Jazz: Fragen und Empfehlungen

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  • #10721677  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Clean Feed führt wieder seinen jährlichen „Stock off“-Sale durch:
    https://cleanfeed-records.com

    Ich sollte mich wohl auch mal durch die 2018er-Releases klicken, hab das schon eine Weile nicht mehr verfolgt …

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10728299  | PERMALINK

    blueberry

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    ferryHehe, illinVillain jetzt bist Du erst mal mit Tipps versorgt.
    Merke: stelle gypsy nur eine Frage, und Du bekommst mindestens fünf Tipps

    das Zitat stammt aus einem Beitrag vom 12. Juli 2011 …

    und diese Aussage ist auch noch 8 Jahren gültig! Obwohl – es ist für alle Tips und Anregungen hier von allen Beteiligten gültig! Diese Threads (auch der Best of BN) sind eine niemals versiegende Quelle an Anregungen und Inspiration für mich, den Jazz- Hörer, Neues und Ungewohntes kennen zu lernen.

    zuletzt geändert von blueberry

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    #10758859  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    Gibt es eigentlich empfehlenswerte Zusammenstellungen der Impulse! und Prestige-Alben von Coltrane? Bin auf diese Box gestoßen aber soviel Geld möchte ich nicht ausgeben.

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    #10758861  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    Diese Box hier ist schon eher in meiner Preisklasse.

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    #10758915  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    thesidewinderGibt es eigentlich empfehlenswerte Zusammenstellungen der Impulse! und Prestige-Alben von Coltrane? Bin auf diese Box gestoßen aber soviel Geld möchte ich nicht ausgeben.

    In Sachen Prestige hab ich ja gestern Abend Links gepostet (im Hörthread) und soeben im Coltrane-Thread einen Schnelldurchgang (die vergessenen Alben von Tadd Dameron und Elmo Hope ergänze ich gleich noch) … die Leader-Alben sind nur die Hälfte des Prestige-Werks (oder noch weniger), die von Universal Italien herausgegeben „Prestige Albums“-Box kommt zudem wohl ganz ohne Liner Notes. Die „Complete Prestige Recordings“ Box mit 16 CDs (die Miles Davis-Alben fehlen dort immer noch, sonst wären’s 19 oder 20) kriegt man für ungefähr das doppelte z.B. via Discogs, entweder in der LP-formatigen Originalausgabe oder in der kleinformatigen Neuauflage von 2012 – da sind ausführliche Kommentare zur Musik drin:
    https://www.discogs.com/John-Coltrane-The-Prestige-Recordings/master/704000

    Ich habe diese Box nicht, holte mir stattdessen die drei thematisch geordneten Boxen, die 2006 bis 2009 erschienen sind:
    Fearless Leader (6 CD): https://www.discogs.com/John-Coltrane-Fearless-Leader/release/1427993
    Interplay (5 CD): https://www.discogs.com/John-Coltrane-Interplay/release/1428109
    Side Steps (5 CD): https://www.discogs.com/John-Coltrane-Side-Steps/release/2149733
    Der Nachteil hierbei ist, dass Tracks ohne Coltranes Mitwirkung fehlen (ein Trio von „The Cats“, zwei Quinichette-Features von „Cattin'“, ich glaube ein Stück vom Album mit Ray Draper und ca. ein Drittel der Jam Session mit Gene Ammons), in der 16-CD-Box sind die soweit ich mich erinnere drin.

    Ergänzend gab es 2006 auch eine Box mit den Prestige-Aufnahmen des Miles Davis Quintet (auf den ersten drei CDs die fünf LPs, „Round Midnight“ von „MD and the Modern Jazz Giants“ und eine Bonus-CD mit Live-Material, das davor nie offiziell erschienen ist):
    https://www.discogs.com/The-Miles-Davis-Quintet-The-Legendary-Prestige-Quintet-Sessions/master/976004

    Diese Boxen kommen allesamt mit guten Booklets, bebildert usw. In den Coltrane-Boxen sind auch die Original-LPs inkl. Rückseiten mit lesbaren Liner Notes abgebildet, es ist also ein leichtes, die LPs zu rekonstruieren, wenn man denn will (bis auf die fehlenden Tracks halt, aber das betrifft ja die Leader-Alben nicht).

    Bei Impulse ist der Fall etwas komplizierter … es gab in den späten 90ern und bis ca. 2000 die Impulse Master Sessions mit hübsch gemachten Digipacks, die auch diverse Bonustracks enthielten (substantiell besonders im Fall von „Africa/Brass“, aber auch bei „Coltrane Quartet Plays“ war einiges drauf) … wenn mich nicht alles täuscht, kamen fast alle Impulse-Alben in den Genuss solcher Reissues (nicht: „Transition“, „First Meditations“, „Expression“ und noch was aus der freien Zeit, auch nicht „Live in Japan“ … und die Newport-Konzerte sowie die Aufnahmen mit Roy Haynes im Studio auch nicht bzw. nur teils, das Shepp/Coltrane Newport-Album gab’s in der Reihe). Die Live-Aufnahmen aus dem Village Vanguard („Live at the Village Vanguard“, die Hälfte von „Impressions“, „The Other Village Vanguard Tapes“ und Stücke von späteren Compilations) vom November 1961 kamen daneben als 4-CD-Box erstmals gesammelt heraus (hervorragend!).

    Dann brachte Impulse eine 8-CD-Box heraus: „The Classic Quartet: Complete Impulse Recordings“ (nur Studio, wohlgemerkt). Die Box mag ich bis heute sehr gerne, auch wenn es von diversen Alben später noch erweiterte Ausgaben gab („Ballads“ und „Coltrane“ kriegten eine 2-CD Deluxe Edition, wobei bei letzterer ein falscher Take von „Big Nick“ drauf landete, jener von „Duke Ellington & John Coltrane“; „A Love Supreme“ kriegte zuerst eine 2-CD-Ausgabe, auf der das Konzert aus Antibes im Sommer 1965 drauf ist und dann kürzlich auch nochmal eine Deluxe Edition) … die Alben mit Ellington und Johnny Hartman fehlen in der Box natürlich, ebenso wie die späteren Impulse-Aufnahmen, als Tyner/Jones gegangen waren und die Gruppe meist fünf oder mehr Leute umfasste.

    Newport 1963/65 gab es später als Einzel-CD, die Studio-Session mit Haynes erschien wie auch die grossbesetzten Free Jazz Studio-Sessions in der Zeit, als GRP noch für Impulse-Reissues zuständig war (frühe/mittlere 90er), die CD mit beiden Takes von „Ascension“ sowie „Om“, „Kulu Sé Mama“ und „Selflessness“ (von letzteren zwei nur die besagten Tracks, der Rest waren jeweils Quartett-Stücke) hiess „The Major Works“.

    „Meditations“, „Live at the Village Vanguard Again“, „Interstellar Space“, „Sun Ship“ (auch in der Quartett-Box) und die neu entdeckte „Stellar Regions“ gab es in der Master Sessions-Serie, das „Olatunji Concert“ erschien ebenfalls neu in derselben Aufmachung … neu kam dann auch „Live at the Half Note: One Down, One Up“ heraus, das Material zirkulierte vorher schon, aber nicht in der Qualität wie auf der offiziellen, hervorragenden Veröffentlichung (nicht Hi-Fi, aber die Musik bläst alle Bedenken weg).

    Als Universal dann alle vernünftigen Reissue-Serien kappte und sich mit der „Originals“-Reihe dem Album-Fetischismus zuwandte, gab es von Coltrane vier oder fünf Boxen mit jeweils fünf Alben, da fehlten dann aber all die Bonustracks (was bei „Live in Japan“ ans Absurde grenzt und bei „Africa/Brass“ , dafür gab es Alben wieder, die vorher schwer zu finden waren, z.B. „Cosmic Music“). Klanglich scheinen die „Originals“ gut zu sein, aber bei Coltrane will ich nun wirklich jeden Ton hören, daher sind sie in den meisten Fällen keine Option (ich holte mir neben der „oddity“ Infinity“ auch „Original Impulse Albums Volume Four“, weil da eine neue Ausgabe von „Cosmic Music“ und mit „Selflessness“ ein Album, das ich nie als solches gehört hatte drin ist, zudem neue Ausgaben von „Expression“, „Om“ und „Village Vanguard Again“ … von „Ascension“ und „Kulu Sé Mama“ holte ich mir auch mal noch die Master Sessions-Ausgabe, behielt aber die „Major Works“-Box trotz allem (auch weil sie ein gutes Booklet enthält).

    „Live at Birdland“ habe ich noch nicht erwähnt, auch da gab’s früher einen Bonustrack (der wie so viele aber auch in der Studio-Box des „classic quartet“ zu finden ist) … und „Live in Seattle“ gehört auch noch erwähnt, glaub das ging bei den „Originals“ auch wieder vergessen (gab es in der GRP-Phase, ebenso wie „Live in Japan“ in der 4-CD-Ausgabe) …

    Und die jüngsten Coltrane-Releases waren dann wohl die erweiterte (2CD) Ausgabe von „Sun Ship“ sowie „Offering: Live at Temple University“, ein tolles Konzert, das 2014 erstmals erschien (auch 2CD – von diesen beiden gab es auch Vinyl-Ausgabe).

    Das ist wohl alles ordentlich verwirrend … in der Haupttendenz gab es:
    – die GRP-Reissues (in normalen Jewel Cases)
    – die Impulse Master Sessions (Digipacks mit Booklets)
    – die Originals (teils Digipacks ohne Booklets, teils Jewel Cases mit minimalen Booklets)

    Nicht alles gab’s in allen Ausgaben (einzelnes seit der ersten Reihe nur in Japan nochmal oder auch gar nicht), daher der etwas wirre Überblick oben …

    Eigentlich wären die fünf Boxen mit Original Impulse-Alben das, was Du suchst, aber die waren nie ganz billig und sind wohl auch nicht mehr alle zu haben …

    EDIT: Master Sessions, nicht Edition – korrigiert und Link eingefügt! Und wo ich dabei bin und sehe, dass Discogs die „Impulse Originals“ als eigene Reihe führt (die lief quer durch den Universal Katalog, von Verve bis A&M), habe ich den Link auch gleich noch ergänzt … und den für die GRP-Serie suchte ich auch gleich noch hervor, der ist dann aber nicht auf Impulse beschränkt).

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    #10758945  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Danke!

    Mal sehen was ich da noch so finde, einfach gemacht wird es einem ja nicht unbedingt durch die vielen unterschiedlichen Verpackungen.

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    #10758973  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hab oben in der Liste am Ende noch passende Discogs-Links ergänzt … man muss da halt herumklicken und vergleichen, ich würde die GRP-CDs von Impulse-Alben in aller Regel nicht mehr kaufen (ausser z.B. Tyners „Today and Tomorrow“ oder wie erwähnt von Coltrane „Live in Seattle“ und „Live in Japan“, weil die Originals-Ausgabe die Bonustracks wegliess …)

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    #10758975  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Noch was: es gibt auch eine ausführliche „Best of“ der Impulse-Zeit namens „Legacy“:
    https://www.discogs.com/John-Coltrane-Legacy/release/8727682

    Da (und nur da, soweit ich weiss) ist bis auf ein längeres Bass-Solo der gesamte Auftritt aus dem Village Gate im März 1965 drauf … „Nature Boy“ gab es auf der LP „The New Wave in Jazz“ (die es als GRP-Reissue auch gab, lohnt!) und als einer der Bonustracks auf der Impulse Master Sessions-Ausgabe von „Coltrane Quartet Plays“, „One Down, One Up“ gibt es nur in der „Legacy“-Box (sonst finden sich dort wenig oder keine Raritäten) … das ist vielleicht angesichts der zur gleichen Zeit aufgenommenen „Live At The Half Note – One Down, One Up“ verschmerzbar (aber für mich eben nicht :whistle: )

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    #10758985  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Ist mir ehrlich gesagt schleierhaft wieso bei den neueren Veröffentlichungen die Bonus-Tracks weggelassen werden, ist mir hier aufgefallen. Auf der CD von 97 sind 7 Stücke und auf der bei der Amazon erhältlichen nur die 4 vom ursprünglichen Release.

    Ich bin ja jetzt nicht der Bonus-Track-Jäger wie du (weshalb ich mir neben der von dir genannten Atlantic-Heavyweight-Box wohl früher oder später auch noch die Original Album Series holen werde. Ich lege einfach Wert darauf die Stücke in der vom Künstler / Label ausgewählten Reihenfolge zu hören.) aber in dem Fall für mich unverständlich.

    --

    #10759009  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich finde auch nicht jede Verpackungsweise mit Bonustracks super … die alten OJCCDs der Bill Evans Live-Aufnahmen aus dem Village Vanguard 1961 z.B. packten die Alternates jeweils direkt vor (oder nach?) die Masters. Das ist total ermüdend, entsprechend finde ich das spätere 3-CD-Set in der ursprünglichen Set-Reihenfolge. Das ist denn heute die Form, in der ich die Aufnahmen höre, nicht die damals zusammengestellten Alben … gerade bei Live-Aufnahmen finde ich es in der Regel interessanter, zu hören, wie sich Sets entfalten (auch wenn diese vielleicht, im Wissen um die Aufnahme, anders als üblich zusammengestellt wurden bzw. weniger Stücke gespielt wurden als üblich, damit man genügend Takes zu Auswahl hatte).

    Das Set, von dem ich rede, ist dieses hier und natürlich höchst empfehlenswert:

    Bei Studio-Alben finde ich in der Regel Bonustracks am Ende die befriedigenste Lösung und sehe auch die Urangst nicht ein, die manche Hörer dann noch zu haben scheinen (sie können ja abschalten, bevor die Bonustracks beginnen) … abgesehen davon finde ich, solche Fälle sollen sich die Originalscheiben holen und am besten noch einen Raum so einrichten, dass es auch passt ;-)

    Im Fall von Coltranes Atlantic-Sessions, weil die Diskussion über Alternate Takes und Album- vs. Sessionreihenfolge sich ja daraus ergab, finde ich halt, dass die drei Tage im Oktober 1060, aus denen die LPs „My Favorite Things“, „Coltrane Plays the Blues“ und „Coltrane’s Sound“ zusammengestellt wurden (danach blieb immer noch Material übrig) eine kreative Explosion von einer Art darstellen, wie sie höchst selten ist – entsprechend finde ich es gerade da auch total faszinierend, das gesamte Material in etwa in seiner Entstehungsreihenfolge zu hören, wohingegen die LP-Zusammenstellungen mir fast ein wenig zufällig vorkommen (ausser bei „Plays the Blues“ natürlich … aber warum z.B. wurde „Naima“ von der zweiten grossen Atlantic-Session mit dem Grossteil der ersten auf „Giant Steps“ gepackt? Und warum landeten dann zwei Oktober 1960-Stücke (beides übrigens Blues) auf dem Album dieser zweiten Session/Scheibe, „Coltrane Jazz“? Und warum wurde DER Take vom wundbaren „Blues to Elvin“ für die LP gewählt und nicht einer der ebenso tollen anderen? In manchen Fällen ist das klar (einer setzt beim Solo einen Takt zu spät ein oder einer verhaut im Thema eine Phrase oder was weiss ich … aber wie hoch da die Hemmschwelle war, war auch wieder von Label zu Label anders).

    Ich bin generell ja auch ein Albumhörer (d.h. ich komme abends heim und wähle eine CD, die ich dann in aller Regel komplett anhöre… und in aller Regel handelt es sich dabei um ein Album oder eine – allenfalls erweiterte – Neuauflage eines Albums, oder um die Session, aus der ein Album wurde, das hier aber nicht in Albumreihenfolge sondern halt in der Sessionreihenfolge erklingt), aber ich glaube doch, dass manchmal eine gewisse Entzauberung ganz gut tun würde (und dass auch in manchen Kreisen etwas viel Hype um Produzenten gemacht wird, was Spezialfälle wie Teo Macero/Miles Davis oder auch Alfred Lion bei Blue Note eher umso bedeutender macht … Bob Weinstock hat halt gewartet, bis genug Musik im Kasten war, dann allen ihren Schuss gezahlt und sich mit den Bändern aus dem Staub gemacht, bei Atlantic hatte man vielleicht ein klareres Konzept, was für eine LP jeweils benötigt bzw. gewollt wurde, aber das Album-Erstellen scheint mir oft einfach eine Auswahl dessen zu sein, was die Musiker im Studio halt an dem Tag so gespielt haben … und vielleicht hat Weinstock dann halt mal gesagt: gut, jetzt brauchen wir aber noch eine Ballade – und klar, manchmal wurde gerade aus dem Produzentenwunsch vielleicht die erfolgreichste Nummer der Session, aber ist das das Verdienst des Produzenten?)

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    #10759015  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Beiträge: 11,777

    Ja, das mit den AT gleich nach den Masters ist mir auch schon aufgefallen, bei meiner Version von „Moanin'“ ist das z.B. so, ich neige dann im Auto dazu die AT zu skippen.

    Gestern habe ich Interessantes über Prestige gelesen: keine Proben weshalb die Qualität der Alben oft niedriger war als auf anderen Labels, wiederverwendete Tapes wieso es bei Prestige weniger Alternate Takes gibt usw. Irgendwie schade wenn man bedenkt dass da Top-Künstler im Studio waren und das schnelle Geld offenbar wichtiger war als der künstlerische Anspruch.

    --

    #10759017  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Keine Proben war generell üblich – bzw. die Proben waren unbezahlt, allenfalls wurde vielleicht mal ein Raum zur Verfügung gestellt. Bezahlte Proben gab es meines Wissens regelmässig nur bei Blue Note, sonst nirgendwo.

    EDIT: Deshalb war Mal Waldron für Prestige damals so wertvoll (und so aktiv): er schüttelte rasch ein paar gute Stücke aus dem Ärmel und leitete die Session, für Geme Ammons, Jackie McLean usw.

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    #10759027  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

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    Okay, wieder was gelernt.

    Gut, dass du McLean erwähnst: was ist deine Lieblingsarbeit von ihm? Von den vielen Künstlern die ich in den letzten Wochen entdecken konnte ist er mir am meisten ans Herz gewachsen.

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    #10759039  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    thesidewinderOkay, wieder was gelernt.
    Gut, dass du McLean erwähnst: was ist deine Lieblingsarbeit von ihm? Von den vielen Künstlern die ich in den letzten Wochen entdecken konnte ist er mir am meisten ans Herz gewachsen.

    Es gibt auch da einen ausführlichen Thread:
    http://forum.rollingstone.de/foren/topic/john-lenwood-jackie-mclean/

    Von den Prestige-Alben generell keines, so richtig los geht es bei ihm erst auf Blue Note (wenn’s was frühes sein soll am ehesten „Pithecantropus Erectus“ und „Blues and Roots“ von Mingus, von seinen eigenen vielleicht „Lights Out“ mit Elmo Hope). Die Favoriten dort sind ziemlich viele … ich habe seit wohl 20 Jahren die Mosaic-Box mit seinen sechs Blue Note-Sessions der Jahre 1964-66 da und das ist wohl als Werk-Korpus das, was ich am liebsten mag. Die 1963er-Aufnahmen mit Grachan Moncur und Bobby Hutcherson sind aber auch sehr toll („Destination Out“ ist mir da wohl das liebste, von den zwei Moncur-Alben auf Blue Note mag ich „Some Other Stuff“ mit Wayne Shorter wohl etwas lieber als „Evolution“, obwohl dort mit Lee Morgan ein anderer Lieblingsmusiker mitwirkt – aber in dem Rahmen finde ich Morgan nicht restlos überzeugend).

    Es gibt aber diverse weitere feine Blue Note-Alben, allen voran „Let Freedom Ring“, das zu den gerade genannten Top-Favoriten zählt, zudem „New Soil“, „Jackie’s Bag“, „Bluesnik“, „A Fickle Sonance“, „Capuchin Swing“ … und das spätere „Demon’s Dance“. Diejenigen, die ich noch nicht genannt habe („Swing Swang Swingin'“, „Vertigo“, „Tippin‘ the Scales“, „Hipnosis“, „‚Bout Soul“) finde ich aus unterschiedlichen Gründen etwas schwächer … dann ist noch „New And Old Gospel“ mit einem Trompeter namens Ornette Coleman, das mir auch immer wieder grossen Spass macht.

    Auf Steeplechase gibt es dann von 1972 „Live at Montmartre“, das auch noch zu meinen Lieblingsalben von ihm zählt.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10759041  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 11,777

    Die von dir genannten Blue Note Alben habe ich allesamt, also habe ich da offenbar ein gutes Händchen gehabt.

    Ich weiß nicht genau woran es liegt dass ich seine Sachen so mag, bin ja kein Jazz-Kenner. Man spürt bei ihm so eine gewisse Art von Energie, eine Euphorie.

    --

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