Jimi Hendrix

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  • #283719  | PERMALINK

    pink-nice

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    j.w.…… das Material auf SSD ist aber in seiner Zusammenstellung den posthumen Veröffentlichungen, die ich bislang hatte, in keiner Weise ebenbürtig.

    Wobei Massage to the Universe und Midnight Lightning schon ziemlich geil sind….aber insgesamt. alles nur ***.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
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    #283721  | PERMALINK

    satiee

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    BgigliNatürlich kann man SSD nicht über beide 4CD-Boxen stellen, weil sie eigentlich unvergleichbar sind. Beide Boxen bilden ideale Ergänzungen, wenn man wissen will, wie Hendrix gearbeitet hat: nämlich fließend, während des Spielens lernend. Er hatte keine Ausbildung im klassischen und herkömmlichen Sinne. Er musste den langen (!) Weg gehen, den der manchmal bitteren Erfahrung, die einem bei einer straff geführten professionellen Ausbildung erspart bleibt. Er war nicht privilegiert, sondern ein Underdog ohne Geld, passende Hautfarbe und Beziehungen, der nichts als sein Talent und vor allen Dingen seinen unbedingten Willen hatte. Und wie er sich diese herausragende künstlerische Position erarbeitete, das wird in diesen beiden 4-CD-Boxen, von mir aus auch 8-LP-Boxen, deutlich. Ein „zusammengewürfelter“ Sampler wie SSD und Valleys… können und tun nichts anderes als Resteverwertung sein, waren aber auch, wenn man Werbesprüche auslässt oder interpretieren kann, nicht anders konzipiert. Manchmal sind solche Dinge eine Frage der Betrachtungsweise und so gesehen ist SSD eine gute, aber keine herausragende Platte. Ein Konzept repräsentiert sie in keinster Weise, sondern nur Tracks, die nach Meinung der Herausgeber woanders wohl nicht hineinpassten, worüber beispielsweise wir beide wahrscheinlich vorzüglich mit Janie Hendrix diskutieren könnten!
    Was meine Bemerkung bezüglich seiner Hautfarbe betrifft: er war zumindest in den Augen seiner meisten Fans eindeutig schwarz, was natürlich einer banalen Feststellung gleichkommt. Und Hendrix hat sich auf einem praktisch „weißen“ Markt durchgesetzt, obwohl er im Gegensatz zu Miles Davis auf dem „schwarzen“ Markt erfolglos war. Soll heißen, dass er die Grundvoraussetzung, auf dem damaligen R&B-Markt erfolgreich zu sein, um überhaupt von weißen Hörern wahrgenommen zu werden, nicht nur nicht erfüllte, sondern als Farbiger den weißen Massenmarkt eroberte, WEIL er bei seinen „Brothers“ (Isaac Hayes) erfolglos war.— Ein Buch, was es noch zu schreiben gilt und mich höchstens zu Spekulationen hinreißen lässt, weil mir fundierte Recherche fehlt.

    Deine Beiträge bleiben mir die aufschlußreichsten. Lediglich hinsichtlich Jimi’s Identifikation als „Farbiger“ einer indianischen Mutter bleibt manches noch
    im Dunkeln. Die interessante, biografische DVD zur WCSB-box lässt immerhin
    erkennen, daß er sich kategorisch und bewußt weigerte, sich in ‚politische Dinge‘ (black-panter-bewegung) einspannen zu lassen. Im besten Sinne begriff er sich als einen universalen Individualisten, der sich ausschließlich
    und „überrassitisch“ seiner Musik+Message menschlich verschrieb. Und das war absolut ehrlich und instinktiv richtig von ihm. So sind auch alle seine Texte.

    Bedenkt man aus heutiger Perspektive, wie „unweise“ und zeitlich beschränkt sich dagegen die „Revoluzzer-Initiativen“ John Lennon’s erweisen, bleibt HENDRIX Hinterlassenschaft neutral sowohl davon verschont, wie zugleich für Konflkte immernoch gültig.
    Zwar wurde er von den seinerzeit „Farbigen“ wegen seiner „politischen Weigerung“ als „Weisser“ verdächtigt und verunglimpft – nie aber wurde er jemals von ihnen ausgegrenzt. An seiner Bestattung nahm u.a. auch
    Miles Davis teil.
    Aber es trifft schon zu: das ‚letzte Buch‘ ist noch nicht geschrieben. Doch es wird f ü r ihn positiv ausfallen;-) Da bin ich mir absolut sicher.

    --

    #283723  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ok, aber die Kausalität im „WEIL“ verstehe ich dann doch noch nicht ganz… wäre er auf dem weissen Markt möglicherweise nicht auch dann erfolgreich gewesen, wenn er’s auch ab und zu in die R&B Hitparade geschafft hätte? Schliesst sich das aus, und weshalb? Die Weigerung, politisch zu sein ist bestimmt nicht der Grund dafür, oder? James Brown hat sich ja sogar für die Republikaner eingesetzt…

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #283725  | PERMALINK

    satiee

    Registriert seit: 09.07.2006

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    gypsy tail windOk, aber die Kausalität im „WEIL“ verstehe ich dann doch noch nicht ganz… wäre er auf dem weissen Markt möglicherweise nicht auch dann erfolgreich gewesen, wenn er’s auch ab und zu in die R&B Hitparade geschafft hätte? Schliesst sich das aus, und weshalb? Die Weigerung, politisch zu sein ist bestimmt nicht der Grund dafür, oder? James Brown hat sich ja sogar für die Republikaner eingesetzt…

    Einwand: so „weiß“ war zu Jimi’s Zeiten der mainstream in den damaligen Hit-Paraden USA+England wg. „Mowtown-Stars“ der 60th’s nun auch nicht – ihn als Musiker sonderlich auszunehmen. Wir wissen doch, daß er ’66 als Nobody nur über den Umweg (Chas Chandler) über ‚London‘ ins LICHT kam. Das kann man ihm nun echt nicht zum Vorwurf machen. Und er war es doch, der am meisten in EUROPA zuerst als nahezu „Unwesen“ auffiel, seit er mit HEY JOE sogar im spröden BEAT-CLUB in Erscheinung trat. Da war ich 15 und meine Mutti entsetzt fand : „der hat sich nicht ‚mal gewaschen“ – aber ich war sofort 4 ever weg vom Kinderzimmerfenster :sonne: so dermaßen
    „anders“ war er noch schriller als erst 3 Jahre !! vorher jene ‚unbekannten
    Typen‘ aus Liverpool mit ihren Pilzköpfen!!
    Wie rasend schnell damals diese „Quantensprünge“ vonstatten gingen, kann
    sich heute wohl nur noch ein Zeitgenosse vorstellen.:wave:

    --

    #283727  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Dein Einwand geht nicht gegen mich – das ist mir schon klar! Und meine Frage geht an Bgigli mit der Bitte um Erläuterung!

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    #283729  | PERMALINK

    satiee

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    gypsy tail windDein Einwand geht nicht gegen mich – das ist mir schon klar! Und meine Frage geht an Bgigli mit der Bitte um Erläuterung!

    Ok – das war von mir mißverstanden.

    --

    #283731  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    SatieeOk – das war von mir mißverstanden.

    Kein Problem…. ich hätte auch besser Bgigli zitiert… hab seinen interessanten Post erst als Zitat in Deinem Post gesehen.

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    #283733  | PERMALINK

    nail75

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    Ich habe mir nochmals „South Saturn Delta“ angehört und finde meine vorherige Auffassung bestätigt. Natürlich ist es richtig, dass das kein kohärentes Album ist, sondern eine Zusammenstellung von Aufnahmen aus seiner gesamten Karriere. Dennoch empfinde ich das Hören als kurzweilig und interessant. Essentiell ist wenig, aber unterhaltsam doch vieles, da es sich mehrheitlich um fertiggestellte Studioversionen und nicht um reine Fragmente o. ä. handelt.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #283735  | PERMALINK

    Anonym
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    gypsy tail windDein Einwand geht nicht gegen mich – das ist mir schon klar! Und meine Frage geht an Bgigli mit der Bitte um Erläuterung!

    Puuh, schwierige, aber berechtigte Frage! Du hast natürlich recht mit der rhetorischen Frage, ob er nicht auch auf dem weißen Markt erfolgreich gewesen wäre, wenn er vorher auf dem R&B-Markt erfolgreich gewesen wäre. Mein „WEIL“ bezieht sich auf die diffuse Behauptung, die sich auch durch Charles Shaar Murray’s Hendrix-Buch zieht, dass Hendrix mit einer Gitarrenhelden-Musik den Durchbruch auf dem „weißen“, enorm expandierendem Rockmusikmarkt geschafft hat, die zwar wie alle zu dieser Zeit populäre Rockmusik ihre „schwarzen“ Wurzeln hatte, aber unverkennbar auf den „weißen“ Markt zielte! Chas Chandler, der seine „weißen“ Begleitmusiker, Redding und Mitchell, organisierte, hatte sein sowohl musikalisches, virtuoses als auch sein Showtalent deutlich erkannt und schickte ihn in’s Rennen gegen Clapton, Beck, Townsend und Co. mit einer Musik, deren „schwarze“ Wurzeln in ähnlichem Verhältnis zu hören sind wie in der der zitierten schon etablierten „weißen“ Helden der aufkeimenden Gegenkultur. Soll heißen, diese Musik war vom Produzenten durch die Besetzung so konzipiert, dass sie auf dem „weißen Markt“ erfolgreich sein konnte und musste. Hendrix‘ exotisches Aussehen und seine unglaubliche Offenheit gegenüber der neuen „weißen“ Popmusik kam diesem Konzept entgegen und führte dazu, dass er sich zumindest zu Beginn seiner Karriere eben nicht wie in einer Zwangsjacke fühlte, die er in bis dato „schwarzen“ Bands immer gefühlt hatte, weil seine „weißen“ Vorbilder wie Dylan und Clapton in diesen Kreisen eben nicht so akzeptiert wurden, wie er sich das gewünscht hätte. So wurde er mit einer konzeptionell ausschließlich (!) auf dem weißen Massenmarkt erfolgreichen Musik zum Superstar, WEIL sie dasselbe Publikum bediente wie Beck, Clapton und Co. und das war kein „schwarzes“ sondern ein „weißes“ Publikum. Deshalb mein „WEIL“!
    Hendrix wurde ja in „schwarzen “ Kreisen erst überhaupt als ernstzunehmender Musiker wahrgenommen, als er längst ein absoluter Superstar war und man partout um ihn nicht mehr herumkommen konnte, was sich natürlich in diversen politisch motivierten Vereinahmungsversuchen zeigte, denen er allesamt skeptisch und zögerlich gegenüberstand. Was ich ja an Hendrix‘ Person immer und bis in alle Zeiten unglaublich sympathisch und liebenswert finde, ist sein absoluter und völlig unspektakulärer Antirassismus, dessen Abdruck sich ja auch in seiner Musik finden lässt, obwohl sie eine so „weiße“ Färbung hat. Aber wie gesagt, das sind nur Gedanken von mir zu einem Buch, was ein kluger und recherchefreudiger Autor wie Murray einer ist, mal schreiben sollte. So bleibt es reine Spekulation und, wie ich finde, diskussionswürdiger Stoff!

    --

    #283737  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Sehr diskussionswürdig. Ich könnte mir in der Tat gut vorstellen, dass eine nähere Analyse von Hendrix Weltsicht einschließlich seiner Haltung in der Rassenfrage sehr aufschlussreich wäre. Allerdings ist das natürlich methodisch ebenso anspruchsvoll wie riskant. Man kann es sich ganz leicht mit ganz vielen Leuten verscherzen, die aus unterschiedlichen Gründen zum Sturmangriff blasen. Aber das Portrait von Hendrix als schwarzer Mann, der in einem weißen Feld, nämlich der Rockmusik (wie wurde die überhaupt weiß?), Erfolg hatte vor dem Hintergrund der Rassenkonflikte der 1960er zu zeichnen wäre eine spannende Aufgabe. Man könnte sogar versuchen, die Entstehung der Weißheit (Whiteness) der Rockmusik an Hendrix Beispiel aufzuzeigen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #283739  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Danke für die ausführliche Antwort!
    Sehr interessant, diese Überlegungen – gerade hinsichtlich der Akzeptanz (oder dem Mangel derselben) von Hendrix‘ weissen Vorbildern leuchtet das ein, ja.

    Und ich glaub das ist auch mein Reflex, dass ich viel mehr auf Hendrix den Künstler, Leader, Sänger, Gitarristen, Showman achte, als auf die Band JHE… weil mir dieses produzierte, konzipierte, wie Du sagst, am Ende eben doch etwas fremd ist… für mich bleibt wohl „Band of Gypsys“ mit seinem dunklen, düsteren Sound, seinem fetten, erdigen Groove und seiner grossen Freiheit und Lust an der Improvisation DAS Album von Hendrix – wie Satiee oben sagte: das ist Soul! Hendrix hatte natürlich immer Soul, aber nirgends kommt das für mich so deutlich zum Tragen wie auf „Band of Gypsys“!

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    #283741  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    gypsy tail windDanke für die ausführliche Antwort!
    Sehr interessant, diese Überlegungen – gerade hinsichtlich der Akzeptanz (oder dem Mangel derselben) von Hendrix‘ weissen Vorbildern leuchtet das ein, ja.

    Und ich glaub das ist auch mein Reflex, dass ich viel mehr auf Hendrix den Künstler, Leader, Sänger, Gitarristen, Showman achte, als auf die Band JHE… weil mir dieses produzierte, konzipierte, wie Du sagst, am Ende eben doch etwas fremd ist… für mich bleibt wohl „Band of Gypsys“ mit seinem dunklen, düsteren Sound, seinem fetten, erdigen Groove und seiner grossen Freiheit und Lust an der Improvisation DAS Album von Hendrix – wie Satiee oben sagte: das ist Soul! Hendrix hatte natürlich immer Soul, aber nirgends kommt das für mich so deutlich zum Tragen wie auf „Band of Gypsys“!

    Inhaltlich sehe ich das genauso, nur dass ich die JHE-Alben lieber mag. Es ist aber interessant, dass diese „schwarze Phase“ nicht besonders lange anhielt, die letzte Phase war offensichtlich wieder stärker der Tradition von Electric Ladyland verhaftet. Ein komplexes Thema.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #283743  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    nail75Inhaltlich sehe ich das genauso, nur dass ich die JHE-Alben lieber mag. Es ist aber interessant, dass diese „schwarze Phase“ nicht besonders lange anhielt, die letzte Phase war offensichtlich wieder stärker der Tradition von Electric Ladyland verhaftet. Ein komplexes Thema.

    Ich will ja nicht sagen, dass ich die JHE-Alben nicht mag! Hendrix geht bei mir eh kaum je unter ****! Und in der Tat hat die Band of Gypsys nicht lange gehalten, aber auch mit Mitchell/Cox war der Sound ein anderer, immer noch erdigerer als mit Mitchell/Redding.

    Und noch ein kleines ceterum censeo: Mitchell wird gerne mit Elvin Jones verglichen… bitte aufhören damit! Da kommt er leider doch nicht ganz ran…

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    #283745  | PERMALINK

    satiee

    Registriert seit: 09.07.2006

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    nail75Inhaltlich sehe ich das genauso, nur dass ich die JHE-Alben lieber mag. Es ist aber interessant, dass diese „schwarze Phase“ nicht besonders lange anhielt, die letzte Phase war offensichtlich wieder stärker der Tradition von Electric Ladyland verhaftet. Ein komplexes Thema.

    @nail’s Hervorhebung der 3 offiziellen JHE-Alben, auf die sich ja eigentlich der Schwerpunkt von Jimi’s Ambitionen als Composer, Poet+ innovierender Studiomusiker (!) leider maßgeblich reduziert, ist überhaupt nicht zu bestreiten.
    Mit oder sogar Dank seiner „weissen“ Kollegen Mitchell+Redding war ihm erst in London möglich, seine eigenen Ideen, Konzepte und Vorstellungen endlich umzusetzen. Vermutlich sogar am schnellsten und bestimmensten in eben dieser Konstellation. Den 3 Alben haben wir immerhin die besten ’songs‘ Jimi’s als Composer+Poet im Ursprung zu verdanken ! Abgesehen von
    Electric Ladyland und zusätzlich u.a. Stevie Winnwood’s Teilnahme als Studiomusiker, war Jimi Hendrix unzweideutig der tonangebende und prägende ‚Meister‘ der 3 erfolgreichsten Alben seiner zu kurzen Karriere.

    Die „schwarze oder Soulphase“ kam vergleichsweise leider, leider zu kurz.
    Das stimmt. Sie stand unter dem dauernden Stress vertraglich-verbindlicher Life-Touren, die kein Ende nehmen wollten.

    Vergessen wir aber nicht durchaus akzeptable Ex-posthume Alben mit so gut wie perfekt fertigen Studioeinspielungen wie vor allem „The Cry Of Love“ und „Rainbow Bridge“ (erschienen erstmals ca.1971). Hierauf befinden sich erwähnenswerte, wunderbare songs Jimi’s, die sich bereits erheblich von seinen JHE-Einspielungen unterscheiden. Da sind sowohl starke „Soulanteile“
    enthalten, wie auch instrumental traumhafte Kleinigkeiten ala „Belly Buttom Window“ oder das geniale „Hey Baby“ usw. Also Nachweise dafür, wohin er
    tendierte. Schade übrigens, daß diese beiden Alben als CD nahezu vom Markt verschwunden sind.

    Ansonsten ist das ein dankbarer Hendrix-Thread hier;-)

    --

    #283747  | PERMALINK

    ferry

    Registriert seit: 31.10.2010

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    Satiee
    Die „schwarze oder Soulphase“ kam vergleichsweise leider, leider zu kurz.

    Diese Phase kann man doch mit dem Namen Buddy Miles gleichsetzen!?
    Vor allem sein souliger Gesang auf der BoG verdeutlicht, welches Potenzial in der Kombination Jimi/Buddy steckte. Denn wenn wir mal ehrlich sind, Buddy war ein weitaus besserer Sänger als Jimi.
    Aus den Sachen, die danach kamen kann ich dagegen keine größeren Soulanteile raushören. Muss ich aber auch nochmal auflegen, die beiden Alben hab ich noch in Vinyl :-)

    --

    life is a dream[/SIZE]
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