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gypsy-tail-windHm, nur weil einer es im Leben gut hatte, Glück hatte (vielleicht auch ein Arschloch war, eine Diva, ein Seiltänzer, der es seinen Mitmenschen sicher nicht immer leicht machte) soll es nicht bedauernswert sein, wenn es auf möglicherweise traurige und schleichende Weise zu Ende geht? Da geht es doch gerade auch um Respekt, unabhängig von persönlichen Urteilen über den Menschen – oder sein Werk.
Ich wiederhole gerne nochmal meine Ansicht. Ich verstehe, wenn es jemand bedauernswert findet, dass das Standards Trio nicht mehr existiert, angesichts der opulenten Dokumentation der Musik des Trios zu seinen besten Zeiten, empfinde ich aber keine Tragik darin, dass es die Band nicht mehr gibt. Im Jazz gibt es wirklich viele tragische Geschichten, diese zählt nach meinem Empfinden nicht dazu.
Sehr seltsam finde ich übrigens den Verweis auf „persönliche Urteile über den Menschen“, insbesondere dann, wenn du das auf mich beziehen solltest. An Jarrett mochte ich ja, dass er auch ein Arschloch sein konnte und Respekt für seine Musik beispielsweise bei schwatzenden Italienern und dauerhustenden Deutschen eingefordert hat. Von einer „geschieht ihm recht“-Haltung bin ich meilenweit entfernt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.