Startseite › Foren › Verschiedene Kleinode von Bedeutung › News & Gossip › Katastrophe bei der Duisburger Love Parade
-
AutorBeiträge
-
26. Juli 2010, 23:19 Uhr Stern
Loveparade erst Samstagfrüh genehmigt
Die Loveparade in Duisburg wurde laut einem Pressebericht erst kurz vor Beginn genehmigt.Die Loveparade in Duisburg wurde laut einem Pressebericht erst kurz vor Beginn genehmigt. Die Duisburger Stadtverwaltung habe erst Stunden vor dem Beginn der Party am Samstag die erforderliche ordnungsbehördliche Genehmigung unterschrieben, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf einen „Insider“ am Montagabend auf seiner Website. Offenbar hätten die Verantwortlichen bis zuletzt überlegt, ob sie die Techno-Parade absagen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung sollen laut dem Bericht systematisch unter Druck gesetzt worden sein, die Sicherheitsbedenken fallen zu lassen. Bei der Katastrophe sind am Samstag 20 Menschen gestorben, weil es im einzigen Zugangstunnel zu Drängeleien kam.
--
"Fuck the Liberty Bell, shove it up Ben Franklin's ass"Highlights von Rolling-Stone.deWerbungJoliet Jakeist das das selbe Portal, das bei der Bochumer Absage (wg. Sicherheitsbedenken) gehetzt hatte?
Mehr Scheinheiligkeit geht gar nicht.
Ja, derwesten.de lässt sich jetzt überall zitieren, aber sie waren wohl auch ganz schön weit vorne dabei – beim Druck der Medien, sich die Loveparade „nicht durch die Lappen gehen zu lassen“. Danke für den Hinweis, jake! Wer hält es der Site mal unter die Nase?
hat sich mal jemand den grundriss des veranstaltungsorts angeschaut … wer da zustimmt hat m E nach keine ahnung
--
Ich weiß nicht, ob schon genannt, aber hier ein – wie ich finde – ziemlich aufschlussreicher Augenzeugenbericht (inklusive der Graphiken).
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MinosIch weiß nicht, ob schon genannt, aber hier ein – wie ich finde – ziemlich aufschlussreicher Augenzeugenbericht (inklusive der Graphiken).
Minos, wärst Du an seiner Stelle gewesen: Könntest Du nach diesem Erlebnis ein minutiöses, historisch geordnetes Protokoll mit solchen Details schildern? Jeder Vernehmungsbeamte würde meinen: ein Fake.
--
gollumMinos, wärst Du an seiner Stelle gewesen: Könntest Du nach diesem Erlebnis ein minutiöses, historisch geordnetes Protokoll mit solchen Details schildern? Jeder Vernehmungsbeamte würde meinen: ein Fake.
Der Zeuge war offenbar nur zweimal relativ kurz in dem Kessel zwischen den Tunnelenden und Rampe, die meiste Zeit außerhalb: auf oder in der Nähe der Rampe. Davon dass Menschen erdrüctk/totgetrampelt wurden, hat er offenbar dirket nichts mitbekommen. Die Schockwirkung kann daher wohl nicht so groß sein, wie bei Leuten, in deren unmittelbarer Nähe Menschen gestorben sind, die versucht haben, Verletzten zu helfen und bei deren Berichten tatsächlich rauszuhören ist, dass sie Erinnerungslücken haben und jedes Zeitgefühl verloren.
Inwieweit die genauen Zeitangaben stimmen, lasse ich mal dahingestellt (es spielt auch noch ein Freund eine Rolle, mit dem der Zeuge telefonierte; Zeitpunkt des Anrufs ließe sich von Handy ablesen). Mir geht es vor allem um zwei geschilderte Punkte:
1. die zeitweise Sperre am unteren(!) Ende der Rampe, wodurch sich die Lage im engen Bereich zwischen Tunnel (aus denen weiterhin viele Menschen zuströmten) und Rampe verschärfte und zu deren Existienz ich auch schon woanders gelesen habe.
2. Dass offenbar viele orientierunglos waren, da es nicht einmal ausreichende Hinweisschilder zur bzw. zu den Zugagnsrampe(n) gab.--
Dieser Augenzeugenbericht ist auch recht aufschlussreich und liest sich plausibel: “Polizisten getreten und überrannt“
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)gollumInzwischen liegen die Ergebnisse der Obduktionen vor. Danach ist kein Opfer durch ein Sturz von der Treppe (erste Darstellung in der PK mit dem üblen Hinweis auf „das Verschulden Einzelner“) verstorben, alle sind – man mag es nicht sagen! – zerquetscht worden.
Und dieser unglaubliche OB nebst Verwaltungsvorstand klebt weiter auf seinem Sessel, um für weitere „Aufklärung“ zu sorgen. Ich frage mich langsam, wieso noch keine Ratsfraktion einen Antrag auf Abwahl gestellt hat bzw. warum die örtliche Presse nicht dahingehend aktiv wird. Diese Stadtoberen verhöhnen die Opfer und die Angehörigen mit ihrem Verhalten.
Ich habe mich über die angeblich hohe Opferzahl auf dieser Treppe von Anfang an gewundert. Die ist ja nicht siebzig Meter hoch. (siehe dazu Beitrag #102)
Der OB muss zurücktreten, das wird er vermutlich auch bald. Wenn sich die jetzt vorliegenden Angaben bewahrheiten, dann wird er vermutlich vor Gericht gestellt. Ich hoffe es jedenfalls. Sein Handeln scheint absolut unverantwortlich gewesen zu sein.
Das gilt aus meiner Sicht im übrigen auch dann, wenn sich herausstellen sollte, dass die Polizei oder die Veranstalter vor Ort Fehler gemacht haben, denn es ist ja gerade die Pflicht der Behörden, dafür zu sorgen, dass von Anfang an keine lebensbedrohliche Situation für eine große Zahl von Menschen entstehen kann. Und wenn das nicht gewährleistet ist, dann ist das auch sein persönliches Versagen, denn er trifft letztlich die Entscheidung. Dass er im Moment sich noch weigert, das einzugestehen, ist menschlich verständlich, macht die Lage aber nur schlimmer.
firecrackerDieser Augenzeugenbericht ist auch recht aufschlussreich und liest sich plausibel: “Polizisten getreten und überrannt“
Nach und nach fällt Licht auf Umstände, die dazu beigetragen haben könnten, die Rampe in eine Todeszone zu verwandeln. Ein weiterer Augenzeuge ist sicher: „Es gab dort zwei ganz gravierende Fehler. Direkt auf dem engen Rampen-Aufgang zum Loveparade-Gelände waren mehrere Buden platziert, die den ohnehin knapp bemessenen Platz zusätzlich verkleinert haben. Meiner Meinung nach hatten Imbiss-Stände an dieser neuralgischen Stelle absolut nichts zu suchen.“
Der junge Mann hat zudem beobachtet: „Die Floats, die kreisenden Wagen der Parade, kamen dem Rampenaufgang viel zu nahe. Sie wurden beim Herumziehen stetig begleitet von einer Menge Jugendlicher. Diese Fans nahmen viel Raum ein. Befand sich ein Wagen nahe dem Aufgang, konnte aufgrund dieser Menschentraube von unten keiner mehr aufs Gelände, weil oben alles verstopft war. An der Seite versperrten Wände den Weg. So kam es zu der widersinnigen Situation, dass am Eingang alles total dicht war, während im hinteren Bereich des Veranstaltungsgeländes noch reichlich Platz blieb.“
Sehr aufschlussreich, danke. Ich habe mich nämlich gefragt, wieso die Besucher nicht über die Rampe auf das angeblich noch nicht gefüllte Gelände gehen konnten. Hat die Polizei den Zugang gesperrt? Wollten viele Besucher so früh schon wieder gehen? Die Beschreibung oben könnte erklären, wieso es für die zuströmenden Massen nicht vorwärts ging.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.So langsam ergeben die ganzen Berichte einen Sinn für mich, wenn die Grafiken die bei Minos Link dabei waren, halbwegs der Wahrheit entsprechen. Es müssen ja riesige Massen zu dem Tunnel geströmt sein, während durch Platzmangel am Gelände (Wägen, zuwenig Platz überhaupt) und Sperren davor die „abströmende Masse“ wesentlich geringer war. Auf Spiegel TV auf Vox konnte man das auch mitverfolgen, da beschweren sich ja Leute darüber, dass Ordner und Polizei die Sperren nicht beseitigt haben. Vor Ort wurden wohl auch Fehler gemacht – wobei der entscheide aber wohl war, so einen Zugang überhaupt zu nutzen. Wenn ich das richtig gelesen habe, sind die Todesfälle vor allem an der Rampe passiert – die Leute müssen aus dem Gedränge im Tunnel gekommen sein, darauf hoffend, dass es ein Ende hat um dann zu sehen, dass der Stau vorne noch schlimmer wurde und dann begann das panische Drängeln und Schubsen. Für mich völlig verständlich, dass die Leute da aggressiv wurden.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoWenn ich das richtig gelesen habe, sind die Todesfälle vor allem an der Rampe passiert – die Leute müssen aus dem Gedränge im Tunnel gekommen sein, darauf hoffend, dass es ein Ende hat um dann zu sehen, dass der Stau vorne noch schlimmer wurde und dann begann das panische Drängeln und Schubsen. Für mich völlig verständlich, dass die Leute da aggressiv wurden.
Die meisten Todesfälle sind m. W. in der Nähe der Treppe an der Mauer, also gegenüber der Rampe, die zum Gelände der LP führte, passiert. Dort müssen die Kräfte durch die Menge sehr hoch gewesen sein und einige sind über die – zunächst gesperrte – Treppe dem Gedränge entflohen (bzw. versuchten es). Danach haben sich noch mehr Leute in der Nähe in Richtung Treppe bewegt, da diese ihnen der einzige Fluchtwegweg zu sein schien. Dadurch wurde das Gedränge und die Kräfte, die auf die Menschen in der Näher der Mauer einwirkten, noch größer.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
latho…Es müssen ja riesige Massen zu dem Tunnel geströmt sein, während durch Platzmangel am Gelände (Wägen, zuwenig Platz überhaupt) und Sperren davor die „abströmende Masse“ wesentlich geringer war. ….
Ja, macht Sinn. Ein Kreisverkehr, in dem keiner rausfährt. Staus am Zugang sind unvermeidlich. Wieso sollten sich die Besucher auf dem Hauptplatz der Party auch weiträumig verteilen, wenn die Floats dort im Kreis fahren. Bist du erstmal drin, reicht es, stehen zu bleiben. Offenbar gab es dort nicht einmal einen Ordnerdienst, der die Leute am innersten Zugang weiterleitet. Immer mehr wird diese Genehmigung zur Farce. Siehe auch:
--
ich finde die Forderungen nach dem Rücktritt des OB z.Z. völlig überzogen.
Es wäre ein Schuld/Mitschuld Eingeständnis.
Wobei die Frage auftaucht, wofür ?
--
Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252alex8529ich finde die Forderungen nach dem Rücktritt des OB z.Z. völlig überzogen.
Es wäre ein Schuld/Mitschuld Eingeständnis.
Wobei die Frage auftaucht, wofür ?
Du kannst wahrscheinlich die Worte der Verantwortlichen in Übereinstimmung bringen mit den Bildern zu Tode gequälter Menschen, die Du gesehen hast? Schuld trägt wer? Die Festivalbesucher, diese unkontrollierbare Masse? Hier wurde mit aufgeklapptem Visier auf die Katastrophe zugeplant, dass es an Unfasslichkeit nicht zu übertreffen ist und jetzt geht das große Schachern darum los, wer Verantwortung trägt. Grausamer geht es nicht.
Mit einem (!) hast Du allerdings recht. Es wäre ein Mitschuldeingeständnis.
Mein aufrichtiges Beileid den betroffenen Familien.
--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killalex8529….Es wäre ein Schuld/Mitschuld Eingeständnis….
pipe-bowl…Mit einem (!) hast Du allerdings recht. Es wäre ein Mitschuldeingeständnis…
Nein, das wäre es nicht. Es wäre eine Sache des Anstandes das zu tun. Das hat Bosbach schon ganz richtig festgestellt. Sauerland trägt die politische Verantwortung, ob auch die persönliche wird sich noch rausstellen.
Poltische Würdenträger mit einem wenig Arsch in der Hose treten bei solchen Katastrophen zurück. Politiker sind schon wegen ganz anderer Dinge zurückgetreten.--
Nein, natürlich nicht, ein Rücktritt ist nie ein Schuldeingeständnis, sondern die Konsequenz seiner politischen Verantwortung aus der Tatsache, dass er die Veranstaltung höchstselbst genehmigt hat.
Ein Rücktritt ist unausweichlich. Völlig sinnlos darüber zu diskutieren.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.