder?
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FAVOURITESaber gesponnen hat er trotzdem, oder?
Natürlich, otis, gesponnen hat er, zweifelsfrei. Kleine Anekdote noch…: beim Can-Solo-Projects-Konzert in Hamburg 1999 begrüßte er das Publikum folgermaßen: „guten Abend, schön, dass ihr alle hier drin seid. Und ich weiss auch, warum ihr alle hier seid. Denn draussen wimmelt es von Krokodilen…“ [das ganze im Märchenonkel-Ton… ; im Publikum wohlwollend-vergnügte bis irritierte Reaktionen…]
Auf seiner Website gibt’s unter „visuals“ auch ausgesprochen spinnerte selbstgemachte Videos zu sehen…Gruß, C.
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!Alsbald gibt’s dann noch hoffentlich erhellendes zum Krautrock im Radio.
Gerade gefunden…
Gruß, C.KLANG DER REVOLTE
DIE ACHTUNDSECHZIGER UND IHRE MUSIK
von Christoph Wagner
DEUTSCHLANDFUNK, Freitag, 31. Januar 2003, 19.15 Uhr
Es kommen zu Wort: Hellmut Hattler (Kraan), Joachim Irmler (Faust), Mani
Neumaier (Guru Guru), Tim Belbe (Xhol Caravan), Wolfgang Dauner, Achim Bergmann (Trikont), Heiner Goebbels (Sogenanntes Linksradikales
Blasorchester)Musik von Ton Steine Scherben, Kraan, The Lords, Faust, Guru Guru, Xhol
Caravan, Witthüser & Westrupp, Wolfgang Dauners Et Cetera, Klaus der Geiger, Tommi & das mobile Einsatzorchester, Sogenanntes Linksradikales
Blasorchester, Joni MitchellFür die Zeitgeschichte gilt 1968 als magische Zahl. Es ist das Jahr, als die
Jugendrebellion nach Europa schwappte. Lange Haare, vergammelte Klamotten, Kommuneleben, sexuelle Revoltuion und Drogenkonsum waren nur ein paar der Schlagwörter, die einen kulturellen Umbruch anzeigten. Das wichtigste Medium, das die revolutionäre Botschaft verbreitete, war die Popmusik. In dieser Umbruchzeit, den magischen Jahren von 1967 bis 1973, wo alles offen und alles möglich schien, entwickelte sich in der Bundesrepublik eine eigenständige populäre Musikkultur, die im besten Falle in porduktiver Weise die starken Impulse aus England und Amerika mit europäisch-deutschen Einflüßen zu einer eigenständigen Ausdrucksweise verarbeiteten.--
Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!Interessant, interessant canna. Das werde ich mir ganz sicherlich in 3 Tagen nicht entgehen lassen.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll@starship
von Moby gefällt mir „PLAY“ bisher am besten. Die CD aus dem letzten Jahr gefällt mir nicht so gut.Ich habe insgesamt vier Konzerte von Can erlebt. Die oft zitierte „Magie“ war immer dann zu spüren, wenn die Band sehr „tight“ spielte und man den Eindruck hatte, dass die Seelen der Musiker miteinander verknüpft sind. Das hielt jedoch nie das jeweilig ganze Konzert über an. Aber diese Momente bleiben unvergesslich.
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Alsbald gibt’s dann noch hoffentlich erhellendes zum Krautrock im Radio.
Gerade gefunden…
Gruß, C.Na, das ist ja jetzt wohl Pflichtprogramm!
Trifft sich gut. Bin zu der Zeit im Wagen
unterwegs.--
Never a dull moment!ich hab die lords zum erstenmal live gesehen, so 66 rum. in klagenfurt in einem bierzelt. war ja total von ihren frisuren begeistert, den prinz eisenherz-fisuren,und daß sie im starclub spielten wo die beatles auftraten. na, und mit ihrem: poor boy konnte ich mich doch total identifizieren, mit all den bösen leuten um mich rum und den schrecklichen lehrern.
na, und da dachte ich mir: so ein lords-auftritt ist schon etwas besonderes und da muß man sich auch besonders herrichten. hatte vorher im bravo ein bild von the who gesehen, und von keith moon, mit seinem t-shirt wo eine zielscheibe drauf war, und war daher total beeindruckt! (übrigens gabs damals das wort t-shirt noch nicht- das hieß bei uns einfach: laiberl)
nun ja, ich entdeckte die möglichkeiten des mannes freier brust auf so einem t-shirt und dachte mir, da hat auch noch was anderes platz, als eine zielscheibe und entwarf ein logo für die lords!
ein echtes logo vom heutigen standpunkt her. zwar mit filzstift auf das t-shirt gemalen, aber es enthielt: the lords, als schriftzug, psychedelisch verzerrt, sodaß die buchstaben, einen zylinderhut ergaben + freundlich lachendes gesicht.
war äußerst stolz auf mein ergebniß und ging so bekleidet auf das konzert.
die girls saßen eher vorne und ich in der mitte. (alle auf so bierzeltbänken, wobei ich mir dachte, wie wenig kultur doch unser land für die lords aufbringt).
das konzert begann:
wumms!- die girls eher fiebrig, ich auf cool.
trotzdem lachte mich ständig dieser lord ulli von der bühne her an, während sie live spielten. ich blickte nach hinten, dachte dem gefällt ein girl hinter mir, ich blickte nach vor, dachte da säße eine hübsche. aber nein, irgendwann wurde mir klar, er meinte mich!
ich bin ja im männeranlachen, wenig bewandert, und lachte irgendwie zurück, teils stolz, teils, was weiß ich…ein bißchen verkrampft oder so.
langer rede, kurzer sinn:
das konzert war zuende, kam gut an, gefiel mir gut und ich ging nach hause.
quieeetsch!- da blieb ein auto stehen: eine schwarze mercedes-benz–taxilimosine. die fenster wurden nach unten gekurbelt und lord ulli blickte heraus: hey! laß mal dein t-shirt sehen!
ich: na, klar!- und wölbte meine brust.
er: das ist mir die ganze zeit von der bühne her aufgefallen!
ich (ein wenig scheinheilig): so,so…
er: wie hast du das gemacht?
ich: ich hab das mit filzstift raufgeschrieben.
er: sieht echt toll aus. dafür möchte ich mich bedanken, fahr mit uns mit, wobei er mir die tür des taxis öffnete.
und dann krakte hinter ihm ein anderer lord raus, ein blonder, der bassist oder so: hey, wir fahren doch ins puff!- da können wir den kleinen nicht mit nehmen. sag wie alt bist du ?
ich: na, 15! (um ein jahr geschummelt.)
der blonde blöde lord: du bist zu jung!
lord ulli, zum blonden blöden lord: da hast du auch wieder recht!- und zu mir: sag hast du eine freundin?
ich (stolz): ja, klar! (ebenfalls geschummelt).
er: schau, wir geben dir autogramme. für dich und deine freundinnen (wobei er da in die mehrzahl ging!)
ich: na, gut.
und dann bekam ich von der mercedes-benz-limosine aus, von den lords mindestens 5 autogrammkarten, mit der unterschrift von allen lords!
und ging stolz nach haus, mit gewölbter brust, so wie ich gekommen war.das war meine erste bekanntschaft mit KRAUTROCKERN!
:) :) :)--
eine nette geschichte. dass man sowas in österreich erleben durfte. außerdem scheinst du ein bisschen älter als ich. endlich einer!!
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