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AutorBeiträge
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Ich würde Jarrett gern nochmal in einem anderen Trio hören, gern auch nochmal Solo. Das letzte dokumentierte Set („Munich 2016“) ist jedenfalls fabelhaft, die 12 Skizzen bieten eine enorm breites Spektrum an Improvisation, die man sonst selten an einem einzigen Abend zu hören bekommt. „La Fenice“ habe ich weit weniger gehört, was aber nichts mit der Qualität zu tun hat. Auch „After The Fall“ habe ich bisher kaum gehört, beim Trio komme ich komischerweise immer zu meinen Favoriten zurück, Solo bin ich offener für Neues oder selten gehörtes.
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Werbungvorgartenna, dann.
Ich respektiere deine Meinung absolut, bitte respektiere auch meine. :)
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Angeregt durch das verlinkte Interview höre ich mal wieder „A Multitude of Angels“, die mich weiterhin begeistert. Das macht schon sehr viel Spaß, die einzelnen Abende im Vergleich zu hören. So intensiv war das vorher ja eigentlich nur bei den Sun Bear Concerts möglich (Randnotiz: Die Neuauflage auf Vinyl war mir durchgegangen). Der von Jarrett angesprochene Sound ist wirklich vorzüglich. Faszinierend, dass er das nur mit zwei Mikrophonen und einer DAT-Maschine aufgezeichnet hat.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Ich fand die Box auch auf jeden Fall lohnenswert. Werde sie bei Gelegenheit auch mal wieder hören. Bei Erscheinen fand ich sie gut, aber nicht fantastisch. Ich muss sie aber noch genauer hören.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
vorgartenna, dann.
Ich respektiere deine Meinung absolut, bitte respektiere auch meine. :)
Hm, nur weil einer es im Leben gut hatte, Glück hatte (vielleicht auch ein Arschloch war, eine Diva, ein Seiltänzer, der es seinen Mitmenschen sicher nicht immer leicht machte) soll es nicht bedauernswert sein, wenn es auf möglicherweise traurige und schleichende Weise zu Ende geht? Da geht es doch gerade auch um Respekt, unabhängig von persönlichen Urteilen über den Menschen – oder sein Werk.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windHm, nur weil einer es im Leben gut hatte, Glück hatte (vielleicht auch ein Arschloch war, eine Diva, ein Seiltänzer, der es seinen Mitmenschen sicher nicht immer leicht machte) soll es nicht bedauernswert sein, wenn es auf möglicherweise traurige und schleichende Weise zu Ende geht? Da geht es doch gerade auch um Respekt, unabhängig von persönlichen Urteilen über den Menschen – oder sein Werk.
Ich wiederhole gerne nochmal meine Ansicht. Ich verstehe, wenn es jemand bedauernswert findet, dass das Standards Trio nicht mehr existiert, angesichts der opulenten Dokumentation der Musik des Trios zu seinen besten Zeiten, empfinde ich aber keine Tragik darin, dass es die Band nicht mehr gibt. Im Jazz gibt es wirklich viele tragische Geschichten, diese zählt nach meinem Empfinden nicht dazu.
Sehr seltsam finde ich übrigens den Verweis auf „persönliche Urteile über den Menschen“, insbesondere dann, wenn du das auf mich beziehen solltest. An Jarrett mochte ich ja, dass er auch ein Arschloch sein konnte und Respekt für seine Musik beispielsweise bei schwatzenden Italienern und dauerhustenden Deutschen eingefordert hat. Von einer „geschieht ihm recht“-Haltung bin ich meilenweit entfernt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.@nail Ich dachte wir reden hier vom schleichenden Karriere-Ende Jarretts, der Tatsache, dass er seit 2017 nicht mehr aufgetreten ist und weitere Auftritte eher nicht mehr wahrscheinlich sind. Und in dem Kontext fand ich Deine Bemerkung dann eben doch etwas unpasssend.
Über den Dokumentationsgrad von Jarretts Musik insgesamt brauchen wir nicht zu diskutieren, da haben Eicher und einige andere (auch Radio-Stationen und Taper) gute Arbeit geleistet.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind@nail Ich dachte wir reden hier vom schleichenden Karriere-Ende Jarretts, der Tatsache, dass er seit 2017 nicht mehr aufgetreten ist und weitere Auftritte eher nicht mehr wahrscheinlich sind.
Ja, eben. Nach dieser Bemerkung ist deine Aussage über seine Persönlichkeit für mich noch unverständlicher.
Und in dem Kontext fand ich Deine Bemerkung dann eben doch etwas unpasssend.
Warum?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Damit wir uns verstehen: Du sagst, Jarrett sei privilegiert, hatte eine tolle Karriere, und drum ist es (auch persönlich) nicht tragisch, wenn er jetzt langsam und schleichend zu grunde geht (mit der allgemeinen Einschränkung allenfalls: „aller Abschied ist bitter“, der Du bei soulpope ja zugestimmt hast). Das finde ich (gerade in diesen Tagen) eine seltsame und unpassend unsensible Einstellung, und darüber bin ich halt gestolpert – ich hätte es wohl auch besser bei einem „na dann“ belassen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDamit wir uns verstehen: Du sagst, Jarrett sei privilegiert, hatte eine tolle Karriere, und drum ist es (auch persönlich) nicht tragisch, wenn er jetzt langsam und schleichend zu grunde geht (mit der allgemeinen Einschränkung allenfalls: „aller Abschied ist bitter“, der Du bei soulpope ja zugestimmt hast). Das finde ich (gerade in diesen Tagen) eine seltsame und unpassend unsensible Einstellung, und darüber bin ich halt gestolpert – ich hätte es wohl auch besser bei einem „na dann“ belassen.
Ich schrieb, Jarrett sei privilegiert (kaum ein Jazzmusiker hat so viel Geld verdient wie er), hatte eine tolle Karriere, die extensiv dokumentiert wurde und daher ist es für mich nicht tragisch, wenn er keine Konzerte mehr spielen kann.
Ich weiß nicht, ob das für ihn persönlich tragisch ist, sieht im Interview nicht so aus, kann aber auch anders sein. Von „langsam und schleichend zugrunde gehen“ habe ich nie was geschrieben, weshalb mich irritiert, diese Passage in deinem Post wiederzufinden. Wissen wir, wie es ihm gesundheitlich geht? Es gibt einen Unterschied zwischen „kann keine Konzerte mehr spielen“ und „geht jämmerlich zugrunde“.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,503
gypsy-tail-windDamit wir uns verstehen: Du sagst, Jarrett sei privilegiert, hatte eine tolle Karriere, und drum ist es (auch persönlich) nicht tragisch, wenn er jetzt langsam und schleichend zu grunde geht (mit der allgemeinen Einschränkung allenfalls: „aller Abschied ist bitter“, der Du bei soulpope ja zugestimmt hast). Das finde ich (gerade in diesen Tagen) eine seltsame und unpassend unsensible Einstellung, und darüber bin ich halt gestolpert – ich hätte es wohl auch besser bei einem „na dann“ belassen.
Liebe alle,
nachdem sich ja offenbar mein Posting jetzt sukzessive als inkriminierte Tathandlung herausschält …. (na) dann …. doch einige Worte :
(Vermutlich) jeder von uns hat Erlebnisse finaler Abschiede auf seinem Kerbholz, welche persönlich betroffen mach(t)en …. und ja, jeder endgültige (egal ob plötzliche oder schleichende) Abschied ist bitter ….sehr …. daher dieser mein Zusatz als Zeichen von Grundpietät – und keinesfalls ein als solches diametral mißinterpretiertes „drüberwischen“ ….
Welche Bevorzugung Jarrett als Künstler dokumentarisch, monetär, anerkennungmäßig oder sonstwie gegenüber anderen Künstlern hatte, ist dabei vollkommen belanglos ….
BTW wir (aka wer auch immer sich dazu berufen fühlt) können natürlich jederzeit einen Thread mit dem Thema eröffnen, welche Künstler wir noch gerne gesehen, deren Auftritte mitverfolgt oder doch noch ein weiteres (Alters)werk gehört hätten …..
Edit : Übrigens Hr. Eicher, wann machen Sie endlich das famose Keith Jarrett Trio Konzert aus der Fabrik, Hamburg 1989 zugänglich … Zeit warat`s …. schon lang ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)@beide Ich wollte hier kein so grosses Fass aufmachen, ob wir noch jemanden zu hören kriegen oder nicht, läuft auch bei mir nicht unter tragisch, dass Jarrett eine phantastische und superb dokumentierte Karriere hatte, steht wie schon geschrieben auch nicht zur Debatte … aber es ging um das Karrierenende im Stillen, und damit ja gerade auch um das Vakuum, das betreffend Informationen über Jarretts Zustand herrscht (das Interview ist ja auch schon von März 2017, seither hat man kaum noch was gehört, es gab nur das eine oder andere Gerücht nach den Konzertabsagen, Mutmassungen, wie ich sie mit meiner Formulierung vom schleichenden Zugrundegehen auch anstellte).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch verstehe, was du meinst, gypsy. Ich bin nur etwas skeptisch, vom Ende der künstlerischen Tätigkeit gleich auf „langsames Zugrundegehen“ zu schließen, sofern man das menschliche Leben und insbesondere das Altern nicht grundsätzlich genau so wahrnehmen will. Ich respektiere auch, wenn Jarrett sich zu seiner Gesundheit nicht äußert (du sicher auch), aber ich empfinde das auch nicht wirklich als Vakuum, eher als natürlichen Gang der Dinge, der selbstverständlich bedauernswert ist, aber leider unvermeidlich. Was glaubst du, was uns dort an dieser Front in den nächsten 1-10 Jahren noch alles erwartet? Dylan, Neil Young, Van Morrison, Paul McCartney, Ringo Starr, die Stones, etc.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ja, klar, als Jazzfan ist das ja quasi leider seitdem unsereins dabei ist ein Dauerthema. Ich dachte halt zum Kontrast auch wieder an Sonny Rollins gestern, der hat sich ja 2012 von der Bühne zurückgezogen, aber hie und da ein Interview gibt oder sich auch kürzlich mal wieder meldete:
https://www.facebook.com/watch/?v=496192611257307Dass Jarrett sich nicht äussert, klar respektiere ich das, aber seltsam finde ich es schon – er könnte ja auch z.B. via ECM mal was mitteilen lassen, andernfalls gehe ich halt tendentiell eher von Schlimmerem als von Besserem aus.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNicht nur Jazzfans, ich erinnere nur an Mark Hollis von Talk Talk, der sich zurückzog und nie wieder in der Öffentlichkeit auftrat oder sich auch nur privat mehr als einige wenige Male äußerte. Es gibt andere Beispiele von Popstars, die quasi verschwunden sind, von Fred Neil bis zu Bobby Gentry. Andere haben ihre Karriere beendet wie Tina Turner. Sie ist auch jahrelang in der Öffentlichkeit nicht aufgetreten.
Nicht in allen Fällen war das Grund zur Sorge, aber über einen Einzelfall sagen andere Erfahrungen natürlich nicht aus.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: ECM, Gary Peacock, Jack DeJohnette, Jazz, Keith Jarrett
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