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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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soulpopeWenn die Migräne langsam nachlässt
Hoffentlich hat sie Dich inzwischen völlig aus den Fingern gelassen. Migräne ist fürchterlich. Und Koroliov ein Remedium erster Güte.
Für mich ist immer noch der 4. Oktober (ich schreibe jetzt etwas persönlich), also, weil ich ja so in den Monaten herumschwurbele, Goulds 40. Todestag. Der Schuft könnte noch leben. Im Lauf der Zeit habe ich zig Bücher über ihn gelesen, auch selbst übersetzt, aus privater Laune, das Buch von Michel Schneider; eines der besten Bücher ist womöglich das Psychogramm von Peter Ostwald.
Gould hat die Welt geöffnet. Und ich kann sehr wohl verstehen, wie die Leute damals in die Kathedrale in Toronto gegangen sind und es nicht fassen konnten, was sie da hörten, die Aria aus den Goldbergs. Das ist nicht nur rührselig gewesen damals, möchte ich hoffen, sondern eine Verehrung, die aus irgendeinem Innern kommt. Das Gould erreicht hat. Sie laufen ja heute noch an seiner Bronzestatue – man kann sich aber neben ihn auf die Bank setzen – vorbei.
Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es. Aber lieber war ihm die Schönheit.
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besser hätte ich es selbst nicht ausdrücken können… ist halt etwas, das sich nur schwer in einer kirche aufführen lässt…
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i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz
soulpopeWenn die Migräne langsam nachlässt
Hoffentlich hat sie Dich inzwischen völlig aus den Fingern gelassen. Migräne ist fürchterlich. Und Koroliov ein Remedium erster Güte. Für mich ist immer noch der 4. Oktober (ich schreibe jetzt etwas persönlich), also, weil ich ja so in den Monaten herumschwurbele, Goulds 40. Todestag. Der Schuft könnte noch leben. Im Lauf der Zeit habe ich zig Bücher über ihn gelesen, auch selbst übersetzt, aus privater Laune, das Buch von Michel Schneider; eines der besten Bücher ist womöglich das Psychogramm von Peter Ostwald. Gould hat die Welt geöffnet. Und ich kann sehr wohl verstehen, wie die Leute damals in die Kathedrale in Toronto gegangen sind und es nicht fassen konnten, was sie da hörten, die Aria aus den Goldbergs. Das ist nicht nur rührselig gewesen damals, möchte ich hoffen, sondern eine Verehrung, die aus irgendeinem Innern kommt. Das Gould erreicht hat. Sie laufen ja heute noch an seiner Bronzestatue – man kann sich aber neben ihn auf die Bank setzen – vorbei. Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es. Aber lieber war ihm die Schönheit.
Die Migräne nicht stark, aber seit Tagen …. ein Zustand an den man sich nicht gewöhnen mag …. Zustimmung zu Gould und als Du im Kontext Mozart erwähntest, fiel mir Valery Afanassiev ein …. :
Er ist so wie Gould eine Art „Einhorn“ und (auch) sein Mozart ist wohl keine vordergründige Dekonstruktion, sondern ein Streben nach Öffnung …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)clasjaz
soulpope.
Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es.wobei die einstellung von gould zu mozart schon etwas komisch war… in einer seiner sendungen hat er gesagt, das das spätwerk mozarts schwächer sei als die mittleren jahre…
zuletzt geändert von jimmydean--
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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jimmydean
clasjaz
soulpope. Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es.
wobei die einstellung von gould zu mozart schon etwas komisch war… in einer seiner sendungen hat er gesagt, das das spätwerk mozarts schwächer sei als die mittleren jahre…
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/der-mozart-veraechter-1213409.html ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Ich versuche es nach „stillen“ Tagen wieder mal mit Musik und höre aus dem Leihefundus Evgeni Koroliov mit Mozart Sonaten und Rondos (Tacet aus 2016) …. spielerische Leichtigkeit und Präzision der Tempi prägen den Eindruck …. hörenswert ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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soulpope
jimmydean
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soulpope. Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es.
wobei die einstellung von gould zu mozart schon etwas komisch war… in einer seiner sendungen hat er gesagt, das das spätwerk mozarts schwächer sei als die mittleren jahre…
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/der-mozart-veraechter-1213409.html ….
Sehr guter Artikel – aber bin ich blöd? Ich sehe keinen Autor. Ich habe gerne gelesen, dass auf das Salzburger Konzert hingewiesen wurde, bekommt man für etwas mehr als einen Heller. Die Goldbergs darauf sind großartig. Das Bach-Konzert hat er mit dem anderen Fex gespielt, rasend: Dmitri Mitropoulos. Das ist aber nicht auf der CD:
Und @soulpope ich muss unbedingt bei Afannasiev graben! Er interessiert mich immer mehr. – Sogenannte Kämpfe um Mozart-Interpretationen finde ich nicht mehr sehr interessant. Ich habe Goulds Mozart damals so gehört und höre ihn auch noch so: dass da eine Tiefe ist. Und vor allem Freiheit, was im Übrigen auch den Kadenzgewohnheiten/-freiheiten zu Mozarts Zeit entspricht. Was Gould im c-moll-Konzert an Kadenz (mit Susskind) liefert, ist tief berührend in ihrer Raserei. Gewiss, er erlaubt sich manchmal Tempoveränderungen, in KV 310 etwa (da ist nix mehr von Maestoso), die nicht von dieser Welt, oder vermutlich nicht von Mozarts Welt sind. Aber warum auch nicht. Werktreue hin oder her. Kompositionen sind Angebote, wie die ganze Kunst. Und wenn man sie zu interpretieren hat – der Sonderfall in der Musik gegenüber anderen Künsten -, darf man schon ein bisschen spielen und verändern, finde ich.
Die Aussage von Gould, Mozart sei eher zu spät gestorben, ist sicher eine Provokation. Und dennoch sind die Einspielungen des späten Mozart erneut von einer Tiefe, die ein Gulda völlig anders verstanden hat, auch Arrau, auch Koroliov. Aber man könnte ja auch sagen, Gould sei eher zu früh gestorben. Aber er wollte ja ohnehin kein Klavier mehr spielen. Und man kann von seinen Schriften halten, was man will: Er selbst sagte: Er sei Schriftsteller, der nebenbei Klavier spielt. Gould also, der nebenbei Klavier spielt …
Aber Gould konnte auch anders bei Mozart, tja, dem frühen. Und der Hinweis auf die Dürnitz-Sonate im Artikel war sehr richtig für mich.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Zuerst Morgennebel, dann Sonnenschein und im Herbstwind furios tanzende welke Blätter …ein Herbsttag wie gemacht für Mahler …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
Soeben erschienen. John Adams war in der der letzten Saison ein Schwerpunkt im Programm der Tonhalle Zürich. Mit Slonimsky’s Earbox, My Father Knew Charles Ives, Tromba Lontana und Lollapalooza gibt es vier Orchesterstücke aus unterschiedlichen Phasen unter der Leitung von Paavo Järvi. Nach dem ersten Durchgang bin ich sehr angetan.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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atom Soeben erschienen. John Adams war in der der letzten Saison ein Schwerpunkt im Programm der Tonhalle Zürich. Mit Slonimsky’s Earbox, My Father Knew Charles Ives, Tromba Lontana und Lollapalooza gibt es vier Orchesterstücke aus unterschiedlichen Phasen unter der Leitung von Paavo Järvi. Nach dem ersten Durchgang bin ich sehr angetan.
Das schaut interessant aus ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeZuerst Morgennebel, dann Sonnenschein und im Herbstwind furios tanzende welke Blätter …ein Herbsttag wie gemacht für Mahler …. :
für späten mahler… den frühen mahler verbinde ich eher mit frühling oder sommer… und die vierte mit winter
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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jimmydean
soulpopeZuerst Morgennebel, dann Sonnenschein und im Herbstwind furios tanzende welke Blätter …ein Herbsttag wie gemacht für Mahler …. :
für späten mahler… den frühen mahler verbinde ich eher mit frühling oder sommer… und die vierte mit winter
Das kann man schon so sehen …. hoffe Du hast heute noch einen „goldenen Herbsttag“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Noch ein Herbstsonnentag und eine Mahler 9 mit Pierre Boulez und dem CSO (aufgenommen 1995 für DG) …. Boulez spielt nicht mit den Tempi sondern betreibt vitale Präzision ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
jimmydean
soulpopeZuerst Morgennebel, dann Sonnenschein und im Herbstwind furios tanzende welke Blätter …ein Herbsttag wie gemacht für Mahler …. :
für späten mahler… den frühen mahler verbinde ich eher mit frühling oder sommer… und die vierte mit winter
Das kann man schon so sehen …. hoffe Du hast heute noch einen „goldenen Herbsttag“ ….
ja wetter auch sehr schön hier in oö… war eigentlich ein bisschen regen angesagt, aber nur ein paar wolken…
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jimmydean
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soulpopeZuerst Morgennebel, dann Sonnenschein und im Herbstwind furios tanzende welke Blätter …ein Herbsttag wie gemacht für Mahler …. :
für späten mahler… den frühen mahler verbinde ich eher mit frühling oder sommer… und die vierte mit winter
Das kann man schon so sehen …. hoffe Du hast heute noch einen „goldenen Herbsttag“ ….
ja wetter auch sehr schön hier in oö… war eigentlich ein bisschen regen angesagt, aber nur ein paar wolken…
Ich wünsche Dir/euch ein erholsames Wochenende ….
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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