Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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soulpopeWenn die Migräne langsam nachlässt

Hoffentlich hat sie Dich inzwischen völlig aus den Fingern gelassen. Migräne ist fürchterlich. Und Koroliov ein Remedium erster Güte.

Für mich ist immer noch der 4. Oktober (ich schreibe jetzt etwas persönlich), also, weil ich ja so in den Monaten herumschwurbele, Goulds 40. Todestag. Der Schuft könnte noch leben. Im Lauf der Zeit habe ich zig Bücher über ihn gelesen, auch selbst übersetzt, aus privater Laune, das Buch von Michel Schneider; eines der besten Bücher ist womöglich das Psychogramm von Peter Ostwald.

Gould hat die Welt geöffnet. Und ich kann sehr wohl verstehen, wie die Leute damals in die Kathedrale in Toronto gegangen sind und es nicht fassen konnten, was sie da hörten, die Aria aus den Goldbergs. Das ist nicht nur rührselig gewesen damals, möchte ich hoffen, sondern eine Verehrung, die aus irgendeinem Innern kommt. Das Gould erreicht hat. Sie laufen ja heute noch an seiner Bronzestatue – man kann sich aber neben ihn auf die Bank setzen – vorbei.

Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es. Aber lieber war ihm die Schönheit.

 

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