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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,943
Nicht viel Jazz gehört in den letzten Monaten, aber dieser Livemitschnitt eines sehr speziellen Herbie Hancock Trios aus 2003 hat mir zuletzt Freude bereitet ….
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MILES DAVIS/BILL LASWELL – Panthalassa: The Music of Miles Davis 1969–1974
Läuft bei mir wieder mal mit Begeisterung. Das Projekt hat mich zum Erscheinen schon damals begeistert. Man kann hier zu Recht von Rekonstruktion sprechen, denn Laswell legt Schichten frei, verlängert Spannungsbögen und öffnet die Stücke zu hypnotischen Strömungen, die zugleich futuristisch und archaisch wirken.hab ich auch mal wieder aufgelegt. damals rauf -und runtergehört. nach meiner exzessiven electric-miles-phase habe ich einen eigenen sampler zusammengeschoben, den ich immer wieder mal zum einsatz bringe. aber eigentlich warte ich darauf, dass sich @redbeansandrice mal auf das terrain wagt, um selber wieder einzusteigen (was ihn jetzt bestimmt eher abschrecken wird
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gypsy-tail-wind
Die Zeilen zu Bob Cooper kann ich sehr gut nachvollziehen … für mich ist Bud Shank der deutlich stärkere Anziehungspunkt (generell, aber durchaus auch fl vs. ob), aber Cooper macht sein Ding schon immer sehr gekonnt und v.a. immer geschmackvoll. Ich brauch das alles auch nicht, aber wenn ich es mal wieder anhöre (auch die zugehörigen Rumsey-Sessions) finde ich jedes Mal Vieles, was daran gefällt … (um etwas fies zu sein: vielleicht brauchte Cooper diesen shtick ja auch einfach, weil die anderen um ihn herum – Giuffre, Holman, Kamuca, Moore … von Collette, Edwards oder Land ganz zu schweigen – einfach besser waren?)ich glaub ich hol nachher nochmal meine andere Bob Cooper Platte raus… ich glaub, dass das einfach die Zeit war – aber klar, die anderen haben in der gleichen Zeit nicht Oboe gespielt, sondern allenfalls Klarinette oder Flöte… allerdings sowohl Giuffre als auch Shank vergleichsweise ernsthaft…
was die Tiernamen betrifft, ja Vos ist der Fuchs, Zalm der Lachs, Haas der Hase… am lustigsten ist aber der Name des Drummers Louis Debij, hier „de Bij“ geschrieben, was „die Biene“ ist, er heisst also tatsächlich „Louis die Biene“…
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.@vorgarten, vergessen hab ich es auf jeden Fall nicht…
Ohm Sextet – J&MOhm, der Vorläufer von Vaalbleek, live 1976… Kühne (p) und Langenhuijsen (b) also, dazu ihr damaliger Drummer Pieter Henrard wie auf dem ersten Trioalbum… und vorne eine dreiköpfige Saxophonsection mit Jugendlichen aus der Region, die sie sich in ihren workshops herangezüchtet hatten… die folgende Generation um Henk Koekkoek, Paul van Kemenade, Hans Sparla und Toon de Gaauw blieb ihnen dann ja fast die ganzen 80er treu und blieb der Tilburger Jazzszene teils bis heute verbunde… diese Generation hier löste sich schnell auf, Ab Baars, den sie aus dem Blasorchester von Philips in seiner Heimat Eindhoven abgeworben hatten, beschloss in die grosse Stadt nach Rotterdam zu gehen, um Musik zu studieren – das Talent hatte er, the rest is history – die anderen beiden entschieden sich mutmasslich gegen eine Musikkarriere… Soli gibt es im wesentlich für drei Leute, Kühne, Langenhuijsen und Baars (ts), was wahrscheinlich keine blöde Idee war. Die LP besteht aus zwei Tracks von 16 und 36 Minuten, letzterer über die beiden LP Seiten verstreut… Baars quasi vor dem Beginn seiner Ausbildung zu können ist natürlich spannend… Wobei ich zugeben muss, dass das Saxophon so klassisch und dadurch so hoch klingt, dass ich mir teilweise nicht sicher bin, ob es wirklich ein Tenor ist, was ich da höre… aber ich denk schon. wie schon beim Vorgängeralbum, h:or ich einen deutlichen britischen Einfluss, also: hier wurde In a silent way gehört, aber bestimmt auch so Sachen wie Keith Tippett… tatsächlich war die Band auch gerade mit Trevor Watts auf Tournee gewesen… dass Kühne konsequent E-Piano spielt, verstärkt diese Assoziationen noch…
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Bob Cooper – The Music Of Michel Legrandwir schreiben das Jahr 1980, Bob Cooper, inzwischen 55 Jahre halt, hat gelernt, die Unsicherheit, die ihn früher gelegentlich zur Oboe greifen lies, anders zu kanalisieren – zum Beispiel in gewagten Hosen- und Jackenkombinationen (hier kann man die Jacke nochmal von vorne sehen) – der Musik tut das durchaus gut. Das Trio um Mike Wofford mag ich sowieso, eine der besten straight ahead Rhythmusgruppen der 80er, die alles von Bebop bis Bill Evans überzeugend abbilden kann, das Material von Michel Legrand ist auch klasse, und kommt sojemandem wie Cooper, der schön Changes spielen kann, natürlich entgegen… wegen mir ist das hier ein Album wie aus dem Lehrbuch.
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.meine Tochter scheint ein positives Verhältnis dazu zu haben, dass jetzt, wo Mama eine Woche für die Arbeit verreist ist, den ganzen Tag Schallplatten laufen… „ziek an“ sagte sie heute morgen als erstes, direkt nach „Milch trinken“… heute Abend dann die nächste neue Entwicklung: „ziek ist nicht gut, andere ziek“. Ich bin gespannt, wohin das mittelfristig noch führt… (wir haben dann das hier gehört, kam gut an, mit Louis Debij am Schlagzeug)… jetzt also nochmal das Album das angeblich „nicht gut“ ist… und, naja, ich fands auch ein bisschen enttäuschend, schon direkt nach dem Kauf vor ein paar Jahren… und so richtig ist das nicht weggegangen, obwohl es heute einige Male lief… dass ich vor Jahren zu hohe Erwartungen hatte, ist also nur ein Teil des Problems…
Compass – Sanstitre„Compass“, der Bandname, steht dafür, dass sich hier Musiker „from the four corners of Holland“ treffen, Niko Langehuijsen aus Tilburg also dem Süden, Paul Stocker (as/bcl), ein Amerikaner aus Amsterdam, der hier die Tage bei Jeff Reynolds und JC Tans vorkam, Jan Kuiper (g) aus Groningen, der Gitarrist auf diesem Kemenade/Wierbos/Kuiper Album… und Pierre Courbois (dr) aus dem Achterhoek („der hintern Ecke“, bei Nijmegen, der „mittlere Westen“ könnte man sagen), ein vergleichsweiser Star… wir haben also quasi ein Quartett mit Altsax und Gitarre, wie bei Paul Desmond (auf dem Backcover steht nur Bassklarinette, aber das stimmt definitiv nicht)… dass Stocker Eric Dolphy gut findet, merkt man schon an der Kombination as/bcl… aber das gemeine mit einem Dolphy-Eunfluss ist, dass man an das Original doch nie rankommt… und Kuiper gefiel mir super auf der Platte mit Wierbos und van Kemenade, wo er alleine die ganze Rhythmusgruppe ist… hier geht er neben Bass und Drums doch ein wenig unter, spielt vielleicht ein wenig zu subtil… das Album hat hübsche Momente, und ich bleib dabei, dass ich Kuiper und Stocker echt mag… aber so richtig toll ist die Platte nicht. Mein Exemplar enthält auch noch eine Pressemappe und einen kurzen Brief an Dick de Winter, den Produzenten von Sesjun, man wolle gerne in der Sendung auftreten…
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.Falls die Tochter das Cover gemeint hat, kannst Du die Blue Note LT-Reihe schon mal abschreiben
Wegen Cooper: klar, der gewann an Souveränität … und ich meinte ja explizit sein Tenorsax-Spiel in den früheren Jahren. Vielleicht ist das von Phil Urso ähnlich … fahl? Aber der hat den Credit mit Baker und Timmons und gefällt mir dort – in einem halben Hard Bop/Black California-Setting … mit Jimmy Bond übrigens @vogarten – und auch woanders schon besser als Cooper).
Die späteren Sachen von West Coast-Saxern sind ja oft recht anders, schwerer, mit vollerem Ton, viel mehr Charakter – ich denke da natürlich besonders an Bud Shank („This Bud’s for You“ etwa) … und von Bill Perkins (schon in den Fünfzigern ganz vorn dabei, den vergass ich gestern zwischen Giuffre und Holman) hatten wir es ja schon.
Ich hör da gleich ein wenig was draus, so lange ich noch allein im Büro bin:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Esperanza Spalding – Emily’s D+EvolutionSie ist einfach großartig.
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Phil Urso, Eddie Higgins, Peter Minger & Allen Eager – Taking Sidesviel Urso hab ich nicht, aber das hier… das ist mal ein Design wo es echt nicht leicht zu sagen ist, wer der Leader sein soll… Urso? die vier, die ich jetzt gewählt hab? oder gar alle sechs? Tatsächlich bezieht sich „Taking Sides“ vielleicht auch ein bisschen darauf, dass die beiden Seiten der Platte nicht das gleiche Lineup haben… Auf der B Seite hören wir einfach ein Quartett mit Pete Minger (tp) und dem Eddie Higgins Trio… kann man überhaupt nichts gegen sagen – aber wäre an sich kein Grund die Platte zu kaufen – zumindest kein genauso starker… auf der A Seite ist wahrscheinlich schon Urso der Leader, er hat alles arrangiert, zwei der Stücke komponiert… weder Eager noch er haben hier ihre Karrierehöhepunkte, aber es ist schon ganz nett…
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Zoot Sims – Warm Tenorwie kam ich da jetzt drauf… also, klar, Brothers, Jimmy Rowles… ist mir gerade ein bisschen zu gemütlich, aber läuft jetzt erstmal durch…
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Paul Quinichette – Moodsder real deal…
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.Zu Eager und Cohn* fand ich das hier vorhin schon recht interessant:
I heard Eager several times in-person during his ’80s „comeback.“ The first time he was pretty feeble, like Rip Van Winkle awaking from his long nap; the second time, with Al Cohn as his frontline partner, he was still a bit wispy in terms of technique but otherwise much more together. On the other hand, Al not only was in fantastic form but also seemed determined (and I don’t think this was my imagination) to crush Allen into a powder with the sheer strength of his playing. If so, I thought this might have gone back to episodes from the Eager’s ’40s heyday; I’ve heard that he could behave with insufferable arrogance (especially toward fellow young tenormen) at that time, and Al might have been on the receiving end of some of that shit back then. Another thought that came to mind was that Al might have been playing at Allen like that (if, in fact, he was) as a way of semi-angrily saying to him, „Wake up, man — you’ve pissed away your gift.“
Von Larry Kart hier:
https://www.organissimo.org/forum/topic/2504-allen-eager-uptown/—
*) nicht Sims, aber da liegt der eine beim anderen nahe--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJIM BLACK & THE SCHRIMPS – Better You Don’t (Intakt, 2025)
War gestern in der Post. Der Vorgänger hatte bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, müsste ich aber auch mal wieder auffrichen.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...danke!
Allen Eager – Renaissancein der Tat mach ich mit Eager weiter… Hod O’Brien, der hier Klavier spielt, erinnerte sich so an die Session: „it was as though he had never blown a sax before [… but] slowly and surely, the lines got clearer and longer. It was as though he learned to play again in the space of half an hour“. Ich kann auf jeden Fall die Leute verstehen, die zB von der Version von Equinox irritiert sind, das ist ein ziemliches Gestotter… Aber die guten Momente sind gut, und die Rhythmusgruppe lässt nichts anbrennen … VIel Enttäuschung der Leute hängt halt damit zusammen, wie gut Eager mal gewesen war… der erste richtig gute Tenorist des modernen Jazz (oder so), hab mal den Downbeat Poll Tenor von 1946 rausgesucht, Lucky Thompson und Don Byas sind vor ihm, aber die sind auch mehr Swing to Bop… die anderen Bopper kommen alle hinter ihm (Buddy Wise, Stan Getz, Dexter Gordon, Charlie Kennedy, Angelo Tompros… wobei mir nicht alle Namen was sagen…)
1420 – Vido Musso
877 – Flip Phillips
722 – Coleman Hawkins
648 – Al Sears
622 – Lester Young
585 – Ted Nash
349 – Ben Webster
263 – Illinois Jacquet
209 – Lucky Thompson
195 – Eddie Miller
181 – Don Byas
174 – George Nichols
134 – Allan Eager
87 – Boomie Richmond
82 – Corky Corcoran
56 – Buddy Wise
47 – Bud Freeman
41 – Stan Getz
40 – Arnette Cobbs
34 – Eddie Edell
31 – Babe Russin
30 – Red Dorris
30 – Peanuts Hucko
29 – Andy Fitzgerald
28 – Bob Anderson
28 – Dexter Gordon
28 – Marty Lewis
26 – Charlie Kennedy
24 – Mac McDougald
23 – Herbie Haymer
22 – Don Lodice
18 – Johnny Angelo
17 – Carl Rand
17 – George Stuyvesant
17 – Angelo Tompros
16 – Herbie Stewart
15 – Skippy Williams--
.Da halt ich die Fahne für Teddy Edwards hoch
Und klar, wie phantastisch Eager mal war, kann man nicht zuletzt auf der anderen Uptown-Veröffentlichung von ihm hören … das mit den überhöhten Erwartungen kennen wir ja auch von uns selbst. Erst recht, wo wir grundsätzlich überall mit dem besten einsteigen können, weil alles zugänglich ist und tausend Bücher und Listen und sowas rumschwirren.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz, Tagebuch
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