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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Es sind halt so Stimmungssachen, Launesachen, und wenn ich so provokant schreibe, dann ja immer mit dem Gedanken: Ich könnte sehr wahrscheinlich nicht Recht haben (ja, ich schreibe das absichtlich groß). Das Missverstehen, sei’s gegenüber anderen, sei’s mit sich selbst, ist das Natürliche, da folge ich Schleiermacher gern, auch wenn Schopenhauer ihn für bescheuert hielt.
Also, es waren Eindrücke, nichts weiter, ihr Lieben. Es dürfte nirgends ein Zweifel bestehen an meiner Wertschätzung, das ist ja auch gar keine Frage. Und dann dachte ich noch, ich hätte die Nebenbedeutung von „eventually“ im Englischen endlich mal richtig verwendet oder angebracht oder was weiß ich.
Die wirkliche Frage ist für mich, warum mir Serkin, R., so fremd in den Préludes ist, so sehr ich ihn doch sonst schätze. Was ist das, was geht da vor, in ihm, in mir? Dass er ein großer Klavierspieler ist, steht ja außer Frage. Er ist es! Aber warum erreicht er mich so gut wie immer, aber nicht bei Chopin? Anders gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Schubert und Chopin?
Und das mit Ivry, nimms mir nicht übel, gypsy.
Und liebe @yaiza, als Du von Berg gesprochen hast, dachte ich tatsächlich, Du sprächest von Alban Berg. DAS Violinkonzert musste und wollte ich mir elend erarbeiten. Aber Du meintest Brahms. Und das kann ich alles so unterschreiben, was Du geschrieben hast. Gewöhnlich sagt man, er ist ein Herbstmensch, also irgendwas mit Trauer. Nee. Das Requiem, ich wage in diesen Zeiten nicht, den Titel ordentlich zu nennen, es gibt zahlreiche „Stellen“, die ich „schön finde“. Aber im Ganzen kann ich es mir nicht antun. Und das Doppelkonzert ist ein Graus. Ich wünsche Dir einen schönen Konzertabend heute!
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz …. Die wirkliche Frage ist für mich, warum mir Serkin, R., so fremd in den Préludes ist, so sehr ich ihn doch sonst schätze. Was ist das, was geht da vor, in ihm, in mir? Dass er ein großer Klavierspieler ist, steht ja außer Frage. Er ist es! Aber warum erreicht er mich so gut wie immer, aber nicht bei Chopin? Anders gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Schubert und Chopin?
Es existieren ja Studioaufnahmen der Chopin Preludes aus 1976 aus der „Unreleased Recordings“ Reihe …. lange nicht mehr gehört liegt die Scheibe im fernen Wien …. es wird ja wieder mal der Herbst kommen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Diese Stimmungs-, Laune- und Wahrnehmungssachen sind schon interessant, nicht? Ich habe Kammermusik von Brahms nie als schwierig empfunden. Bei den Klavierkonzerten brauchte ich auch ein paar Anläufe, aber die fanden wohl innerhalb meiner ersten 100 Stunden des Klassikhörens statt, was jetzt auch schon über ein Dutzend Jahre zurück liegt – das Doppelkonzert passt mir allerdings auch nur selten und mit dem Symphonien benötigte ich auch ein paar Anläufe … aber eben: nicht mit der Kammermusik, was ganz viel – wie bie den Konzerten – mit Rubinstein zu tun hat, und mit Szeryng, bei dem ich ja auch gerade war. Jedenfalls regten mich diese Zielen dazu an, die Klavierquartette mit Ax, Stern, Laredo und Ma wieder hervorzuholen – das erste läuft gerade, mehr schaffe ich heute auch nicht mehr – aber ich finde das schon ziemlich toll und durchaus unmittelbar packend.
Und was das Format – Klavierquartett – angeht: die beiden von Mozart finde ich hervorragend. Und es gibt sie – wie auch die zwei von Fauré – mit den Vieren, die ich gerade höre, auch in der Laredo-Box … aber gerade von Mozart brauche ich eigentlich keine Aufnahmen mehr, nachdem Rubinstein/Guarneri (das zweite „i“ muss ich mir immer noch abtrainieren, schwierig, nachdem ich mir den Namen ebenfalls ein Dutzend Jahre falsch gemerkt hatte) und Badura-Skoda/Festetics als ebenso splendide HIP-Ergänzung. Die Fauré-Quartette sind mir noch nicht sehr vertraut.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Maxim Vengerov, Boris Pergamentchikov und Elena Baschkirova spielen „live“ Brahms Piano Trio 1 in 1997 …. bei mir waren die Piano Trios „Türöffner“ zu Brahms …. btw Stimmung und Laune prägen zumeist meine Musikauswahl und folgerichtig auch deren Rezeption …. im Vergleich zu anderen geschätzten Musiksegmenten bleiben Favoriten bestehen, während der Zugang zum meinem Pantheon tendenziell offen bleibt …. natürlich gibt es Musiker, welche für mich de facto nix falsch machen können (was auch eine Hintertür für das Hören meinerseits unverstandener Komponisten/Werke darstellt) …. und Ablehnung soll kundgetan werden, auch wenn es Andere schmerzt – denn sonst bleibt jedem nur seine Echokammer ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Lars Vogt spielt Brahms Sonate 3 „live“ @ Verbier in 2007 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope… natürlich gibt es Musiker, welche für mich de facto nix falsch machen können (was auch eine Hintertür für das Hören meinerseits unverstandener Komponisten/Werke darstellt) …
Inzwischen habe ich ja so blödsinnig viele Klassik-Aufnahmen angesammelt, dass das nicht mehr so ein Thema ist, aber grad in den ersten Jahren funktionierten für mich Box-Sets von geschätzten Leuten schon sehr, sehr gut, um mittels Entdeckungen von „mitgekauften“ Aufnahmen, die halt auch noch drin sind, aber mich nicht eigentlich zum Kauf bewogen haben, den Horizont zu erweitern bzw. neue Kreise um das schon bekannte herum zu ziehen. Gerade die Icon-Boxen von EMI, die inzwischen ja einigermassen überholt wirken, was Aufmachung wie auch Umfang angeht (wo heute ja fast nur noch Boxen mit kompletten Katalogen/Werkgruppen erscheinen, boten die Icons meist eine kleinere bis mittelgrosse Auswahl, „komplette“ gab es selten, gegen Ende hin etwas häufiger, glaube ich), waren für mich schon prägend. Aber klar, an Anregungen mangelt es eh nie – auch hier im Forum nicht
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
soulpope… natürlich gibt es Musiker, welche für mich de facto nix falsch machen können (was auch eine Hintertür für das Hören meinerseits unverstandener Komponisten/Werke darstellt) …
Inzwischen habe ich ja so blödsinnig viele Klassik-Aufnahmen angesammelt, dass das nicht mehr so ein Thema ist, aber grad in den ersten Jahren funktionierten für mich Box-Sets von geschätzten Leuten schon sehr, sehr gut, um mittels Entdeckungen von „mitgekauften“ Aufnahmen, die halt auch noch drin sind, aber mich nicht eigentlich zum Kauf bewogen haben, den Horizont zu erweitern bzw. neue Kreise um das schon bekannte herum zu ziehen. Gerade die Icon-Boxen von EMI, die inzwischen ja einigermassen überholt wirken, was Aufmachung wie auch Umfang angeht (wo heute ja fast nur noch Boxen mit kompletten Katalogen/Werkgruppen erscheinen, boten die Icons meist eine kleinere bis mittelgrosse Auswahl, „komplette“ gab es selten, gegen Ende hin etwas häufiger, glaube ich), waren für mich schon prägend. Aber klar, an Anregungen mangelt es eh nie – auch hier im Forum nicht
Und dann halt Lieblingswerke, von denen man „nicht genug“ hören kann …. ich bekenne mich zu Haydn „Die letzten Sieben Worte“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich weiß auch nicht mehr, was ich sagen soll. Ich bekenne mich natürlichst auch zu Haydn. Ich empfinde – ohweiha, Brahms als unglaublich anstrengend. Das Video mit dem guten! Lars Vogt ist aufschlussreich. Was soll ich daraus jetzt machen? Die Sonate ist übrigens eine weichgespülte Kopie von Schumanns dritter Klaviersonate.
@gypsy-tail-wind Was Stern und Ax und Laredo (Ma lasse ich weg, ich habe die CD auch hier) aus den Klavierquartetten gemacht haben, aber ja. Aber Brahms ist einmal mehr keine Musik für das, was am Ende bleibt. Bei Vogt höre ich nur Verzweiflung, weil er sich zu sehr verausgaben muss. Steht das Brahms zu, solche Aufgaben zu stellen? Ich glaube, nicht. Musik ist für mich nur dann wichtig, wenn sie ein bisschen weiterhilft. Höre ich bei Brahms nicht. Ich höre Brahms nur, weil ich mich auch für das Nebenbei interessiere. Brahms? Ein paar Intermezzi, ein paar Lieder, das sehr wohl. Aber Größeres? Nein.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
clasjaz Ich weiß auch nicht mehr, was ich sagen soll. Ich bekenne mich natürlichst auch zu Haydn. Ich empfinde – ohweiha, Brahms als unglaublich anstrengend. Das Video mit dem guten! Lars Vogt ist aufschlussreich. Was soll ich daraus jetzt machen? Die Sonate ist übrigens eine weichgespülte Kopie von Schumanns dritter Klaviersonate.
Das System hat ungebeten meinen letzten Beitrag um die „Sieben letzten Worte“ (sic) gekürzt, auf welche sich mein Bekenntnis (im Sinne von zahlreichen Einspielungen) bezog …. Lars Vogt spielt die Sonaten eines sehr jungen (20 ?) Brahms, finde das besonders wegen dem Pianisten einen hörenswerten Zeitvertreib ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)clasjaz
@.gypsy-tail-wind Was Stern und Ax und Laredo (Ma lasse ich weg, ich habe die CD auch hier) aus den Klavierquartetten gemacht haben, aber ja. Aber Brahms ist einmal mehr keine Musik für das, was am Ende bleibt. Bei Vogt höre ich nur Verzweiflung, weil er sich zu sehr verausgaben muss. Steht das Brahms zu, solche Aufgaben zu stellen? Ich glaube, nicht. Musik ist für mich nur dann wichtig, wenn sie ein bisschen weiterhilft. Höre ich bei Brahms nicht. Ich höre Brahms nur, weil ich mich auch für das Nebenbei interessiere. Brahms? Ein paar Intermezzi, ein paar Lieder, das sehr wohl. Aber Größeres? Nein.Das kann ich so natürlich problemlos stehen lassen … unterm Strich hörte ich das vermutlich auch ähnlich (die dritte Klaviersonate – hab Vogts Einspielung oben noch nicht angehört – ist auch gleich ein Beispiel für ein Werk, mit dem ich keine Verbindung aufbauen kann. Da bleibt neben den späten Klavierstücken (die Lieder sind mir noch wenig vertraut, neulich lief ja mal die CD von Anna Lucia Richter auf Pentatone, die liegt noch beim Player, aber mir ist die Tage eher nach Liedern von Dylan als von welchen aus der Romantik) wohl v.a. das Violinkonzert. Und vielleicht die dritte und die vierte Symphonie? Das ist allerdings bei mir bisher wechselhaft, mal fand ich Nr. 2 uninteressant, dann war’s wieder eher Nr. 3, die mich auf dem falschen Fuss erwischt …
Ich glaube auch, dass ich nach wie vor in Sachen Klassik nicht so sehr gefestigt bin, als dass ich gezielt suche. Was ich weswegen wann und wie oft höre? Das hat tausend Gründe, mal ist es vielleicht auch die reine Neugierde, die Entdeckungslust, ganz ohne spezifischen Antrieb … Antriebe sind von der Art, dass jemand (auch ihr hier, klar) etwas empfiehlt, geschätzte Künstler*innen etwas einspielen (ein Violinkonzert von Lalo neu entdecken? Klar, wenn Heinz Holliger sich damit befasst, dann probiere ich das gerne aus), mal ist es der Weg der Box-Sets, die auch abwegiger sein können (die ganzen Label-Boxen mit unterschiedlichsten Künstler*innen und breitgefächtertem Repertoire). Zu Gottschalk hätte ich z.B. ohne die Decca-Piano-Box nicht gefunden – auch wenn das gewiss keine Musik ist, die mir irgendwie weiterhelfen könnte … aber irgendwo in der Vorgeschichte des Jazz (Einbindung von Latin-Rhythmen, erste [?] synkopische westliche Musik, Ragtime, Stride-Piano und so) finde ich das halt spannend, und charmante, oft flamboyante Musik, die ich durchaus gerne anhören mag, ist das schon.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Das Zemlinsky Quartet spielt Haydn „live“ @ Wissembourg am 21ten August 2015 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich habe die Gesamtbox von Eliahu Inbals 85er/86er Mahler-Zyklus vor etwa 25 Jahren schon einmal besessen und sie dann leider verkauft. Nun ist sie endlich wieder im Haus, der heutige Start gehört der 2. Sinfonie.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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atom
Ich habe die Gesamtbox von Eliahu Inbals 85er/86er Mahler-Zyklus vor etwa 25 Jahren schon einmal besessen und sie dann leider verkauft. Nun ist sie endlich wieder im Haus, der heutige Start gehört der 2. Sinfonie.
Als Zyklus jedenfalls den „test of time“ bestanden ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Bei mir die nächste Runde mit der Klaviermusik von Louis Moreau Gottschalk, gespielt von Philip Martin. Da sind echte Perlen dabei, wie auf den vier bisherigen CDs, und anderes, was mehr in die Ecke brillante, aber leichtgewichtige Unterhaltung fällt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaLouis Moreau Gottschalk – da schwingt für mich auch immer Humor mit. Fand die „Notes of a Pianist“ und seine Sicht auf die Komponisten im alten Europa, aber auch die Reisenotizen und seine Beobachtungen amüsant und lesenswert. Die Box könnte ich auch mal wieder hervorholen. Daneben habe ich auch noch eine schöne CD mit der 1. Sinfonie “La nuit des tropiques” in der Transkription für Klavier und Hommage-Stücken von kubanischen Komponisten (Gottschalk & Cuba – Antonio Iturrioz, Steinway & Sons).
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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