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Anonym
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soulpope
jimmydean
clasjaz
soulpope. Gould hat auch Mozart geöffnet. Das ist keine Katastropheneinspielung, wie es oft dargestellt wird. Sondern ganz genaues Gespräch. Mit Schönheit. Überhaupt, die Schönheit bei Gould: Überall kommt sie hervor, er stochert fast bei den Komponisten danach, und wenn sie sie nicht haben, ist er ärgerlich und zeigt es.
wobei die einstellung von gould zu mozart schon etwas komisch war… in einer seiner sendungen hat er gesagt, das das spätwerk mozarts schwächer sei als die mittleren jahre…
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/der-mozart-veraechter-1213409.html ….
Sehr guter Artikel – aber bin ich blöd? Ich sehe keinen Autor. Ich habe gerne gelesen, dass auf das Salzburger Konzert hingewiesen wurde, bekommt man für etwas mehr als einen Heller. Die Goldbergs darauf sind großartig. Das Bach-Konzert hat er mit dem anderen Fex gespielt, rasend: Dmitri Mitropoulos. Das ist aber nicht auf der CD:
Und @soulpope ich muss unbedingt bei Afannasiev graben! Er interessiert mich immer mehr. – Sogenannte Kämpfe um Mozart-Interpretationen finde ich nicht mehr sehr interessant. Ich habe Goulds Mozart damals so gehört und höre ihn auch noch so: dass da eine Tiefe ist. Und vor allem Freiheit, was im Übrigen auch den Kadenzgewohnheiten/-freiheiten zu Mozarts Zeit entspricht. Was Gould im c-moll-Konzert an Kadenz (mit Susskind) liefert, ist tief berührend in ihrer Raserei. Gewiss, er erlaubt sich manchmal Tempoveränderungen, in KV 310 etwa (da ist nix mehr von Maestoso), die nicht von dieser Welt, oder vermutlich nicht von Mozarts Welt sind. Aber warum auch nicht. Werktreue hin oder her. Kompositionen sind Angebote, wie die ganze Kunst. Und wenn man sie zu interpretieren hat – der Sonderfall in der Musik gegenüber anderen Künsten -, darf man schon ein bisschen spielen und verändern, finde ich.
Die Aussage von Gould, Mozart sei eher zu spät gestorben, ist sicher eine Provokation. Und dennoch sind die Einspielungen des späten Mozart erneut von einer Tiefe, die ein Gulda völlig anders verstanden hat, auch Arrau, auch Koroliov. Aber man könnte ja auch sagen, Gould sei eher zu früh gestorben. Aber er wollte ja ohnehin kein Klavier mehr spielen. Und man kann von seinen Schriften halten, was man will: Er selbst sagte: Er sei Schriftsteller, der nebenbei Klavier spielt. Gould also, der nebenbei Klavier spielt …
Aber Gould konnte auch anders bei Mozart, tja, dem frühen. Und der Hinweis auf die Dürnitz-Sonate im Artikel war sehr richtig für mich.
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